Paulus Akademie, 2. November François Höpflinger Demographischer Wandel.
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1 Paulus Akademie, 2. November 2010 François Höpflinger Demographischer Wandel
2 Prozess doppelter demographischer Alterung A) Alterung von unten, durch Geburtenrückgang und Kinderlosigkeit. Seit 1972 liegt Geburtenrate unter 2 Kindern. Trend der letzten Jahrzehnte: mehr Kinderlose, weniger kinderreiche Familien, späte Familiengründung (sowie mehr Scheidungen und Zweitfamilien) B) Alterung von oben, durch erhöhte Lebenserwartung älterer Frauen und Männer. Die demographische Alterung der nächsten Jahrzehnte wird wesentlich durch das Altern der zahlenmässig starken Baby-Boom-Generation bestimmt C) Demographische Alterung wurde und wird durch Einwanderung gebremst. Ohne Einwanderung nach 1945, heute nur 5.5 Mio. Einwohner statt 7.8 Mio. Zwei Fünftel der Generationenerneuerung hat Migrationshintergrund (= zumindest einen Elternteil der nicht in der Schweiz geboren ist).
3 Zur Entwicklung der Fertilitätsraten (Geburten pro Frau) Deutschland Frankreich Schweiz Österreich Italien
4 Mittleres Alter bei Erstheirat und Geburt eines ersten Kindes: Schweiz 1970 und Mittleres Alter bei Erstheirat: Frauen Männer Mittleres Alter bei Erstgeburt: Frauen Männer 28 33
5 Altersverteilung der Erwerbstätigen Alter: % 36% 31% 12% 4% % 32% 37% 15% 3%
6 Ausländeranteil in der Schweiz 2009 Alter: Ausländische Nationalität Im Ausland geboren 21% 33% 23% 15% 10% 29% 42% 34% 24% 21%
7 Grossagglomerationen der Schweiz - urbane Grossräume
8 Lebenserwartung in Jahren Entwicklung der Lebenserwartung Szenarien und faktischer Trend Projektion Projektion 1987 (UNO) Männer Frauen
9 Neuere Szenarien zur Entwicklung der Lebenserwartung in der Schweiz bis 2050 Projektierte Lebenserwartung ab Geburt in Jahren Männer: Frauen: Bundesamt für Statistik Bundesamt für Statistik Bongaarts Babel et al nach periodenbasierten Szenarien nach kohortenbasierten Szenarien Quelle: Bundesamt für Statistik 2009: Tabelle 5.
10 Zahlenmässige Entwicklung der Zahl an 90- jährigen und älteren Menschen in der Schweiz In 1000 Personen Mittleres Szenario 2000 Mittleres Szenario
11 Entwicklung der Krankenpflegekosten (KVG) 20'000 18'000 16'000 14'000 12'000 10'000 8'000 6'000 4'000 2' Kostenzuwachs + Demographie Kosten 2000 Quelle: L. Gärtner, BSV, ZfG-Vortrag
12 Fazit: Gesundheitskosten und Demographie- Effekte a) Direkte Demographie-Effekte betreffen vor allem die Langzeitpflege (im Alter). Mögliches (Zukunfts)- Problem: Knappheit an Pflegefachpersonen, sowie weniger Angehörige. b) Gesundheitskosten (ohne Langzeitpflege): Der direkte Demographie-Effekt ist maximal ein Drittel der erwarteten Kostenentwicklung. c) Gesundheitsförderung kann den Kosteneffekt der demographischen Alterung etwas bremsen. d) Das Altern aktiver Generationen (Baby-Boomer) kann umgekehrt die Nachfrage nach Gesundheit verstärken.
13 Zweite Lebenshälfte dreifache Wandlungsprozesse Erstens ergibt sich eine rasche demografische Alterung der Bevölkerung. Zweitens kommen neue Generationen mit anderen Lebenshintergründen ins Alter. Drittens damit verbunden zeigen sich neue Modelle und Formen des Alterns. Die drei Wandlungsprozesse beeinflussen sich gegenseitig. Speziell die Kombination des Alterns sozial und kulturell mobiler Generationen mit Modellen eines aktiven Alterns führen zu einer verstärkten Dynamik der zweiten Lebenshälfte, die historisch neu ist.
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