Ich will zu meiner Mama!

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1 Ich will zu meiner Mama! Stand: Jahrgangsstufen FOS 12 (LB 12.1)/BOS 12 (LB 12.5) Fach/Fächer Übergreifende Bildungsund Erziehungsziele Zeitrahmen Benötigtes Material Pädagogik/Psychologie Soziales Lernen Digitale Bildung 3 Unterrichtsstunden Computer mit Internetzugang Kompetenzerwartungen und Inhalte Kompetenzerwartungen: Die Schülerinnen und Schüler beobachten und reflektieren (auch eigene) Bindungsstile und setzen sich mit frühpädagogischen Ansätzen zur Förderung gelungener Bindung auseinander. Vor diesem Hintergrund gestalten sie Beziehungen verantwortungsvoll. Inhalte: die sozialemotionale Entwicklung: Bindungsbegriff und Phasen der Bindungsentwicklung, Bindungstypologie, (...), frühpädagogische Überlegungen zur Förderung gelungener Bindung Seite 1 von 14

2 Aufgabe Lernsituation: Ich will zu meiner Mama! M Bereits während Ihrer 6-wöchigen fachpraktischen Ausbildung im Kindergarten fiel Ihnen auf, wie unterschiedlich sich Kinder verhalten, wenn sie von ihren Eltern abgegeben werden. Manche schienen sich nach Betreten der Gruppe gar nicht mehr für ihre Eltern zu interessieren, auch beim Abholen am Mittag hatten Sie nicht den Eindruck, dass sie ihre Eltern vermisst hatten. Im Gegensatz dazu hingen zwei andere 3-Jährige weinend an den Beinen ihrer Mutter, wollten sie partout nicht gehen lassen. Die meisten der Kinder verabschiedeten sich allerdings mal mehr mal weniger intensiv von den Eltern und fingen anschließend recht schnell an, im Gruppenraum nach Beschäftigung zu suchen Nachdem Ihnen der Umgang mit den Kindern im Praktikum sehr viel Spaß bereitete, arbeiten Sie auch in diesem Schuljahr einen Nachmittag pro Woche ehrenamtlich in Ihrer alten Gruppe mit. Gerade am Beginn des neuen Kindergartenjahres ist Ihnen wieder aufgefallen, wie unterschiedlich die neuen Kinder sich in die für sie noch fremde Situation der Gruppe eingewöhnen. Besonders ein Junge macht Ihnen aber richtige Sorgen: Oskar ist mittlerweile dreieinhalb Jahre alt. Seit einem halben Jahr gehört er zur Mäusegruppe, in der Sie auch arbeiten. Sehr deutlich fällt Ihnen auf, dass Oskar im Gegensatz zu den anderen Kindern noch immer enorme Probleme hat, täglich in der Gruppe anzukommen. Immer am Donnerstag, Ihrem ehrenamtlichen Nachmittag, wird eine musikalische Früherziehung angeboten. Auch Oskar wird an diesem Tag nachmittags noch einmal von seiner Mutter in den Kindergarten gebracht, damit er daran teilnehmen kann. Er singt, tanzt und musiziert sehr gerne und trotzdem ist das Abgeben jedes Mal ein Drama. Mutter und Sohn kommen gemeinsam herein, die Mutter bleibt noch kurz und will dann gehen. Wenn er sie noch erwischen kann, hängt sich Oskar schreiend und weinend an sie. Ist sie schon zur Türe hinaus, schlägt er verzweifelt, aber auch wütend gegen die Tür und will hinterherrennen. Er lässt sich dann nicht von den Erzieherinnen beruhigen. Selbst wenn seine Mutter nochmal zurückkommt, schafft sie es nicht, ihn zu trösten. Er kommt nicht zur Ruhe, ist völlig außer sich, klammert sich an seine Mama, schlägt aber gleichzeitig auf sie ein. Die Erzieherinnen berichten Ihnen, dass dies jeden Morgen in ähnlicher Weise so ablaufe und mit seiner problematischen Bindung an die Mutter zu tun habe. Diese leide seit Oskars Geburt immer wieder an Depressionen und habe deshalb auch schon einige mehrwöchige stationäre Klinikaufenthalte hinter sich. Ihnen tut Oskar leid, weil ihn diese Trennungen wirklich sehr zu quälen scheinen. Sie würden ihm gerne helfen und fragen die Gruppenleiterin, ob man Oskar im Kindergarten nicht irgendwie unterstützen könne. Sie meint: Natürlich, da gibt es einige Möglichkeiten, wie man Bindung bei Kindergartenkindern fördern kann. Hast du Lust, dich einmal im Internet über Bindung und frühpädagogische Förderungen in diesem Bereich zu erkundigen? Und dann könnten wir uns austauschen und diskutieren." Seite 2 von 14

3 Arbeitsaufträge: M2 Einzelarbeit (ca. 5 min): Lesen Sie das Informationsblatt (M3). Partnerarbeit (ca. 20 min): Bearbeiten Sie zusammen mit Ihrem/Ihrer Banknachbar*in die Ihnen zugeteilte Aufgabenstellung A (Bindungstypen, M4) oder B (Entwicklung von Bindungen, M5). Erstellen Sie dazu ein Lernblatt. Gruppenarbeit 1 (ca. 10 min): Bilden Sie nun 4er-Gruppen mit einem weiteren Arbeitspaar, das die gleiche Aufgabenstellung bearbeitet hat. Einigen Sie sich im Team auf das beste Lernblatt (Inhalt, Vollständigkeit) und ergänzen Sie falls nötig fehlende Inhalte. Besprechen Sie dabei auch eventuelle Unklarheiten. Gruppenarbeit 2 (ca. 40 min): Bilden Sie nun eine neue 4er-Gruppe, mit einem Arbeitspaar, das die andere Aufgabenstellung bearbeitet hat. Informieren Sie sich gegenseitig über Bindungstypen, bzw. die Entwicklung von Bindung. (ca. 15 min) Bearbeiten Sie gemeinsam die Aufträge auf M6 zur Förderung gelungener Bindungen in der Frühpädagogik. (20 min) Präsentation und Reflexion (ca. 30 min): Jeweils zwei Gruppen stellen ihre Vorschläge zur frühpädagogischen Förderung gelungener Bindungen in der Klasse vor, indem eine Gruppe den/die Ehrenamtliche*n, die andere den/die Erzieher*in stellt. Tauschen Sie dabei Möglichkeiten der Förderung aus, ergänzen Sie Ihre Vorschläge gegenseitig und diskutieren Sie die Vorschläge hinsichtlich Nachvollziehbarkeit und Umsetzbarkeit. Besprechen Sie außerdem die Vorschläge, die die Gruppen für Oskar machen. Alle anderen Schüler*innen notieren sich dabei ergänzende Vorschläge zu Ihren eigenen Aufzeichnungen. Reflexion: Welcher Art waren die Bindungen und Ihr Bindungsverhalten in Ihrer eigenen Kindheit? Versuchen Sie sich mit Hilfe des Fragebogens (M7) zu erinnern. Seite 3 von 14

4 Abb. 1 Infoblatt M3 Bindung Bereits seit den 1930er Jahren beobachtete der Psychoanalytiker John Bowlby das Verhalten und die oft problematische Entwicklung von Waisen oder Kindern, die lange Zeit von ihren Eltern getrennt waren. In den 60er Jahren untersuchten er und die Psychologin Mary Ainsworth ganz konkret, inwieweit frühe Trennungserfahrungen von Kindern Einfluss auf deren Verhalten und Entwicklung haben. Daraus entstand die sogenannte Bindungstheorie. Heute weiß man, dass es beim Menschen ein biologisch verankertes Bindungsbedürfnis gibt, welches die Bedeutung von zuverlässigen und dauerhaften Bezugspersonen hervorhebt. Bindung wird definiert als eine dauerhafte, starke emotionale Beziehung zu einer Person. Diese Bindungsperson reagiert richtig auf die Signale des Kindes, weil sie mit ihm vertraut ist. Sie unterstützt es, bei ihr sucht das Kind Schutz, Trost und Geborgenheit. Bindungen müssen sich nach der Geburt erst entwickeln. Damit ein Bindungsaufbau stattfinden kann, verfügen Babys und Kleinkinder über eine Reihe von Verhaltensweisen, die sie einsetzen können, um die Befriedigung ihrer Bedürfnisse bei den Eltern einzufordern. Solche Handlungsmuster sind Weinen, Klammern, Hin- oder Nachlaufen, Rufen oder Lächeln, mit dem Ziel, Nähe zur Bindungsperson herzustellen. Diese Signale werden Bindungsverhalten genannt. Seite 4 von 14

5 Partnerarbeit A M4 Wird ein Kleinkind in eine Situation gebracht, in der es Unsicherheit spürt, z. B. eine Trennung von der Mutter, dann zeigt es ein Bindungsverhalten, das für die Bindungsqualität zwischen ihm und der Bindungsperson typisch ist. Ainsworth konnte dabei drei unterscheidbare Verhaltensmuster erkennen. Die Psychologin Mary Main fand später einen vierten Typen. Informieren Sie sich im Internet über die vier Bindungstypen. Füllen Sie dann in Stichwortsätzen die Tabelle aus. Bindungstyp A B C D Typisches kindliches Verhalten (z. B. in fremder Situation und bei Wiederkehr der Bindungsperson) Welche Erfahrungen mit der Bindungsperson lassen den Bindungstyp entstehen? Oskars Bindungsqualität mit seiner Mutter:. Erkennbar an: Seite 5 von 14

6 Partnerarbeit B M5 Wie sich eine Bindung zwischen Kind und Eltern typischerweise entwickelt, beschrieb Ainsworth in vier aufeinander aufbauenden Phasen. Informieren Sie sich im Internet über die Entwicklung von Bindung. Notieren Sie wichtige Aspekte in Stichwortsätzen. 1. Die Phase der unspezifischen sozialen Reaktionen 2. Die Phase der unterschiedlichen sozialen Reaktionsbereitschaft 3. Die Phase des aktiven und initiierten zielkorrigierten Bindungsverhaltens Seite 6 von 14

7 4. Die Phase der zielkorrigierten Partnerschaft Seite 7 von 14

8 Gruppenarbeit 2 M6 Förderung von gelungenen Bindungen in der Frühpädagogik Spätestens mit Eintritt eines Kleinkindes in die Krippe oder den Kindergarten erweitert sich der Kreis der Personen, zu denen es auch enge Beziehungen aufbaut. Eine besondere Rolle spielt hierbei zunächst eine gelungene Eingewöhnung, damit das Kind Vertrauen zu einem/r Betreuer*in entwickeln kann. Auch nach der Eingewöhnung braucht ein Kind in der Kita mindestens eine Person, zu der es eine stabile Beziehung aufgebaut hat. Nur so können die Erkundung der Umwelt, die Erfüllung von Entwicklungsaufgaben und Bildung erfolgreich gelingen. Recherchieren Sie im Internet, wie frühpädagogische Einrichtungen zu einem gelungenen Beziehungsaufbau beitragen können. Inhaltlich sollten Sie folgende Themen erfassen: o Was ist für eine gelungene Eingewöhnung (Krippe, Kindergarten) zu beachten? o Wie kann der Beziehungsaufbau bei nicht sicher gebundenen Kindern gelingen? o Wie können Eltern einbezogen werden? o Welche Rolle spielen Übergangsobjekte? o Wie gelingt der Übergang von der Krippe in den Kindergarten? Machen Sie konkrete Vorschläge für das Gespräch mit dem/der Erzieher*in, welche Möglichkeiten Erzieher*innen und auch Sie als Ehrenamtliche/r im Allgemeinen und in Oskars Fall haben, stabile und verlässliche Beziehungen im Kindergarten aufzubauen. Seite 8 von 14

9 Abb. 2 Reflexionsbogen Mit Hilfe Ihrer neu erworbenen fachlichen Kenntnisse, können Sie nun auch versuchen, sich Ihre eigenen Bindungen in Ihrer Kindheit genauer ins Gedächtnis zu rufen. Fragen Sie ruhig auch einmal bei Ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen nach! M7 Wer waren in Ihrer Säuglings- und Kleinkindzeit Bindungspersonen oder wichtige Bezugspersonen? Erinnern Sie sich an typisches Bindungsverhalten, das Sie als Kind gezeigt haben? Hat Ihnen schon einmal jemand davon erzählt? Beschreiben Sie dies kurz! Können Sie sich an Besonderheiten erinnern, z. B. an längere Abwesenheit einer Bindungsperson, häufigen Wechsel von Bezugspersonen oder Trennung von einer Ihnen wichtigen Person? Wie ist Ihre Einschätzung: welcher Bindungstyp waren Sie als Kind? (Denken Sie dabei auch an Situationen wie z. B. Ihre Eingewöhnung im Kindergarten, den Umgang mit Babysittern, Übernachtungen außerhalb des Elternhauses,...) Seite 9 von 14

10 Nennen Sie Personen, zu denen Sie heute wichtige Beziehungen haben. Quellen- und Literaturangaben Zur Gruppenarbeit 2 (M6) ist das folgende Buch zu empfehlen: Viernickel, Susanne, Völkel, Petra (Hrsg.): Bindung und Eingewöhnung von Kleinkindern. Bildungsverlag EINS GmbH. Troisdorf, Abbildungsverzeichnis: Abb. 1: Abb. 2: Hinweise zum Unterricht Verlaufsplan: Orientieren und informieren (10 min) - Die Schülerinnen und Schüler lesen die Lernsituation (M1). - Sie informieren sich grundlegend über Bindung, Bindungstheorie und Bindungsverhalten (M3). - Zielformulierung: Wie entstehen verschiedene Typen von Bindung und wie kann eine frühpädagogische Institution darauf einwirken? Planen, entscheiden und durchführen (70 min) - Partnerarbeit (entweder Auftrag A oder B): Erarbeiten von Bindungstypen (Auftrag A, M4) und der Entwicklung von Bindung (Auftrag B, M5) mit Hilfe des Internets und Erstellen von Lernblättern. Seite 10 von 14

11 - Gruppenarbeit A 1: Vier Schüler und Schülerinnen mit gleichen Themen besprechen, klären, ergänzen ihre Lernblätter und wählen das Beste aus. Bei Bedarf können die unten folgenden Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler als Kontrollblatt am Pult ausgelegt werden. - Gruppenarbeit A 2: Neue 4er-Gruppen aus je zwei Schüler*innen, die A bzw. B bearbeitet haben, informieren sich gegenseitig über Bindungstypen und die Entwicklung von Bindungen. Mit Hilfe des Blattes M6 stellen die Gruppen Überlegungen zu Möglichkeiten frühpädagogischer Förderung an. Für Oskar aus der Lernsituation werden konkrete Vorschläge gemacht. Präsentieren und reflektieren (30 min) - Vorstellung der allgemeinen Überlegungen und der Möglichkeiten in Oskars Fall: Je zwei Schüler*innen aus zwei Gruppen stellen das Gespräch zwischen dem/der Erzieher*in und dem/der Ehrenamtlichen dar. Sie ergänzen und reflektieren ihre Vorschläge hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit. - Die Schüler und Schülerinnen der Klasse notieren sich dabei weitere Vorschläge der anderen Gruppen. - Bei Bedarf Vertiefung: Wo sehen Sie Grenzen der Förderung von Bindung in frühpädagogischen Einrichtungen? Reflektieren und vertiefen (20 min) Reflexion von eigenen Bindungen und Bindungsverhalten Ausblick: Welche Art von Bindungen haben Sie heute als Erwachsene? Seite 11 von 14

12 Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler Bindungstypen Bindungstyp A unsicher vermeidend B sicher C unsicher ambivalent D unsicher desorganisiert / desorientiert Typisches kindliches Verhalten (z. B. in fremder Situation und bei Wiederkehr der Bindungsperson) Zeigt wenig Bindungsverhalten, keine Anzeichen der Beunruhigung, zeigt Emotionen nicht offen (ist innerlich aber sehr aufgewühlt) Ignorieren, Ablehnung bei Wiederkehr, Exploration der Umwelt überwiegt Zeigt bei Trennung Bindungsverhalten: Rufen, Schreien,...; wirkt gestresst, lässt ich von fremder Person nicht trösten; bei Wiederkehr Freude, sucht sofort körperlichen Kontakt, lässt sich schnell trösten, kann dann wieder explorieren Stark auf Bindungsperson fixiert; dadurch eingeschränkt in Exploration; Verunsicherung bei Trennung sehr stark: z. B. ausgeprägtes Schreien, Weinen, Hinterherrennen; lässt sich bei Wiederkehr schwer trösten, Widerspruch: Klammern und trotzdem Ärger Verhalten oft unerwartet, kaum einzuordnen; teilweise motorisch stereotype oder bizarre Verhaltensweisen (z. B. Schaukeln), vor Angst gelähmt, hilflos; manchmal Erschrecken bei Wiederkehr Welche Erfahrungen mit der Bindungsperson lassen den Bindungstyp entstehen? Kind wurde abgewiesen, körperlicher Kontakt abgelehnt, kein Vertrauen in zuverlässige Unterstützung durch Bindungsperson Konnte sich auf Beruhigung durch Bindungsperson verlassen, liebevolles, verlässliches Einfühlen durch Bindungsperson Bindungsperson für Kind nicht berechenbar, Reaktionen nicht einschätzbar Kind konnte keine gleichbleibende Bindungsstrategie aufbauen, weil Bindungsperson zwar anwesend, aber emotional nicht erreichbar war oder widersprüchliches Verhalten zeigte: mal Sicherheit gebend, mal Angst machend (z. B. bei Sucht der Bindungsperson oder Misshandlung). Oskars Bindungsqualität mit seiner Mutter: unsicher ambivalent Erkennbar an: massiv gezeigten Verhaltensweisen wie Schreien, an die Tür schlagen; bei Rückkehr ambivalentes Verhalten: sucht Nähe, schlägt aber vor Ärger auf sie ein; lässt sich kaum beruhigen; Seite 12 von 14

13 Entwicklung von Bindung 1. Die Phase der unspezifischen sozialen Reaktionen - ca. in den ersten 2 Monaten - angeborene soziale Reaktionsweisen wie Horchen, Anschauen, Schreien, Festhalten - noch keine Unterscheidung von Personen 2. Die Phase der unterschiedlichen sozialen Reaktionsbereitschaft - ca. 6-8 Monate, Baby reagiert zunehmend (meist) auf die Mutter anders als auf andere Personen - lässt sich von Vertrauten eher beruhigen, zum Lachen bringen,... - bemerkt, dass es mit Verhalten (z. B. Lächeln) etwas bewirken kann 3. Die Phase des aktiven und initiierten zielkorrigierten Bindungsverhaltens - ca. 6-8 Monate bis 1,5/2 Jahre: deutliche Bindung an Bindungsperson erkennbar - Zeit geprägt durch motorische und beginnende sprachliche Entwicklung; dadurch z. B. gezieltes sich Hinbewegen zu, Wegbewegen von Personen möglich, wie auch typisches Bindungsverhalten bei Entfernung der Bindungsperson - fremde Personen werden als Fremde erkannt - lernt zunehmend Reaktionen der Eltern vorherzusehen - sucht immer wieder Kontakt zur Bindungsperson, will teilhaben - verspürt Trauer bei Trennung 4. Die Phase der zielkorrigierten Partnerschaft - ab ca. 2 oder 3 Jahren; ab dann, wenn Kind ausreichend sprechen kann - erkennt Ziele und Absichten der Eltern - versucht deren Verhalten zu lenken - Bildung von Bindungshierarchien (z. B. wer soll wickeln, wer vorlesen,...) - erweiterte soziale Kontakte und damit mehr mögliche Bezugspersonen Seite 13 von 14

14 Eine Auswahl von Möglichkeiten zur frühpädagogischen Förderung von Bindungen - Kommunikation mit dem Kind ist geprägt von emotionaler Wärme und Wertschätzung. - feinfühlige Zuwendung als Basis - Vermittlung eines Gefühls von Sicherheit, d. h., Erzieher*in muss greifbar und emotional verfügbar sein und zwar dann, wenn er/sie gebraucht wird. - Durch sofortige Unterstützung und Trost hilft Erzieher*in, Stress zu vermeiden oder zu reduzieren, sodass das Kind wieder in ein emotionales Gleichgewicht kommt. - Kind wird zum Erkunden und Explorieren ermutigt und bei Unsicherheit oder Angst unterstützt. - tägliche Beobachtung jedes Kindes bei seiner Beschäftigung, um besondere Verhaltensweisen oder aktuelle Bedürfnisse zu kennen - Persönlichkeit einzelner Kinder muss respektiert werden. - Eltern, Erzieher*innen bilden ein Team: z. B. informieren sich gegenseitig, Respekt,... - Eltern müssen sich willkommen fühlen. - Eine feste Bezugsperson sollte in jeder Gruppe verfügbar sein. - Bei Gruppenwechsel (z. B. von Krippe in Kindergarten) begleitet eine feste Bezugsperson den Übergang und hilft beim Aufbau neuer Beziehungen. - Nicht sicher gebundene Kinder brauchen viel wertschätzende Ansprache und behutsame Unterstützung, um Vertrauen aufbauen zu können. - Sie dürfen vor allem in der Eingewöhnung nicht verkannt werden als besonders einfache Kinder, weil sie sich ja leicht von der Mutter trennen. - Sie müssen in ihren Reaktionen auf neue Bezugspersonen und Kinder aufmerksam beobachtet werden. Bei der Eingewöhnung: - Neue Kinder nacheinander eingewöhnen, sonst kann kein intensiver, feinfühliger Kontakt entstehen. - besonders bei ganz Kleinen: durch nonverbale Sprache positive Gefühle dem Kind gegenüber vermitteln (z. B. zur Begrüßung lächeln und auf das Kind zugehen) - ohne Anwesenheit einer Bindungsperson (z. B. Mutter) keine Eingewöhnung: nur so kann Sicherheit aufgebaut werden - Kind entscheidet, wie schnell die Eingewöhnung verläuft: wann Eltern den Raum für wie lange verlassen, hängt von Bedürfnissen und emotionaler Lage des Kindes ab, nicht von einem Zeitplan. - Eltern und Kind ermuntern, am Anfang ein Übergangsobjekt (z. B. Kuscheltier, Schmusedecke) auszuwählen und mitzubringen. Das schafft ein Gefühl von Sicherheit und beruhigt. (Das kann auch eine große Hilfe in emotional schwierigen Zeiten für schon eingewöhnte Kinder sein) - Eltern Richtlinien geben, wie sie sich verhalten sollen - intensive Beschäftigung mit dem Kind: z. B. Buch lesen, Spiele machen - Kind entscheidet, wann es engeren Kontakt zu Erzieher*innen möchte. Dann auf das Angebot des Kindes reagieren. - mit dem Kind Fotos von Eltern, Familie anschauen - Erzieher*innen sollten während einer Eingewöhnung nichts Gravierendes an sich verändern. Seite 14 von 14

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