Lebensmittelkennzeichnung

Transkript

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2 Haben Sie schon einmal bei verpackten Lebensmitteln auf das Kleingedruckte auf der Rückseite der Verpackung geschaut? Es gibt verwirrend viele Angaben mit zahlreichen Inhaltsstoffen. Wenn Sie nicht gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel allergisch sind oder bestimmte Unverträglichkeiten haben, dann haben Sie das Studium des Kleingedruckten das häufig viel zu klein gedruckt ist vielleicht schon lange aufgegeben. Aber gerade, wenn Sie eine Herzkreislauferkrankung haben, Diabetiker sind oder abnehmen wollen, dann lohnt es sich, wenn man sich in dem Kleingedruckten etwas besser auskennt und sich entscheiden kann, ein Produkt zu wählen, welches gesünder ist und genauso gut schmeckt. Deshalb wollen wir Ihnen ein paar Faustregeln an die Hand geben, wie Sie die Liste der kleingedruckten Informationen für sich und Ihre Gesundheit nutzen können. 2

3 Die Zutatenliste Zuerst einmal kommen wir zu der sogenannten Zutatenliste. Sie muss auf jedem verpackten Lebensmittel vorhanden sein und deshalb finden Sie diese auch auf allen verpackten Produkten. Wichtig ist: Die Reihenfolge in der die Produkte hier aufgeführt werden ist nicht willkürlich. Vielmehr ist der zuerst genannte Inhaltsstoff immer der mit dem größten Gewichtsanteil und der zuletzt Genannte ist in kleinster Menge vorhanden. Auf der Zutatenliste finden Sie auch immer die Hinweise auf Stoffe, die bei manchen Menschen Allergien auslösen oder zu Unverträglichkeiten führen können: So kann es hier z.b. heißen: Spuren von Ei, Soja, Nüsse, Milch, Gluten, Sellerie. Ein Fruchtjogurt, den wir ja auf den ersten Blick vielleicht als gesund ansehen besonders wenn vorne auf der Verpackung groß steht fettarm kann sehr viel Zucker enthalten, so dass Zucker an erster Stelle genannt wird. So haben Sie sich hier zwar Fett gespart aber trotzdem eine Kalorienbombe zu sich genommen, weil sehr viel Zucker zugesetzt wurde. Zucker verbirgt sind hinter sehr vielen verschiedenen Namen. Beispiele für Zucker sind: Traubenzucker Glucose Fructose Maltose Maltodextrin Invertzucker Saccharose Fruchtsirup Honig natürliche Fruchtsüße 3

4 Merken Sie sich diese Begriffe einmal und schauen Sie auf den Zutatenlisten, in welchen Produkten viel davon enthalten ist. Sie werden sich wundern in welchen Lebensmitteln wie z.b. Aufschnitt oder Fertiggerichten Sie große Mengen an Zucker finden, mit denen Sie nie gerechnet hätten. Versuchen Sie dann auf alternative Produkte umzusteigen. Wenn Sie z.b. Naturjoghurt mit frischem Obst mischen und Süßstoff, dann kommen Sie damit viel gesünder weg als mit einem fertigen Fruchtjoghurt, besonders wenn Sie abnehmen wollen; und es schmeckt nicht schlechter. Wenn Sie sich an den Geschmack von frischem Obst wieder gewöhnt haben, schmeckt es sogar deutlich besser als ein Joghurt mit zugesetztem Fruchtaroma, wenig Obst und viel zu viel Zucker. Sie sehen also, dass die Zutatenliste Ihnen bereits eine Menge Informationen geben kann. Aber nicht nur über Zucker, sondern auch über den Fettgehalt eines Lebensmittels denn Fette sind für Sie auch wichtig. Werden diese an erster Stelle genannt, dann ist das ebenso ein Zeichen dafür, dass es reichlich 4

5 vorhanden ist. Besonders sollten Sie bei Fetten auf die Bezeichnung pflanzliche Fette teilweise gehärtet oder enthält gehärtete Fette achten. Gemeint sind damit immer sogenannte Transfette. Transfette werden in der Regel industriell erzeugt und sind sehr ungesund. Sie verschlechtern die Cholersterinwerte und erhöhen Ihr Risiko für Herzkreislauferkrankungen. In welchen Lebensmitteln müssen Sie mit solchen Fetten rechnen? In vielen frittierten Produkten, in Junk Food und Fast Food, in Fertiggerichten, Backwaren, Chips, Pommes Frites und Tütensuppen. Achten Sie einmal bewusst bei den Lebensmitteln, die Sie gerne und regelmäßig essen darauf, ob die Zutatenliste diese Transfette aufführt. Wenn ja, dann sollten Sie unbedingt auf ein alternatives Produkt umsteigen, das diese Fette auf der Zutatenliste nicht aufführt. 5

6 Der Kaloriengehalt Ein anderer wichtiger Wert, den Sie sich vielleicht auf Lebensmitteletiketten einmal anschauen sollten sind die Kalorien. Oft ist der Kaloriengehalt pro 100g oder 100 ml eines Lebensmittels angegeben und zusätzlich der Gehalt an Kalorien pro Portion. Hier können Sie leicht in eine Falle tappen, denn viele Lebensmittelhersteller geben eine Portion sehr viel kleiner an, als sie tatsächlich ist. Schauen Sie also genau hin, wie viel Gramm eine Portion laut Hersteller angeblich haben soll und entscheiden Sie ob dies wirklich die Menge ist, die Sie verzehren oder ob Sie mehr davon essen bis Sie satt sind. Wenn Sie den Kaloriengehalt pro 100 g bei verschiedenen Lebensmitteln vergleichen, werden Sie feststellen, dass es z.b. Kartoffelsalate mit sehr viel und andere mit deutlich weniger Kalorien gibt. Wenn Sie abnehmen wollen, dann lohnt sich ein Vergleich verschiedener Produkte durchaus und solche mit weniger Kalorien schmecken meist nicht schlechter als die Kalorienbomben. Der Nährwertkasten Nun kommen wir zu einer Neuerung auf unseren Lebensmitteletiketten, dem sogenannten Nährwertkasten. Dieser muss bis zum Jahr 2016 in allen EU Ländern auf jedes verpackte Lebensmittel aufgedruckt werden und er soll Ihnen als Verbraucher helfen zu entscheiden, ob das Lebensmittel für Sie gesund ist oder nicht. 6

7 Welche Angaben finden wir hier? Sie finden ganz links einen etwas größeren Kasten, der die Kalorien pro Portion oder pro 100g bzw. 100ml eines Lebensmittels angibt. Darunter steht eine Prozentzahl, die Ihnen zeigen soll wie viel Prozent Ihres Tagesbedarfs an Kalorien dies bedeutet. Also wenn dort z.b. steht 10%, dann haben Sie, wenn Sie eine Portion davon essen ein Zehntel Ihrer empfohlenen Tagesration an Kalorien bereits zu sich genommen. Rechts von dieser Kalorienangabe finden Sie in der Regel vier weitere Felder. Hier stehen die Mengen in Gramm an Zucker, Fett, gesättigten Fettsäuren und Salz, die in einer Portion oder 100g bzw. 100ml dieses Produktes enthalten sind. Darunter wie bei den Kalorien eine Prozentangabe und auch hier zeigt Ihnen die Prozentzahl wie viel Ihres Tagesbedarfs damit bereits gedeckt sind. Die Ampel Wieviel Zucker, Fett, gesättigte Fette und Salz sollte aber nun ein Lebensmittel haben? Hier hilft uns eine Ampel für die einzelnen Inhaltsstoffe sehr gut weiter. Diese Ampel zeigt Ihnen genau wie viel Gramm Fett, gesättigtes Fett, Zucker oder Salz ein Lebensmittel pro 100g oder 100ml haben sollte damit es im grünen Bereich liegt also gesundheitlich unbedenklich ist, im gelben mittleren Bereich oder ab wann es im roten ungesunden Bereich liegt. Obwohl der sogenannte Nährwertkasten erst 2016 vorgeschrieben ist, haben mehr und mehr Hersteller diesen Kasten bereits auf ihre Etiketten aufgedruckt. Nehmen Sie die Ampelwerte für die einzelnen Inhaltsstoffe einmal als Spickzettel mit zum Einkaufen und schauen Sie nach Produkten aus, die diesen Kasten bereits zeigen. Sie können auch, wenn Ihnen das bequemer ist, zu Hause einmal in Ruhe schauen, was Sie im Kühlschrank und in der Gefriertruhe haben und was 7

8 Ihnen das Kleingedruckte darauf verrät. Am Anfang mag Ihnen das kompliziert erscheinen aber lassen Sie sich nicht entmutigen lesen Sie sich wann immer Sie etwas Muße haben mal das Kleingedruckte Ihrer Lieblingslebensmittel durch und vergleichen Sie dann beim Einkaufen, ob Sie etwas Gesünderes finden. Es hilft Ihnen besonders wenn Sie abnehmen wollen, aber natürlich auch um Ihre Blutzuckerwerte unter Kontrolle zu behalten und um Ihr Herzkreislaufrisiko zu senken. Mit der Zeit werden Sie immer routinierter und kennen Ihre Produkte, die Sie gesund finden und, die Ihnen schmecken und Sie werden dann nur noch bei neuen Produkten kurz nachschauen müssen, ob Sie mit den Inhaltsstoffen und Mengen zufrieden sind oder nicht. Die Ampel 8