Ausgangslagen Gesetzlich, formal. Sozialamt. verabschiedet im Juli 2013
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- Anton Frei
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1 Erklärung Der Träger von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege in Reutlingen zur Gestaltung von Übergangssituationen zwischen Kleinkindbetreuung für Kinder bis 3 Jahren bei Tagesmüttern, in Kleinkindgruppen und Krippen und einem anschließenden Besuch einer Tageseinrichtung 3+ Stand Juli 2013
2 Sozialamt Erklärung der Träger von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege in Reutlingen zur Gestaltung von Übergangssituationen zwischen Kleinkindbetreuung für Kinder bis 3 Jahren bei Tagesmüttern, in Kleinkindgruppen und Krippen und einem anschließenden Besuch einer Tageseinrichtung 3+ verabschiedet im Juli 2013 Ausgangslagen Gesetzlich, formal Mit dem dritten Lebensjahr geht der Rechtsanspruch (Umsetzung ) auf einen geeigneten, bedarfsgerechten Kleinkindbetreuungsplatz in Tagespflege oder einem institutionellen Angebot in den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz bis zum Eintritt in die Schule über. (in Ba-Wü Stundenumfang von 30 Betreuungsstunden/Woche). Ein ganztägiges Angebot für Kinder 3+ kann insbesondere für die Zielgruppe die die Bedarfskriterien nach 24 SGB VIII erfüllen, erfolgen. Organisatorisch Die zeitliche Umsetzung der Rechtsansprüche folgen in erster Linie dem Geburtstag des Kindes und der Lebenssituation der Eltern. An zweiter Stelle steht die Platzkapazität in der angestrebten Betreuungsform/Tageseinrichtung. Mit diesen beiden Parametern entsteht die organisatorische und konzeptionelle Erforderlichkeit einer ganzjährigen Aufnahme von Kindern in beiden Systemen Bis3 und Ab3 sowie die Möglichkeit des unterjährigen Umstiegs vom Kleinkindbereich in den Bereich Ab3. Für die anbietenden Träger und ihre Einrichtungsleitungen resultiert eine anspruchsvolle und differenzierte Belegungssteuerung über das ganze Kindergartenjahr hinweg, das eine umfassende Kommunikation unter allen Anbietern erfordert. Die zum Kindergartenjahr 2013/14 projektierte zentrale Beratungs- und Wartelistenstelle, die zukünftig die Bedarfsmeldungen der Eltern koordiniert, wird zu einer Veränderung der Eingangssituation in eine Tageseinrichtung führen, jedoch die pädagogische und entwicklungspsychologische Übergangsgestaltung nicht ersetzen.
3 entwicklungspsychologisch Die Relevanz von Beziehung und Bindung für die Entwicklung eines Kindes ist mit den Forschungen zur Bindungstheorie in Deutschland durch das Ehepaar Grossmann und Kuno Beller grundlegend aufgenommen und durch jüngere Forschungen u.a. von Fabienne Becker-Stoll und Lieselotte Ahnert für das Feld der Kindertagesbetreuung weiter ausdifferenziert. Unstrittig ist: das Grundbedürfnis nach Bindung steht für das Bedürfnis, enge zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen, sich sicher gebunden zu fühlen und sich als liebesfähig und liebenswert zu erleben 1 Kinder brauchen engagierte, feinfühlige Eltern, zu denen sie im ersten Lebensjahr eine Bindungsbeziehung aufbauen können (...) Die beständig wiederkehrende Interaktionserfahrung mit den primären Bezugspersonen wird vom Kind verinnerlicht. (...) Von dieser sicheren Basis aus kann es seine Umwelt erkunden, es kann erste Schritte in Richtung Selbstständigkeit machen, also Autonomie entwickeln. Die sichere Bindungsbeziehung ist damit die Voraussetzung für Autonomie und Kompetenz. In ihr lernt das Kind sozio-emotionale Kompetenzen, es lernt Beziehungsfähigkeit, den Umgang mit Gefühlen und von da aus die Erkundung der Umwelt. 2 Die in der Frühpädagogik in den vergangenen Jahren entstandene Formel ohne Beziehung keine Bildung basiert auf diesen Erkenntnissen. Für die konkrete Gestaltung des Beziehungsaufbaus kommt dem Übergang (Transition) große Aufmerksamkeit zu. Überlastungsreaktionen z.b. ausgelöst durch das Erleben von Fremdheit und Angst, sind vermeidbar, wenn Veränderungen im Lebensumfeld eines Kindes gering gehalten, wenn sie vorhersehbar und kontrollierbar gestaltet werden. Der bewusste Umgang trägt dazu bei, dass (Klein)Kinder einmal mehr die Möglichkeit erfahren Phasen der Veränderung auch von ihrer positiven Seite zu erleben und im Gefühlsgedächtnis neugiergetönt zu sein. 3 Dann kann eine, die Entwicklung fördernde Herausforderung entstehen 4. 1 Becker-Stoll, Fabienne, Textor, Martin R. Die Erziehrin-Kind-Beziehung Berlin Höhn, Kariane den gemeinsamen Anfang beachten in KiTa spezial 1/ vgl. Bensel, Joachim Von der Familie in die Krippe in tps 3/2010 Übergänge S. 16 ff 4 vgl. Griebel, Wilfried Der Transitionsansatz in tps 3/2010 Übergänge S. 4 ff RT Erklärung Übergangsgestaltung Version
4 Vereinbarung zur Vorgehensweise bei der Übergangsgestaltung zwischen Reutlinger Tageseinrichtungen 1.) Die Träger vereinbaren bei der Planung des Übergangs in erster Linie den Entwicklungsstand des Kindes zu berücksichtigen. Damit können, auf der Basis der bisherigen Erfahrungen, in einem Korridor von 6 Monaten (2 Jahre und 9 Monate und 3 Jahre und 3 Monate) Kinder in die anschließenden 3+ Betreuungsformen wechseln. D.h. ein älteres Krippenkind kann bis zum Übergang in der bisherigen Gruppe verbleiben und wird nicht mit 3 Jahren rausgeworfen. Das Besuchsgeld auf diesem Platz bleibt entsprechend auf demselben Niveau. Da der Großteil der Träger in Reutlingen die städtische Benutzungsordnung 5 bzw. aus dieser, die Besuchsgeldregelung zu Grunde legen, entsteht für die Eltern kein Nachteil; das Besuchsgeld ist in dieser Ordnung für Kinder unter 3 Jahren und über 3 Jahren identisch! Dieser halbjährige Korridor ist auf der Basis der bisherigen Erfahrungen für die Berücksichtigung entwicklungspsychologischer Faktoren in der Regel ausreichend. Individuelle Abweichungen können bei Kindern mit nachgewiesenem besonderen Inklusionsbedarf und/oder Handlungsanforderungen resultierend aus 8a SGB VIII erfolgen. 2.) Die Träger bzw. die von ihnen beauftragten Einrichtungsleitungen beachten bei der konkreten organisatorischen Planung des Übergangs: fortlaufende Führung und Anpassung einer kindbezogenen Aufnahmeplanung unter Beachtung der bindungstheoretischen Aspekte (vgl. Ziffer 1). fallbezogene Kommunikation zwischen den Trägern bei der zeitlichen Vereinbarung des Wechsels bzw. des Verbleibens des Kindes in der Bis3 Betreuung bis zum Freiwerden des Anschlussplatzes (längstens 3 Monate). Absprachen zur konzeptionellen Gestaltung des konkreten Übergangs für das einzelne Kind bzw. ggf. einer Gruppe von Kindern mit zeitlicher Konkretion und Einbezug der Eltern. (Anmerkung: dieses Vorgehensweise gilt selbstredend auch für die Übergangsgestaltung zwischen Tageseinrichtungen eines Trägers) Empfehlungen zur Gestaltung eines Übergangskonzeptes Die anhängende Checkliste gibt konkrete Impulse für die jeweilige Tageseinrichtung ein operatives Übergangskonzept zu entwickeln sowie die konkreten Absprachen zwischen zwei Tageseinrichtungen verbunden mit Terminen, Instrumenten usw zu treffen. 6 5 vgl. Benutzerordnung Stand Höhn, Kariane, Arbeitsmaterial: Checkliste Übergänge gestalten, RT Erklärung Übergangsgestaltung Version
5 Übergänge gestalten Eine Checkliste, die verschiedenen Handlungsebenen in der Gestaltung von Übergängen! In die Tageseinrichtung! Beim täglichen Wechsel! Bei Veränderungen von Bezugsgruppe/Betriebsform/Altersgruppe! Beim Übergang in eine Folgeeinrichtung/Schule konzeptionell und organisatorisch zu gestalten Aussagen und Instrumente zur Gestaltung Zeit-Räume Übergänge zu thematisieren und zu gestalten allgemein Elternabend für Neue Notiz zur Entwicklung eines Standards in meiner/unserer Praxis Elternabend Elterncafe Elternbrief Informationsfaltblatt Schnuppertag Aufnahmegespräch Abschlussgespräch der Eingewöhnungszeit 1
6 Entwicklungsgespräch Teamsitzung : Übergang Familie - Tageseinrichtung Grundsätze Bindungstheorie und Transition dem Team und Eltern geeignet vermitteln Eingewöhnung als Start In die Erziehungspartnerschaft bewusst gestalten Aufnahmeplanung gestufte Aufnahme Dienstplangestaltung In der Eingewöhnung Urlaubs/Fortbildungs-planung In der Eingewöhnung Bezugserzieherin Ggf Tandemerzieherin Phasen der Eingewöhnung Mit Zeiteinheiten in die Praxis übernehmen 2
7 Das Kind über die Beobachtung des Umgangs Eltern-Kind kennenlernen Eingewöhnungstagebuch führen Ggf Eingewöhnungsgeschichte gestalten Individuelle Gestaltung der Eingewöhnungszeit im Rahmen wiss. Erkenntnisse zur Entwicklungspsychologie berücksichtigen Familienbuch zusammen mit den Eltern gestalten Unterstützende Strukturen in Zeit und Handlung Rituale und Rhythmen In der Eingewöhnung besonders aufnehmen und in der tägl. Verabschiedung pflegen Den Tagesablauf dabei berücksichtigen 3
8 Bewusste tägliche Verabschiedung und Begrüßung unterstützen und erbitten Informationstransfer individuell nach Kompetenzen und Anforderungen der Eltern und Erforderlichkeit des KiTa Alltags ausgestalten und pflegen! Kinder die kommen werden angekündigt Kinder die gehen, erhalten Raum sich zu verabschieden -> Bilder des Kindes, wo es herkommt, wo es hingeht unterstützen Das Team die päd. Fachkräfte (Übergang im Haus) Abstimmung der zeitlichen Übergangsgestaltung Organisation von Besprechungen alte Bezugserzieherin neue Bezugserzieherin Vereinbarung für Rücksprachen zum konkreten Übergangsverlauf Gemeinsames Gespräch alte Bezugserzieherin, neue Bezugserzieherin und Eltern (Chancen, Ängste, was aus dem Übergang von der Familie in die Krippe beachtenswert für den weiteren Schritt) Vereinbarung zum Übergang von Bildungsbüchern usw. 4
9 Die Tageseinrichtungen - Die Teams die päd. Fachkräfte (Übergang zwischen zwei Häusern) Abstimmung der zeitlichen Übergangsgestaltung unter Berücksichtigung der Aufnahmeplanung Organisation eines oder mehrerer Schnuppertermine Durch wen begleitet (Bezugserzieherin Eltern) Ggf mit Organisation bewusstem Kontakt zu Kindern, die das neue Kind kennt Ggf als kleine Gruppe, wenn mehrere Kinder aus der Krippe wechseln ( alle haben das gleiche Entwicklungsthema ) Organisation eines Termins alte Bezugserzieherin neue Bezugserzieherin Unter Voraussetzung der Zustimmung der Eltern Gemeinsames Gespräch alte Bezugserzieherin, neue Bezugserzieherin und Eltern sofern von den Eltern zugestimmt (Chancen, Ängste, was aus dem Übergang von der Familie in die Krippe beachtenswert für den weiteren Schritt) 5
10 Die Kinder die Gruppe Die Gruppe in der Eingewöhnung - Vorbereitung der anderen Kinder - Platz machen Die Gruppe Aktiv bei Wechsel und Verabschiedung Vorbereiten Einbeziehen Materialien erstellen Raum als Unterstützung in der Eingewöhnung und bei Übergängen Da ist mein Ort Platz vorbereiten An allen Orten im Haus an denen das Kind ankommt den Ort individuell vorbereitet haben 6
11 Orientierungsmöglichkeiten anbieten und ausarbeiten Bebilderungen, Hinweise, Symbole.. (Neue) Funktionsbereiche/räume in ihrer Einführung vorbereiten gezielt mit Bezugspersonen einführen Zugänge ermöglichen, schrittweise eigenständig Haltung und Handeln der pädagogischen Fachkraft Dem Kind seine Zeit lassen; sich zum Beziehungsaufbau anbieten 7
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