Bildung gemeinsam gestalten
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- Dörte Wolf
- vor 5 Jahren
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1 Bildung gemeinsam gestalten Zur kommunalen Verantwortung für die Schaffung eines abgestimmten Systems von Bildung, Betreuung und Erziehung Berlin
2 Missverständnissen vorbeugen Muss jetzt jede auch noch so kleine Gemeinde einen Bildungsbericht erstellen? Ist denn die Kommune plötzlich für alles verantwortlich? Wo denn nur anfangen? Bildungslandschaften zu gestalten überfordert eine Kommune völlig!
3 Es geht darum, dass 1. Kommunen ihren Anteil an der Gestaltung von Bildungsbedingungen junger Menschen bestimmen mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen vor Ort. 2. Kommunen Bildungsplanung etablieren in Eigenregie oder mittels Teilnahme an regionaler Bildungsplanung (eines Kreises z.b.). 3. Kommunen Verantwortung in praktische Strategien der Gestaltung überführen auch in Abstimmung mit dem Land. 4. ein Bewusstein für das Dauerprojekt Bildung forciert wird.
4 Überblick 1. Bildungs- und Entwicklungsräume: aus Sicht junger Menschen integriert 2. Bildungs- und Erziehungsinstitutionen: eher getrennt organisiert 3. Folgen eines versäulten Systems von Bildung, Betreuung und Erziehung 4. Systemstellschrauben einer Neujustierung hin zum abgestimmten System 5. Fazit: Bildungslandschaften wer ist gefordert?
5 1. Bildungs- und Entwicklungsräume: aus Sicht junger Menschen integriert Der soziale Alltag junger Menschen hat sich massiv verändert: vielfältige Zugänge zu Wissen Lernen ist immer auch selbstorganisiert und informalisiert Lernen außerhalb der Schule hat einen hohen individuellen Wert
6 Quelle: BMFSFJ 2005, S. 95
7 Quelle: BMFSFJ 2005, S. 97
8 Jugendarbeit als Bildungspartner bietet Erfahrungsräume für (Lindner 2004) Spiel, Experimente, Erprobung neuen Verhaltens Erleben in Gruppen und Rollentraining Erlernen und Behauptung von Selbständigkeit lustvolles Lernen und Erleben, Spaß Erleben von Anstrengung und Sinn im Tun Erfolgserlebnisse und Leistung
9 1. Bildungs- und Entwicklungsräume Schule und andere Institutionen können sich dem selbstorganisierten und informellen Lernen ihren Bildungsqualitäten - nicht länger verschließen Lerninhalte, Lernorganisation und soziale Kontexte müssen in der Schule und lokal besser abgestimmt werden Verzahnung unterschiedlicher Bildungsqualitäten und umfassendes Bildungskonzept = Bildungslandschaft
10 2. Bildungs- und Erziehungsinstitutionen: eher getrennt organisiert Ein erweitertes Bildungsverständnis fordert dazu auf, das Denken von Institutionen her zu vermeiden: Bildungsbiografien als Ausgangspunkt Die gegenwärtige Praxis sieht anders aus: Vielfalt und Heterogenität von Einrichtungen, Angeboten etc. begünstigte eher Abgrenzungen statt Vernetzung
11 3. Bildungs- und Erziehungsinstitutionen Getrennte Zuständigkeiten, unkoordinierte Planungen und Budgets, separierte Ressorts prägen eher das Bild Trotz allem (und gerade deshalb) - Vernetzung und Kooperation ist in der Praxis Mittel der Wahl: Ganztagsangebote an Schulen, Familienzentren, soziale Frühwarnsysteme etc. Es fehlt jedoch häufig eine kommunale Gesamtstrategie
12 3. Folgen eines versäulten Bildungs- und Erziehungssystems Folgen für die Organisationen, z.b.: Doppelaktivitäten unbefriedigende Ressourcennutzung Selektionswirkungen strukturelle Verantwortungslosigkeit und für die Adressaten, z.b.: Erfahrung erhöhter Zugangsschwellen Individualisierung von Benachteiligung Lebensweltferne der Angebote
13 Kinder Jugendliche Getrennte Verantwortlichkeiten Getrennte Vorgehensweise Eltern Schule Vereine Wirtschaft Jugendhilfe Kommune Getrennte Konzepte Objektive Datengrundlagen fehlen Quelle: Schmidt 2006/Stadt Arnsberg
14 Ganzheitliche und zielgerichtete Förderung von Kindern und Jugendlichen Selbstständigkeit Elternhaus Beruf Ausbildung Elternhaus Weiterführende Schule Elternhaus Grundschule Elternhaus Lebendige Schule KOMPASS Sprachförderung Bielefelder Screening Hören - Lauschen - Lernen Berufswahlorientierung Schulsozialarbeit Jugendhilfe- Prävention- Flexible Schul- Jugendarbeit eingangsphase Familienbildung Jugendschutz Schulsozialarbeit Offene Ganztags- Beratungsan- Grundschule gebote Jugendhilfe -Intervention- Inobhutnahme Kinderschutz stat. Hilfe zur Erziehung Pflegestellen ambulante Hilfe zur Erziehung Selbstständige Schule Kindertageseinrichtung Elternqualifizierung Elternhaus Qualitätsententwicklung in Kitas Quelle: Schmidt 2006/Stadt Arnsberg
15 4. Systemstellschrauben einer Neujustierung Kommunen, die Bildungslandschaften gestalten, etablieren eine neue Qualität der Vernetzung von Bildungspartnern durch: eine kommunale Gesamtstrategie, langfristige Gestaltungsziele, verbindliche Strukturen der Vernetzung und einen gemeinsamen Zielhorizont (Leitbild): Bildung junger Menschen fördern
16 Kommunale Bildungslandschaften drei Zahnräder der Gestaltung Leitbild und Ziele Gestaltungsauftrag und -struktur Kommunale Bildungsplanung
17 Das Zahnrad Leitbild und Zielrahmen Klärung des gemeinsamen Bildungsverständnisses Bildung in der Kommune verorten und definieren Leitziele und Qualitätsrahmen Konzeptschärfung Leitziele und fachlicher Orientierungsrahmen schaffen Konturen
18 Das Zahnrad Gestaltungsauftrag und struktur Kommunalpolitischer Auftrag Planungsteam aus JHP, SEP, SOP Ressortverzahnung/Steuergruppe Kommunikation in z.b. Ausschüssen, AG 78, Schulleiterkonferenzen Kommunikation fördert Netzwerk
19 Das Zahnrad Kommunale Bildungsplanung Kontinuität Kleinräumigkeit Kerndatenbestand als Basis: Jugendhilfedaten Schul- und bildungsbezogene Daten Sozialstrukturdaten Wechselseitige Interpretation: Bildungskonzept leitet den Blick
20
21 5. Fazit: Wer ist gefordert? konzeptionellpraktisch strategischsteuernd Alle Akteure im Bildungs- und Sozialwesen Politik, Verwaltung, Planung in den Kommunen Strukturelle Verankerung und Absicherung der Bildungsförderung junger Menschen: Bildung als Daueraufgabe in der Kommune
22 5. Fazit: Wer ist gefordert? Was verstehen wir unter Bildung? Wie fördern wir Bildung? Welche Kooperationen sind sinnvoll? Welche Themen und Anlässe beschäftigen uns in der Praxis? Leitbild Bildung? Welche Priorität hat Bildung? Wie kann Bildungsplanung erfolgen? Wie können Gremien neu ausgerichtet werden? Welche Rahmenbedingungen müssen wir schaffen?
23 Fachhochschule Osnabrück Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Caprivistr. 30a Osnabrück 0541/
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