Lebenswerte Straßenräume

Transkript

1 Grafik: West 8, Rotterdam Lebenswerte Straßenräume am Beispiel des neuen Stadtteils Kronsberg Süd in Hannover Dipl.-Ing. Sabrina Stieger Plaza de Rosalia Hannover Telefon Telefax info@shp-ingenieure.de

2 Stadterweiterung Kronsberg Süd in Hannover derzeit größtes Wohnungsbauvorhaben in Niedersachsen Baugebiet mit ca Wohneinheiten für bis Menschen Anschluss an das zur Expo 2000 realisierte Quartier am Kronsberg im Südosten von Hannover Kronsberg Mitte (Bild: LHH) 1

3 Bearbeitungs- und Abstimmungsprozess Umfassende Bearbeitung in einer Arbeitsgemeinschaft Freiraumplanung West 8 (Rotterdam) Städtebau ASTOC (Köln) Verkehrsplanung SHP Ingenieure (Hannover) Abstimmungsprozess interne Workshops mit der Stadtverwaltung (Einbeziehung unterschiedlicher Fachbereiche) ergänzende Gutachten zur Schall und Entwässerung Gespräche mit Vertretern der Wohnungswirtschaft Öffentlichkeitsbeteiligung Bild: Tollerort, Hamburg 2

4 Funktionsplanung Erstellung von drei Funktionsplänen Grün- und Parkflächen Verkehrsflächen Städtebau 3

5 Masterplan die schließlich den Masterplan ergeben der Masterplan schafft die Grundlage für die Aufstellung des Bebauungsplans (derzeit in Bearbeitung der Stadt) Das Quartier Kronsberg Süd das Quartier gliedert sich in drei Cluster und wird durch Landschaftspark strukturiert im Zentrum jedes Clusters befindet sich ein kleiner Quartiersplatz Grafik: West 8, Rotterdam 4

6 Gebrauchsanweisung Stadterweiterung Kronsberg Süd legt die Planungsidee dar definiert Gestaltungs- und Entwurfsregeln hat als Anlage zu den städtebaulichen Verträgen einen verpflichtenden Charakter der Grundstückserwerber gegenüber der Stadt Hannover soll die hohen Ansprüche an die städtebauliche Qualität bei der Umsetzung sicherstellen 5

7 Mobilitätskonzept Nahmobilität Förderung der Nahmobilität durch Versorgung vor Ort durch: Nahversorgungszentrum im Süden, kleine Einzelhandelsstandorte an den Quartiersplätzen Grundschule im zentralen Cluster Wohnungsnahe Kindertagesstätten aber auch: attraktive Straßenräume mit breiten Gehwegen und komfortabler Radverkehrsführung reduziertes Parken im öffentlichen Raum Grafik: ASTOC, Köln 6

8 Mobilitätskonzept Radverkehr gute Einbindung in Haupt- und Freizeitroutennetz der Region Hannover Radachse aus Kronsberg Mitte als Fahrradstraße verlängern ggf. Ertüchtigung der Anbindung ans südlich gelegene Laatzen Schaffung komfortabler Radabstellmöglichkeiten am Wohnort sowie am Ziel 7

9 Mobilitätskonzept Multi- und Intermodalität Mobilitätsstation an der Stadtbahnhaltestelle Messe-Ost mit: Radabstellmöglichkeiten Carsharing Taxiplätzen Radabstellmöglichkeiten an der zentralen Stadtbahnhaltestelle Stockholmer Allee Ladestationen für Elektrofahrzeuge und - räder im Bereich der Stellplätze der Nahversorger sowie auf privatem Grund Carsharing an den Quartiersplätzen 8

10 Mobilitätskonzept Ruhender Verkehr Stellplatzschlüssel liegt vor dem Hintergrund der Mischung der Wohnbauformen und der Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes bei 0,8 Stellplätzen je Wohneinheit erforderliche Einstellplätze werden auf den Grundstücken überwiegend in Tiefgaragen untergebracht im Straßenraum werden lediglich Besucherstellplätze (weitgehend einseitig) vorgesehen 9

11 Mobilitätskonzept Öffentlicher Personennahverkehr gute Anbindung an die Innenstadt durch Stadtbahn (22 Minuten) mit zwei Haltestellen Bezug zum südlich gelegenen Laatzen durch Buslinien (perspektivischer Ringschluss nach Laatzen vorgesehen) 10

12 Mobilitätskonzept Kraftfahrzeugverkehr gute Anbindung an Fernstraßennetz Entfernung zum Stadtzentrum von Hannover etwa 9 km Verlängerung der Haupterschließungsachse von Kronsberg Mitte nach Süden Erschließung über vier Achsen aus Westen und Süden die zusätzlichen Verkehre (etwa Kfz-Fahrten pro Tag) können leistungsfähig abgewickelt werden 11

13 Straßenkategorisierung Gliederung des Straßennetzes in fünf Kategorien Streckengeschwindigkeit 30 km/h im Zuge der Hauptstraße, Tempo 30-Zonen in den Clustern Verkehrsberuhigung durch Materialwechsel in der Fahrbahn Erschließung der Cluster über Sammelstraßen, keine Anbindung der Erschließungsstraßen an die Hauptstraße Fahrradstraße zur Verknüpfung von Kronsberg Süd mit Mitte abseits der Hauptverkehrsstraßen 12

14 Leitbaumkonzept Baumstellung nimmt Bezug auf Straßenkategorisierung dadurch Wiedererkennung der unterschiedlichen Milieus von der Stadtallee bis zur Wohnstraße Grafik: West 8, Rotterdam 13

15 Straßenraumquerschnitte Hauptstraße Grafiken: West 8, Rotterdam 14

16 Straßenraumquerschnitte Hauptstraße Grafiken: West 8, Rotterdam 15

17 Straßenraumquerschnitte Erschließungsstraße zum Park Grafiken: West 8, Rotterdam 16

18 Straßenraumquerschnitte Erschließungsstraße zum Park Grafiken: West 8, Rotterdam 17

19 Oberflächenentwässerung Entwässerung der öffentlichen Flächen über Muldenrigolensystem (bereits in Kronsberg Mitte realisiert) Mulde und Straßenbaum bilden optisch eine Einheit, sind unterirdisch jedoch getrennt Mulden sind auch gestalterisches Element, das die Durchgrünung der Straßenräume sicherstellt Die Regenentwässerung der Grundstücke erfolgt über Versickerungsanlagen auf Privatgelände Schemazeichnung (West 8, Rotterdam) 18

20 Funktionsplanung Funktionsplan Verkehr fasst die verkehrlichen Aussagen zusammen 19

21 Fazit durch interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Freiraumplanern, Stadtplanern und Verkehrsplanern ist innerhalb eines Jahres ein umfassendes Konzept für das neue Stadtquartier Kronsberg Süd entstanden durch frühzeitige Beteiligung verschiedener Interessensgruppen konnte ein breiter Konsens erzielt werden die Gebrauchsanweisung fasst den Planungsgedanken und die Gestaltungsdetails zusammen und sichert als Anlage zu den städtebaulichen Verträgen die hohe Qualität bei der Umsetzung Grafiken: West 8, Rotterdam 20

22 Ausblick Bebauungsplan derzeit in der Aufstellung Architektenwettbewerbe für die einzelnen Bereiche geplant Beginn erster Straßenbauarbeiten für 2018 geplant, Wohnungsbau voraussichtlich ab 2019 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Grafik: West 8, Rotterdam 21