Fragen und Antworten zu häufigen Missverständnissen Stand:

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1 IHK FOSA Ulmenstraße 52g Nürnberg Fragen und Antworten zu häufigen Missverständnissen Stand: Antragsvoraussetzungen Woher erfahre ich, ob meine Ausbildung staatlich anerkannt ist? o Wenn Sie sich unsicher sind, informieren Sie sich bitte in Ihrem Heimatland (beispielsweise bei der Schule, an der Sie die Ausbildung gemacht haben oder der zuständigen Behörde). Was passiert, wenn meine Ausbildung nicht staatlich anerkannt ist? o Die IHK FOSA muss Ihren Antrag leider ablehnen. Dafür entstehen bereits Kosten, da die IHK FOSA zu diesem Zeitpunkt schon viel Zeit in Ihren Antrag investiert hat (beispielsweise für die Erfassung und Archivierung der Unterlagen sowie für die Überprüfung der Unterlagen auf Vollständigkeit). Die Höhe der Gebühr richtet sich nach dem bereits entstandenen zeitlichen Aufwand. Benötigen Sie einen Nachweis über meinen Aufenthaltsstatus? o Nein, der Aufenthaltsstatus ist für das Verfahren nicht wichtig. Ist meine Staatsangehörigkeit von Bedeutung? o Nein. Ist es wichtig, in welchem Land ich die Ausbildung absolviert habe? o Nein, die IHK FOSA ist für alle Länder (außer Deutschland) zuständig. Ich habe bereits einen Antrag auf Gleichwertigkeitsfeststellung nach dem BQFG gestellt. Kann ich nochmal einen Erstantrag stellen? o Das ist nur in ganz bestimmten, eng begrenzten Ausnahmefällen möglich. Bitte fragen Sie im Zweifel bei einer Beratungsstelle oder IHK FOSA direkt nach. o Sofern sich Ihre Qualifikation seit dem Bescheid der IHK FOSA erweitert/verändert hat (z.b. durch Weiterbildungen, zusätzliche Berufserfahrung) und Sie somit über weitere Nachweise verfügen, können Sie einen Folgeantrag stellen. Dies ist ein regulärer Antrag, bei dem wir aber viel weniger Unterlagen von Ihnen brauchen: Neben dem Antragsformular und einer Kopie des Identitätsnachweises nur Kopien der zusätzlichen Unterlagen. Die Kosten für den Folgeantrag sind normalerweise deutlich niedriger als die Kosten für ein reguläres Verfahren. Ich habe im ersten Verfahren nur eine teilweise Gleichwertigkeit erhalten. Seitdem habe ich zusätzliche Berufserfahrung oder Weiterbildungen vorzuweisen. Kann ich einen weiteren Antrag stellen? o Sofern sich Ihre Qualifikation seit dem Bescheid der IHK FOSA erweitert/verändert hat (z.b. durch Weiterbildungen, zusätzliche Berufserfahrung) und Sie somit weitere Nachweise haben, können Sie einen Folgeantrag stellen. Dies ist ein regulärer Antrag, bei dem wir aber viel weniger Unterlagen von Ihnen brauchen: Neben dem Antragsformular und einer Kopie des Identitätsnachweises nur Kopien der zusätzlichen Unterlagen. Die Kosten für den Folgeantrag sind normalerweise deutlich niedriger als die Kosten für ein reguläres Verfahren. IHK FOSA (Foreign Skills Approval) Öffentlich-rechtlicher Zusammenschluss von Industrie- und Handelskammern zur Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen Anschrift: Ulmenstraße 52g Nürnberg Telefon: Fax: Internet: Mail: info@ihk-fosa.de Deutsche Bank Nürnberg Konto-Nr.: BLZ:

2 Seite 2 von 10 Ich bin Spätaussiedler und habe bereits einen Antrag nach dem Bundesvertriebenengesetz ( BVFG) gestellt und einen Bescheid erhalten. Kann ich nochmal einen Antrag stellen? o Das kommt darauf an, ob die Sachlage eine veränderte Beurteilung bringen könnte. Wenn bereits eine Gleichwertigkeit des Abschlusses nach dem BVFG festgestellt wurde und eine Anerkennung erfolgt ist, besteht in der Regel kein Anspruch auf ein neues Verfahren nach dem BQFG. Die zuständige Stelle soll einen Antrag nach BQFG dann ablehnen ( 6 Absatz 5 BQFG). o Falls bereits ein Verfahren nach BVFG durchgeführt wurde, das zu einer Ablehnung führte, ist ein erneuter Antrag nach BQFG grundsätzlich möglich. Allerdings wird dieser Antrag in der Regel nur erfolgreich sein, wenn ein neuer Sachverhalt vorliegt, das heißt wenn beispielsweise eine Nachqualifizierung erfolgreich absolviert wurde. Ich bin Spätaussiedler, gibt es hier andere Antragsvoraussetzungen? o Nein, es gelten die gleichen Antragsvoraussetzungen für jeden Antragsteller und ebenso dieselben Kosten. Sie haben allerdings die Wahl, ihre Ausbildung entweder bei der IHK FOSA nach BQFG oder bei der örtlichen IHK nach Bundesvertriebenengesetz (BVFG) prüfen zu lassen. Muss meine Ausbildung eine gewisse Mindestdauer haben, um Anspruch auf ein Gleichwertigkeitsverfahren zu haben? o Nein, ein solches Kriterium gibt es nicht. Da neben der Ausbildung auch Berufserfahrung und weitere Nachweise (etwa Weiterbildungen) berücksichtigt werden können, ist die Dauer der Ausbildung alleine nicht entscheidend. Meine Ausbildung war nur schulisch. Kann ich trotzdem einen Antrag stellen? o Selbstverständlich. Sollten Sie beispielsweise nach der Ausbildung in Ihrem Beruf gearbeitet haben, kann die IHK FOSA diese Zeiten berücksichtigen. Aber auch, wenn Sie keine Berufserfahrung haben, werden die in der Schule erworbenen Kenntnisse berücksichtigt. Der Bescheid gibt Ihnen über die Vergleichbarkeit Ihrer Ausbildung mit dem deutschen Referenzberuf detaillierte Informationen. Ich habe keine Berufsausbildung, sondern ein Studium auf Hochschulniveau beendet. Kann ich einen Antrag bei der IHK FOSA stellen? o Ja, wenn es in Ihrem Fall sinnvoll ist, dass Ihr Hochschulabschluss mit einem Ausbildungsberuf verglichen wird. In vielen Bereichen gibt es deutsche Ausbildungsberufe, die inhaltlich mit einem Hochschulstudium verwandt sind. o Bitte beachten Sie: Die IHK FOSA ist nicht für den Vergleich ausländischer mit deutschen Hochschulabschlüssen zuständig. Eine Zeugnisbewertung für ausländische Hochschulqualifikationen bietet die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) an ( Ich möchte meinen Doktortitel anerkennen lassen, bin ich hier bei der IHK FOSA richtig? o Nein, die Führung ausländischer Hochschulgrade und titel regeln die einzelnen Bundesländer in ihren Landesgesetzen. Informationen erhalten Sie unter fuehrungauslaendischer hochschulgrade/. Ich habe zusammen mit meiner Berufsausbildung auch einen Schulabschluss (z.b. Abitur) gemacht. Ist das wichtig?

3 Seite 3 von 10 o Nein. Die IHK FOSA berücksichtigt nur diejenigen Teile Ihrer Zeugnisse, die sich auf die Berufsausbildung beziehen. o Für die Anerkennung von Schulabschlüssen sind die Kultusministerien der jeweiligen Bundesländer zuständig. Ich habe den Beruf des Technikers gelernt, bin ich bei der IHK FOSA richtig? o Das kommt auf den Einzelfall an. Normalerweise verbirgt sich hinter einem Techniker ein regulärer Ausbildungsberuf. In Deutschland bezeichnet der Begriff ker den Weiterbildungsabschluss Staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtung XXX. Diese Weiterbildung ist landesrechtlich geregelt und wird an Fachschulen gelehrt. Das heißt, dass für die Anerkennung nicht die IHK FOSA, sondern die jeweiligen Stellen der Bundesländer zuständig ist (die es bisher nur in wenigen Bundesländern gibt). Falls Sie jedoch eine Gleichwertigkeitsprüfung auf Facharbeiterebene anstreben, d.h. wenn Sie als Referenzberuf einen Ausbildungsberuf in der Zuständigkeit der IHK angeben, führen wir gerne die Prüfung durch. Bitte schicken Sie uns in diesem Fall den Antrag auf Gleichwertigkeitsfeststellung. Ich habe einen Berufsabschluss aus Frankreich/Österreich, der in den IHK Bereich fällt. Bin ich bei der IHK FOSA richtig? o Mit Österreich und Frankreich bestehen bilaterale Abkommen, die bestimmte Berufsabschlüsse mit entsprechenden deutschen Berufsabschlüssen gleichstellen. Informationen darüber, welche Berufe das betrifft, erhalten Sie unter (Frankreich) bzw. fosa.de/fileadmin/ihkfosa/dateien/gesetze_und_offizielles/gleichstellung_oesterreich.pdf (Österreich). Finden Sie Ihren Abschluss in diesen Listen wieder, müssen Sie nichts weiter tun, Ihr Beruf ist dann in Deutschland automatisch anerkannt. o Ist Ihr Berufsabschluss auf keiner der beiden Listen verzeichnet, wurde der Berufsabschluss nicht durch das Abkommen anerkannt. In diesem Fall können Sie selbstverständlich einen Antrag auf Gleichwertigkeitsfeststellung bei der IHK FOSA stellen. o Wenn Ihr Berufsabschluss zwar auf einer der beiden Listen aufgeführt ist, Sie aber dennoch ein Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren nach BQFG durchgeführt haben möchten, so ist dies selbstverständlich möglich. Auf Ihren ausdrücklichen Wunsch hin prüft die IHK FOSA auch diese Abschlüsse in einem regulären Verfahren. Kann ich zwei Ausbildungen in einem Verfahren prüfen lassen? o Nein, jedes Verfahren bezieht sich auf einen deutschen Referenzberuf. o Es ist auch im Regelfall nicht möglich, eine ausländische Ausbildung mit zwei deutschen Referenzberufen zu vergleichen. o Sollten Sie im Ausland zwei Ausbildungen gemacht haben, können Sie zwei reguläre Anträge mit zwei unterschiedlichen Referenzberufen stellen. o Alternativ können Sie einen Antrag stellen und sich für einen deutschen Referenzberuf entscheiden. Bitte geben Sie in diesem Fall an, welche ausländische Ausbildung wir vergleichen sollen; die weiteren ausländischen Ausbildungen gelten in diesem Fall als sonstiger Befähigungsnachweis und können ergänzend berücksichtigt werden.

4 Seite 4 von 10 Beratung Für welche Berufe ist die IHK FOSA zuständig? o Eine Liste mit Ausbildungsberufen finden Sie <<hier>> (verlinken). o Die Liste mit Fortbildungsabschlüssen finden Sie <<hier>> (verlinken). Wenn ich meinen Beruf dort nicht finde? o Dann ist die IHK FOSA nicht dafür zuständig. Informationen zu zuständigen Stellen finden Sie im Anerkennungs Finder unter in deutschland.de. Wo kann ich mich zu Referenzberufen beraten lassen? o Die meisten Industrie und Handelskammern bieten Beratung zum Verfahren der IHK FOSA an. Die Kontaktdaten finden Sie unter fosa.de/, wenn Sie auf die Deutschlandkarte klicken und dann Ihre Postleitzahl eingeben. o Eine Übersicht über Berufe in Deutschland bietet o Das IQ Netzwerk hat eine Liste von Stellen, die Sie zur Anerkennung allgemein beraten. Die Liste finden Sie unter iq.de/482.html. o Telefonisch oder per E Mail bei der IHK FOSA, Tel (Montag Donnerstag 09:00 12:00 und 14:00 17:00 Uhr; Freitag 09:00 14:00 Uhr). Ich habe einen Beruf erlernt, den es in Deutschland gar nicht zu geben scheint. Was soll ich tun? o In der Regel gibt es Berufe, die Ihrem Beruf ähnlich sind. Wir empfehlen Ihnen, sich für einen dieser Berufe zu entscheiden und den Antrag bei der zuständigen Stelle zu stellen. o Informationen zu denjenigen Stellen, die Beratung zu Referenzberufen anbieten, finden Sie in der vorangegangenen Frage. Wo kann ich mich über den Ablauf des Verfahrens informieren? o Auf der Webseite der IHK FOSA unter fosa.de/fuerantragsteller/verfahrensablauf/. o Telefonisch oder per E Mail bei der IHK FOSA, Tel (Montag Donnerstag 09:00 12:00 und 14:00 17:00 Uhr; Freitag 09:00 14:00 Uhr). o Die meisten Industrie und Handelskammern bieten Beratung zum Verfahren der IHK FOSA an. Die Kontaktdaten finden Sie unter fosa.de/, wenn Sie auf die Deutschlandkarte klicken und dann Ihre Postleitzahl eingeben. Können Sie mir vor Antragstellung eine Einschätzung meiner Erfolgsaussichten auf eine volle Gleichwertigkeit geben? o Nein, das ist zu so einem frühen Zeitpunkt leider nicht möglich: Wir beurteilen im Verfahren jeden Fall individuell. Dabei berücksichtigen wir so viele Unterlagen und Informationen wie wir erhalten und machen häufig zusätzliche Recherchen. Dies ist der eigentliche Teil des Verfahrens, der sehr viel Zeit kostet und an dessen Ende erst das Ergebnis steht. o Auch eine teilweise Gleichwertigkeit ist etwas Positives! Häufig benötigen Arbeitgeber gar nicht alle Inhalte, die der deutsche Ausbildungsberuf lehrt. Ihre nachgewiesenen Qualifikationen können auch bei teilweiser Gleichwertigkeit absolut ausrei

5 Seite 5 von 10 chend sein. Uns liegen Rückmeldungen von Antragstellenden vor, bei denen die teilweise Gleichwertigkeit eine große Hilfe auf dem Weg zu einer qualifizierten Arbeitsstelle war. Beispielsweise deswegen, weil der Bescheid genau auflistet, welche Qualifikationen Sie haben und wo Unterschiede bestehen. Dies sind für Arbeitgeber wichtige Informationen, die sie dank des Bescheids der IHK FOSA erhalten. Kann es zu einer Ablehnung kommen? o Anträge können im Wesentlichen aus drei Gründen abgelehnt werden: Keine staatliche Anerkennung der Ausbildung Keine Zuständigkeit der IHK FOSA für den deutschen Referenzberuf Fehlende Mitwirkung Ihrerseits (etwa, wenn Sie uns nicht die benötigten Unterlagen zusenden) o Darüber hinaus gibt es keinen Grund, warum die IHK FOSA Ihren Antrag ablehnen sollte. Antragstellung: Benötigte Unterlagen und deren Form Welche Unterlagen benötigen Sie? o Bitte sehen Sie unter fosa.de/fuer antragsteller/antragstellung/ nach. Kann ich Unterlagen auch nur per E Mail zuschicken? o Nein, wir benötigen alle Unterlagen per Post. Wichtig ist, dass Sie das Antragsformular unterschreiben sowie Datum und Ort einfügen (auf Seite 5 und 6) und die Abschlusszeugnisse beglaubigte Kopien sind. Warum benötigen Sie auch eine beglaubigte Kopie des Originalzeugnisses? o Dies ist bereits im Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) festgelegt. o Damit wird der IHK FOSA bestätigt, dass ein Original des Abschlusszeugnisses vorliegt, ohne, dass Sie dieses Original an die IHK FOSA senden. Bitte schicken Sie uns keine Originale, sondern beglaubigte Kopien. Kann die IHK FOSA meine Unterlagen übersetzen? o Nein, es ist Ihre Aufgabe, sich um eine offizielle Übersetzung zu kümmern. Grundsätzlich muss das Abschlusszeugnis IMMER übersetzt werden; bei weiteren Nachweisen wird im Einzelfall entschieden. Kann ich Unterlagen auch im Ausland übersetzen lassen? o Grundsätzlich ja. Es muss sich jedoch stets um einen öffentlich bestellten oder beeidigten Übersetzer handeln. Dies gilt auch für Übersetzungen, die in Deutschland angefertigt werden. o Bitte beachten Sie, uns von den Übersetzungen der Abschlusszeugnisse immer eine beglaubigte Kopie zuzusenden. Übersetzer selbst dürfen keine Beglaubigungen ausstellen. Wo finde ich einen beeidigten Übersetzer? o Unter dolmetscher.de/. o Alternativ können Sie bei einem nahe gelegenen Gericht nachfragen. Kann ich Unterlagen auch im Ausland beglaubigen lassen?

6 Seite 6 von 10 o Ja, wenn die Behörde dies darf. Im Zweifelsfall wird Sie die IHK FOSA möglicherweise bitten, die Kopien zusätzlich in Deutschland beglaubigen zu lassen. Bitte beachten Sie, dass Übersetzer keine Beglaubigungen ausstellen dürfen. Wer darf in Deutschland Unterlagen beglaubigen? Beispielsweise (aber nicht ausschließlich): o Gemeindeverwaltungen (Rathäuser), Landkreise und deren Behörden o Sparkassen (keine anderen Banken!) o Gesetzliche Krankenversicherungen o Öffentlich rechtlich organisierte Kirchen Welche Unterlagen soll ich noch mitschicken? o Bitte schicken Sie uns alle Unterlagen mit, die Sie zu Ihrer Ausbildung oder Ihrer Berufserfahrung haben. Dies können sein: Zeugnisse der einzelnen Schuljahre Lehrpläne (diese können Sie häufig bei Ihrer Schule erhalten) Übersichten über die Anzahl der Stunden, die die jeweiligen Fächer unterrichtet wurden Übersichten über die Anzahl der Stunden/Wochen/Monate, in denen Praktika gemacht wurden Nachweise über Weiterbildungen Arbeitszeugnisse, Arbeitsbücher Tätigkeitsbeschreibungen Nachweise über (auch abgebrochene) Studienzeiten, wenn Sie die einzelnen Kurse beendet haben und dies nachweisen können Wichtig ist, dass die Inhalte, die Sie gelernt haben, möglichst detailliert aufgelistet sind. Gibt es eine Möglichkeit, Fähigkeiten und Kenntnisse, die ich ohne mein Verschulden nicht schriftlich belegen kann, dennoch nachzuweisen? o In begründeten Fällen ja, dafür hat der Gesetzgeber die sogenannten sonstigen Verfahren nach 14 BQFG vorgesehen. o Welche Art von Verfahren das ist, wird im Einzelfall entschieden. Möglich sind: schriftliche Tests, Arbeitsproben (etwa an Maschinen oder im Labor) oder Fachgespräche. o Details wie Ort, Sprache etc. werden im Einzelfall geklärt. o Bitte beachten Sie: Das Verfahren ist für Ausnahmefälle gedacht. Darüber, ob es in Ihrem Fall eine Option ist, entscheidet die IHK FOSA. Wann habe ich Anspruch auf dieses Verfahren? o Beispielsweise, wenn Sie Unterlagen unverschuldet verloren haben oder diese verloren gegangen sind (z.b. durch Kriege) oder Sie sie aus anderen Gründen nicht beschaffen können. Wie teuer ist es, Qualifikationen durch ein sonstiges Verfahren nach 14 BQFG nachzuweisen?

7 Seite 7 von 10 o Das ist individuell unterschiedlich und richtet sich nach dem jeweiligen Aufwand. Über zusätzlich entstehende Kosten werden Sie informiert, bevor diese anfallen. Muss ich dieses Verfahren durchlaufen? o Nein, es ist ein zusätzliches Angebot, keine Pflicht. Es kann allerdings sein, dass ohne diese Form von Kompensation von Nachweisen eine Bewertung Ihrer Qualifikationen und somit die Gleichwertigkeitsprüfung nicht möglich ist. Unter Umständen können Sie also ohne dieses Verfahren keine Bewertung oder volle Gleichwertigkeit erhalten. Zugleich ist das Ablegen des Tests an sich keine Garantie für eine volle Gleichwertigkeit Sie müssen sie mit Erfolg ablegen. Gebühren Kann ich die Gebühr auch in Raten zahlen? o Ja, in Einzelfällen bietet die IHK FOSA eine Zahlung in Raten an. Bitte sprechen Sie uns direkt an, wenn Sie Ratenzahlung wünschen. Die Höhe der Raten vereinbaren wir mit Ihnen individuell. Bitte beachten Sie, dass das Verfahren dadurch entsprechend länger dauern kann. Bekomme ich von der IHK FOSA Bescheid, wenn die Gebühr eingegangen ist? o Nein. Wenn Sie nach der Überweisung der Gebühren nichts von der IHK FOSA hören, können Sie davon ausgehen, dass wir die Bezahlung erhalten haben und mit der Gleichwertigkeitsprüfung beginnen. In den meisten Fällen melden wir uns bei Ihnen innerhalb von 3 5 Wochen nach Gebühreneingang, beispielsweise um Fragen zu Klären oder mit Ihnen allgemeine Rücksprache zu halten. Entstehen Gebühren, wenn ich den Antrag zurückziehe, bevor ich den Gebührenbescheid erhalte? o Ja. Auch in diesem Fall hatte die IHK FOSA schon Arbeit (beispielsweise für die Erfassung und Archivierung der Unterlagen sowie für die Prüfung der Unterlagen). Die Höhe der Gebühr orientiert sich an der bereits entstandenen Arbeitszeit. Entstehen Gebühren, wenn ich den Antrag zurückziehe, nachdem ich den Gebührenbescheid erhalten habe? o Ja. Auch in diesem Fall hatte die IHK FOSA schon Arbeit (beispielsweise für die Erfassung und Archivierung der Unterlagen sowie für die Unterlagenprüfung, aber auch für die möglicherweise schon begonnene inhaltliche Prüfung). Die Höhe der Gebühr richtet sich nach der bereits entstandenen Arbeitszeit. Gibt es eine Möglichkeit, dass Kosten für das Verfahren übernommen werden? o In Einzelfällen übernehmen die Jobcenter/Arbeitsagenturen die Kosten. Bitte erkundigen Sie sich VOR Antragstellung und lassen sich bestätigen, dass die Kosten übernommen werden. Entstehen Gebühren, wenn die IHK FOSA nicht für meinen Referenzberuf zuständig ist? o Normalerweise nicht. Es sei denn die notwendige Recherche zur Klärung, wer zuständig ist, war bereits sehr aufwändig.

8 Seite 8 von 10 o Wenn Sie einen passenden Referenzberuf gefunden haben, empfehlen wir Ihnen, auf der Seite der IHK FOSA zu überprüfen, ob die IHK FOSA tatsächlich zuständig ist (beispielsweise über die Liste der Berufe unter fosa.de/downloads/). Sind die Gebühren steuerlich absetzbar? o Im Einzelfall ja, so die Recherchen der IHK FOSA. Laut unseren Informationen können mit dem Verfahren verbundene Kosten möglicherweise entweder als Betriebsausgaben, als Werbungskosten oder als Sonderausgaben geltend gemacht werden. o Bitte beachten Sie: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft; bitte erkundigen Sie sich in Ihrem konkreten Fall bei der zuständigen Finanzbehörde. Wo kann ich die Gebühren der IHK FOSA nachlesen? o Den Gebührenrahmen der IHK FOSA finden Sie unter fosa.de/fuerantragsteller/gebühren. Momentan (Stand 2012) beträgt die Gebühr für eine reguläre Gleichwertigkeitsfeststellung 420, bei Fortbildungsabschlüssen 550. Das Verfahren Wie läuft das Verfahren ab? o Sobald wir Ihre Unterlagen bekommen haben, beginnt die sogenannte Vorprüfung: Die IHK FOSA prüft, ob sie vollständig sind und ob sie in der benötigten Form vorliegen. o Liegen alle Unterlagen vor, erhalten Sie eine offizielle Eingangsbestätigung mit Gebührenbescheid. o Fehlen Unterlagen: Sie erhalten eine Nachforderung. Bitte beachten Sie, dass unvollständige Unterlagen das Verfahren zeitlich stark verzögern. Dies kann vermieden werden, indem Sie vorab sorgfältig Ihre Unterlagen zusammenstellen. Wenn Sie hierzu Fragen haben können Sie sich auf der Webseite der IHK FOSA unter fosa.de/fuer antragsteller/verfahrensablauf/ oder telefonisch oder per bei der IHK FOSA, Tel (Montag Donnerstag 09:00 12:00 und 14:00 17:00 Uhr; Freitag 09:00 14:00 Uhr) erkundigen. o Sobald Sie die Gebühr bezahlt haben, beginnt der eigentliche Vergleich der Inhalte (die sogenannte Hauptprüfung). o Am Ende der Hauptprüfung erhalten Sie den Bescheid. o Wenn die Berater während der Prüfungen Fragen haben, werden sie sich stets an Sie wenden. o Eine detaillierte Beschreibung des Verfahrens finden Sie unter antragsteller/verfahrensablauf/. o Bitte beachten Sie: Während des Verfahrens sind Sie zur Mitwirkung verpflichtet. Sollten Sie mit der IHK FOSA nicht kooperieren, können wir Ihren Antrag wegen fehlender Mitwirkung ablehnen. Die dafür anfallenden Gebühren müssen Sie in jedem Fall selbst tragen. Muss ich nach Einreichung meiner Unterlagen Kontakt zur IHK FOSA aufnehmen?

9 Seite 9 von 10 o Nein. Sobald die IHK FOSA Fragen an Sie hat, weitere Unterlagen benötigt etc. wenden wir uns an Sie. Ich habe meinen Beruf vor vielen Jahren erlernt. Wird meine Ausbildung mit einer deutschen Ausbildung von damals verglichen? o Nein. Wir vergleichen Ihre Ausbildung mit den aktuellen Inhalten, die heute in der Ausbildung gelehrt und gelernt werden. Dazu verpflichtet uns das Gesetz. Wenn sich im Prüfverfahren ein anderer Beruf herausstellt, der in die Zuständigkeit der IHK FOSA fällt, kann dann auch auf den geprüft werden? o Ja, dies ist selbstverständlich möglich. Der Referenzberuf, der auf dem Gebührenbescheid aufgeführt ist, ist nicht endgültig und bindend. Da die IHK FOSA Ihre Ausbildung erst während der Hauptprüfung detailliert vergleicht, kommt es des Öfteren vor, dass uns ein anderer Beruf als der ursprünglich angenommene passender erscheint. In diesem Fall wenden sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK FOSA an Sie und besprechen den Einzelfall mit Ihnen. o Gegen Ihren ausdrücklichen Wunsch wird von der IHK FOSA aber kein Referenzberuf geändert. Die Entscheidung, welcher Referenzberuf geprüft wird, liegt stets bei Ihnen. Wenn sich im Prüfverfahren herausstellt, dass die IHK FOSA nicht zuständig ist, bekomme ich dann mein Geld zurück? o Ja, wobei dies nur in absoluten Ausnahmefällen vorkommt. Schon während der Unterlagenprüfung klären wir unter anderem die Zuständigkeit der IHK FOSA. Ich bin arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit betroffen. Lässt sich das Verfahren beschleunigen? o Nein, aus Rücksicht auf die Fairness allen anderen Antragstellerinnen und Antragstellern gegenüber bearbeitet die IHK FOSA die Fälle in der Reihenfolge des Gebühreneingangs. Wie lange dauert es, bis ich einen Bescheid erhalte? o Ab Dezember 2012 gilt, dass die IHK FOSA ab Eingang der Gebühr 3 Monate Zeit hat, den Antrag zu bearbeiten. Diese Frist kann jedoch gestoppt werden, etwa wenn uns Unterlagen fehlen. Sobald die benötigten Unterlagen bei uns eingegangen sind, läuft die Frist wieder weiter. Muss ich eine Prüfung während des Verfahrens ablegen? o Nein, wir vergleichen Ihre Ausbildung anhand der eingereichten Unterlagen und unserer eigenen, umfangreichen Recherchen. o Ausnahmen gelten, wenn Sie unverschuldet über keine Unterlagen mehr verfügen, dann kann es sein, dass wir schriftlich oder praktisch Ihr Wissen bewerten müssen (siehe Sonstige Verfahren ) Ergebnis des Verfahrens - der Bescheid Wie sind die Chancen meiner Anerkennung? o Normalerweise unterscheiden sich die ausländischen Berufsausbildungssysteme von den deutschen Ausbildungssystemen. Können diese Unterschiede nicht durch ent

10 Seite 10 von 10 sprechende Berufsaus oder Weiterbildungen oder durch Berufserfahrung ausgeglichen werden, erhalten Sie eher eine teilweise Gleichwertigkeit. Die teilweise Gleichwertigkeit bringt Ihnen jedoch auch Vorteile am Arbeitsmarkt so ist es eher möglich gezielt Nachqualifizierungen zu identifizieren und dem (potentiellen) Arbeitgeber seine Qualifikationen bescheinigt vorzulegen. Letztendlich erhalten Sie einen offiziellen und rechtssicheren Bescheid über Ihre Qualifikationen. Was mache ich, wenn mein Berufsabschluss nicht als gleichwertig angesehen wird? o Sie erhalten dann eine teilweise Gleichwertigkeit. In dem Bescheid werden die vorhanden Qualifikationen positiv dargestellt sowie die wesentlichen Unterschiede zum deutschen Referenzberuf beschrieben. Dies ermöglicht Ihnen eine gezielte Weiterbildung, um die wesentlichen Unterschiede auszugleichen und gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt erneut einen Antrag zu stellen. Gleichzeitig ermöglicht diese Beschreibung dem (potentiellen) Arbeitgeber eine verbesserte Einschätzung Ihrer Qualifikationen. Sie können damit Ihre Bewerbungschancen verbessern. Kann ich mit einer vollen Gleichwertigkeitsbescheinigung einen höheren Tarif beim Arbeitgeber einfordern? o Rechtlich besteht nicht die Möglichkeit das einzufordern. Durch die rechtliche Bescheinigung Ihrer Qualifikationen verbessern sich aber gegebenenfalls die Möglichkeiten, entsprechend höher eingruppiert zu werden. Es lohnt sich sicherlich, Ihrem Arbeitgeber die Gleichwertigkeitsbescheinigung unabhängig von der Art vorzulegen.