Der Arbeitsmarkt in Schleswig- Holstein - Chancen zur Integration von Migrantinnen und Migranten

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1 Thomas Letixerant, Geschäftsführer Operativ in der RD Nord Der Arbeitsmarkt in Schleswig- Holstein - Chancen zur Integration von Migrantinnen und Migranten

2 Agenda Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit mit Blick auf Migrantinnen und Migranten Fachkräfteengpässe und zukünftige Fachkräftelücken Qualifikationsniveau von Migrantinnen und Migranten, Anerkennung von Berufsabschlüssen Seite 2

3 Prognose IAB Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf Arbeitslosigkeit in SH seit 2005 um zurückgegangen Prognose: 2015 weniger als Arbeitslose Arbeitslose nach Rechtskreisen, Jahresdurchschnittswerte ,8% SGB II SGB III Arbeitslosenquoten 6,9% 6,8% 6,6% Rückgang der Arbeitslosigkeit seit 2005: insgesamt: -37,5% ( ) Rückgang der Arbeitslosigkeit im SGB III (Arbeitslosenversicherung) seit 2005: -49,4% ( ) Rückgang der Arbeitslosigkeit im SGB II (Grundsicherung) seit 2005: -29,7% ( ) IAB-Regionalprognose (März 2015): Im Jahresdurchschnitt 2015 wird die Arbeitslosigkeit auf sinken. Selbst unter ungünstigen Annahmen sinkt die Arbeitslosigkeit auf Seite 3

4 Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf Arbeitslosigkeit von Ausländern seit 2005 deutlich gesunken Anstieg seit 2012 Arbeitslose nach Nationalitäten, Jahresdurchschnittswerte, Schleswig-Holstein Arbeitslose Deutsche: -38,6% seit 2005 Arbeitslose Ausländer: -26,9% seit ,7% 17,7% 17,5% Arbeitslosenquote Ausländer ,9% Seite 4

5 Struktur der Arbeitslosigkeit nach Migrationserfahrung Gut ein Viertel aller Arbeitslosen in SH hat einen Migrationshintergrund Arbeitslose nach Migrationshintergrund und Migrationserfahrung, Anteile in %, Schleswig-Holstein, September 2014 Ohne eigene Migrationserfahrung: 5,2% 1,4% 3,8% mit deutscher Staatsbürgerschaft ohne deutsche Staatsbürgerschaft 10,8% 11,3% Ohne Migrationshintergrund 72,2% Schleswig-Holstein Stand: 30. April 2015 Seite 5

6 Arbeitslose Ausländer im April 2015 Gestiegene Flüchtlingszahlen zeigen sich in der Arbeitsmarktstatistik Arbeitslose nach Nationalitäten, Top-20, Vergleich zum Vorjahr, Schleswig-Holstein, April 2015 Türkei Polen Syrien Irak Russische Föderation Bulgarien Afghanistan Serbien Iran Ukraine Griechenland Rumänien Italien Aserbaidschan Pakistan Kosovo Kasachstan Libanon Armenien Portugal Asylanträge der Top-Ten Herkunftsländer, Deutschland, 2014 Syrien Serbien Eritrea Afghanistan Albanien Kosovo Bosnien u. Herzegowina Mazedonien Somalia Irak Arbeitslose im April 2015 Schleswig-Holstein Veränderung zum Vorjahr Stand: 30. April 2015 Seite 6

7 Arbeitslose Ausländer im April 2015 Zwei Drittel der arbeitslosen Ausländer suchen Arbeit im Helfersegment Arbeitslose nach dem Anforderungsniveau und der Nationalität, Anteile in %, Schleswig-Holstein, April ,4 5,6 5,6 Arbeitslose Deutsche 41,6 Helfer Fachkraft Spezialist Experte Ohne Angabe 23,9 3,4 6,6 2,0 Arbeitslose Ausländer 64,1 41,9 Infobox: Anforderungsniveaus Helfer: Einfache, wenig komplexe (Routine-)Tätigkeiten. Für die Ausübung dieser Tätigkeiten sind in der Regel keine oder nur geringe spezifische Fachkenntnisse erforderlich. Fachkräfte: Abschluss einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung üblicherweise erforderlich. Eine entsprechende Berufserfahrung und/oder informelle berufliche Ausbildung werden als gleichwertig angesehen. Spezialisten: Meister- oder Technikerausbildung bzw. ein gleichwertiger Fachschul- oder Hochschulabschluss erforderlich. Experten: Entwicklungs-, Forschungs- und Diagnosetätigkeiten, Wissensvermittlung sowie Leitungs- und Führungsaufgaben. In der Regel setzt die Ausübung dieser Berufe eine mindestens vierjährige Hochschulausbildung und/oder eine entsprechende Berufserfahrung voraus. Anteil Helfer an allen Arbeitslosen Türkei 67,0 Polen 65,5 Syrien 63,6 Irak 75,3 Russland 58,6 Bulgarien 77,9 Afghanistan 71,7 Serbien 67,2 Iran 62,7 Ukraine 56,3 Schleswig-Holstein Stand: 30. April 2015 Seite 7

8 Prognose IAB Beschäftigung Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf Rekordniveau Größtes Wachstum im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel und im Bau Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung am Arbeitsort Schleswig-Holstein, Jahresdurchschnittswerte +2,0% Veränderung der SvB nach Branchen, Juli 2014/ Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung seit 2005 um 14,9% gewachsen (Bund: +14,4%, West +14,7%) IAB-Prognose (März 2015): Selbst unter ungünstigen Annahmen wächst die SvB 2015 auf (+1,5%) Größte Zuwächse in den Branchen Handel, Gesundheits- und Sozialwesen, Gastgewerbe und Baugewerbe Seite 8

9 Beschäftigung Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Ausländer seit 2005 um mehr als die Hälfte angestiegen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Nationalitäten, jeweils , Schleswig-Holstein Ausländer: +52,3% seit 2005 Deutsche: +13,9% seit ,8% Seite 9

10 Flüchtlinge (Top-Ten der Herkunftsländer): Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung seit 2005 mehr als verdoppelt Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, jeweils , Schleswig-Holstein Serbien: +419,8% 525 Kosovo: +258,3% (seit 2009) Mazedonien: +205,4% Bosnien und Herzigowina: +25,7% Albanien: +11,1% Syrien: +210,0% Irak: +65,1% Afghanistan: +34,3% Somalia: +133,3% Eritrea: -38,5% Anforderungsniveau der sv- Beschäftigung, Top-Ten der Herkunftsländer, Anteile in % ,3 6,2 40, Helfer Fachkraft Spezialist/Experte Stand: 30. April 2015 Seite 10

11 Nachfrage nach neuen Arbeitskräften offene Stellen Arbeitskräftenachfrage in SH auf Rekordniveau Offene Stellen im April, SH, Top-Ten Verkaufsberufe Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe Medizinische Gesundheitsberufe Pflegeberufe Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe Köche, Lebensmittelherstellung Erziehung, soziale Berufe Anforderungsniveau der offenen Stellen im April 2015, Anteile in %, Schleswig-Holstein Verkehrs- und Logistikberufe Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe Berufskraftfahrer, Baugeräteführer ,4 68,5 16,1 Helferstellen Stellen für Fachkräfte Stellen für Spezialisten/Exper ten Stand: 30. April 2015 Seite 11

12 Demografie Bereits in zehn Jahren Erwerbspersonen weniger 110,0% 100,0% 90,0% Hamburg Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Rückgang der Erwerbsbevölkerung in SH ,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% Quelle: 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes Seite 12

13 Fachkräfteengpässe Fachkräftemangel bei hochqualifizierten Experten in einzelnen technischen Berufsgruppen Seite 13

14 Fachkräfteengpässe Mangel an nichtakademischen Fachkräften in einzelnen technischen Berufsgruppen Seite 14

15 Fachkräfteengpässe Fachkräftemangel in Gesundheits-und Pflegeberufen Seite 15

16 Prognose Variante mittleres Zuwanderungsniveau Bereits in fünf Jahren fehlen über Fachkräfte im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen Quelle: analytix GmbH Seite 16

17 Prognose Variante verstärkte Zuwanderung Fachkräftelücken schwächen sich etwas ab Quelle: analytix GmbH Seite 17

18 Qualifikation Bildungsniveau der Migrantinnen und Migranten in den letzten Jahren angestiegen Berufliche Bildung von Migranten und anderen Personen mit Migrationshintergrund, Deutschland, 2013 (Anteile in Prozent) Quelle: Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung Seite 18

19 Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Anerkennung von Berufsabschlüssen Ein Drittel der Zuwanderer hat bisher die Anerkennung beantragt Quote steigt mit dem Qualifikationsniveau Anerkennung von Berufsabschlüssen nach Bildungsabschlüssen, nach Reglementierung der Berufe und nach Herkunftsländern Anteile an Zuwanderern mit ausländischen Abschlüssen in Prozent, Bundesrepublik Deutschland, 2013 Seite 19

20 Auf den Punkt gebracht Beschäftigung von Ausländern steigt schneller als die Arbeitslosigkeit Beschäftigung der Top-Ten Herkunftsnationen steigt an Arbeitskräftenachfrage auf Rekordniveau Schwerpunkt im Fachkraftbereich Arbeitslose Ausländer sind überwiegend auf das Helfersegment beschränkt Fachkräfteengpässe schon jetzt, Fachkräftelücken schon 2020 Migranten der aktuellen Zuzugsjahre besser qualifiziert Qualifikation ist der Schlüssel zur Erwerbstätigkeit Seite 20