Gedanken zu: Wildbäche und Murgänge eine Herausforderung für Praxis und Forschung
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- Maike Baum
- vor 8 Jahren
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1 Bundesamt für Umwelt BAFU Gedanken zu: Wildbäche und Murgänge eine Herausforderung für Praxis und Forschung Peter Greminger Risikomanagement kann einen Beitrag dazu leisten, bei ungewisser Sachlage best mögliche Entscheide zu fällen! 1
2 Die wichtigsten Elemente des integralen Naturgefahren Risikomanagements Tragbare Risiken festlegen - Nicht tragbare Risiken auf ein tragbares Nivau reduzieren Aus Konzept: Bergwelten 21 AG; V. Stöckli,
3 Risikomanagement steht für Umgang mit Unsicherheit Intensität strong medium small high medium small Wahrscheinlichkeit Risiko identifizieren Restrisiko Management Risiko analysieren Risikodialog Risikoreduktion Risiko bewerten Risikomanagement ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung 3
4 Fallstudie RiskPlan Kenia 2011 Auch in Afrika mangelt es an Risikodialogen Der Risikodialog bietet die einzige Möglichkeit um bei unsicherer Datenlage effizient und partizipatorisch Entscheiden zu können! Die entscheidende Frage ist: Welche Massnahmen bieten Gewähr für eine nachhaltige Risikoreduktion? (Region, Gemeinde) Inter- und transdisziplinärer Expertenworkshop in Immenstadt 2010 (Test RiskPlan) 4
5 Ausgaben einer grösseren Berggemeinde 1990 bis 2010 Gilt die Zukunft dem risikoorientierten Ressourceneinsatz? Finanzierung sicherstellen Risikoorientierte Budgetierung zur Förderung der Präventionsarbeit Der Saboteur ist bewaffnet mit Antworten Der Provokateur mit Fragen die eine fruchtbare Diskussion auslösen sollen! 5
6 Feststellungen zur Forschung Es wird gute Forschungsarbeit geleistet die sich im internationalen Vergleich sehen lassen darf. Man versucht das Phänomen Murgang und Wildbach und dessen Dynamik wissenschaftlich exakt zu beschreiben um die Realität in Modellen abbilden zu können. Weil diese Prozesse sehr stark von den standörtlichen Faktoren und von der Art und Weise der Niederschlagsereignisse abhängig sind, ist die Beschreibung solcher Prozesse komplex und ambitiös. Insbesondere dann, wenn der Anspruch erhoben wird, dass z.b. die Beschreibung für Murgänge in möglichst vielen Einzugsgebieten Gültigkeit haben soll. Diese Erforschung der Zusammenhänge ist auch in Zukunft von zentraler Bedeutung, denn nur auf der Grundlage exakter Forschungsergebnisse kann der Umgang mit Wildbächen und Murgängen auf theoretischer und praktischer Ebene verbessert und schrittweise weiterentwickelt werden. Feststellungen zur Praxis Die praktische Umsetzung von Forschungsergebnissen und Erfahrungen erfolgt in der Schweiz auf hohem Niveau. Praktische Bedürfnisse müssen der Forschung bekannt sein, wenn sich die Praxis Unterstützung seitens der Forschung erhofft. Der Kenntnisstand der Wissenschaft muss der Praxis bekannt sein, wenn sie vom Wissen der Forschung profitieren möchte. Gute Beispiele der Forschung oder der Praxis sollen als Lernobjekte für Studenten und Praktiker genutzt werden. Die interdisziplinäre Weiterbildung ist sehr wichtig! 6
7 Fragen Folgende Fragen gilt es seitens Forschung und Praxis gemeinsam zu beantworten, wenn Fortschritt erzielt werden soll: Wissen wir wie gut die Gefahrenkarten zu Murgängen und Wildbachen die Realität repräsentieren? Wie beurteilen Wissenschaft und Praxis die heutige Qualität der Gefahrenkarten im Vergleich zu dem was die Wissenschaft heute über die Gefahrenprozesse Wildbach und Murgang weiss? Wissen wir ob die Kartierung der Murgang und Wildbachgefahr in allen Kantonen dieselbe Qualität hat? Wissen wir wie viele Ortschaften es im schweizerischen Alpenraum gibt deren Murgang und Wildbachrisiko anlog demjenigen der Situation Brienz vor der Katastrophe 2005 Ereignis entsprechen? Ist die Publikationsmenge der richtige Bewertungsmasstab für Mitarbeiter der Forschungsinstitutionen? Fragen Welchen Beitrag kann die Wildbach- und Murgangforschung leisten um den Einsatz von technischen Schutzbauten auf ein Minimum zu reduzieren und um Fragen zu Unterhalt, Über-wachung, Rückbaumöglichkeiten zu beantworten. Wo sind die Grenzen des Einsatzes von Frühwarnanlagen als Alternative zu technischen Schutzbauten? Wie gehen Wissenschaft und Forschung in Zukunft mit der Tatsache um, dass Gefahrenprozessmodelle, Gefahrenkarten und Vulnerabilitätsmodelle mit mehr oder weniger grossen Unsicherheiten behaftet sind? Welchen Beitrag könnte die Wildbach und Murgang Forschung zum Risikodialog bei Entscheidungsprozessen bei denen es um Investitionen in Schutzmassnahmen geht, leisten? Könnte man vorhandenes Wissen und Erfahrungen beim integralen NG Risikomanagement noch besser nutzen? Wie? 7
8 Zusammenfassung 1. Gefahrenkarten und Risikoanalysen bilden die Grundlage für den Ziel gerichteten Risikodialog 2. Der Risikodialog ist die Voraussetzung für ein zukunftsgerichtetes Planen, Entscheiden und Investieren. 3. Der Risikodialog fördert die nachhaltige Entwicklung 4. Die Ausbildung von Risikomanagerinn(en) bildet die Voraussetzung für risiko- und zukunftsorientiertes Handeln und Entscheiden 5. Risikomanagement leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung No Risk No Fun! Risikomanagement eine Herausforderung für Politik, Gesellschaft Praxis und Forschung 8
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