Verschwundene Orte Zürcher Klöster und Kapellen von den Reformatoren abgeschafft.
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- Ingrid Berger
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1 Stadt Zürich Amt für Städtebau Lindenhofstrasse 19 Postfach, 8021 Zürich Tel Weiterführende Informationen zur Ausstellung Verschwundene Orte Zürcher Klöster und Kapellen von den Reformatoren abgeschafft. Mit der Abschaffung vieler Klöster und Kapellen hat die Zürcher Reformation tiefgreifend ins Gefüge der Stadt eingegriffen. Nicht nur, was Glauben und religiöse Praxis anbelangt, sondern auch handfest, was markante Gebäude im Stadtbild angeht das hat Auswirkungen bis heute. Die Ausstellung im Haus zum Rech präsentiert dieses Stück europäische Kulturgeschichte. Fundstelle Sakralbauten Dass sich die Stadtarchäologie am 500-jährigen Reformationsjubiläum mit einer Ausstellung beteiligt, hat mit ihrem Arbeitsalltag zu tun. Die Archäologinnen und Archäologen der Stadt Zürich prüfen alle Baugesuche und werden aktiv, wenn ein geplantes Projekt ein wichtiges archäologisches Relikt im Boden tangiert. Nicht selten treffen sie dabei auf eine mit die Reformation verschwundene Kapelle oder ein verschwundenes Kloster. Ein konkretes Beispiel hierfür sind die letztjährigen Arbeiten auf der Sonnenterrasse des Restaurants «Altes Klösterli» beim Zoo Zürich. In diesem Bereich haben die Expertinnen und Experten der städtischen Archäologie die Reste des Kreuzgangs des ehemaligen Kloster St. Martin gefunden und untersucht. Ein weiteres Objekt aus dem Arbeitsalltag der Stadtarchäologie ist die Kirche St. Stephan, die in Zürcher Chroniken als «älteste Pfarrkirche» der Stadt bezeichnet wird. Sie stand einst unmittelbar vor der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung, heute unweit der Bahnhofstrasse hinter dem St. Annahof-Komplex. St. Stephan wurde unmittelbar nach der Reformation im 16. Jahrhundert in ein Wohnhaus umgebaut, das erst 1909 abgebrochen wurde. Bereits damals gab es Interessierte, die das Gebäude vor dem Abbruch untersucht haben. Daher wissen die Archäologie genug über den ehemaligen Bau, um eine Rekonstruktion zu wagen. Das Amt für Städtebau ist eine Dienstabteilung des Hochbaudepartements der Stadt Zürich
2 Seite 2/6 Archäologie der Reformation Für die Geschichte Zürichs sind St. Martin und St. Stephan wichtige Sakralbauten, welche die Ausstellungsverantwortlichen zusammen mit anderen verschwundenen Orten während des Reformationsjubiläums aus der Vergessenheit holen. Sieben dieser abgeschafften Bauwerke genauer zu untersuchen und sie einer breiten Bevölkerung wieder zugänglich zu machen, war Ansporn dieses Projekts. Die Stadtarchäologinnen und -archäologen sowie das Ausstellungsteam lassen aber nicht nur Bauten aufleben, sie thematisieren auch das damalige Geschehen und die verantwortlichen Personen, die zu dieser Veränderung geführt haben. Die dreiteilige Präsentation im Haus zum Recht ist somit selbst eine Art Archäologie der Reformation. Der erste Raum thematisiert mit einer szenischen Gegenüberstellung beide religiösen Weltanschauungen zur Zeit der Reformation. Die vorreformatorische und die reformatorische waren zwei völlig verschiedene Welten: Die erste bilderreich und voller Geschichten mittelalterlich geprägt, die Welt der Reformatoren dagegen mit einem intellektuell geprägten Zugang zur Religion. Der zweite Raum der Ausstellung ist den sieben rekonstruierten Bauten und ihren Heiligen gewidmet. Mit historischen Bildern und Fotos, mit Visualisierungen und Modellen nähert sich die Ausstellung der Kapelle hinter dem Zürichberg, wie auch dem Kloster im Stadtzentrum an. Weitere 21 verschwundene Objekte, die sich im Zürcher Boden mehr oder weniger gut erhalten haben, sind auf einem grossen Plan festgehalten. Von vielen dieser 28 verschwundenen Sakralbauten finden sich bis heute Spuren in Strassen- und Flurnamen. Der dritte Teil der Ausstellung bringt gestern, heute und morgen zusammen. Grosse Kippbilder, wie man sie von Postkarten kennt, erlauben es, verschiedene Zeitaufnahmen des gleichen Orts zu erfahren. Wie sähe der Ort aus, wenn das Kloster, die Kapelle nicht verschwunden wäre? Zudem werden hier die Stationen zur jüngsten Geschichte der reformierten Kirche gezeigt: Vom Kirchen- Bauboom im 19. und 20. Jahrhundert und dem Rückgang der Kirchenmitglieder ab Mit Beispielen wie der Kirche Offener St. Jakob oder der Streetchurch ist zu sehen, was mit der Kirche und ihren Gebäuden in der Stadt Zürich geschieht, wenn Religion anders gelebt wird. Die Ausstellung im Haus zum Rech holt somit nicht nur verschwundene Orte in die Gegenwart zurück, sie stellt auch Fragen über unser heutiges Verhältnis zu Kirchenbauten.
3 Seite 3/6 Legenden Bildmaterial Die Bilder können hier heruntergeladen werden. Bitte Bildnachweise beachten. AfS_Verschwundene Orte_Selnau Das ehemalige Kloster Selnau stand einst dort, wo heute das 8er-Tram der Selnaustrasse entlang fährt. AfS_Verschwundene Orte_Stauffacher & AfS_Verschwundene Orte_St-Jakob Die ehemaligen Kapelle St. Jakob an der Sihl stand an einem wichtigen Wegkreuz ausserhalb der Stadt am heutigen Stauffacher. Der Ort ist bis heute ein wichtiger Knotenpunkt Zürichs.
4 Seite 4/6 Kippbild: AfS_Verschwundene Orte_Oetenbach_Kippbild_A & B Das Kloster Oetenbach im heutigen Stadtgefüge zwischen Urania- und Lindenhofstrasse. Blick aus dem städtischen Amtshaus IV. Kippbild: AfS_Verschwundene Orte_StAnnahof_Kippbild_A & B Die Kirche St. Stephan und die Kapelle St. Anna standen einst vor der Stadtmauer. Heute könnte der Standort kaum zentraler sein, denn an der Stelle befindet sich der Coop-City St. Annahof an der Bahnhofstrasse.
5 Seite 5/6 Kippbild: AfS_Verschwundene Orte_Zürichberg_Kippbild_A & B Das ehemalige Kloster St. Martin thronte dort, wo heute das Restaurant «Altes Klösterli» steht. Im Vordergrund der Zürcher Zoo mit dem «Afrikanischen Gebirge» und einer Horde Dschelada-Pavianen. AfS_Verschwundene Orte_Zürichberg Das einstige Kloster St. Martin auf dem Zürichberg von Osten.
6 Seite 6/6 AfS_Verschwundene Orte_Yoga Jede zweite Woche finden im Kirchenraum der reformierten Citykirche Offener St. Jakob in Aussersihl Yoga-Lektionen statt. Bildnachweis: Reformierte Kirche Offener St. Jakob Weitere Informationen: Weitere Auskünfte erteilt Fabian Korn, Projektleiter Kommunikation, Amt für Städtebau, Telefon , Oder im Internet:
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