Das Ziel der Fortbildung ist es, die MigrantInnenbeiräte zu unterstützen, ihre Rolle als Interessensvertretung besser wahrnehmen zu können.
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- Waltraud Kneller
- vor 8 Jahren
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1 Der MigrantInnenbeirat ist die politische Interessensvertretung der ZuwanderInnen in Graz. Durch den MigrantInnenbeirat sollen die Interessen der MigrantInnen in Graz gewahrt und gesichert und ein Beitrag für ein gutes Zusammenleben der Grazer Bevölkerung geleistet werden. Der MigrantInnenbeirat setzt sich aus neun Mitgliedern (nicht EU-StaatsbürgerInnen) zusammen, die in direkter und geheimer Wahl von den ZuwanderInnen in Graz gleichzeitig mit dem Gemeinderat und für dieselbe Wahlperiode gewählt werden. Eine der wichtigsten Aufgaben des Beirates ist die Beratung der Verwaltung und der politisch Verantwortlichen auf kommunaler Ebene. Der Beirat hat im Rahmen dieser gesetzlichen Befugnisse die Organe der Stadt Graz durch Anregungen, Empfehlungen und Stellungnahmen zu beraten. Darüber hinaus stehen die Migrantinnen und Migranten in Graz im Zentrum der Arbeit des MigrantInnenbeirates, deshalb sehen wir die enge Zusammenarbeit mit und den Kontakt zu den Vereinen und Einrichtungen als eine wichtige Aufgabe. Das Ziel der Fortbildung ist es, die MigrantInnenbeiräte zu unterstützen, ihre Rolle als Interessensvertretung besser wahrnehmen zu können. Dauer: 4 Workshops, 18:30 21:00 Uhr Ort: MigrantInnenbeirat, Keesgasse 6, 8010 Graz Termine: , , , Inhalt der Workshops: Die Workshops orientieren sich an eigenen, wichtigen Themen und Anliegen des MigrantInnenbeirates. Die Arbeit am eigenen Anliegen wird durch ExpertInnen Inputs in jedem Workshop unterstützt. Die Schwerpunkte sind vom MigrantInnenbeirat und ISOP gemeinsam vorbereitet worden. Dem MigrantInnenbeirat geht es in dieser Fortbildungsreihe hauptsächlich darum, Wissen aufzubauen, dass die BeirätInnen unterstützt, ihre Rolle als Interessensvertretung besser wahrnehmen zu können. Die BeirätInnen haben, auf ihr berufliches Umfeld bezogen, sehr heterogene Kenntnisstände betreffend der Anforderungen ihrer Aufgaben. Die Workshopreihe möchte nicht nur theoretisch (anhand von Inputs der eingeladenen ExpertInnen), sondern auch praktisch (durch Planung eigener Maßnahmen) unterstützen. Workshop1: Themenfindung und Planung eines Anliegens Referent: Alfred Berndl, ISOP GmbH Ziele TeilnehmerInnen benennen und diskutieren ihre wichtigsten Themen TeilnehmerInnen bereiten ihre wichtigen Themen gut strukturiert und professionell auf. TeilnehmerInnen kennen Werkzeuge des Projektmanagements Inhalt Die TeilnehmerInnen am Workshop fanden im ersten Schritt die Themen, die für sie aktuell und wichtig waren. Diese Themen wurden formuliert und werden von den BeirätInnen weiter verfolgt. Schwerpunkte des Workshops waren: Das Umfeld, die Stakeholder, die Umsetzungsmöglichkeiten, der Umgang mit Öffentlichkeitsarbeit.
2 Behandelte Themen Für wen ist mein Thema relevant, wer sind die Stakeholder, wie transportiere ich mein Thema, welche Öffentlichkeitsarbeit brauche ich dazu? Die TeilnehmerInnen begannen mit der Planung ihres Anliegens, machten eine Umfeldanalyse (was sind die wichtigen Objekte meines Anliegens), fanden die wichtigsten Stakeholder (welche Menschen/Organisationen haben an diesem Anliegen Interesse) und überlegten Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit. Folgende Themenschwerpunkte wurden von den BeirätInnen als wesentlich genannt: Bildung: bessere Zugänge zu (höherer) Bildung, Bildungsmotivation, Sprachkenntnisse verbessern, besserer Zugang zu Bildungseinrichtungen Diskriminierung: Chancengleichheit für MigrantInnen, Antirassismusmaßnahmen, Verbesserung der Situation in Asyleinrichtungen, Politische Teilhabe: Mehr Partizipation auf kommunaler Ebene, bessere Einbindung in politische Entscheidungen, Wahlrecht, bessere Zusammenarbeit mit der Stadtpolitik Arbeit: bessere Jobchancen für MigrantInnen, weniger Dequalifizierung Folgende Anliegen werden von den BeirätInnen geplant: Bildungsprojekt: Bis zum Jahr 2020 sollen 20% der MigrantInnen (in Graz) einen Hochschulabschluss besitzen. Anerkennung: Die im Ausland erworbenen Qualifikationen werden innerhalb von 6 Monaten in Österreich anerkannt. Deutsch als Zweitsprache: 2 MigrantInnenbeirate möchten vor allem Jugendliche und AsylwerberInnen dazu motivieren, besser deutsch zu lernen. Bis zur nächsten Wahl der MigrantInnenbeiräte (2017) sollen intensive Gespräche mit politisch verantwortlichen Personen geführt werden. Bessere Einbindung des MigrantInnenbeirates in das politische Leben der Stadt Graz. Mitarbeit in Arbeitskreisen, erster Ansprechpartner für Migrationsfragen der Stadt sein. Workshop 2: Arbeit und Aufgaben einer Interessensvertretung Referent: Wolfgang Gulis Die TeilnehmerInnen kennen die wichtigsten Aufgaben von Interessensvertretungen Die TeilnehmerInnen reflektieren diese Aufgaben mit ihrer eigenen Tätigkeit Die TeilnehmerInnen bauen dieses reflektierte Wissen in die Planung ihres Anliegens ein Inhalt: Herr Gulis gab den BeirätIinnen einen grundlegenden und vertiefenden Überblick über Grundprinzipien des österreichischen Staates, einen Überblick über das politische System, Geschichte
3 und Wirksamkeit der Sozialpartnerschaft, Regelungen des föderalistischen Systems und letztendlich auch über mögliche Positionierungen der MigrantInnenbeiräte. Mittelpunkt der anschließenden Diskussion war eine kritische Reflexion des Selbstverständnisses und der möglichen Aufgabengebiete der BeirätInnen. Workshop 3: Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Referentin: Mag. a Monika Schachner, Kleine Zeitung Die TeilnehmerInnen kennen unterschiedliche Kommunikationskanäle Die TeilnehmerInnen kennen grundlegende Tools von Social Media Die TeilnehmerInnen reflektieren über die für ihre Anliegen passenden Werkzeuge Inhalt: Input über Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Im Besonderen wird der Frage nachgegangen, wie eine Geschichte/Aktion/Maßnahme gestaltet und präsentiert wird, damit sie auch in den Medien platziert werden kann. Was braucht eine JournalistIn, um darüber zu berichten? Grundlegende Regeln im Umgang mit Printmedien. Reflexion und Diskussion über die für die TeilnehmerInnen nützlichen Kanäle und Werkzeuge. Mag.a Schachner berichtete über den Aufbau, die Gliederung und die tägliche Arbeit von JournalistInnen eines täglich erscheinenden Printmediums. Besonderer Schwerpunkt wurde dabei auf die Frage gelegt, wie ein Anliegen kommuniziert werden sollte, um in den Medien in Form eines Berichtes oder einer Reportage veröffentlicht zu werden. In der Diskussion wurde die Frage erörtert, welche Rolle in Zukunft die gedruckten Medien versus den online Medien spielen werden. Einige BeirätInnen meinten in der Diskussion, dass sie das Anführen der Nationalität in Klammer vor allem bei Kriminaldelikten stören würde. Die Referentin betonte in ihren Ausführungen, wie wichtig die persönliche Kontaktaufnahme zu den JournalistInnen ist. Die Anliegen des MigrantInnenbeirates stufte sie als wichtiges Thema für ihre Zeitung ein. Die BeirätInnen nutzten die Abschlussdiskusion, um die ihnen wichtigen Anliegen zu präsentieren und in direktem Kontakt zu einer JournalistIn zu versuchen, ihre Themen veröffentlicht zu bekommen.
4 Workshop 4 Politische Bildung Dr. in Erika Zwanzger Die TeilnehmerInnen kennnen die Funktionsweise der Stadtpolitik Die TeilnehmerInnen wissen, welche politischen Funktionen für ihre Anliegen relevant sind Die TeilnehmerInnen erhalteneinen Überblick über unterschiedliche Referate der Stadt Graz Inhalt: Input über die Funktionsweise der Stadtpolitik. Reflexion und Diskussion, um den Nutzen für die eigene Arbeit zu gewährleisten Dr.in Zwanzger gab im Rahmen des Abschluss Workshops einen detaillierten Überblick über die Stadtregierung, den Stadtsenat und das Haus Graz. In der abschließenden Diskussion wurden Fragen über Zuständigkeiten, Magistrate und ihre Aufgaben und Anliegen des MigrantInnenbeirates kommuniziert und diskutiert.
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