Wirtschaftswachstum als ökologische und soziale Herausforderung
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- Alexandra Bayer
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1 Wirtschaftswachstum als ökologische und soziale Herausforderung Heinrich-Böll Stiftung Berlin, 15. Februar 2012 Gespräche zur Nachhaltigkeit der Wirtschaft III Nachhaltigkeit der Wirtschaft Demographische und ökologische Grenzen des Wachstums Prof. Dr. Ottmar Edenhofer
2 7000 Per Capita GDP (1990$) Edenhofer et al Emissions Population Per Capita GDP Year Emissions (GtC/yr) Population (Billions)
3 Ignoranz, Mitigation oder Adaption? 3
4 Weltkarte des Vermögens Source: Füssel (2007)
5 Ablagerungen in der Atmosphäre Source: Füssel (2007)
6 Kohlenstoff und Vermögen 10 4 United States Germany P: Fossile CO 2 -Emissionen (kg C pro Person und Jahr) Ethiopia India Bangladesh China Egypt Russia South Africa Brazil Mexico Fitting-Gerade: ln P=0.987 ln K+c France Japan K: Kapitalbestand (US$2000 pro Person) Füssel 2007
7 Wachstum und Armutsreduktion Menschen, die in absoluter Armut leben: >1 Milliarde geringes Wirtschaftswachstum würde die Entwicklungschancen vieler Ländern drastisch reduzieren Außerdem würde Null- Wachstum nicht ausreichen, um Umweltziele zu erreichen Das Wachstum zu stoppen scheint keine gangbare Lösung zu sein, um die Umwelt zu schützen (Dollar und Kray, 2002)
8 Steigende Ölpreise
9 Wir sind noch nicht auf dem richtigen Weg: Renaissance der Kohle Kaya Dekomposition der globalen CO 2 Emissionen. SRREN (IPCC, 2011) 9
10 Die BAU Szenarien übersteigen das 600ppm Niveau an Treibhausgasen (~4 C Temperaturanstieg) SRREN (IPCC, 2011) 10
11 Die Atmosphäre als globales Gemeinschaftsgut ( Global Common ) Atmosphäre: Begrenzte Senke ~ 230 GtC Ressourcenextraktion > GtC 11
12 Grünes Wachstum Eine grüne Wachstumsstrategie muss ökologische Leitplanken setzen, die nicht überschritten werden dürfen Diese können technologischen Fortschritt induzieren, so dass Umweltziele zu den geringsten möglichen Kosten erreicht werden können Ohne Leitplanken kann es zu Rebound-Effekten oder gar einem grünen Paradoxon (Sinn, 2008) kommen No-lose Optionen, die der Umwelt und gleichzeitig dem Wirtschaftswachstum dienen, reichen nicht aus, um ambitionierten Klimaschutz zu betreiben
13 Fossile Rohstoffe dominieren das Energiesystem Traditional biomass 6% Modern bioenergy 4% Shares of Primary Energy Supply 2008
14 Transformation des Energiesystems (Luderer et al., 2011)
15 Potenziale Erneuerbarer Energien Edenhofer et al. (2011)
16 Kosten erneuerbarer Energien Edenhofer et al. (2011)
17 Politikinstrumente Um Anreize für grünes Wachstum zu gewährleisten sind geeignete Politikinstrumente notwendig: Verteilung von Eigentumsrechten und Knappheitsrenten Emissionshandel Investitionen in Forschung und Entwicklung Infrastrukturpolitik
18 BIP sagt nur begrenzt etwas über Wohlfahrt aus
19 BIP sagt nur begrenzt etwas über Wohlfahrt aus USA Prozent very happy Source: Layard (2005) Prozent very happy Reales pro Kopf Einkommen Americans have been more successful decoupling GDP from happiness than in decoupling it from material and energy Peter Victor
20 Soziale Grenzen des Wachstums Güter haben einen Gebrauchswert, aber auch eine Funktion als Statussymbole (sogenannte positionale Güter, Hirsch, 1977) In reifen Gesellschaften, in denen Grundbedürfnisse gestillt sind, werden diese positionalen Güter immer wichtiger Wachstum wird zum Nullsummenspiel, da für das Individuum fast ausschließlich relative Veränderungen zählen Außerdem können durch Wachstum keine Verteilungskonflikte befriedet werden Dies führt zu Wachstum, das über dem sozialen Optimum liegt
21 Mögliche Politikmaßnahmen Falls Statuswettbewerb vor allem durch Konsum geführt wird: Progressive Konsumsteuer Diese könnte durch steuerfreie Sparanlagen implementiert werden Falls Vermögen ebenfalls den Statuswettbewerb anheizt: Vermögenssteuer
22 Schlussfolgerungen Wachstum ist wichtig um Armut zu reduzieren. Jedoch bringt Wachstum immer negative externe Effekte mit sich, insbesondere für die Umwelt. Diese negativen externen Effekte müssen durch entsprechende Politikinstrument eingepreist werden. Grünes Wachstum braucht Leitplanken. Auch im sozialen Bereich gibt es Grenzen des Wachstums, d.h. Effekte, die dazu führen, dass zusätzliches Wachstum die Wohlfahrt nicht steigert. Es gibt aus ökonomischer Sicht keine Rechtfertigung für Maßnahmen, die zum Ziel haben, das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen. Jedoch kann Wachstum an sich auch kein Ziel für eine vernünftige Wirtschaftspolitik sein.
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