Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP), Universität Bremen
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- Christel Ziegler
- vor 5 Jahren
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1 Pflegeprozess - Standardisierung und Qualität im Dienstleistungssektor Pflege Überblick Laufzeit: 01. Januar Dezember 2002 Forschungsteam: Prof. Dr. Stefan Görres (Projektleitung) Details Förderer Bundesministerium für Bildung und Forschung Problemstellung Die Entwicklung der Qualität in den pflegerischen Dienstleistungen schreitet zwar voran, allerdings bleiben Qualitätssicherung und Standardisierung zumeist regional begrenzt. Eine prozessorientierte und damit qualitätssichernde Standardisierung ist bisher nur in Ansätzen gelungen. Insbesondere fehlt ein gemeinsames Bezugssystem für Pflegedaten, was sich beispielsweise darin äußert, dass bei der Übernahme eines Patienten durch einen anderen Träger, Daten nicht oder nur mit zeitlicher Verzögerung zur Verfügung stehen. Um diese Übergänge (Krankenhaus, ambulante Pflege, stationäre Altenpflege) optimal gestalten zu können, müssen den beteiligten Dienstleistern Daten über den Prozess der Pflege und über den Status der Patient/innen unmittelbar zur Verfügung stehen. Dies kann durch die Entwicklung verbindlicher standardisierter Abläufe, sowohl für die Erhebung der Daten als auch für deren Dokumentation, sichergestellt werden. Diese Standardisierung ist Voraussetzung, um einheitliche Schnittstellen für einen reibungslosen Datenaustausch zu schaffen. Ziele des Projekts Das Projekt "Pflegeprozess - Standardisierung und Qualität in der Pflege" hatte zum Ziel, Seite 1/5
2 strukturelle Verbesserungen, insbesondere im Bereich der Pflegeleistungen durch Standardisierung, Optimierung der Abläufe und durch Bereitstellung standardisierter Pflegedaten zu erreichen. Ziel des Projektes war es, eine Struktur zur Erfassung und Dokumentation von Pflegeprozessen im Sinne einer Typologie sowie eine Standardisierung von Pflegeprozessen zum Austausch von Patient/innendaten zwischen den unterschiedlichen Pflegeanbietern zu entwickeln. Die Übertragung der Daten sollte durch ein, auf Informations- und Kommunikationstechnik basierendes Netzwerk, erfolgen. Durch die einheitliche und verbindlich genutzte Typologie und Datenübermittlung können somit zum einen die Schnittstellen zwischen den Anbietern von Pflege optimiert und zum anderen die Qualität der Pflegeleistungen durch die detaillierte Dokumentation gesichert werden. Insgesamt waren mit dem Projekt "Pflegeprozess - Standardisierung und Qualität in der Pflege" folgende Zielkomplexe verbunden: Zielkomplex Standardisierung / Qualitätssicherung Schaffung einer Standardisierung von Pflegeleistungen durch die Entwicklung einer Typologie der Pflegeprozesse Erhöhung der Transparenz in den Unternehmen durch eine verbindliche Dokumentation der Pflegeprozesse auf Basis der Typologie Harmonisierung der Pflegeleistungen zwischen den beteiligten Pflegeunternehmen Zielkomplex Kooperation der Dienstleister und Datenaustausch Entwicklung von standardisierten Abläufen für die auf der Typologie basierenden Erfassung und Dokumentation von Patient/innendaten einschließlich der einheitlichen Dokumentationen des bisherigen Pflegeablaufes für die einzelnen Patient/innen Konzeption und Realisierung eines auf Informations- und Kommunikationstechnik basierenden Kommunikationssystems zum zeitgerechten Austausch von Patient/innendaten zwischen den beteiligten Anbietern von Pflegedienstleistungen unter Beachtung der Anforderungen des Datensschutzes Festlegung von einheitlichen Datenformaten für den Austausch von Patient/innen- und Pflegedaten zwischen den Anbietern der Pflegedienstleistungen Errichtung eines Netzwerks zum Informations- und Datenaustausch unter den unterschiedlichen Anbietern von Pflegedienstleistungen Beide Zielkomplexe unterlagen Interdependenzen und sind nicht isoliert zu betrachten. Vorgehen Seite 2/5
3 Die Arbeit zur Typisierung der Pflegeleistungen und standardisierter Dokumentation wurde zunächst in der Modellregion Bremerhaven begonnen, um einen überschaubaren Rahmen zu schaffen. Wichtig war hierbei, dass Anbieter aller Pflegeleistungen in dem Projekt vertreten waren. Die Arbeiten in der Modellregion wurden als Basis für die Übertragung der Ergebnisse auf eine nationale und europäische Ebene betrachtet. Das Projekt wurde in zwei Hauptphasen unterteilt: Erhebung des Ist-Zustandes Schwerpunkt der Erhebung war die detaillierte Analyse der Pflegeprozesse in den am Projekt beteiligten Pflegeeinrichtungen. Methodisch wurde die Analyse durch Multimomentaufnahmen Dokumentenanalyse Gruppeninterviews realisiert. Des Weiteren mussten die geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie überregionale Standardisierungen von Pflegeabläufen erhoben und berücksichtig werden. Außerdem waren in die Erhebung die EDV-technischen Einrichtungen der einzelnen Projektpartnern einzubeziehen, um den Aufbau eines Pflegenetzwerkes zu verwirklichen. Erarbeitung und Festlegung einer gemeinsamen Typologie Grundlage für die Erarbeitung und Festlegung der Typologie waren die in der Ist-Analyse erhobenen Daten. In Form von Qualitätszirkeln und Arbeitsgruppen wurden mit Expert/innen aus den einzelnen Institutionen die Daten verglichen, systematisiert, mit Informationen über nationale, europäische und pflegewissenschaftliche Standards abgeglichen und eine Grobstruktur erstellt, aus der die Festlegung der Typologie sowie die Standardisierung zum Austausch der Patient/innendaten resultierte. Evaluation der Typologie Die Typologie wurde im Rahmen einer Pilotstudie national und international mit dem Ziel getestet, die Struktur sowie die Akzeptanz der verwendeten Begrifflichkeiten zu erproben. Insgesamt nahmen sechs Stationen aus zwei Krankenhäusern sowie zwei ambulante Pflegedienste und eine Altenpflegeeinrichtung teil, die im Vorfeld entsprechend geschult wurden. Die Evaluation der Pilotphase erfolgte quantitativ mittels standardisiertem Fragebogen mit geschlossenen Fragen. Im Anschluss an die Pilotphase und die Auswertung der Fragebögen fanden als qualitatives Instrument leitfadenstrukturierte Einzel- bzw. Gruppeninterviews mit den AnwenderInnen der Typologie statt. Eine weitere Form der Auswertung stellte die deskriptive Auswertung des Datensatzes dar, der während der Pilotphase auf dem Server gespeichert wurde. Ergebnisse der Pilotphase Seite 3/5
4 Die wichtigsten Ergebnisse aus der Evaluation der Pilotphase: die EDV- gestützte Pflegeplanung wurde von den meisten AnwenderInnen positiv bewertet und als sinnvoll erachtet die Pflegenden zeigten eine hohe Akzeptanz gegenüber den pflegephänomenbasierten Begrifflichkeiten der Typologie die Pflege lässt sich aufgrund von Ist-Soll Vergleichen (anhand der Ziel und Ergebnisskalierungen) gut reflektieren die Typologie unterstützt die Motivation der Pflegenden zur Prozesserfassung und -dokumentation die pflegerischen Leistungen werden umfassend dargestellt die Rahmenbedingungen für die Durchführung einer EDV-gestützten Pflegedokumentation sind nicht immer gegeben (ausreichend Computer und PC- Kenntnisse) die derzeitige Gestaltung der Benutzeroberfläche ist nicht Anwenderfreundlich genug. Transfer der Ergebnisse Die Ergebnisse des Projektes wurden in Form von Fachartikeln und Vorträgen veröffentlicht. Außerdem wurde ein Abschlussbericht geschrieben, indem sowohl das Vorgehen, als auch die Ergebnisse dokumentiert sind. Schlagworte Team Laufzeit: DRGs europäische Gesundheitssysteme Klassifikationssysteme Pflegephänomene Qualitätssicherung Standardisierung Strukturdatenbank Pflegeprozess EDV- gestützte Pflegeplanung Karen Güttler Dipl.-Pflegewirtin Almut Lehmann Ilka Wicha Seite 4/5
5 Powered by TCPDF ( Powered by TCPDF ( 01. Januar Dezember 2002 Forschungsteam: Prof. Dr. Stefan Görres (Projektleitung) Projekttyp: Drittmittelprojekt Seite 5/5
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