Begrüßungsworte Feierstunde 50 Jahre Élysée-Vertrag 17. Januar 2013, Uhr, Plenarsaal des Landtags

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1 Begrüßungsworte Feierstunde 50 Jahre Élysée-Vertrag 17. Januar 2013, Uhr, Plenarsaal des Landtags Exzellenz, verehrter Herr Botschafter, Herr Generalkonsul, verehrte Frau Ministerin Dr. Schwall-Düren, meine sehr geehrten Damen und Herren, verehrte Gäste! I. Sie alle beglückwünsche ich! Ich beglückwünsche Sie zunächst, jung zu sein. Man braucht ja nur die Flamme in Ihren Augen zu beobachten, die Kraft Ihrer Kundgebungen zu hören, bei einem jeden von Ihnen die persönliche Leidenschaftlichkeit und in Ihrer Gruppe den gemeinsamen Aufschwung mitzuerleben, um überzeugt zu sein, dass diese Begeisterung Sie zu den Meistern des Lebens und der Zukunft auserkoren hat.

2 2 Mit diesen beeindruckenden Worten von Charles de Gaulle an die deutsche Jugend am 9. September 1962 begrüße ich Sie gemeinsam mit meinem Kollegen Vizepräsidenten Oliver Keymis sehr herzlich zu dieser Feierstunde. Musikalisch wurde sie von Schülerinnen und Schülern des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Bergisch-Gladbach eröffnet und auch noch weiter begleitet. Herzlichen Dank dafür. 50 Jahre Élysée-Vertrag 50 Jahre Deutsch-Französische Freundschaft das feiern Landesparlament und Landesregierung gemeinsam hier im Landtag Nordrhein-Westfalen. Und mit besonderer Freude darf ich mit der Europaministerin Angelica Schwall-Düren hierzu zahlreiche Ehrengäste begrüßen: Zuallererst den Botschafter der französischen Republik in Berlin: herzlich willkommen, Herr Maurice Gourdault-Montagne. Exzellenz, es ist für uns eine große Ehre, dass Sie an diesem Fest mitwirken und auch gleich das Wort an uns richten werden. Mein Willkommensgruß gilt ebenso dem Generalkonsul der französischen Republik in Düsseldorf. Schön, dass Sie bei uns sind, verehrter Michel Giacobbi. Mit Freude begrüße ich die Vertreterin eines Regionalrates, der zu Nordrhein-Westfalen besondere Beziehungen pflegt. Es ist die nördlichste Region Frankreich, Nord-Pas-de-Calais. Und zu uns gekommen ist die Vizepräsidentin des Regionalrates. Herzlich willkommen Majdouline Sbai. 2

3 3 Meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrte Gäste, Sie alle wissen, dass das Zustandekommen des Élysée-Vertrages untrennbar mit zwei Namen verbunden ist. Mit Charles de Gaulle und mit Konrad Adenauer, wie die Ausstellung in der Wandelhalle überaus deutlich zeigt. Und mit dem Werk dieser beiden Staatsmänner beschäftigen sich seit Jahrzehnten herausragende Stiftungen: die Fondation Charles de Gaulle und die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Sehr herzlich begrüße ich für die Fondation Charles de Gaulle den Generalsekretär, willkommen Marc Fosseux. Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus ist prominent und gleich mehrfach vertreten durch Kuratorium und Vorstand. Herzlich willkommen: Bettina Adenauer, Botschafter a.d. Dr. Heinrich- Dietrich Dieckmann, Staatssekretär a.d. Manfred Speck sowie Dr. Corinna Franz. Darüber hinaus gelten meine herzlichen Willkommensgrüße: den zahlreichen Gästen aus Städtepartnerschaften, so von Fuesnant und Meerbusch mit ihren Bürgermeistern, den Gästen der zahlreichen deutsch-französischen Freundschaftsvereine den Mitgliedern des Konsularischen Korps, der großen kommunalen Familie sowie zahlreichen Menschen, die beruflich oder privat ihre Liebe für Frankreich entdeckt haben und das Savoir Vivre zu schätzen wissen. 3

4 4 Danke, dass Sie alle gekommen sind. II. Meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrte Gäste, 50 Jahre Élysée-Vertrag die Dimension dieses Werks wird erst klar, wenn man sich deutlich macht: Hier haben zwei Völker und Staaten zueinander gefunden, die in ihrer Geschichte seit Jahrhunderten miteinander verwoben, aber eben auch oft genug in fürchterliche Gegensätze verstrickt waren. So hat es vor 10 Jahren der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in Versailles anlässlich der gemeinsamen Sitzung des Deutschen Bundestages und der Assemblée Nationale zum Ausdruck gebracht. Wo in der Vielfalt unserer Kulturen gemeinsamer Reichtum hätte blühen können, ja müssen, wurden unüberwindbare Gräben ausgehoben. Statt des gemeinsamen Erbes wurden Erbfeindschaften gepflegt. Und immer, wenn unsere beiden Länder gegeneinander zogen, wurde letztlich ganz Europa ins Unglück gestürzt. Um diese Dimension geht es, wenn wir heute 50 Jahre Élysée-Vertrag feiern und würdigen. Und es ist wunderbar, wenn wir das heute mit Freude tun, auch heiter und ausgelassen, auch mit Musik und Tanz - wie es unter Freunden üblich ist. 4

5 5 III. Ein verbindlicher Vertrag als Pakt von Regierungen das ist nach den vielen Tiefpunkten der gemeinsamen deutsch-französischen Vergangenheit wahrlich nicht wenig. Doch Freundschaft können letztlich nur Menschen entwickeln und pflegen. Und genau das ist die bahnbrechende Idee des Élysée-Vertrages, weil er den Freundschaftsgedanken in Form des deutsch-französischen Jugendwerks festschrieb das schönste Kind des Élysée-Vertrages, wie das Jugendwerk immer wieder bezeichnet wurde. 8 Millionen jungen Deutschen und Franzosen hat das DFJW die Teilnahme an Austauschprogrammen ermöglicht und damit wesentlich zur Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft beigetragen, die für uns heute so selbstverständlich ist. IV. Meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrte Gäste, nach mir werden noch zahlreiche Gäste zu Wort kommen. Deshalb will ich abschließend nur einen Punkt anführen, der mir wichtig ist: Europa war immer dann erfolgreich, wenn sich Deutschland und Frankreich einig waren, wenn sie als Antriebskräfte fungiert und die anderen mitgenommen haben. Die Einheit Europas ist deshalb heute gelebte Wirklichkeit. 5

6 6 Doch deshalb dürfen wir die Hände jetzt nicht in den Schoß legen und nachlässig werden. Auch beste Freundschaften müssen gepflegt werden, wie im wirklichen Leben, wie bei uns selbst. Und dazu dient die heutige Feierstunde. Ich wünsche uns allen unter der charmanten Moderation von Vizepräsident Oliver Keymis, der auch Vorsitzender der französischen Parlamentariergruppe ist, gute Gespräche und Kontakte und einen rundum schönen deutsch-französischen Abend unter Freunden. Herzlichen Dank! 6