Sonderabfallbilanz 2002

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1 Saarbrücken, Sonderabfallbilanz 2002 Für das Jahr 2002 wurde vom Träger der Sonderabfallentsorgung durch Auswertung von mehr als Begleitscheinen ein Gesamtaufkommen an besonders überwachungsbedürftigen Abfällen von rd Tonnen ermittelt. Hierbei handelt es sich lediglich um die im Land angefallenen sog. Primärabfälle, sowohl zur Verwertung als auch zur Beseitigung; Sekundärabfälle, das sind die nach Zwischenlagerung oder Behandlung aus saarländischen Entsorgungsanlagen hervorgehenden Abfälle, werden, um Mehrfachzählungen auszuschließen, in dieser Mengenangabe nicht berücksichtigt. Auch Exportmengen ( ca t/a ) sind nicht. Wie sich das Aufkommen auf die einzelnen Abfallarten verteilt, kann der Anlage entnommen werden. Die nachfolgende Abbildung macht deutlich, dass die aufkommensmäßigen Schwerpunkte im Bereich der Abfälle aus Prozessen der mechanischen Formgebung sowie der physikalischen und mechanischen Oberflächenbearbeitung (EAK, Kap. 12) Ölabfälle und Abfälle aus flüssigen Brennstoffen (Kap. 13) Bau- und Abbruchabfälle einschl. Aushub von verunreinigten Standorten (Kap. 17) Abfälle aus Abfall- und öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen (Kap. 19) liegen. Verteilung des Aufkommens an Sonderabfällen Aufkommen [ t ] EAK-Kapitel

2 2 Vergleicht man das Sonderabfallaufkommen des Jahres 2002 mit dem des Vorjahres (vgl. Tab. 1), so stellt man fest, dass die Gesamtsumme um ca Tonnen über dem Vorjahreswert liegt. Es wäre jedoch ein Trugschluss, tatsächlich von einer derart drastischen Erhöhung der angefallenen Abfallmenge auszugehen. Vielmehr liegt der zahlenmäßige Anstieg im Inkrafttreten der Abfallverzeichnisverordnung (AVV) zum 1. Januar 2002 begründet, die an Stelle der vormals 237 Abfallarten nunmehr 409 Abfallschlüssel als besonders überwachungsbedürftig einstuft. So schlagen allein die neu hinzugekommenen Abfallarten * Ölhaltige Metallschlämme * Gefährliche Bestandteile de Geräte * Kohlenteerhaltige Bitumengemische * Asbesthaltige Baustoffe mit knapp Tonnen zu Buche. Der bereits im Vorjahr verzeichnete Anstieg des Aufkommens an Bau- und Abbruchabfällen (aus Kap. 17 der AVV) hat sich im Berichtsjahr zwar abgeschwächt; die Gesamtmenge verbleibt jedoch damit, bedingt durch eine Vielzahl von durchgeführten Sanierungsmaßnahmen, weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau. Sonderabfallaufkommen ( Primärabfälle ) [t/a] ( vom Träger der Sonderabfallentsorgung registrierte Mengen ) Mechanische Behandlung davon: Sortierung, Demontage Zerkleinerung Vormischung Thermische Behandlung davon: Hausmüllverbrennung Sonderabfallverbrennung Großfeuerungsanlagen sonstige therm. Behandlung Chem.-physik., biolog. Behandlung davon: CPB Bodenbehandlung sonstige Verfahren Deponierung davon: Siedlungsabfalldeponie Sonderabfalldeponie Untertagedeponie Bergversatz Zwischenlager (mit vorbereit. Behdlg.) Sonstiges Summe davon: der Verwertung zugeordnet Verwertungsquote 44,3% 49,1% 37,4% 44,5% 2002 Tab. 1

3 3 Aus der voranstehenden Tabelle ist die Verteilung der Primärabfälle auf die verschiedenen Entsorgungsverfahren zu ersehen. Nach wie vor führt der Hauptentsorgungsweg in die chemisch-physikalische und biologische Behandlung. Wenngleich das Saarland diesbezüglich über ausreichende Entsorgungskapazitäten verfügt, werden auch außersaarländische Anlagen genutzt. Im Gegenzug werden in den hiesigen CPB-Anlagen auch Abfälle aus anderen Bundesländern behandelt. Der vergleichsweise hohe Anteil an Abfällen, die dem Entsorgungsweg Zwischenlager mit vorbereitender Behandlung zugeordnet sind, erklärt sich damit, dass bei mehrstufigen, insbesondere über die Landesgrenze hinausreichenden Entsorgungsvorgängen auf Grund des Teilschritt bezogenen Nachweisverfahrens nur unzureichende Informationen über die jeweilige Endentsorgung vorliegen. Obwohl für thermisch zu behandelnde und für zu deponierende Abfälle (einschließlich Bergversatz) weitestgehend Anlagen außerhalb des Landes genutzt werden mussten, gelangten von den übrigen Abfällen immerhin rd Tonnen in saarländische Entsorgungsanlagen, so dass die Eigenentsorgungsquote für Primärabfälle über 50 % lag. Berücksichtigt man an dieser Stelle zusätzlich die aus saarländischen Entsorgungsanlagen wieder hervorgehenden Sekundärabfälle, zeigt sich, dass das Saarland dennoch überwiegend auf Anlagen in anderen Bundesländern angewiesen ist. Die rechnerische Verwertungsquote entspricht mit knapp 45 % dem Mittelwert der letzten 4 Jahre. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieser Wert durch den relativ hohen Anteil an Abfällen aus der Altlastensanierung, deren Entsorgung grundsätzlich als Beseitigung eingestuft wurde, erheblich gedrückt wird. Ohne Berücksichtigung dieses Anteils lässt sich eine Fortsetzung des Trends der vergangenen Jahre mit einem Anstieg der Verwertungsquote auf nunmehr über 55 % feststellen. Anlage:

4 Anlage: Aufkommen an Sonderabfällen im Jahr 2002 (vom Träger der Sonderabfallentsorgung erfasste Mengen) Abfallschlüssel Abfallbezeichnung Menge [t/a] * Bodenschlämme aus Tanks * ölhaltige Schlämme aus Betriebsvorgängen und Instandhaltung * Schwefelsäure und schweflige Säure * Ammoniumhydroxid * quecksilberhaltige Abfälle * Abfälle, die andere Schwermetalle * anorganische Pflanzenschutzmittel, Holzschutzmittel und andere Biozide * gebrauchte Aktivkohle (außer ) * Abfälle aus der Asbestverarbeitung * wässrige Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen * andere organische Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen * andere Reaktions- und Destillationsrückstände * andere organische Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen * andere Reaktions- und Destillationsrückstände * andere organische Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen * andere Reaktions- und Destillationsrückstände * Farb- und Lackabfälle, die organische Lösemittel oder andere gefährliche Stoffe * Farb- oder Lackschlämme, die organische Lösemittel oder andere gefährliche Stoffe * Abfälle aus der Farb- oder Lackentfernung, die organ. Lösemittel oder andere gefährliche Stoffe * Farb- oder Lackentfernerabfälle * Druckfarbenabfälle, die gefährliche Stoffe * Tonerabfälle, die gefährliche Stoffe * Klebstoff- und Dichtmassenabfälle, die organische Lösemittel oder andere gefährliche 144 Stoffe * Entwickler und Aktivatorenlösungen auf Wasserbasis * Offsetdruckplatten-Entwicklerlösungen auf Wasserbasis * Fixierbäder * Bleichlösungen und Bleich-Fixier-Bäder * Filterstäube und Kesselstaub aus Ölfeuerung * feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe * feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe * Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe * Krätzen und Abschaum (Erst- und Zweitschmelze) * feste Abfälle aus der Abgasbehandlung * Filterstaub * gefährliche Stoffe de Gießformen und -sande vor dem Gießen * saure Beizlösungen * Säuren a. n. g * alkalische Beizlösungen * Phosphatierschlämme 168

5 * Schlämme und Filterkuchen, die gefährliche Stoffe * wässrige Spülflüssigkeiten, die gefährliche Stoffe * andere Abfälle, die gefährliche Stoffe * cyanidhaltige Abfälle * andere Abfälle * halogenfreie Bearbeitungsöle auf Mineralölbasis (außer Emulsionen und Lösungen) * halogenhaltige Bearbeitungsemulsionen und -lösungen * halogenfreie Bearbeitungsemulsionen und -lösungen * gebrauchte Wachse und Fette * Bearbeitungsschlämme, die gefährliche Stoffe * Strahlmittelabfälle, die gefährliche Stoffe * ölhaltige Metallschlämme (Schleif-, Hon- und Läppschlämme) * gebrauchte Hon- und Schleifmittel, die gefährliche Stoffe * Abfälle aus der Dampfentfettung * Hydrauliköle, die PCB * nichtchlorierte Emulsionen * chlorierte Hydrauliköle auf Mineralölbasis * nichtchlorierte Hydrauliköle auf Mineralölbasis * synthetische Hydrauliköle * chlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis * chlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis * nichtchlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis * synthetische Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle * andere Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle * Isolier- und Wärmeübertragungsöle, die PCB * nichtchlorierte Isolier- und Wärmeübertragungsöle auf Mineralölbasis * andere Isolier- und Wärmeübertragungsöle * feste Abfälle aus Sandfanganlagen und Öl-/Wasserabscheidern * Schlämme aus Öl-/Wasserabscheidern * Schlämme aus Einlaufschächten * Öle aus Öl-/Wasserabscheidern * öliges Wasser aus Öl-/Wasserabscheidern * Heizöl und Diesel * andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) * andere Emulsionen * Abfälle a. n. g * Fluorchlorkohlenwasserstoffe, H-FCKW, H-FKW * Fluorchlorkohlenwasserstoffe, H-FCKW, H-FKW * andere halogenierte Lösemittel und Lösemittelgemische * andere Lösemittel und Lösemittelgemische * Schlämme oder feste Abfälle, die andere Lösemittel * Verpackungen, die Rückstände gefährl. Stoffe oder durch gefährl. Stoffe 513 verunreinigt sind * Verpackungen aus Metall, die eine gefährl. feste poröse Matrix (z.b. Asbest) enth., 0 einschl. geleerter Druckbehält * Aufsaug- und Filtermaterial (einschl. Ölfilter a.n.g.), Wischtücher und Schutzkleidung, d. gefährl. Stoffe verunrein * Altfahrzeuge * Ölfilter * explosive Bauteile (z.b. aus Airbags) * Bremsflüssigkeiten 67

6 * Frostschutzmittel, die gefährliche Stoffe * gefährliche Bauteile mit Ausnahme derjenigen, die unter bis , und fallen * Transformatoren und Kondensatoren, die PCB * gebrauchte Geräte, die PCB oder damit verunreinigt sind, Ausnahme * gebrauchte Geräte, die teil- und vollhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe * gebrauchte Geräte, die freies Asbest * gefährliche Bestandteile de gebrauchte Geräte; Ausnahme bis * aus gebrauchten Geräten entfernte gefährliche Bestandteile * andere Explosivabfälle * gefährliche Stoffe de Gase in Druckbehältern (einschließlich Halonen) * Laborchemikalien, die aus gefährl. Stoffen bestehen oder solche, einschl. 28 Gemische von Laborchem * gebrauchte anorganische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder 33 solche * gebrauchte organische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder 2 solche * Bleibatterien * Ni-Cd-Batterien * ölhaltige Abfälle * Abfälle, die sonstige gefährliche Stoffe * gebrauchte Katalysatoren, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind * wässrige Konzentrate, die gefährliche Stoffe * Auskleidungen und feuerfeste Materialien aus nichtmetallurgischen Prozessen, die 5 gefährl. Stoffe * Gemische aus oder getrennte Fraktionen von Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik, die gefährl. Stoffe enth * Glas, Kunststoff und Holz, die gefährliche Stoffe oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind * kohlenteerhaltige Bitumengemische * Kohlenteer und teerhaltige Produkte * Metallabfälle, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind * Kabel, die Öl, Kohlenteer oder andere gefährliche Stoffe * Boden und Steine, die gefährliche Stoffe * Baggergut, das gefährliche Stoffe enthält * Gleisschotter, der gefährliche Stoffe enthält * anderes Dämmmaterial, das aus gefährlichen Stoffen besteht oder solche Stoffe 80 enthält * asbesthaltige Baustoff * Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht besond. 36 Anford. gestellt werden * zytotoxische und zytostatische Arzneimittel * Amalgamabfälle aus der Zahnmedizin * Filterkuchen aus der Abgasbehandlung * wässrige flüssige Abfälle aus der Abgasbehandlung und andere wässrige flüssige 227 Abfälle * feste Abfälle aus der Abgasbehandlung * Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält * vorgemischte Abfälle, die wenigstens einen gefährlichen Abfall * Schlämme aus der physikalisch-chemischen Behandlung, die gefährliche Stoffe * gesättigte oder verbrauchte Ionenaustauscherharze 1

7 * schwermetallhaltige Abfälle aus Membransystemen * Fett- und Ölmischungen aus Ölabscheidern mit Ausnahme derjenigen, die unter fallen * Schlämme, die gefährliche Stoffe aus einer anderen Behandlung von industriellem 89 Abwasser * Holz, das gefährliche Stoffe enthält * Lösemittel * Säuren * Laugen * Pestizide * Leuchtstoffröhren und andere quecksilberhaltige Abfälle * gebrauchte Geräte, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe * Farben, Druckfarben, Klebstoffe und Kunstharze, die gefährliche Stoffe * Batterien und Akkus, die unter , oder fallen; gemischte 85 Batterien und Akkus * gebrauchte elektr. und elektron. Geräte, die gefährl. Bauteile ; Ausnahme und Gesamt