Physik. Nach dem Bachelorabschluss direkt ins Masterstudium

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1 Der Standardabschluss für die er/innen ist das Doktorat. Aus diesem Grunde ist auch die Mehrheit der befragten Masterabsolvent/innen der in der Forschung an den Universitäten beschäftigt. Neuabsolvent/innen der treffen wie immer in den letzten Jahren auf eine sehr gute Arbeitsmarktsituation. Nur gut 20 Prozent bekunden Mühe bei der Stellensuche bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt sind es fast doppelt so viele. Praktisch niemand ist ein Jahr nach dem abschluss auf Stellensuche oder inadäquat beschäftigt. Wichtig für die jungen er/innen ist die Weiterbildung. Drei Viertel befinden sich bereits in einer Weiterbildung, in den allermeisten Fällen beginnen sie eine Dissertation. Deshalb erstaunt es auch nicht, dass über 60 Prozent an der Hochschule beschäftigt sind. Da es sich bei solchen Assistenzstellen um befristete Anstellungen handelt, ist der Anteil befristeter Engage ments entsprechend gross. Das Einkommen der Neuabsolvent/innen der liegt mit Franken deutlich unter demjenigen der Neuabsolvent/innen UH insgesamt. Trotzdem ist die Zufriedenheit damit grösser als bei anderen. Dies liegt vermutlich daran, dass die jungen er/innen ihre Assistenzstellen als zusätzliche Ausbildung betrachten und entsprechend geringere Erwartungen an ihr Einkommen knüpfen. Sie tun dies auch im Wissen, dass ihnen nach dem Doktorat viele Wege im Dienstleistungssektor wie in der Industrie offenstehen, die eine sehr gute Einkommenssituation versprechen. Die ist ähnlich wie die Mathematik eine Grundlagenwissenschaft und die in diesem Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten sind in der Welt komplexer Systeme eine solide Grundlage für eine Vielzahl hochqualifizierter Tätigkeiten. Tabelle 1: Kennzahlen der Stichprobe (n=162) (in Prozent) Geschlecht Männer 83 Frauen 17 Universitäre Hochschule ETH Lausanne 32 ETH Zürich 42 Universität Basel 5* Universität Bern 11 Universität Freiburg 1** Universität Genf 4* Universität Zürich 4* Nach dem Bachelorabschluss direkt ins Masterstudium Tabelle 2: Kennzahlen Bachelorabsolvent/innen (n=179) (in Prozent) Übertritt ins Masterstudium Praktisch alle Bachelorabsolvent/innen der beginnen innerhalb eines Jahres nach ihrem Bachelorabschluss ein Masterstudium. Als Grund für ein Masterstudium geben 91 Prozent an, dass der Bachelor UH kein berufsqualifizierender Abschluss sei. Verglichen mit den Bachelorabsolvent/innen UH insgesamt geben die er/innen als Grund für ein Masterstudium viel häufiger das Interesse am Fach (69 vs. 46 Prozent) an und dass sie eine akademische Karriere planen (51 vs. 37 Prozent). Die erste Stelle nach dem Studium SDBB, Bern, 2013 Die hier publizierte Auswertung stützt sich auf die Erhebung der Gesamtstudie: Bundesamt für Statistik BFS, Befragung der Hochschulabsolvent/innen, Abschlussjahrgang Mehr zur Befragung:

2 Sehr gute Beschäftigungslage für Neuabsolventinnen und Neuabsolventen der Tabelle 3: Kennzahlen Beschäftigungslage (in Prozent) Schwierigkeiten bei der Stellensuche Studium als gute Grundlage für den Berufseinstieg betrachtet Weiterbildung nach Studienabschluss begonnen Nach wie vor treffen die jungen er/innen auf eine günstige Arbeitsmarktsituation. Nur 21 Prozent geben an, auf Schwierigkeiten bei der Suche nach einer passenden Stelle gestossen zu sein. Knapp 60 Prozent geben an, dass das Studium eine gute Grundlage für den Berufseinstieg darstellt. Die meisten Neuabsolvent/innen der betrachten nach ihrem Masterabschluss ihre Ausbildung als noch nicht beendet. Drei von vier beginnen gleich mit einer Weiterbildung bei den allermeisten handelt es sich dabei um ein Doktorat: Insgesamt haben im Jahr nach dem Masterabschluss bereits zwei Drittel mit einem Doktoratsstudium begonnen. Obwohl es sich bei um ein Schulfach handelt, wollen sich unmittelbar nach dem Studium nur sehr wenige zur Gymnasiallehrperson ausbilden lassen. Abbildung 1: Schwierigkeiten bei der Stellensuche (in Prozent) Tabelle 4: Kennzahlen Erwerbssituation (in Prozent) erwerbstätig stellensuchend Stelle zugesichert Erwerbsverzicht ** 5* ** Die Beschäftigungssituation ist für die jungen er/innen ebenfalls günstig. Nur gerade 3 Prozent das sind weniger als 5 Personen sind auf Stellensuche. Jene 11 Prozent, die auf eine Erwerbstätigkeit verzichten, machen dies aufgrund einer weiteren Ausbildung. In der Regel genügten drei Bewerbungen, um eine Stelle zu erhalten, Neuabsolvent/innen UH insgesamt bewerben sich doppelt so häufig, bis sie zu einer Anstellung kommen. Da sehr viele nach dem Masterabschluss doktorieren, spielen Stelleninserate nur eine untergeordnete Rolle: Ein Drittel hat seine jetzige Tätigkeit über Professoren oder Assistierende gefunden, weiteren 20 Prozent verhalfen Kontakte, die sie während einer Studienerwerbstätigkeit kennengelernt haben, oder persönliche Beziehungen zu einer Stelle, 16 Prozent nutzten Online-Stelleninserate.

3 Abbildung 2: Anteil Stellensuchende (in Prozent) Hochschule als wichtigster Beschäftigungsbereich Die unter den er/innen verbreitete Absicht zu doktorieren, führt dazu, dass ein grosser Teil der Neudiplomierten ihre erste Stelle im Hochschulbereich innehat. Neben der Hochschule können höchstens noch die privaten Dienstleistungen als wichtiger Beschäftigungsbereich genannt werden. Dort sind es vor allem Architektur-, Planungsund Ingenieurbüros sowie Unternehmensberatungen oder Informatikdienste, die für er/innen Stellen anbieten. Abbildung 3: Beschäftigungsbereiche (in Prozent) Hochschule 61 Schule Information und Kultur Gesundheitswesen Industrie 6* 1** 1** Private Dienstleistungen 23 Öffentliche Dienste Verbände und Organisationen 2** Prozent bezeichnen sich selber als er/in, Assistent/in oder Lehrer/in. Weitere 13 Prozent nennen Ingenieurberufe. Die übrigen Neuabsolvent/innen der nennen einzelne Berufe wie zum Beispiel Berufe des Treuhandwesens oder des Marketings, Informatikberufe, Medienschaffende oder technische Berufe Tabelle 5: Kennzahlen Berufsbezeichnungen (in Prozent) Berufe der Naturwissenschaften 42 Berufe des Unterrichts und der Bildung 18 Ingenieurberufe 13 Selten inadäquat beschäftigt Die meisten der jungen er/innen sind ihrer Ausbildung entsprechend angestellt. Nur 20 bzw. 13 Prozent sind der Meinung, ihre berufliche Position bzw. ihre Aufgaben entsprechen nicht ihrer Ausbildung. Diese Anteile sind bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt 10 bzw. 20 Prozent kleiner. Die überwiegende Mehrheit 85 Prozent sind zufrieden mit der Übereinstimmung zwischen ihrem Job und ihrer beruflichen Qualifikation. Bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt ist dieser Anteil kleiner als 70 Prozent. Trotzdem berichten 13 Prozent, dass zwischen ihrer jetzigen Tätigkeit und ihrem Stu-

4 dium kein inhaltlicher Bezug besteht. Dies hat weniger damit zu tun, dass die Neuabsolvent/innen der inadäquat beschäftigt sein könnten, sondern eher mit der Tatsache, dass er/innen wenn sie nicht in der Hochschule oder Schule tätig sind häufig zwar qualifiziert arbeiten, aber nicht unbedingt in ihrem Fachgebiet. Abbildung 4: Kein inhaltlicher Bezug zwischen Studium und jetziger Tätigkeit (in Prozent) Häufig befristete Arbeitsverhältnisse, eher niedriges Einkommen und trotzdem zufrieden damit Tabelle 6: Kennzahlen Anstellungsbedingungen (in Prozent) Jahresbruttoeinkommen 1 (in Franken) Zufriedenheit mit Einkommen: Anteil Zufriedene Anteil Teilzeitbeschäftigte (Pensum < 90 Prozent) Anteil befristet Angestellte Hochschulabschluss für jetzige Tätigkeit verlangt? Nein 9 15 Ja, im entsprechenden Fach Ja, auch in verwandten Fächern Ja, aber ohne spezifische Fachrichtung 7* 10 1 Als statistisches Mittel wurde der Median verwendet. Die Einkommen der teilzeitlich beschäftigten Personen wurden auf 100 Prozent hochgerechnet. Die typische Beschäftigung für die Neuabsolvent/innen der ist eine Assistenzstelle an der Hochschule knapp drei Viertel bezeichnen sich als Doktorierende. Da es sich bei Assistenzstellen um befristete Arbeitsverhältnisse handelt, erstaunt es nicht, dass über 80 Prozent befristet angestellt sind. Das Einkommen der jungen er/innen liegt deutlich unter jenem der Neuabsolvent/innen UH insgesamt. Berücksichtigt man noch die häufige Teilzeitarbeit und rechnet das Einkommen nicht auf eine Vollzeitstelle hoch, ergibt sich ein durchschnittliches Monatseinkommen von gut Franken. Trotz dieser engen finanziellen Situation ist die Zufriedenheit mit dem Einkommen höher als bei den Neuabsolvent/innen UH insgesamt. Dies ist wohl damit erklärbar, dass drei Viertel der jungen er/innen ihre jetzige Tätigkeit als zusätzliche Ausbildungsstation betrachten. Die überwiegende Mehrheit ist ja an einer Assistenzstelle an der Hochschule beschäftigt. Solche Stellen werden häufig nur zu 50 Prozent bezahlt, eine volle Erwerbstätigkeit bzw. Forschungstätigkeit wird aber erwartet. Wer nicht an einer Hochschule beschäftigt ist, verdient deutlich mehr: So verdienen die im privaten Dienstleistungsbereich Beschäftigten über Franken jährlich, während das Jahreseinkommen der in Hochschulen Beschäftigten bei Franken liegt.

5 Rückblickend sehr zufrieden mit der Studienwahl Tabelle 7: Kennzahl Rückblick (in Prozent) Rückblickend betrachtet nochmals dasselbe Studium wählen Auch im Rückblick schneidet das studium gut ab. 75 Prozent würden nochmals ein studium an der gleichen Hochschule ergreifen. Diese Befragung ein Jahr nach Masterabschluss mag vielleicht ein verzerrtes Bild für die Beschäftigungssituation der er/innen wiedergeben. Da die überwiegende Mehrheit zuerst eine Dissertation schreibt, sind diese an den Hochschulen mit unterdurchschnittlichen Einkommen beschäftigt. Nach der Dissertation verändert sich die Situation jedoch stark: Nur noch 16 Prozent sind an der Hochschule beschäftigt, dafür sind 30 Prozent im Bereich der privaten Dienstleistungen und je knapp 20 Prozent in der Industrie bzw. in Verbänden und Organisationen. Das durchschnittliche Jahreseinkommen beträgt für jene mit Doktoratssabschluss in Franken. Praktisch niemand ist 2011 nach dem Doktoratssabschluss arbeitslos und nur ein Viertel berichtet über Schwierigkeiten bei der Stellensuche. Doch auch nach dem Doktorat scheint für viele der er/innen die Ausbildung noch nicht abgeschlossen zu sein. Mehr als die Hälfte befindet sich weiterhin in Ausbildung, viele vermutlich in einem Post-Doc. Grundsätzlich ist zu erwarten, dass sich an den guten Berufsaussichten für die Neuabsolvent/innen der kaum etwas ändern wird, vielmehr ist von einer Mangelsituation die Rede.