Stand der Arbeiten zu den Anforderungen an die Feldrandzwischenlagerung von Komposten
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- Erna Bösch
- vor 8 Jahren
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1 Stand der Arbeiten zu den Anforderungen an die Feldrandzwischenlagerung von Komposten ein Beitrag von Dr. JÄrgen Reinhold im Auftrag der GÄtegemeinschaft Kompost BBS e.v. zur Fachvortragsreihe Bioabfallbehandlung und verwertung anlñsslich der GrÄnen Woche 2010 Humuswirtschaft eine Option fär den Klimaschutz vom 22. Januar 2010 im ICC Berlin
2 Gliederung: 1. Ergebnisse der Selbstbewertung der Wassergefährdung von Bioabfallkomposten im Jahr Erweiterte Bewertung der für die Feldrandzwischenlagerung von Bioabfallkomposten
3 Mittler Wert fär den Daphnientest der Materialgruppen 4,0 3 Daphnientest in G D 2 1,5 2,0 1,3 1 Schwarztorf Fertigkompost Frischkompost Einleitwert (AbwV für MBA-Anlagen) Merkmalsgruppe Der Daphnientest zeigt bei keinem der gepräften Stoffe eine WassergefÑhrdung an Komposte wirken vergleichbar wie Schwarztorf
4 Mittlere Eluatgehalte an organischem Kohlenstoff in den Materialgruppen TOC in mg/l Schwarztorf Fertigkompost Frischkompost Weizenstroh Materialgruppe
5 Zusammenhang von organischem Kohlenstoff im Feststoff und im S4-Eluat der untersuchten Materialien Frischkompost TOC in mg/l y = -11,272x + 727,52 R 2 = 0,2094 p > 0, Fertigkompost Schwarztorf TOC in TM-%
6 Mittlere Erwärmbarkeit (Abbaubarkeit) der Materialgruppen 70, ,3 Maximaltemperatur in C ,0 27, Schwarztorf Fertigkompost Frischkompost Kompostrohstoff Materialgruppe
7
8 Zusammenhang von Rottegrad (Selbsterwärmung bzw. Sauerstoffverbrauch) und TOC-Gehalten im S4-Eluat bei Komposten Kompost Rottegrad Selbsterwärmung in C Sauerstoffverbrauch AT4 in mg/g S4- Eluatgehalt in mg TOC/l Kompostrohstoff I > 60 > 40 Frischkompost II 50, ,1-40 > 950 III 40, , Fertigkompost IV 30,1-40 6, V Grenzwert nach Deponieverordnung (fär Endablagerung): 200 mg TOC / Liter
9 LÖslichkeit organischer Substanzen aus verschiedenen Stoffen Literaturangaben zu TOC-Gehalte im S4-Eluat: - BÖden 9 19 mg/l - Schwarztorf mg/l - vererdeter Kompost mg/l - Fertigkompost mg/l - Frischkompost 651 >950 mg/l - Weizenstroh mg/l - entwñsserter KlÑrschlamm mg/l
10 Gehalt von Komposten an Stoffen der WassergefÑhrdungsklasse 1 (Mittlere Gehalte von Kompostierungsanlagen nach Reinhold, 2004) Nicht wassergefñhrdende Stoffe därfen bis zu 3 % Stoffe der WGK 1 enthalten Mineralische N-, P-, und K-DÄngemittel sind in die WGK 1 eingestuft. Der Gehalt an mineralischen DÄngemitteln kann in Komposten durch den Salzgehalt beschrieben werden durch rottestabilisierte organische Verbindungen werden lösliche NÑhrstoffe fixiert. Die Anlagenmittelwerte der Salzgehalte in Komposten treten in folgenden Vertrauensbereichen auf: Frischkompost Rottegrad 3: 1,1 3,6 % KCl in der TS Fertigkompost Rottegrad 4: Rottegrad 5: 0,5 2,6 % KCl in der TS 0,2 2,2 % KCl in der TS Die Salzgehaltsuntersuchungen in Komposten reichen aus, um die Einhaltung des Grenzwertes von maximal 3 % Stoffanteilen der WGK 1 darzustellen
11 Mittlere Salzgehalte in den Materialgruppen 3,00 3,0 2,5 2,0 KCl in TM-% 1,5 1,38 1,0 0,78 0,5 0,24 0,0 Schwarztorf Fertigkompost Frischkompost Grenzwert VwVwS Materialgruppe
12 Gehalt von Komposten an Stoffen der WassergefÑhrdungsklasse 2-3 (Mittlere Gehalte von Kompostierungsanlagen nach Reinhold, 2004) Nicht wassergefñhrdende Stoffe därfen bis zu 0,2 % Stoffe der WGK 2 und 3 enthalten Schwermetalle sind in die WGK 2-3 eingestuft Die Summe der Grenzwerte fär Schwermetallgehalte nach BioAbfV betrñgt 802,5 mg/kg = 0,08 % in der Komposttrockenmasse Die Anlagenmittelwerte der Salzgehalte in Komposten treten in folgenden Vertrauensbereichen auf: Frischkompost Rottegrad 3: Fertigkompost Rottegrad 4: Rottegrad 5: mg/kg TS (max. 0,05 TS-%) mg/kg TS (max. 0,06 TS-%) mg/kg TS (max. 0,06 TS-%) Die Schwermetalluntersuchungen in Komposten reichen aus, um die Einhaltung des Grenzwertes von maximal 0,2 % Stoffanteilen der WGK 2-3 darzustellen Alle Inputmaterialien mässen die Grenzwerte der BioAbfV einhalten
13 Mittlere Eluatgehalte an Zink in den Materialgruppen 2,00 2,00 1,80 1,60 1,40 Zink in mg/l 1,20 1,00 0,80 0,60 0,40 0,20 0,05 0,10 0,39 0,00 Schwarztorf Fertigkompost Frischkompost Einleitwert (AbwV für MBA-Anlagen) Materialgruppe
14 Zusammenhang von organischem Kohlenstoff und Zink im S4-Eluat von Komposten 1,0 Zn in mg/l ee 0,8 0,6 0,4 y = 0,051e 0,0021x R 2 = 0,7812 p < 0,05 Frischkompost 0,2 Fertigkompost Schwarztorf 0, TOC in mg/l
15 Bewertung der Gehalt von Komposten an löslichem Stickstoff (N min ) (Mittlere Gehalte von Kompostierungsanlagen nach Reinhold, 2004) Nicht wassergefñhrdende Stoffe därfen bis zu 3 % Stoffe der WGK 1 enthalten. Mineralische N-, P-, und K-DÄngemittel sind in die WGK 1 eingestuft. Wird davon ausgegangen, dass auf die HauptnÑhrstoffe jeweils ein Drittel dieser DÄngermenge entfñllt und die Stickstoffgehalte der N-MineraldÄnger zwischen 21 bis 46 TS-% liegen (zu 100 % wasserlöslich), ergeben sich nach VwVwS zulñssige Anteile an N min im Kompost von 0,21 bis 0,46 TS-% (fär das meist eingesetzte Kalkammonsalpeter von 0,27 TS-%) Die Anlagenmittelwerte der N min -Gehalten in Komposten treten in folgenden Vertrauensbereichen auf: Frischkompost Rottegrad 3: 0,03 0,26 % N min in der TS Fertigkompost Rottegrad 4: Rottegrad 5: 0,01 0,21 % N min in der TS 0,01 0,15 % N min in der TS Die N min - Gehaltsuntersuchungen in Komposten reichen aus, um die Einhaltung des Grenzwertes von maximal 0,27 TS-% Stoffanteilen der darzustellen
16 Mittlere Gehalte an löslichem Stickstoff in unterschiedlichen organischen Düngern / Bodenverbesserungsmitteln Vergleichsangaben zu N min -Gehalten: - Schwarztorfe 0,01 TS-% - Getreidestroh 0,03 TS-% - Fertigkomposte 0,05 TS-% - Frischkomposte 0,10 TS-% - Gründüngung 0,30 TS-% - Gärprodukt (fest) 0,49 TS-% - Rottemist (Rind) 1,04 TS-% - Klärschlamm (stichfest) 2,20 TS-% - Gülle (Rind) 2,63 TS-% - Gärprodukt (flüssig) 7,83 TS-% - Gülle (Schwein) 8,40 TS-%
17 Endergebnis der Selbstbewertung: Aufnahme in die Liste nicht wassergefährdender Stoffe (gilt für den Umgang mit Stoffen in Bioabfallbehandlungsanlagen): Behandelter Bioabfall im Sinne 2, Nr. 4 Bioabfallverordnung (BioAbfV), ausschließlich einer Vermischung mit anderen Materialien nach Nr. 5, mit einem Rottegrad größer 3 Erweiterte Bewertung für Feldrand- zwischenlagerung außerhalb von Anlagen zur Behandlung von Bioabfallen gelten andere wasserrechtliche Anforderungen
18 Lösungsweg für die Ableitung der erweiterten Anforderungen an die Feldrandzwischenlagerung von Kompost Grundlage bildet die Bewertung von Komposten nach VwVwS einschließlich der Ergebnisse aus der Selbstbewertung Fertigkompost: nicht wassergefährdend Frischkompost: Wassergefährdungsklasse 1 Die erforderlichen Abstimmungen erfolgen mit der Obersten Wasserbehörde des Landes Brandenburg beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) In diesem Beitrag wird der bisher erreichte Diskussionstand vorgestellt. Vor allem für die Frischkomposte kann die Behörde noch anderslautende Anforderungen stellen
19 Erweiterte Anforderungen an die Feldrandzwischenlagerung von Fertigkompost Feste Bioabfallprodukte dürfen nur dann am Feldrand zwischengelagert werden, wenn sie die Anforderungen der Bioabfallverordnung und der Düngemittelverordnung erfüllen. Das Feldrandzwischenlager muss sich auf einer ebenen, möglichst kleinen bewirtschafteten Flächen des Bioabfallproduktanwenders befinden. Die Feldrandzwischenlagermieten für feste Bioabfallprodukte müssen mindestens 2 m hoch gestapelt sein und seitliche Abböschungen von maximal 2 m Breite : 1 m Höhe einhalten. Die Dauer der Feldrandzwischenlagerung wird aus Gründen des Gewässerschutzes nicht befristet. Es dürfen keine Abschwemmung in Gewässer geschehen. Die Verwertung der festen Bioabfallprodukte soll zum nächstmöglichen, vegetationstechnisch sinnvollen Termin erfolgen.
20 Erweiterte Anforderungen an die Feldrandzwischenlagerung von Frischkomposten (1) Tonige und lehmige BÄden sind får die Feldrandzwischenlager zu bevorzugen; bei leichten SandbÄden bzw. flachgråndigen BÄden ist eine Unterflursicherung mittels Dichtungsfolie, Strohpacklage oder Tonmineralien vorzunehmen, wenn die unter Allgemeines als zulñssig genannten Wassergehalte Åberschritten werden. Falls Unterflursicherung vorgenommen wurde, ist die obere Bodenschicht beim AbrÑumen der Bioabfallprodukte aufzunehmen und auszubringen. Bei der Verwendung einer Dichtungsfolie ist dafår zu sorgen, dass anfallende SickerwÑsser in Sammeleinrichtungen gefasst und ordnungsgemñö entsorgt werden und damit nicht ins OberflÑchen- oder Grundwasser gelangen. Die MietenoberflÑche ist so zu gestalten, dass sich dort kein Regenwasser sammeln kann Die Dauer der Feldrandzwischenlagerung wird auf 6 Monate befristet. Die Verwertung der festen Bioabfallprodukte hat zum nñchstmäglichen, vegetationstechnisch sinnvollen Termin zu erfolgen.
21 Erweiterte Anforderungen an die Feldrandzwischenlagerung von Frischkomposten (2) Der Lagerplatz ist von Jahr zu Jahr zu wechseln Folgende Mindestabstände sind einzuhalten - 50 m zu Oberflächengewässern, Vorflutgräben und Hausbrunnen - 20 m zu nicht ständig wasserführenden Straßen- und Vorflutgräben, wobei abfließendes Sicker- bzw. Niederschlagswasser nicht in diese Gräben oder in ein oberirdisches Gewässer gelangen darf m zu Bohrungen, wie z.b. Überwachungspegel An folgenden Standorten ist eine Zwischenlagerung verboten: - Überschwemmungsgebiete sowie Wasser- und sonstige Schutzgebiete entsprechend den Schutzgebietsauflagen - Grundwassernahe Standorte (Grundwasserabstand weniger als 1,5 m unter Gelände) Die Gewährleistungspflichten der Kompostierer bleiben für bei den Anwendern auftretende Schäden bestehen
22 Nachweis der Nichtwassergefährdung von Bioabfallprodukten Rottegrad über 3 für jede Charge (Feldrandmiete) Einzuhaltende Wassergehalt für jede Charge (Feldrandmiete) Glühverlust in % TM Zulässiger Wassergehalt in % FM unter
23 Ziele der weiteren Arbeiten zur Feldrandzwischenlagerung von Bioabfallkomposten 1. Gemeinsam mit den wasserrechtlich zuständigen Behörden wird an amtlichen Empfehlungen zur Feldrandzwischenlagerung von Bioabfallprodukten gearbeitet 2. Auch außerhalb von genehmigten Anlagen wird die Nichtwassergefährdung von Fertigkomposten berücksichtigt 3. Für Frischkomposte werden die Anforderungen an die Feldrandzwischenlagerungen denen von Festmist angenähert 4. Gütegemeinschaftsmitglieder mit Gütezertifikat für Fertigkompost können durch zuständige Behörden von den Einzelnachweisen für jede Feldrandmiete (Charge) befreit werden
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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