Frauenförderquoten im SGB II und im SGB III Förderung von Frauen im SGB II geringer als gesetzlich vorgeschrieben
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- Hajo Kruse
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1 Arbeitslosigkeit Frauenförderquoten im SGB II und im SGB III 5 16 Bearbeitung: Dr. Peter Sopp, Dr. Alexandra Wagner Förderung von Frauen im SGB II geringer als gesetzlich vorgeschrieben Grafik AL 5.1 Rechtskreis SGB III in Deutschland (5 16), in Prozent DEUTSCHLAND 49,9,8 55,4 42,4,1 44, 53,2 44,8 46,5 42,3 42,1,5 41,1 38,1 44,4 42,3 41,6 43,3 42,5 43,4 42, 43,7,1 41, Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 WSI GENDERDATENPORTAL
2 Grafik AL 5.2 Rechtskreis SGB III in Westdeutschland (5 16), in Prozent WESTDEUTSCHLAND 49,6 41, 54,3 43,2 58,7 44,4 51,5 44,7 36,7 41,4 41,1 39,5 45,9,2 44,1 41,5 41,6 42,2 42,2 42,2 41,5 42,4 39,6, Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 Grafik AL 5.3 Rechtskreis SGB III in Ostdeutschland (5 16), in Prozent 62,8 OSTDEUTSCHLAND 57,5 56,4 49,9,5 41, 43,2 45,1 47,8 44,7 44,7 43,4 43,9 44,9 45,1 41,8 41,8 47, 43,2 47,9 43,6 48,3 46, 41, Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 WSI-GenderDatenPortal AL 5 Seite 2
3 Grafik AL 5.4 Rechtskreis SGB II in Deutschland (7 16), in Prozent DEUTSCHLAND 46,6 41,2 48,3 42,3 45,2 42,3 45,6 41,9 46,5 42,8 46,8 43,5 46,3 43,8 46,3 43,8 45,4 43,9 43,8 42, Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 Grafik AL 5.5 Rechtskreis SGB II in Westdeutschland (7 16), in Prozent WESTDEUTSCHLAND 48,1 39,3,1,8 46,7,6 47,2, 48,2 41,2 48,5 42,2 47,9 42,7 47,7 42,8 46,6 42,9 44,9 41, Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 WSI-GenderDatenPortal AL 5 Seite 3
4 Grafik AL 5.6 Rechtskreis SGB II in Ostdeutschland (7 16), in Prozent OSTDEUTSCHLAND 48,1 39,3,1,8 46,7,6 47,2, 48,2 41,2 48,5 42,2 47,9 42,7 47,7 42,8 46,6 42,9 44,9 41, Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 Grafik AL 5.7 Differenz zwischen gesetzlich vorgeschriebener und Frauenförderquote im SGB III in Deutschland, West- und Ostdeutschland (5 16), in Prozentpunkten 19,6 DEUTSCHLAND 15 16,1 14,3 9,1 8,6 9, ,2-4,7-2,9 5,4 5,7 3,9-1,6 -,5-4,9 1,7,9 4,7 1,6,8 4,3 Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 WSI-GenderDatenPortal AL 5 Seite 4
5 Grafik AL 5.8 Differenz zwischen gesetzlich vorgeschriebener und Frauenförderquote im SGB II in Deutschland, West- und Ostdeutschland (7 16), in Prozentpunkten DEUTSCHLAND ,4 8,8 2,9 6,1 3,7 7, 2,5 5,2 3,2 3,8 Deutschland Westdeutschland -5 -,3-2,7-2,3-2,7-1,5-3,7-1,4-3,7 Ostdeutschland Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestbeteiligung von Frauen an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik wurde im SGB III deutschlandweit seit 13 jährlich erreicht, im SGB II allerdings bislang immer unterschritten. Für beide Rechtskreise ist eine Mindestbeteiligung von Frauen an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik gesetzlich vorgeschrieben. Danach sollen Frauen mindestens entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen und ihrer relativen Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit gefördert werden. Im SGB III ist dieses Ziel bis 8 deutlich und bis 12 mit Ausnahme des Jahres 9 in etwas geringerem Umfang verfehlt worden. Erst seit 13 ist die Frauenzielförderquote erreicht bzw. knapp überschritten worden. Im SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende) wurde deutschlandweit die gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote zur Frauenförderung in der Arbeitsmarktpolitik bis 16 in keinem Jahr erreicht. Ausschlaggebend dafür ist allein die Entwicklung in Westdeutschland, wo die Differenz zwischen gesetzlich vorgeschriebener und erreichter Frauenförderquote hoch ist. Demgegenüber wurde in Ostdeutschland die gesetzlich vorgeschriebene Frauenmindestförderquote durchgehend erreicht bzw. sogar überschritten. WSI-GenderDatenPortal AL 5 Seite 5
6 Glossar Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik Durch Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik soll die (Wieder-) Eingliederung von arbeitslosen Personen in den Arbeitsmarkt gefördert werden. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt wurden zum 1. April 12 die arbeitsmarktpolitischen Instrumente neu geordnet: Aktivierung und berufliche Eingliederung: Förderung aus dem Vermittlungsbudget, Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung, vermittlungsunterstützende Leistungen zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, Probebeschäftigung behinderter Menschen, Arbeitshilfen für behinderte Menschen; Berufswahl und Berufsausbildung: Maßnahmen zur Berufsorientierung, Berufseinstiegsbegleitung, berufsvorbereitende Maßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen, außerbetriebliche Berufsausbildung, Ausbildungszuschuss für behinderte und schwerbehinderte Menschen, Einstiegsqualifizierung, sonstige Förderung der Berufsausbildung; Berufliche Weiterbildung: Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung, berufliche Weiterbildung behinderter Menschen, Arbeitsentgeltzuschuss bei beruflicher Weiterbildung Beschäftigter; Aufnahme einer Erwerbstätigkeit: Eingliederungszuschuss, Eingliederungszuschuss für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen, Einstiegsgeld bei selbständiger Erwerbstätigkeit, Einstiegsgeld bei sozialversicherungspflichtiger Erwerbstätigkeit, Leistungen zur Beschäftigungsför-derung gem. 16e SGB II a. F. (Beschäftigungszuschuss, Restabwicklung), Eingliederungsgutschein (Restabwicklung), Leistungen zur Eingliederung von Selbständigen gem. 16c SGB II Beschäftigung schaffende Maßnahmen: Arbeitsgelegenheiten, Förderung von Arbeitsverhältnissen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Restabwicklung) Freie Förderung: Freie Förderung gem. SGB III a.f., Erprobung innovativer Ansätze gem. 421 h SGB III; Freie Förderung gem. 16 f SGB II. Eingliederungsquote Die Eingliederungsquote erfasst Personen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zum Zeitpunkt sechs Monate nach Teilnahmeende. Sie gibt an, welcher Anteil der Personen nach Maßnahmeende in angemessener Zeit im Anschluss an die Maßnahme eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen hat. Die Eingliederungsquote liefert somit einen wichtigen Anhaltspunkt für die Beurteilung der Wirksamkeit von Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung. Frauenzielförderquote Im SGB III ist eine Mindestbeteiligung von Frauen an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik vorgeschrieben. In 1 Abs. 2 Nr. 4 SGB III heißt es, die Leistungen der Arbeitsförderung sollen insbesondere [...] die berufliche Situation von Frauen verbessern, indem sie auf die Beseitigung bestehender Nachteile sowie auf die Überwindung eines geschlechtsspezifisch geprägten Ausbildungs- und Arbeitsmarktes WSI-GenderDatenPortal AL 5 Seite 6
7 hinwirken und Frauen mindestens entsprechend ihrem Anteil an den Arbeitslosen und ihrer relativen Betroffenheit von Arbeitslosigkeit gefördert werden. Diese Vorschrift gilt nach 16 Abs. 1 SGB II auch in der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Die Frauenzielförderquote bzw. die gesetzlich vorgeschriebene Mindestbeteiligung von Frauen an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik wird nach einer Formel berechnet, die zur Berechnung des s eines Geschlechts neben dem Anteil an den Arbeitslosen auch die rechtskreisanteilige Arbeitslosenquote berücksichtigt. Die für die Berechnung der Mindestbeteiligung von Frauen nach dem Rechtskreis (rkfaf) relevante Formel lautet: AanALF x rkalqf rkfaf = AanALF x rkalqf + AanALM x rkalqm ( ) * AanALF: Anteil an den Arbeitslosen nach dem Rechtskreis rkalqf: rechtskreisanteilige Arbeitslosenquoten Frauen AanALM: Anteil der Männer an den Arbeitslosen nach dem Rechtskreis rkalqm: rechtskreisanteilige Arbeitslosenquoten Männer Datentabellen zu den Grafiken Tabelle AL 5.1 Rechtskreis SGB III in Deutschland, West- und Ostdeutschland (5 16), in Prozent Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland Jahre 5 49,9,8 49,6 41, 49,9,5 6 55,4 42,4 54,3 43,2 57,5 41, 7,1 44, 58,7 44,4 62,8 43,2 8 53,2 44,8 51,5 44,7 56,4 45,1 9 38,1 42,3 36,7 41,4 41,8 44,7 42,1,5 41,1 39,5 44,7 43, ,5 41,1 45,9,2 47,8 43, ,4 42,3 44,1 41,5 44,9 45, ,6 43,2 41,6 42,1 41,8 46, ,5 43,4 42,2 42,2 43,2 47, , 43,7 41,5 42,4 43,6 48,3 16,1 41,6 39,6,4 41,8 46, Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 WSI-GenderDatenPortal AL 5 Seite 7
8 Tabelle AL 5.2 Rechtskreis SGB II in Deutschland, West- und Ostdeutschland (7 16), in Prozent Deutschland Westdeutschland Ostdeutschland Jahre 7,1 44, 58,7 44,4 62,8 43,2 8 53,2 44,8 51,5 44,7 56,4 45,1 9 38,1 42,3 36,7 41,4 41,8 44,7 42,1,5 41,1 39,5 44,7 43, ,5 41,1 45,9,2 47,8 43, ,4 42,3 44,1 41,5 44,9 45, ,6 43,2 41,6 42,1 41,8 46, ,5 43,4 42,2 42,2 43,2 47, , 43,7 41,5 42,4 43,6 48,3 16,1 41,6 39,6,4 41,8 46, Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 17 Methodische Anmerkungen Die Auswertungen basieren auf der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Zugang, Abgang und Bestand in Bezug auf die arbeitsmarktpolitische Förderung. Die in den Geschäftsprozessen der BA anfallenden Daten werden dazu in zentralen statistischen IT-Verfahren aufbereitet und in Eingliederungsbilanzen systematisch dargestellt. Eingliederungsbilanzen werden jährlich durch die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht. WSI-GenderDatenPortal AL 5 Seite 8
9 Literatur Bundesagentur für Arbeit. Statistik (13): Methodische Erläuterungen und Hinweise für die Daten zur Eingliederungsbilanz 12 nach 11 SGB III. Stand September 13, Nürnberg. Bundesagentur für Arbeit. Statistik (13): Methodische Erläuterungen und Hinweise für die Daten zur Eingliederungsbilanz 12 nach 54 SGB II. Stand September 13, Nürnberg. Bundesagentur für Arbeit. Statistik (Mai 12): Instrumentenreform 12. Systematik der Leistungen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Verwendung in der Arbeitsmarktstatistik, Nürnberg. WSI-GenderDatenPortal AL 5 Seite 9
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