Referentin: Paula Ott. Spracherwerb Gisela Klann-Delius
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- Monika Fleischer
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1 Referentin: Paula Ott Spracherwerb Gisela Klann-Delius
2 Gliederung: Grundzüge des Interaktionismus Kompetenzen des Säuglings Kompetenzen der Betreuungsperson Zusammenspiel im Eltern-Kind-Dialog Übergang von der vorsprachlichen zur sprachlichen Kommunikation Fazit
3 Grundzüge des Interaktionismus Entwicklungsprozesse des Kindes sind bidirektional: Einfluss der Erwachsenen auf das Kind und des Kindes auf die Erwachsenen nennt man auch wechselseitige Regulation Spracherwerb basiert nicht auf angeborenem sprachlichen Wissen (Kritik an Chomsky) Das Kind wird nicht durch die Erfahrung mit der Dingweltbefördert sondern die Betreuungspersonen spielen eine große Rolle dabei. (Kritik an Piaget)
4 Kompetenzen des Säuglings Früher glaubte man dass Säuglinge in den ersten Wochen nur über einige wenige Reflexe verfügen und nicht sonderlich gut sehen und hören können. Heute ist bekannt, dass schon Neugeborene über viele Kompetenzen verfügen: die visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten die amodale Wahrnehmung die Präferenz für soziale Reize die frühe Lernbereitschaft und Lernfähigkeit
5 Die visuelle Wahrnehmung Neugeborene folgen einem sich langsam bewegenden Objekt nicht nur mit ihren Augen sondern mit dem ganzen Kopf. Sie können Objekte scharf sehen die nicht weiter als 20cmvon ihren Augen weg sind. Sie nehmen ihre Umgebung von Anfang an dreidimensional wahr. Ein Muster, das aus verschiedenen Elementen besteht, nimmt das Baby nicht als Ganzes wahr sondern nur dessen Elemente.
6 AmodaleWahrnehmung Tage alte Säuglinge sind in der Lage auf Zungeherausstrecken, Mundöffnen und Fingerbewegungen eines Erwachsenen mit imitativen Bewegungen zu reagieren. Zwei Tage alte Neugeborene können die Mimik eines Erwachsenen nachahmen (Lächeln, Stirn runzeln, Überraschung zeigen) Auch Affen sind zur amodalenwahrnehmung in der Lage.
7 Präferenz für soziale Reize Babys kommen auf die Welt mit dem Bedürfnis und der Fähigkeit, das menschliche Gesicht zu erforschen. Am stärksten werden sie von glänzenden Augen, dem Mund und dem Umriss des Gesichtes angesprochen. Sie mögen am meisten Objekte ovaler Form oder Objekte mit Mund und Augen, die sich bewegen. Neugeborene bevorzugen menschliche Stimme und das am besten in Kombination mit einem Gesichtsausdruck.
8 Lernbereitschaft und Lernfähigkeit Früher nahm man an, dass Säuglinge nur ihre oralen Bedürfnisse befriedigen und Reize passiv registrieren. Heute weiß man, dass Babys von Anfang an auf aktive Reizsuche aus sind. Das Lernen ist mit emotionalen Reaktionen verbunden. Neugeborene lernen nach einem Kontingenzprinzip, d.h. dadurch, dass sie einen zeitlichen Zusammenhang zwischen eigener Aktivität und darauf folgender Reaktion bemerken.
9 Die Kompetenzen der Betreuungsperson (1) Eltern zeigen gleich nach der Geburt ein besonderes Interesse am Blick des Neugeborenen. Sie versuchen Blickkontakt mit ihrem Kind zu erzielen auch wenn sie glauben, dass ihr Kind noch nicht sehen kann. Menschen versuchen die Aufmerksamkeit des Säuglings auf sich zu ziehen, wobei sie sich intuitiv den Wahrnehmungsfähigkeiten des Neugeborenen anpassen.
10 Die Kompetenzen der Betreuungsperson (2) Die Mimik der Mutter ist in Interaktion mit ihrem Baby übertrieben und langsam. Die Mimik ist auf die Informationsverarbeitungsmöglichkeiten des Säuglings abgestimmt. Schon nach sehr kurzer Zeit erkennen Mütter ihre Kinder an einem Schrei. Baby talk als eine besondere Ausprägung elterlicher Verhaltensanpassung an die Kommunikationsfähigkeiten des Säuglings.
11 Die Kompetenzen der Betreuungsperson (3) Die Bereuungspersonen reagieren kontingent, das bewirkt beim Kind eine Verknüpfung elterlicher mit eigenen Verhaltensweisen. Kontingenzerfahrung ist mit Anzeichen der Freude verbunden. Wir alle(männer wie Frauen, Erfahrene Eltern, kinderlose Menschen wie auch Kinder selbst) reagieren konsistent, d.h. wir beantworten z.b. ein Lächeln mit einem Lächeln. Wir verfügen über biologisch verankerte Pflege-und Schutzbereitschaft.
12 Zusammenspiel im Eltern-Kind- Dialog Die Interaktion zwischen den Eltern und ihren Kindern nennt man gemeinsames Wechselspiel. Die Eltern werden in diesem Modell als Kontrollparameterbezeichnet, sie können das Kind beeinflussen, erleichtern dem Kind das Lernen und zeigen wie man verschiedene Fähigkeiten einsetzen kann. Die Entwicklung des Kindes entsteht durch das Zusammenwirken der Kompetenzen des Kindes und der elterlichen Didaktik.
13 Übergang von der vorsprachlichen zur sprachlichen Kommunikation (1) Der Übergang ist ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess. Undifferenziertes Verweisen wird durch Zeigen und undifferenziertes Babbelnwird zunächst durch Laute und schließlich durch Wörter ersetzt. Erklärung nach Locke (1995): Das Neugeborene ist hilflos und auf Betreuung durch Erwachsene angewiesen. Diese Hilflosigkeit begründet die Kommunikationsnotwendigkeit. Die anfängliche Kommunikation ist affektiv und festigt die emotionale Bindung zwischen der Mutter und ihrem Baby.
14 Übergang von der vorsprachlichen zur sprachlichen Kommunikation (2) Erklärung nach Nelson (1996): Entwicklung ist ein sozio-kultureller Anpassungsprozess. Hier hat das Kind die Aufgabe, sich seine Situation in der Welt klar zu machen um aktiv ein Teil davon zu werden. Um mit der Welt zu kommunizieren braucht man Sprache. Die Sprache ist Teil des kulturellen Wissens.
15 3 Stadien der kognitiven und sprachlichen Entwicklung: 1) Das episodische Stadiumder Säuglingszeit (0 bis 1,6 Jahre): Es werden mentale Ereignisrepräsentationen und erste Kategorien gebildet. 2) Das mimetische Stadium (1,6 bis 4 Jahre): Ereignisse werden mit Wörtern, Spielen, Liedern und sozialen Ritualen re-präsentiert. Der Gebrauch der Sprache ist in den beiden Stadien zunächst nicht symbolisch, sondern pragmatisch und dialogisch.
16 Sprache als Symbol kommt erst im dritten Stadium zur Geltung: 3) Das narrative Stadium (4 bis 10 Jahre): Das Kind lernt seine Repräsentationen auf die eines anderen zu beziehen. Gedanken können über längere thematische Passagen in einen Diskurs integriert werden. Das Kind kann aus sprachlichen Repräsentationen anderer lernen, auch wenn sie den eigenen Erfahrungen nicht entsprechen. Dadurch kann sprachliche Interaktion selbst zur kognitiven Entwicklung beitragen.
17 Syntaxerwerb in der Interaktion Mütter verhalten sich von Anfang an so, als würden ihre Kinder sie verstehen also als wären sie vollwertige Konversationspartner. Widersprüchliche Ergebnisse bei der Prüfung, welchen Einfluss mothereseauf den Syntaxerwerb des Kindes hat. Diese Merkmale wie die Vereinfachung der Rede und Behandlung des Säuglings als Konversationspartner sind nicht universell verbreitet sondern kulturspezifisch.
18 FAZIT: Das Kind kommt nach interaktionistischer Auffassung demnach deshalb zur Sprache, genauer zum ersten Wort, weil es kommunizieren, seine Erfahrungen organisieren und sozial austauschen möchte und sich deshalb die Kommunikationsmittel der Eltern aneignet (S. 169)
19 Literatur zum Referat: Klann-Delius, Gisela Spracherwerb. Stuttgart, S
20 Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!!!
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