Vorfussgang / Zehengang. Matthias Tedeus
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1 Vorfussgang / Zehengang Matthias Tedeus
2 Was ist normal? 2 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
3 Vorfussgang 3
4 Vorfussgang Auftreten mit (teil)angehobenem Mittelfuss Laufen auf dem Fussballen, federnder Gang Fehlender initialer Fersenkontakt Sohle nicht ganz aufgesetzt Ggf. Ausweichbewegung (meist Fussabduktion) 4
5 Was gibt es zu beachten? Unterscheidung idiopathisch vs. sekundär Nicht den «anderen» Fall verpassen Adäquate Diagnostik Korrekte Kontrollintervalle Zeitpunkt und Art der Therapie wählen 5 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
6 Definition habitueller Zehengang Zehengang >3 Monate: bis 15 Prozent der Kleinkinder ohne zugrunde liegende neurologische Erkrankung auf Aufforderung: normales Abrollen und Fussaufsetzen möglich Auftreten unmittelbar nach Laufenlernen 6 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
7 Folgen persistierender Zehengang: -> sekundäre Skelettveränderungen Fußdeformitäten (Spreizfuss) Achillessehnen- / Wadenmuskelverkürzung (Spitzfuss) Hyperlordosierung der LWS -> Hüftbeugekontrakturen 7 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
8 Differentialdiagnosen Nichtidiopathischer Zehengang: Autismus Cerebralparese Muskeldystrophien Reduzierte Kraft Abgeschwächte Muskeleigenreflexe Erhöhte Kreatinkinase 8 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
9 Differentialdiagnosen Hereditäre sensomotorische Neuropathien (Ballen)Hohlfuss Progressive Dystonie (Segawa) Zunahme Zehengang im Tagesverlauf DOPA-sensibel Tethered Cord Rückenmarkstumoren (Erstsymptom aber meist progrediente Skoliose) 9 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
10 Ursachen des idiopathischen Vorfussgangs Unklar, verschiedene Erklärungsmodelle Strukturanomalien der Muskulatur (erhöhter Anteil atrophischer Typ I Muskelfasern) Persistenz eines frühkindlichen Gangbilds (reziproke Innervation von M. trizeps surae und M. tibialis anterior nicht ausgereift) Gestörte Sensibilität / Sensorik Hypersensibiliät der Fussohle -> Vermeidungsverhalten 10 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
11 Ursachen des idiopathischen Vorfussgangs Kompensation für Muskelschwäche oder Störung des 1. Motoneuron Zehengang -> verminderter Kraftaufwand für Knie- und Hüftstreckung Weniger anstrengend, bequemer Genetisch? -> Familiäre Häufung autosomal dominante Vererbung mit variabler Expression? Gehäuft bei Entwicklungsverzögerung (früher Indikator?) 11 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
12 Diagnostik Anamnese: Familienanamnese Schwangerschaftsverlauf Geburt postnatale Anpassung Meilensteine der Entwicklung Beginn des Zehengangs Ausprägung (prozentual über den Tag) 12 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
13 Diagnostik körperliche Untersuchung Ganganalyse Initialer Fersenkontakt Schwebende Ferse? Federnder Fuss? Neurologischer Status Tonus der Wadenmuskulatur, Spastik? Reflexstatus Sensibilität 13 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
14 Diagnostik Anatomie Fuss / Unterschenkel Spreizfuss? Vorfussbeschwielung? Fehlende Fersenbeschwielung? Wadenhypertrophie? Prominente Ferse? V-förmige Achillessehneninsertion Querfalte Achillessehne 14 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
15 Diagnostik Sprunggelenksbeweglichkeit Dorsalextension im oberen Sprunggelenk In Knieflexion In Kniestreckung Jeweils bei fixiertem USG!!! Silfverskiöld-Test (Differenzierung Gastrocnemius/Soleus) idiopathischer Zehengang: meist beide kurz Bei Cerebralparese meist nur Gastrocnemius kurz Röntgen: distaler Tibiawinkel in lat. Röntgenaufnahme, Rö. in max. DE) Labordiagnostik CK-Erhöhung (Muskeldystrophien) 15 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
16 Vorgehen in der Praxis Spontanremission >50% zu erwarten Idiopathischer Zehengang ohne Kontrakturen gleich nach Laufbeginn: halbjährliche Verlaufsbeobachtung Augenmerk auf Dorsalextension im Sprunggelenk, die Hüftflexion und Lendenlordose Keine spontane Verbesserung erwartbar bei eingeschränkter OSG- Beweglichkeit (knöchern oder weichteilig) 16 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
17 Therapie Bei Achillessehnenverkürzung oder Persistenz >3. LJ: Physiotherapie (Wadenmuskeldehnung, Gangschule) Schuheinlagen (Pyramideneinlagen nach Pomarino), 70% Besserung berichtet Gipsserie 4-6 Wochen (kleinere Kinder) (Sprunggelenksorthese mit begrenzter Plantarflexion und freier Dorsalextension) -> Gegenkonditionierung, Kontrakturprophylaxe (Botox) 17 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
18 Therapie Operative Therapie Bei Versagen konservativer Massnahmen Je älter das Kind, umso eher Postoperativ: Rezidivprophylaxe 1 Jahr Pyramideneinlagen 1-2 Jahre Physio 18 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
19 Fazit Frühe Diagnosestellung Vermeidung von Sekundärschäden Differentialdiagnosen prüfen Kontrollen, Beratung Zeitgerechte, stadiumgerechte Therapie Operation oft vermeidbar 19 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
20 Herzlichen Dank 20 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
21 21 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
22 22 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
23 23 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
24 Bei Redressionsbehandlung, Physiotherapie und Injektion von Botulinumtoxin sind synergistische Therapieerfolge zu erwarten operative Achillessehnenverlängerung Ultima Ratio Risiken: temporäre Wadenmuskelschwäche, Ganginstabilität Bei DE OSG 0 oder schlechter klar zu erwägen 24 Dokumentenpfad manuell eingeben unter >Einfügen>Kopf-/Fusszeile
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