I. A2 Gesunde Führung
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- Björn Hausler
- vor 8 Jahren
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1 I. A2 Gesunde Führung I. A2-Anlage-04 Mitarbeitermotivation Zusammenfassung Was können Sie als Chef unternehmen, dass alle im Betrieb an einem Strang ziehen? Warum sind einige Mitarbeiter motiviert oder andere wiederum nicht? Was motiviert wirklich? Wie lässt sich motiviertes Verhalten unterstützen? Berlin, Stand 2013 Partner im regionalen INQA-Bauen-Netzwerk Gutes Bauen in Berlin / Brandenburg
2 Hintergrund Motivation bei Veränderungen Jeder kennt das Dilemma sowohl aus dem beruflichen Alltag als auch aus dem Privatleben: Wir wollen etwas Neues anpacken, führen es die ersten Monate sorgfältig durch, aber dann verfallen wir oft in den alten Trott zurück. Auf solche Hemmnisse in Veränderungsprozessen müssen Sie sich als Unternehmer einstellen. Damit Veränderungen im Betrieb erfolgreich und langfristig bestehen bleiben, sind motivierte, begeisterte Mitarbeiter notwendig. Allerdings beklagen sich viele Unternehmen über eine mangelnde Arbeitsmotivation bei ihren Mitarbeitern. Die Hoffnung, dass die Mitarbeiter an einem Strang ziehen und neue Maßnahmen schnell, erfolgreich im Betrieb umsetzen, ohne dass Probleme auftauchen, wird in den meisten Fällen begraben. Wenn Veränderungen im Betrieb anstehen, nehmen die Mitarbeiter eher eine skeptische oder gar abwehrende Haltung gegenüber dem Wandel ein. Dies hat vielerlei Ursachen. Jeder einzelne Mitarbeiter erkennt nicht unbedingt den positiven Nutzen im Wandel, sondern verknüpft die bevorstehenden Änderungen mit Ängsten vor dem Ungewissen, vor Unsicherheiten oder vor neuen, unlösbaren Aufgaben. Deshalb ist es ratsam als Unternehmer zu wissen, warum bestimmte Personen so handeln, nach welchen Motiven sie streben und welche Sichtweisen sie einnehmen. Folgende Einstellungsmuster sind bei Menschen zu unterscheiden: Abbildung 1: Einstellungsmuster von Menschen in Veränderungsprozessen Wer Menschen führen und die Arbeitsmotivation fördern will, sollte einerseits wissen, mit welcher Persönlichkeit er zu tun hat, welche Sichtweisen die Person einnimmt und nach welchen Motiven sie handelt. Andererseits sollten sie die unterschiedlichen Stellschrauben im Motivationsprozess kennen, damit sie diese wirkungsvoll bedienen können. uve GmbH für Managementberatung, Stand 2013 Seite 2 von 6
3 Motivieren Aber wie? Wie kann die Motivation der Mitarbeiter für betriebliche Belange geweckt, aufrechterhalten und gefördert werden? Es gibt kein Patentrezept, das exakt vorschreibt, wie man Mitarbeiter motivieren kann, da: jeder Mensch unterschiedlich ist und unterschiedliche Motive hat, nach denen er strebt. es von den Strukturen und Rahmenbedingungen im Unternehmen abhängt, es von den Arbeitsaufgaben und Herausforderungen abhängt. Irgendwelche Knöpfe zu drücken Sei motivierter! funktioniert nicht. Die Motivation, etwas zu tun, kommt von der Person selbst. Damit jedoch eine Person motiviert ist, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, müssen ihre Motive zunächst durch Anreize aktiviert werden. Das bedeutet, es müssen Voraussetzungen geschaffen werden, in denen die Leistungsbereitschaft des Mitarbeiters gefördert wird. Welche Anreize die Motivation erhöhen können, zeigt Abbildung 2: Abbildung 2: Zwei-Faktoren Theorie nach Herzberg Herzberg geht davon aus, dass Unzufriedenheit und Zufriedenheit durch bestimmte Faktoren bei der Arbeit ausgelöst werden. Hygienefaktoren sind Faktoren wie Gehalt, Führung oder Unternehmenspolitik. Werden diese als unzureichend erlebt, führt das zur Unzufriedenheit (z.b. geringe Zeit für die Bewältigung einer Tätigkeit; zu hoher Termindruck; das Gefühl, für die Verantwortung nicht ausreichend bezahlt zu werden; schwach ausgeprägtes Vertrauensverhältnis zum Chef). Damit jedoch Zufriedenheit uve GmbH für Managementberatung, Stand 2013 Seite 3 von 6
4 entsteht, müssen die sogenannten Motivatoren erfüllt werden, die sich auf die Arbeit selbst beziehen. Dazu zählen Leistungserfolg, Arbeitsinhalt, Verantwortung für die eigene Arbeit oder Leistungsanerkennung. Ihre Aufgabe als Vorgesetzter ist es, Demotivation zu verhindern und gleichzeitig die Motivation zu fördern. Demotivation verhindern 1. Nach den Ursachen für die Unzufriedenheit suchen, z.b.: Verhalten von Mitarbeitern und Vorgesetzten Arbeitsbedingungen Über-/ Unterforderungen Motivation fördern 1. Zusätzliche Anreize schaffen, die die Zufriedenheit steigern das Betriebsklima verbessern 2. Mitarbeiterorientierte, wertschätzende Führung: Leistungen anerkennen 2. Gemeinsam mit dem Betroffenen Lösungen zur Verbesserung der Situation erarbeiten und umsetzen. Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten einsetzen, ggf. abwechslungsreiche Tätigkeiten schaffen gewissen Grad an Verantwortung an Mitarbeiter für ihre Aufgaben übertragen Erste Schritte: Was muss ich als Betrieb tun? Menschen für eine Sache zu motivieren ist eine harte und ausdauernde Arbeit. Es erfordert bei jedem Menschen ein individuelles Vorgehen. Es braucht: einen attraktiven Nutzen, handlungswirksame Ziele, förderliche Einstellungen, stimmige Bedingungen, ein wertschätzendes Umfeld, passende Angebote, ein hohes Maß an Selbstbestimmung, viel Geduld und Frustrationstoleranz. In erster Linie gilt es, bestimmte Voraussetzungen im Betrieb zu schaffen, um das Engagement ihrer Mitarbeiter zu wecken. Folgende Maßnahmen, die motiviertes Verhalten unterstützen, sind für Handwerksbetriebe empfehlenswert. uve GmbH für Managementberatung, Stand 2013 Seite 4 von 6
5 Maßnahme 5 Maßnahme 4 Maßnahme 3 Maßnahme 2 Maßnahme 1 Wie lässt sich motiviertes Verhalten unterstützen? Mitarbeiter entsprechend ihrer Leistungsfähigkeiten (Können und Wissen) einsetzen. Leistungsbereitschaft (Motivation), Leistungsfähigkeit (Wissen und Können) und Leistungsmöglichkeiten (Rahmen, in dem man arbeitet) hängen voneinander ab. Wenn Mitarbeiter merken, dass Möglichkeiten beschnitten werden, dann sind sie weniger leistungsbereit. Tätigkeiten einem Mitarbeiter zuweisen, die für ihn eine machbare Herausforderung darstellen. Geben Sie anspruchsvolle Aufgaben an die Mitarbeiter weiter, die die eigenen Kompetenzen entwickeln jedoch sie nicht überfordern. Bei Interesse des Mitarbeiters, können Sie auch eigenverantwortliche Projekte bzw. Aufgaben vergeben. (z.b.: Mentor für Azubis, Ersthelfer, Lagerverantwortlicher, Präsentation des Betriebes in Schulen usw.) Hohe Begeisterung durch interessante, sinnvolle Arbeit erzeugen. Bereits durch die eigene Arbeitstätigkeit sind wir begeistert. Dabei sind interessante, abwechslungsreiche Tätigkeiten, soziale Kontakte am Arbeitsplatz oder Mitbestimmungsmöglichkeiten von entscheidender Bedeutung. Gestalten Sie die Aufgaben für die Mitarbeiter ganzheitlich und vermitteln Sie den Sinn und Bedeutung der Aufgaben. Angemessene Rahmenbedingungen schaffen, z.b. durch: Arbeitsplatzgestaltung Arbeitszeiten Arbeitsorganisation Um die betrieblichen Rahmenbedingen in Ihrem Betrieb zu verbessern, helfen folgende CHRONOS Handlungshilfen: I. B Arbeitsorganisation II. A Gesundheitsverhältnisse fördern (Arbeitsplatzgestaltung) Ein langfristige Förderung und Bildung der Mitarbeiter sicherstellen (Personalentwicklung). Sorgen Sie für eine vorausschauende Qualifizierung Ihrer Mitarbeiter, um die Kompetenzen der Mitarbeiter auf die aktuellen und künftigen Anforderungen des Betriebes vorzubereiten. Nutzen Sie für ihre Personalentwicklungsstrategie die CHRONOS Handlungshilfe IV. A1 Personalentwicklung. uve GmbH für Managementberatung, Stand 2013 Seite 5 von 6
6 Maßnahme 8 Maßnahme 7 Maßnahme 6 Wie lässt sich motiviertes Verhalten unterstützen? Eine gute interne Kommunikation und ein vertrauensvolles Miteinander im Betrieb ermöglichen. Geschieht die Kommunikation im Betrieb nicht ausreichend, können bei den Mitarbeitern negative Assoziationen zum Vorgesetzten bzw. Arbeitsplatz auftreten und Widerstand, Motivationslosigkeit und fehlende Leistungsbereitschaft bedingen. Die CHRONOS Handlungshilfe I. C1 Interne Kommunikation unterstützt sie dabei, die Informationsflüsse in Ihrem Betrieb zu verbessern. Mitarbeiterorientierte, wertschätzende Führung, z.b.: Anerkennung Erhalt von Rückmeldungen Ziele setzen Kennen Sie Leistungen und positives Verhalten ausdrücklich an. Denn ein regelmäßiges Feedback durch den Chef für die geleisteten Arbeiten kann zu einer verbesserten Motivation im Betrieb beitragen, wenn sich die Mitarbeiter ernst genommen und wertgeschätzt fühlen. Legen Sie möglichst herausfordernde und spezifische Ziele gemeinsam mit dem Mitarbeiter fest (nicht vage, aber realistisch erreichbar). Dies weckt die Aufmerksamkeit und führt zu einem höheren Maß an Anstrengungen und Ausdauer. Der Chef sollte : aufzeigen, wie sich der Mitarbeiter durch die Realisierung der Ziele persönlich bzw. beruflich weiterentwickeln kann, Unterstützung anbieten und Vertrauen in die Leistungsfähigkeit zeigen, überzeugende Begründung für die Zielhöhe liefern. Mitbestimmungsmöglichkeiten bei Entscheidungen einräumen. Haben die Mitarbeiter das Gefühl, an Veränderungen aktiv mitwirken zu dürfen, so werden Neuerungen im Betrieb eher akzeptiert und umgesetzt. Um sich als Chef auch zu entlasten, können Sie Ihren Mitarbeitern mehr Verantwortung in ihren Tätigkeitsbereichen übertragen. uve GmbH für Managementberatung, Stand 2013 Seite 6 von 6
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