Klimakrise und Energiewende

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Ute Reuter
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1 Folie Nr.: 1 Vortrag im Rahmen des Interdisziplinären Prüfer- und Ausbilderforums für das technische Referendariat Klimakrise und Energiewende Prof. Dr. Uwe Leprich Berlin, den 7. Dezember 2017

2 Uwe Leprich Folie Nr.: 2 April 1995 März 2016: Professor an der HTW in Saarbrücken, zuständig für Wirtschaftspolitik 1999 Mitbegründer des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) als An-Institut der HTW, Mitglied der wissenschaftlichen Leitung des IZES seit 1. April 2016 Abteilungsleiter Klimaschutz und Energie beim Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission des 14. Deutschen Bundestages seit Januar 2010 Alternate Board Member of the Agency for the Cooperation of Energy Regulators (ACER) der EU seit Juni 2016 assoziiertes Mitglied des German- Japanese Energy Transition Council (GFETC) 2

3 Folie Nr.: 3 Die Klimakrise 3

4 Die Erde wird wärmer Folie Nr.: 4 4

5 Die Erde wird wärmer Folie Nr.: 5 UBA

6 Die 10 wärmsten Jahre Folie Nr.: 6 wikipedia 6

7 Der Treibhauseffekt Folie Nr.: 7 7

8 Anteile verschiedener Klimagase am Folie Nr.: 8 Treibhauseffekt (global) Ecofys ASN

9 Klimakiller Kohlendioxid Folie Nr.: : >400 ppm 9 Schär 2005 / /

10 Der erschreckende Anstieg der globalen CO 2 - Folie Nr.: 10 Emissionen heute: +60% 10

11 Folie Nr.: 11 Anteil an den weltweiten CO 2 -Emissionen 2015 de.statista.com 11

12 Pro-Kopf CO 2 -Emissionen ausgewählter Länder Folie Nr.: 12 de.statista.com 12

13 Anteile der unterschiedlichen Treibhausgase an den THG- Emissionen in Deutschland Folie Nr.: 13 Anteile der Treibhausgase an den Emissionen 2016* Anteile auf Basis der CO2-Äquivalente Lachgas; 4% Methan; 6% F-Gase; 2% UBA 2017 Kohlenstoffdioxid; 88% *Prognose UBA 13

14 Entwicklung der Treibhausgase in Deutschland seit 1990 Folie Nr.: 14-27,6% UBA

15 Anteil der Quellgruppen an den energiebedingten Folie Nr.: 15 THG Anteil der Quellgruppen an den energiebedingten THG 2016* Prognose der energiebedingten THG 2016: 766,7 Mio. t Übrige Feuerungsanlagen & sonstige kleine Quellen 17% Diffuse Emissionen aus Brennstoffen 1% Energiewirtschaft 43% Verkehr 22% UBA 2017 Industrie 17% *Prognose UBA 15

16 Zwischenfazit Folie Nr.: 16 Die steigende Erderwärmung und die steigende Konzentration von CO 2 in der Erdatmosphäre sind Fakten Sowohl global als auch national ist die CO 2 - Reduktion der Schlüssel zum Klimaschutz Seit 1990 sind die CO 2 -Emissionen global um mehr als 60% gestiegen; national sind sie seit 2009 nicht mehr gesunken Die Energiewirtschaft ist national der mit Abstand größte CO 2 -Emittent 16

17 Folie Nr.: 17 Klimaschutzziele 17

18 Der Himmel ist die Grenze Folie Nr.: 18 Krause/Bach (1989): maximal +2 Grad Celsius zusätzliche durchschnittliche Erwärmung als Obergrenze max. +50 ppm zusätzliche CO2-Konzentration Krause/Bach/Koomey 1989 max Mrd. Tonnen CO2 ( Budget ) etwa 1/3 der fossilen Reserven dürfen noch verbrannt werden 30% CO2-Reduktion bis % CO2-Reduktion bis % CO2-Reduktion bis

19 Folie Nr.: 19 Weniger als ein Viertel der nachgewiesenen Vorkommen fossiler Brennstoffe kann bis zum Jahr 2050 noch verbrannt werden, wenn die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzt werden soll. Das geht aus einer Studie des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hervor, die in der April-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature (2009) erschienen ist. 19

20 Die Zielmatrix der Bundesregierung Folie Nr.: 20 BMWi

21 Die Sektoralziele des Klimaschutzplans Folie Nr.: Handlungsfeld (in Mio.t CO2-Äquiv.) Änderung ggü. in Mio. t CO2- Änderung ggü in % Äquiv in % Energiewirtschaft 466,4 347,3-25, Gebäude 209,7 122,0-41, Verkehr 163,3 159,6-2, Industrie 283,3 188,6-33, Landwirtschaft 90,2 73,2-18, übrige Emissionen 38,0 11,2-70, KSP 2050 Summe THG 1250,9 901,9-27,

22 Zwischenfazit Folie Nr.: 22 Nicht mehr die Verfügbarkeit der fossilen Brennstoffe, sondern ihre Verbrennung ist die Hauptrestriktion der globalen Ökonomie Deutschland hat sich ehrgeizige THG- Reduktionsziele gesetzt, die den Notwendigkeiten einer raschen Dekarbonisierung des Energiesystems Rechnung tragen Diese Ziele wurden erstmalig im Klimaschutzplan 2050 auf die einzelnen Sektoren herunter gebrochen; kein Sektor kann sich länger hinter einem anderen Sektor verstecken 22

23 Folie Nr.: 23 Projektionen und Zielszenarien 23

24 Projektionsbericht der Bundesregierung Folie Nr.: 24 Treibhausgase im Mit-Maßnahmen-Szenario Das Ziel für 2020 wird klar verfehlt! BMWi

25 Wichtige bundesweite Szenarien Folie Nr.: 25 Öko-Institut/ISI

26 Primärenergieverbrauch im Folie KS Nr.: Öko-Institut/ISI

27 Folie Nr.: NEP 2017, 2. Entwurf

28 Netzentwicklungsplan Strom 2030, Folie Version Nr.: NEP 2017, 2. Entwurf 28

29 Netzentwicklungsplan Strom 2030, Folie Version Nr.: NEP 2017, 2. Entwurf 29

30 100% Erneuerbare: Treibhausgasneutrales Folie Nr.: 30 D Basis: rund TWh Nettostromerzeugung 30

31 Klassische Sektorkopplung Folie Nr.: 31 UBA

32 Neue Sektorkopplung Folie Nr.: 32 UBA

33 Folie Nr.: 33 Die Energiewende 33

34 Primärenergieverbrauch nach Energieträgern Folie Nr.: BMWi

35 Primärenergieverbrauch nach Energieträgern: Folie Nr.: /2016 UBA

36 Folie Nr.: 36 Die Wachstumsstory der Erneuerbaren seit 1990 Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland 200 Bruttostromerzeugung in TWh 188, ,3 40 UBA ,7 94,9 25,1 62,5 36,0 16,3 18,9 25,3 10,2 3,4 4,7 6, Wasserkraft Biomasse* Windenergie Photovoltaik Geothermie Anteil EE am Bruttostromverbrauch * inkl. feste und flüssige Biomasse, Biogas, Biomethan, Deponie- und Klärgas und dem biogenen Anteil des Abfalls, ab 2010 inkl. Klärschlamm AGEE-Stat 36

37 Folie Nr.: 37 Windenergie in D seit 1990 UBA

38 Economies of Scale bei Windanlagen Folie Nr.: BWE 2014,

39 Folie Nr.: 39 Solarenergie in D seit 1990 UBA

40 EE-Wärme in D seit 1990 Folie Nr.: 40 UBA

41 Folie Nr.: 41 EE im Verkehr in D seit 1990 UBA

42 Anteil der Erneuerbaren Energien am Folie Nr.: 42 Bruttoendenergieverbrauch UBA

43 Energieintensität Folie Nr.: 43 BMWi

44 Folie Nr.: 44 AGEB

45 Primärenergieverbrauch seit 1990 Folie Nr.: 45 Entwicklung des Primärenergieverbrauchs¹ nach Energieträgern mit politischen Zielen Petajoule % ** * Ziel 2020** Ziel 2050** UBA 2017 Steinkohle Braunkohle Mineralöle Gase Kernenergie Sonstige Energieträger² Erneuerbare Energien ¹ Berechnungen auf der Basis des Wirkungsgradansatzes ² Grubengas, Nichterneuerbare Abfälle und Abwärme sowie der Stromaustauschsaldo * vorläufige Angaben ** Ziele des Energiekonzeptes und der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung Quelle bis 2014: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB), Auswertungstabellen zur Energiebilanz für die Bundesrepublik Deutschland 1990 bis 2015, Stand 07/2016; Quelle ab 2015: AGEB, Primärenergieverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland 2015/2016, Stand 03/

46 Die Zielmatrix der Bundesregierung Folie Nr.: 46 BMWi

47 Expertenkommission 2016 zur Energiewende Folie Nr.: 47 47

48 Zwischenfazit Folie Nr.: 48 Die Energiewende war bislang vor allem eine Stromwende Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird geprägt von Wind und Solar; diese fluktuierenden Energien prägen das gesamte Energiesystem Durch die Sektorkopplung wird die Energiewende zunehmend auf den Wärmesektor ausstrahlen Die Energieeffizienz insgesamt sowie der Verkehrssektor sind die größten Herausforderungen für eine erfolgreiche nächste Phase der Energiewende 48

49 Folie Nr.: 49 Die Rahmenbedingungen 49

50 Folie Nr.: 50 50

51 Folie Nr.: 51 51

52 Folie Nr.: 52 BMWi

53 Folie Nr.: 53 Preise und Kosten 53

54 Entwicklung der HH-Energiepreise Folie Nr.: seit BMWi

55 Internationaler Strompreisvergleich Folie Nr.: 55 BMWi

56 Die EEG-Umlage steigt. Folie Nr.: 56 verivox 56

57 aber der Börsenpreis sinkt Folie Nr.: 57 BMWi

58 Der Strompreis besteht aus 11 Komponenten Folie Nr.: 58 BDEW

59 Äpfel mit Äpfel vergleichen! Folie Nr.: 59 DLR/IWES/IFNE

60 Folie Nr.: 60 Akzeptanz 60

61 Folie Nr.: 61 61

62 Folie Nr.: FAZ

63 Folie Nr.: 63 AEE

64 Fazit Folie Nr.: 64 Klimaschutz und hier insbesondere Reduzierung der CO 2 -Emissionen ist der Leitstern der Energiepolitik Die deutsche Energiewende hat den Anspruch, ein klimaneutrales nachhaltiges Energiesystem zu entwickeln Im Zentrum steht dabei der Ausbau erneuerbarer Energien insbesondere im Stromsektor; hierbei dominieren Wind- und Solarenergie Ohne verstärkte Anstrengungen in den Bereichen Energieeffizienz und Verkehr wird sich der Anspruch nicht erfüllen lassen An der Akzeptanz für diese Jahrhundertaufgabe mangelt es zumindest in Deutschland nicht 64

65 Folie Nr.: 65 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 65

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