Organisationsentwicklung und Geschäftsprozesse (Teil Unternehmensmodellierung) Günther Vinek
|
|
- Walther Dittmar
- vor 8 Jahren
- Abrufe
Transkript
1 Organisationsentwicklung und Geschäftsprozesse (Teil Unternehmensmodellierung) (SS 2004) Günther Vinek Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik ( Abteilung Betriebliche Informationssysteme ) A-1010 Wien, Rathausstraße 19/9 guenther.vinek@univie.ac.at G. Vinek, Universität Wien
2 Literatur Hans-Erik Eriksson, Magnus Penker Business Modeling with UML Business Pattern at Work Wiley Computer Publishing John Wiley & Sons, Inc., 2000 Seite 2
3 Modellierungskonzepte Wesentliche Konzepte für die Modellierung von Unternehmungen: Ziele Ressourcen Prozesse Regeln Seite 3
4 Ziele Ziele legen den angestrebten Unternehmenszweck fest drücken erwünschten Zustände von Objekten aus werden durch entsprechend gestaltete Prozesse erreicht können in Subziele unterteilt werden, die einzelnen Objekten oder Prozessen zugeteilt werden Seite 4
5 Ressourcen Ressourcen sind Objekte des Unternehmens (Personen, Materialien, Rohstoffe, Informationen, ) sind in Strukturen eingefügt und stehen untereinander in Beziehung werden durch Prozesse manipuliert (verwendet, verbraucht, verändert, erzeugt, ) können typisiert sein (abstrakt, physisch, informationell, ) Seite 5
6 Prozesse Prozesse sind Aktivitäten, die im Unternehmen ausgeführt werden verändern die Zustände von Ressourcen beschreiben die Abläufe zur Erreichung der Unternehmensziele werden von Regeln gesteuert Seite 6
7 Regeln Regeln definieren wesentliche Aspekte des Unternehmens stellen Unternehmenswissen dar steuern Prozesse können von Außen (Gesetze, ) oder von Innen (Management, ) bestimmt sein können kategorisiert sein (strukturell, funktionell, verhaltensorientiert, ) Seite 7
8 Unternehmensmodellierung Technik der Modellierung: UML Modellierung mit Erweiterungen, die für die Unternehmensmodellierung spezifisch sind: Eriksson Penker Business Extensions Universitätsspezifische Erweiterungen (sind zu definieren) Seite 8
9 Modellsichten (views) Folgende Perspektiven liegen den Eriksson Penker Business Extensions zugrunde: Vision (Business Vision View) Beschreibung der Zielstruktur Prozess (Business Process View) Darstellung der Aktivitäten, ihrer Zusammenfassung zu (Geschäfts-)Prozessen und ihrer Wechselwirkungen mit den Ressourcen Struktur (Business Structure View) Darstellung der Struktur von Ressourcen und Prozessen Verhalten (Business Behavior View) Beschreibung des individuellen Objektverhaltens Seite 9
10 Business Vision View Kriterien, die bei der Festlegung der globalen Strategie wesentlich sind: Globale Ziele (goal) Spezielle Zielsetzungen (objectives) Stärken (strengths) Schwächen (weaknesses) Chancen (opportunities) Gefahren (threats) Kritische Faktoren (critical factors) Wesentliche Fähigkeiten (core competencies) Seite 10
11 Business Vision View: Techniken Strategiedefinition TOWS Matrix [Weirich, 1982] Threats, Opportunities, Weaknesses, Strength Vision Statement Konzeptuelle Modellierung (KM) UML Klassendiagramme für die konzeptionelle Modellierung UML Objektdiagramme für die Zielmodellierung (Ziel/Problem - Diagramme) Seite 11
12 Business Vision View: TOWS Gesamtstrategie Uni Wien als eine der führendenuniversitäten Europas, (Präambel zum Organisationsplan) Extern / Chancen 1)... 2)... Intern / Stärken 1)... 2)... Strategie 1)... 2)... Inter / Schwächen 1)... 2)... Strategie 1)... 2)... Extern / Gefahren 1)... 2)... Strategie 1)... 2)... Strategie 1)... 2)... Seite 12
13 Business Vision View: Vision Statement Textdokument Leitlinien Beschreibung der angestrebten Ziele Beschreibung des momentanen Arbeitskontextes Charakterisierung der Anforderungen Bewertung möglicher Entwicklungsszenarien Die klar festgelegten allgemeinen Ziele sind sodann auf operative Ziele (und damit auf Geschäftsprozesse) abzubilden. Seite 13
14 Business Vision View: Modellierung Klassendiagramme zur konzeptionellen Modellierung Objektdiagramme zur Ziel/Problem - Modellierung Seite 14
15 Ziel/Problem - Diagramm Goal X: Quantitative Goal {incomplete} SubGoal X1: Quantitative Goal SubGoal X2.1: Quantitative Goal SubGoal X2: Quantitative Goal {contradictory} SubGoal X3: Quantitative Goal SubGoal X2.1: Quantitative Goal {complete} «problem» «cause» «action» Seite 15
16 Business Process View Fragen für die Identifizierung und Spezifizierung von Aktivitäten und Geschäftsprozessen (GP) Welche GP sind erforderlich? Wann und in welcher Reihenfolge sind GP durchzuführen? Mit welchem Ziel werden GP durchgeführt? Wie werden GP durchgeführt? Wer ist in die Durchführung der GP involviert? Welche Ressourcen benötigten, welche erzeugen die PG? Wie werden GP durchgeführt? Wer kontrolliert die GP? Wie sind die GP der Organisation zugeordnet? Wie hängt ein GP mit anderen GP zusammen? Seite 16
17 Business Process View: Techniken Modellierung Prozess Diagramme UML Aktivitätsdiagramme mit Zuordnungen von speziell stereotypisierten Objekten: Zielobjekte Inputobjekte Outputobjekte Informationsobjekte Unterstützungsobjekte Kontrollobjekte Assembly Line Diagramme UML Aktivitätsdiagramme mit Zuordnung von (assembly line) - Einheiten (packages) UML use cases Seite 17
18 BP View: Prozessdiagramm «people» ObjP «goal» SubGoal X2.1: Quantitative Goal «information» InputObjA «physical» InputObjB «control» «process» Process1 «supply» «achieve» «supply» «physical» OutputObjX «physical» ObjS «information» ObjI Seite 18
19 BP View: Assembly Line -Diagramm «process» Process1 «process» Process2 Lesen Info1 Schreiben InfoA Update Info1 Lesen InfoB Update Info1 Schreiben InfoB «assembly line» 1 «assembly line» A Seite 19
20 Business Structure View Wesentliche Aspekte der Struktursicht: Ressource Modellierung Informationsmodellierung (Informationsstruktur) Organisationsmodellierung (Aufbauorganisation) Verhaltensmodellierung Modellierung von Objektzuständen und deren Übergänge Interaktionsmodellierung Seite 20
21 Business Structure View: Techniken UML Modellierung (mit jeweils speziell stereotypisierten Elementen): UML Klassendiagramme UML Objektdiagramme UML Zustandsdiagramme UML Sequenzdiagramme UML Kollaborationsdiagramme UML - Prozessdiagrammen Seite 21
22 Regeln (Business Rules) Geschäftsregeln sind Festlegungen, die sowohl die Ausführung von Geschäftsprozessen als auch die Struktur der Ressourcen kontrollieren, sie beschreiben Festlegungen von Grundsätzen (policies) und Bedingungen (conditions) [OMG Analysis an Design Reference Model 1992] Einheiten des Unternehmenswissens (business knowledge) [Odell 1998] Aussagen über Definitionen und Einschränkungen [GUIDE Business Rules Project 1995] Seite 22
23 Regeln in UML Geschäftsregeln werden in UML ausgedrückt durch Multiplizitätsangaben, Einschränkungen (constraints), Notizen in Klassendiagrammen Wächter (guard rules), Verhaltensregeln (behavioral rules) in Zustandsdiagrammen «business rule» - Notizen nach Eriksson Penker Business Extension Object Constraint Language (OCL) Seite 23