Gesundheit & Krankheit Wechsel Wirkung Perspektiven. Lotta e.v.
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1 Gesundheit & Krankheit Wechsel Wirkung Perspektiven Lotta e.v.
2 Inhalt 1. Definition Gesundheit 2. Definition Behinderung 3. Wechsel Wirkung Perspektiven 4. Sequentielle Traumatisierung 5. UN-Behindertenrechtskonvention 6. Ich wünsche mir 2
3 Gesundheit Definition der WHO: Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen. (aus dem Englischen; Vgl. (Stand: )) Also ein Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet. 3
4 Gesundheit Gesundheit besitzt eine körperliche, psychische, soziale und ökologische Dimension und kann deshalb nicht alleine durch naturwissenschaftliche und medizinische, sondern muss zusätzlich auch durch psychologische, soziologische, ökonomische und ökologische Aspekte definiert werden. Entwicklungspsychologisch könnte das heißen: Keine Sorgen haben! 4
5 Behinderung Artikel 1 Absatz 2 der UN BR-Konvention (Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen): Als behindert gelten Menschen, die langfristige körperliche, seelische oder geistige Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können. 5
6 Wechsel Wirkung Perspektiven Rituelle Gewalt ist ein Angriff auf die Identität und Integrität eines Menschen, ein lebensbedrohlicher Angriff auf die Seele und den Körper. Um Grenzüberschreitungen und Gewalt zu überleben, ist es notwendig zu dissoziieren, d.h. abzuspalten, was zu viel und nicht zu ertragen ist. Mit der Dissoziation werden die Erfahrungen und Empfindungen auf verschiedene Persönlichkeitsanteile verteilt. 6
7 Wechsel Wirkung Perspektiven Dissoziation ist mentale Rettung und eine gesunde, meist unwillkürliche Reaktion auf eine destruktive, ungesunde und beschämende Situation. Die Folgen sind u.a. Amnesie und Analgesie, d.h. Gedächtnis- und Erinnerungsverlust und Schmerzunempfindlichkeit. Rituelle Gewalt hat nachhaltige Folgen, sie macht krank und schmerzt. Und: Es gibt nur einen Körper. Der trägt alle Erinnerungen und Erfahrungen. 7
8 Wechsel Wirkung Perspektiven Überleben heißt dissoziieren. Leben heißt assoziieren. Die Entscheidung für ein freies, selbstbestimmtes Leben bedeutet für Überlebende ritueller Gewalt, das zusammenzubringen, was der Körper und die Seele tragen. Das bedeutet, sich über lange Zeit Krankheit, Schmerz, den physischen und psychischen sowie den sozialen Folgen zuzuwenden, um gesünder oder gesund zu werden. 8
9 Sequentielle Traumatisierung In einer Langzeitstudie mit jüdischen Kriegswaisen zeigte der Psychiater Hans Keilson auf, dass die Art und Weise, wie mit den Kindern in den Jahren nach dem traumatisierenden Ereignis umgegangen wurde, eine größere Auswirkung auf die Entstehung von Traumasymptomen hatte als das auslösende Ereignis selbst. Keilson bezeichnete diesen Vorgang als sequentielle Traumatisierung. Vgl. Hans Keilson: Sequentielle Traumatisierung bei Kindern. Stuttgart
10 Sequentielle Traumatisierung Die Traumatischen Sequenzen: 1. Zeit der Bedrohung 2. der Moment der unmittelbaren Katastrophe 3. die Zeit, in der Trauma realisiert und ver-/bearbeitet wird. Die 3. Sequenz, die Zeit nach der ursprünglichen Gewalterfahrung, ist entscheidend für den weiteren Verlauf der kindlichen Entwicklung und die Schwere der Folgeschäden. Ob das Trauma von der Gesellschaft als solches anerkannt wird oder ob es verleugnet wird, wirkt sich maßgeblich auf den weiteren Verlauf der 10 Traumatisierung aus.
11 UN-Behindertenrechtskonvention Artikel 17 Absatz 4 UN-BR-Konvention: Verpflichtung, die Genesung, die Rehabilitation und die soziale Wiedereingliederung von Menschen mit Behinderungen zu fördern, die Opfer von Ausbeutung, Gewalt oder Missbrauch geworden sind. Dazu zählt auch die Bereitstellung von Schutzeinrichtungen. Die Genesung und Wiedereingliederung muss in einer Umgebung stattfinden, die der Gesundheit, dem Wohlergehen, der Selbstachtung, der Würde und der Autonomie des Menschen förderlich ist. Diese Umgebung soll geschlechts- und altersspezifischen Bedürfnissen Rechnung tragen. Vgl. (Stand: ) 11
12 Ich wünsche mir weniger Angst vor den Menschen, die diese Art von Gewalt erfahren oder erfahren haben. dass Überlebende ritueller Gewalt selbstverständlich als Expert_innen in eigener Sache gesehen werden großzügige ökonomische, psychologische, soziale und gesundheitliche Versorgung für Opfer ritueller Gewalt ohne demütigende Begutachtungs- und Bewilligungsverfahren, ohne Einschränkung der Therapieansätze ohne Wenn und Aber für ein würdevolles Leben möglichst ohne Sorgen! eine Gesellschaft, die zu ihrer Verantwortung steht und Kinder und Erwachsene vor Gewalt und Traumatisierung schützt, anstatt zu leugnen. wohlwollende Begegnungen. gemeinsames Lachen. 12
13 Ich setzte den Fuß in die Luft. Und sie trug. Hilde Domin 13
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