Komorbide depressive Störungen in der Ambulanten Reha Sucht
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- Edwina Friedrich
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1 Komorbide depressive Störungen in der Ambulanten Reha Sucht Verena Bauer Psychologische Psychotherapeutin Therapeutische Leiterin der KPB Fachambulanz München Co-Autorin: Bärbel Löhnert
2 Agenda Die Klientenzentrierte Problemberatung (KPB) Prävalenzen Die integrative Behandlung von Alkoholabhängigkeit und unipolaren depressiven Störungen in der KPB Ein Fallbeispiel Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 2
3 Agenda Die Klientenzentrierte Problemberatung (KPB) Prävalenzen Die integrative Behandlung von Alkoholabhängigkeit und unipolaren depressiven Störungen in der KPB Ein Fallbeispiel Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 3
4 Die Klientenzentrierte Problemberatung fachärztlich geleitete Reha Einrichtung zur ambulanten Behandlung von alkohol, medikamenten und glücksspielabhängigen Männern und Frauen ab 18 Jahren von der Kassenärztlichen Vereinigung Oberbayern und Stadt/Land München ermächtigte Fachambulanzen, von den gesetzlichen Krankenkassen und den Rentenversicherungsträgern sowie den Beihilfestellen anerkannte ambulante medizinische Rehaeinrichtungen 1990 gegründet und in privater Trägerschaft Standorte: Dachau, Münchner Straße München, Machtlfinger Straße
5 Agenda Die Klientenzentrierte Problemberatung Prävalenzen Die integrative Behandlung von Alkoholabhängigkeit und unipolaren depressiven Störungen in der KPB Ein Fallbeispiel Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 5
6 Prävalenzen 35,1% der alkohol und medikamentenabhängigen Patienten in Fachkliniken haben zusätzlich eine affektive Störung Diagnosegruppierung Depression (F32, F33, F34.1): 33,5 % (Basisdokumentation 2016, FVS) 12 Monatsprävalenz für affektive Störungen in der Gesamtbevölkerung (AWMF S3 Leitlinie Unipolare Depression 2017): Unipolare Depression: 7,7% Major Depression: 6,0 % Dysthymie: 2,0% Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 6
7 Anteil der alkoholabhängigen Reha-Beender mit unipolaren depressiven Störungen München und Dachau (Auswertungsgrundlage: Basisdokumentation) 45% 43% 41% 39% 37% 39,7% 40,4% 39,3% 44,4% 35% 33% 31% 29% 27% 32,8% 34,7% 25% Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 7
8 Anteil der alkoholabhängigen Reha-Beender mit unipolaren depressiven Störungen München vs. Dachau (n=667) (Auswertungsgrundlage: Basisdokumentation) 50% 46,36% 40% 30% 30% 20% 10% 0% München, n=330 Dachau, n= Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 8
9 Anteil der alkoholabhängigen Reha-Beender mit unipolaren depressiven Störungen München vs. Dachau (Auswertungsgrundlage: Basisdokumentation) 60% 57,41% 50% 40% 30% 43,64% 44,78% 40,98% 33,90% 28,57% 22,95% 50,00% 46,67% 42,22% 30,51% 22,00% München Dachau 20% 10% 0% Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 9
10 Anteil der alkoholabhängigen Reha-Beender mit unipolaren depressiven Störungen Männer vs. Frauen (n=667) (Auswertungsgrundlage: Basisdokumentation) 51,01% 60% 50% 30,71% 40% 30% 20% 10% 0% Männer, n=420 Frauen, n= Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 10
11 Agenda Die Klientenzentrierte Problemberatung (KPB) Prävalenzen Die integrative Behandlung von Alkoholabhängigkeit und unipolaren depressiven Störungen in der KPB Ein Fallbeispiel Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 11
12 Behandlungsphasen der KPB Erstgespräch i.d.r. bei Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie Qualifizierter Ambulanter Entzug bei Bedarf Motivationszeit drei Monate, wöchentlich bis zu vier Einzelgespräche und zwei Gruppen Rehabilitation sechs bis acht Monate, wöchentlich ein Einzelgespräch und zwei Gruppen bei bis zu 120 TE Selbsthilfegruppe bei Bedarf Krisen / Stabilisierungsgespräche Heidelberger Kongress des Fachverbands Sucht e.v. 12
13 Behandlungsphasen der KPB Erstgespräch i.d.r. bei Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie Qualifizierter Ambulanter Entzug bei Bedarf Motivationszeit drei Monate, wöchentlich bis zu vier Einzelgespräche und zwei Gruppen Rehabilitation sechs bis acht Monate, wöchentlich ein Einzelgespräch und zwei Gruppen bei bis zu 120 TE Selbsthilfegruppe bei Bedarf Krisen / Stabilisierungsgespräche Heidelberger Kongress des Fachverbands Sucht e.v. 13
14 Behandlungsphasen der KPB Erstgespräch i.d.r. bei Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie Qualifizierter Ambulanter Entzug bei Bedarf Motivationszeit drei Monate, wöchentlich bis zu vier Einzelgespräche und zwei Gruppen Rehabilitation sechs bis acht Monate, wöchentlich ein Einzelgespräch und zwei Gruppen bei bis zu 120 TE Selbsthilfegruppe bei Bedarf Krisen / Stabilisierungsgespräche Heidelberger Kongress des Fachverbands Sucht e.v. 14
15 Behandlungsphasen der KPB Erstgespräch i.d.r. bei Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie Qualifizierter Ambulanter Entzug bei Bedarf Motivationszeit drei Monate, wöchentlich bis zu vier Einzelgespräche und zwei Gruppen Rehabilitation sechs bis acht Monate, wöchentlich ein Einzelgespräch und zwei Gruppen bei bis zu 120 TE Selbsthilfegruppe bei Bedarf Krisen / Stabilisierungsgespräche Heidelberger Kongress des Fachverbands Sucht e.v. 15
16 Gemeinsamkeiten Suchttherapie und Depressionsbehandlung Motivierende Gesprächsführung Entwicklung eines individuellen Störungsmodells Aufbau von (alternativen) Freizeitaktivitäten Training sozialer Kompetenzen Kognitive Umstrukturierung dysfunktionaler Denkmuster Entspannung Selbstfürsorge Achtsamkeit Verbesserung des Selbstwertgefühls Schlafhygiene Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 16
17 Haltequoten der alkoholabhängigen Reha-Beender München und Dachau (Auswertungsgrundlage: Interne Patientenstatistik) 100% 90% 82,89% 75,00% 91,30% 76,47% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Nur Alkoholabhängigkeit, n=152 Alkoholabhängigkeit und depressive Störung, n=92 Alkoholabhängigkeit, depressive Störung und weitere psychiatrische Komorbidität, n=23 Alkoholabhängigkeit und weitere psychiatrische Komorbidität ohne Depression, n= Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 17
18 Haltequoten der alkoholabhängigen Reha-Beender München und Dachau nach Jahren (Auswertungsgrundlage: Interne Patientenstatistik) 100,00% 100,00% 100,00% 100% 90% 80% 89,09% 82,98% 75,86% 80,77% 76,00% 70,27% 85,71% 78,57% % % 50,00% 50% 40% 30% Nur Alkoholabhängigkeit, n=152 Alkoholabhängigkeit und Depression, n=92 Alkoholabhängigkeit, Depression und weitere psychiatrische Komorbidität, n=23 Alkoholabhängigkeit und weitere psychiatrische Komorbidität ohne Depression, n= Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 18
19 Katamnestische Erfolgsquote München und Dachau DGSS 3 (alle erreichten Rehabilitanden) (Auswertungsgrundlage: Interne Patientenstatistik) 90% 85,53% 74,42% 75,00% 86,67% 80% 70% 60% 50% 40% 30% Nur Alkoholabhängigkeit, n=76 Alkoholabhängigkeit und Depression, n=43 Alkoholabhängigkeit, Depression und weitere psychiatrische Komorbidität, n=12 Alkoholabhängigkeit und weitere psychiatrische Komorbidität ohne Depression, n= Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 19
20 Katamnestische Erfolgsquote München und Dachau DGSS 4 (alle entlassenen Rehabilitanden) (Auswertungsgrundlage: Interne Patientenstatistik) 65% 63,11% 60% 54,17% 55% 50,00% 47,37% 50% 45% 40% 35% 30% Nur Alkoholabhängigkeit, n=103, RQ=75,49% Alkoholabhängigkeit und Depression, n=64, RQ=67,19% Alkoholabhängigkeit, Depression und weitere psychiatrische Komorbidität, n=19, RQ=63,13% Alkoholabhängigkeit und weitere psychiatrische Komorbidität ohne Depression, n=24, RQ=62,5% Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 20
21 Katamneseergebnisse München und Dachau DGSS 4 (Auswertungsgrundlage: Interne Patientenstatistik) 60% 50% 49,51% 43,75% 50,00% 52,63% 50,00% 45,83% 40% 36,89% 36,84% 30% 20% abstinent abstinent nach Rückfall Rückfall gesamt 10% 0% 13,59% Nur Alkoholabhängigkeit 6,25% Alkoholabhängigkeit und Depression 10,53% Alkoholabhängigkeit, Depression und weitere psychiatrische Komorbidität 4,17% Alkoholabhängigkeit und weitere psychiatrische Komorbidität ohne Depression Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 21
22 Agenda Die Klientenzentrierte Problemberatung (KPB) Prävalenzen Die integrative Behandlung von Alkoholabhängigkeit und unipolaren depressiven Störungen in der KPB Ein Fallbeispiel Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 22
23 Fallbeispiel Herr S., 48 J. Alkoholabhängigkeit: seit dem 20. Lj. mind. 2 Fl. Bier tgl., seit 3 Jahren 6 10 Fl. Bier tgl., gute Krankheitseinsicht und Abstinenzmotivation Rezidivierende depressive Störung seit 5 J., ein psychosomatischer Aufenthalt, Psychoanalyse; Escitalopram 20mg Spannungskopfschmerz, Tinnitus Erwerbsminderungsrente seit 4 J., zuvor Ltd. Angestellter Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 23
24 Fallbeispiel Behandlungsverlauf Motivationszeit Schwierigkeiten bei der Akzeptanz der eigenen Grenzen und der Krankheitsakzeptanz bzgl. der Depression, hohe Leistungsanforderungen an sich selbst Überfordert sich in seinem Minijob Außer Schlaf kaum angenehme Freizeitoptionen Starke innere Unruhe, schnell erschöpfbar; körperliche Probleme Entwicklung von funktionalen Gedanken hinsichtlich Leistungsdenken, Motivierung zur Selbstfürsorge, Anbahnung positiver Aktivitäten Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 24
25 Fallbeispiel Behandlungsverlauf Rehabilitation Existenzängste, Konflikte in der Bezugsgruppe, Therapieabbruchgedanken Abgrenzungsthema in Familie und Exfamilie Aufbau sozialer Kontakte Dauerhaft verbesserte Selbstfürsorge nach mehreren Rückfällen in alte Verhaltensmuster, die zur Überforderung führten Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 25
26 Fazit Alkoholabhängige Patienten mit unipolaren depressiven Störungen sind in der ambulanten Rehabilitation Sucht am Beispiel der KPB erfolgreich behandelbar durch: Nahtlosigkeit der Behandlung Intensive therapeutische Begleitung Frühzeitiges Screening und fortlaufendes Monitoring Bei Bedarf medikamentöse Behandlung Umsetzen therapeutischer Interventionen im Alltag Lange Dauer der ambulanten Rehabilitation Sucht Weiteres Ziel: Verbesserung der Nachhaltigkeit der Suchttherapie insbesondere bei Depressiven Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 26
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Verena Bauer KPB Machtlfinger Str München Tel.: 089 / Münchner Str Dachau Tel.: / info@kpb fachambulanz.de
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