Sonderausgabe zu unserem Jahresthema

Transkript

1 Schulnachrichten 15 Juni 2011 Sonderausgabe zu unserem Jahresthema Ganz Ohr sein Kunstvoll hinhören oder die Kunst des Zuhörens Die Fähigkeit des Kindes, ganz Ohr, ganz Auge, ganz Hand zu sein, sind die Grundlagen echten Lernens. Diese Fertigkeiten des kindlichen Lernens zu erhalten, zu pflegen und zu stärken sind die grundlegenden Erziehungsaufgaben von Kindergarten und Schule. (Gemäss; 12 Thesen zur Eigenart kindlichen Lernens Urs P. Meier, Zentralstelle für Lehrerfortbildung) Seite 1 von 8

2 Kindergarten Das Jahresthema GANZ OHR SEIN begleitete uns während dem ganzen Kindergartenjahr. Zusammen mit der Schule durften wir viele tolle Erfahrungen machen. Auch im Kindergarten selber beschäftigten wir uns im Januar während 3 Wochen mit diesem Thema. Wir erlebten im Hörkino verschiedene Geschichten, legten die dazu passende Bildergeschichte in die richtige Reihenfolge und erzählten uns zu den Bildern auch eigene Geschichten. Weiter versuchten wir verschiedene Berufe nur durch Geräusche zu erkennen, dies war manchmal gar nicht so einfach. Wir hörten von Jakobine und auch von Pippi Langstrumpf Texte und Frau Stieger stellte uns viele Fragen. So stellte sich schnell heraus, wer GANZ OHR war. Karin Stieger Fotos Karin Stieger Seite 2 von 8

3 1./2. Klasse Alle Kinder im Schulhaus und aus dem K indergarten bildteten Vierergruppen, indem sie versuchten herauszufinden, in welchem Geräuschdösche sich die gleichen Dinge befanden. Die Döschen wurden geschüttelt und die vier gleich klingenden Döschen mussten heruasgefunden werden. Diese Aufgabe stelltte sich als sehr schwierig heruas. Die Vierergruppen versuchten dann Geräusche, die wir ihnen von einer CD vorspielten, zu benennen. Eines dieser Geräusche war z.b. eine Bewässerungsanlage auf einem Feld. Christine Leibundgut Texte Ich finde es wichtig, dass ich in der Schule ganz Ohr bin. Auch beim Fernsehen und wenn jemand mir eine Geschichte erzählt, bin ich ganz Ohr. (Per) Beim Konzert muss man ganz Ohr sein. Beim Fernsehen, wenn die Nachrichten kommen, muss man ganz Ohr sein. Wenn Globi Geschichten erzählt werden, muss man ganz Ohr sein. (Marco) Ich höre zu, wenn meine Lehrerin etwas zu mir sagt. Ich höre überall zu. Ich höre zu, wenn Musik läuft. (Corinna) Wenn mir Mama eine Geschichte vorliest, bin ich ganz Ohr. Wenn Icarli im Fernsehen kommt, bin ich ganz Ohr. (Selina) Beim Radio wenn es gute Musik gibt. Beim Fernsehen bei den Nachbarn. Bei der CD. Im Kino, wenn ein spannender Film gezeigt wird. Beim Clown Pello. ( Angélique) Beim Clown Pello habe ich gut zugehört. Ich höre sehr gut zu beim Radio. (Cécile) Ich war ganz Ohr, als Ssassa da war. Pello war ein cooler Clown. Ich hatte eine ganze Stunde Humor. Hat Spass gemacht mit Ssassa. (Angela) Brim Fernsehen und in der Schule bin ich ganz Ohr. (Benjamin) Ich bin ganz Ohr, wenn jemand ein Witz erzählt. Ich bin ganz Ohr, wenn ich Fernseh gucke. Ich bin ganz Ohr, wenn Frau Leibundgut etwas erzählt. (Felix) Ich bin beim Fernsehen, wenn ich in der Schule bin und wenn Pello einen Witz erzählt ganz Ohr. (Peter) Seite 3 von 8

4 3./4. Klasse Nach dem Anlass mit Clown Pello setze sich die 3./4. Klasse intensiv mit dem Thema Masken auseinander. Sie diskutierten miteinander, wie sich das anfühlt, wenn man eine Maske trägt. Ist man ein anderer Mensch, wird man anders wahrgenommen? Kurz sie beschäftigten sich mit der nonverbalen Kommunikation. Danach begaben sie sich an die Arbeit, stellten Masken her und erfanden zwei Bildergeschichten. Herr Simonett unterstützte sie beim Herstellen der Masken, für die Geschichte liess er den Kindern freie Hand. Am Schluss wurden die beiden Geschichten mittels Fotoapparat festgehalten. Das war eine ganz tolle Gemeinschaftsarbeit, welche viel Geduld erforderte Seite 4 von 8

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6 5./6. Klasse Texte Unsere Lehrer und die Schulleitung haben das Thema Ganz Ohr sein als Jahresthema ausgewählt. Das war eine tolle Idee. Wir haben sehr viel erlebt und eine Art Projekttage durchgeführt. Wir haben aber auch - was ich sehr toll fand - Gruppenarbeiten gemacht und viele andere Dinge. Clown Pello kam zu uns und hat extra für uns ein Programm einstudiert. Die Gruppe Sassa hat mit uns getanzt, gesungen und getrommelt. Beim Strassenkinderhilfsprojekt Callecruz haben wir erfahren, dass es anderen Kindern in Bolivien schlecht geht. Unsere Lehrer haben dieses Thema bestimmt gewählt, dass wir selber uns genauer und lieber zuhören und uns auch ein bisschen mehr Zeit nehmen für die anderen: Dass wir uns besser verstehen, dass das Miteinander stärker wird und dass die Freundschaft wächst. (Gina) Ich vergleiche hier das Thema Ganz Ohr sein mit einem einfachen Bild. Auf diesem Bild sieht man eine kleine Maus, die gemütlich aus einem grossen Buch vorliest. Um sie herum sitzen etwa 18 Katzen, die der Maus aber erstaunlicherweise nichts tun. Nein, sie hören ihr wie gebannt zu. Die Maus steht praktisch im Rampenlicht, obwohl sie unter einer normalen Wohnzimmerlampe sitzt. Die Kleine trägt eine Brille und an den Füssen, die sie hochgelagert hat, hat sie zwei weisse, flauschige Pantoffeln. Neben dem blauen Sessel, auf dem sie es sich gemütlich gemacht hat, stehen ein Krug und eine Tasse gefüllt mit Kaffee. Da liegen auch zwei weitere Bücher, die die kleine Lesemaus den Katzen vielleicht auch noch vorliest. Die grell leuchtenden Augen der Katzen, die die Maus ganz gespannt ansehen, sehen aus wie Sterne, die im Himmel über der Maus leuchten. Jetzt fragt man sich bestimmt, wieso die Katzen die Maus nicht angreifen. Na ja, einerseits hat die Maus eine Art Schutzschild um sich gebildet. Die Maus ist nämlich so ruhig und relaxt, dass es den Katzen gar keinen Spass machen würde die Maus zu jagen. Und andrerseits liest die Maus so gut vor, dass die Katzen gleich wie mitgerissen werden und gar nichts anderes machen können als zuzuhören. An diesem Beispiel sieht man, dass Zuhören sehr vielseitig sein kann. - Es bedeutet nämlich nicht nur hören, was jemand anderer sagt, nein es bedeutet auch, wenn man etwas hört, es auch richtig auszuführen. Und zum Beispiel beim Unterricht in der Schule dabei zu sein und mitzumachen. (Severin) Wir befinden uns in einer Zeit, in der Katzen und Mäuse noch Freunde sind. Es ist eine schöne Zeit. Es gibt keine Computer, nur Strom, sonst nichts. Bücher gibt es auch viele. Auf jeden Fall sehe ich gerade wie eine hautfarbene Maus auf einem blauen Sessel sitzt. Sie liest aus einem Buch; es handelt von einem Piraten. Der Buchumschlag ist rot. Die Maus besitzt kuschelige Pantoffeln. Es liegen zwei weitere Bücher am Boden. Darauf steht eine Tasse Tee. Der Raum ist nur von einer einzigen gelben Stubenlampe erhellt. - Das hätte ich fast vergessen: Die Maus trägt eine Brille von Fielmann. Was mich fasziniert: Die Brille hat kein Gestell, nur die Gläser sind auf der Nase. Die Maus hat ausserdem sehr grosse Ohren. So und jetzt kommt der Hammer: Rundherum sitzen 17 Katzen! Die Katzen funkeln die Maus mit ihren gelben Augen an. Und euch ist doch sicher bekannt. dass Katzen Geschichten gar nicht mögen. Es scheint, als wären die Katzen hypnotisiert. Wieso gehen die Katzen dann nicht weg? Vielleicht erzählt die Katze die Geschichte so realistisch, dass es wie eine Sucht ist zuzuhören. - Doch das glaube ich nicht. In diesem Moment höre ich ein Piepsen. Die Maus steht auf und öffnet eine Tür: Dort wo die Katzen sind. Halt! - Das geht doch gar nicht. Dort sind doch viele Katzen!? - Ich sag euch warum: Es ist eine Wand, die kunstvoll gestaltet ist. - Das erklärt alles! (Nicola) Seite 6 von 8

7 ... Die Maus liest ein Buch vor. Die Katzen mit den gelb funkelnden Augen starren sie an und hören interessiert zu. Für mich ist es ein ungewohnter Anblick, Katzen zu sehen, die gemütlich und aufmerksam einer Maus zuhören. Die Geschichte scheint spannend zu sein. Sonst würden die Katzen nicht so gut zuhören. Was liest sie wohl Spannendes vor? Darauf gibt es wohl keine Antwort. Eine Maus, die Kaffee trinkt, gibt es in Wirklichkeit auch nicht; ausser ein Wunder würde geschehen. Was heisst für mich Ganz Ohr sein? Das heisst: Man muss genau zuhören, wenn jemand etwas sagt, zum Beispiel im Theater, in der Schule oder bei den Eltern. Man sollte spannend und deutlich vorlesen. Ich höre erst richtig zu, wenn jemand spannend erzählt. Wenn ich für mich selber lese und der Stoff mich fesselt, höre ich meine Mitmenschen nicht mehr: Ich bin so ins Buch vertieft. (Serafine) Redensarten und Redewendungen zum Thema Ohr Die Ohren spitzen Zum einen Ohr hinein, zum anderen hinaus Viel um die Ohren haben Die Ohren auf Empfang stellen Sich aufs Ohr legen Das ist Musik in meinen Ohren Sich hinter die Ohren schreiben Die Ohren spitzen Bis über beide Ohren verliebt sein Die Ohren auf Durchzug stellen Die Ohren auf Durchzug stellen Allgemeines Werken Auch im Allgemeinen Werken haben wir zum Jahresthema Ganz Ohr Sein gearbeitet. Als Einstieg ins Thema gestalteten wir in einer Gemeinschaftsarbeit ein Geräuschmemory. Anhand verschiedener Anschauungsbeispiele von selbst hergestellten Instrumenten lernten die SchülerInnen Möglichkeiten kennen, um einfache Instrumente zu bauen. Anschliessend stellten wir eine Schwirrbiene her aus verschiedenen Materialien. Susanne Trinkner Seite 7 von 8

8 Foto Impressionen Ulrich Meister Seite 8 von 8