Die Zukunft der Mobilität außerhalb der Ballungsräume
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- Gerhardt Bach
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1 Jahrestreffen Zukunftsnetz Mobilität NRW 26. Oktober 2015 Die Zukunft der Mobilität außerhalb der Ballungsräume Dr. Hermann Paßlick Verkehrsdezernent Kreis Borken, stellv. Verbandsvorsteher NWL 1
2 Agenda 1. Die ÖPNV-Zukunftskommission NRW Herangehensweise Kernthesen 2. Die Münsterlandkonferenz Auftrag Empfehlungen 3. Ableitungen für den Kreis Borken 2
3 Die ÖPNV-Zukunftskommission NRW Arbeit im Auftrag des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr Ziel war es, Empfehlungen zur zukünftigen Gestaltung und Finanzierung des Bus- und Bahnverkehrs in NRW zu erarbeiten. Die Kommission bestand aus 19 Mitgliedern von Verkehrsunternehmen, Zweckverbänden, Universitäten und Verbänden. Im August 2013 wurde ein Abschlussbericht vorgelegt, der zehn Kernthesen beinhaltet. 3
4 1. Ausweitung des ÖPNV Zur Erreichung der Klima- und Umweltschutzziele, der wirtschaftlichen und sozialen Ziele des Landes NRW hält die Kommission eine 50 bis 100 prozentige Steigerung des ÖPNV für erforderlich. eine klare politische Priorisierung des ÖPNV Attraktivierung und Optimierung des Leistungsangebotes des ÖPNV Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen und für alle Räume in NRW 4
5 2. Integrierte Mobilitäts- und Verkehrsplanung Ziel ist die Erreichbarkeit aller relevanten Alltagsziele auch ohne eigenes Auto! Unabgestimmte Einzelplanungen sollen auf allen Ebenen vermieden werden Raum-, Siedlungs-, Finanz- und Fachplanungen sind miteinander zu verzahnen Ziel: Sicherstellung aller Mobilitätsbedürfnisse mit möglichst minimalen (Umwelt-)Kosten bei geringstmöglichem (Verkehrs-)Aufwand. 5
6 3. Leistungsfähige Infrastruktur Notwendigkeit des Ausbaus der Infrastruktur und Unterstützung bei deren Erhalt. Sichere und moderne Schienenstrecken, Stationen und Betriebseinrichtungen den Anforderungen der Fahrgäste gerecht werdende Fahrzeuge Barrierefreiheit 6
7 4. Angemessene Finanzierung Die Finanzierung des ÖPNV muss dessen zugedachter Bedeutung gerecht werden. Ende der Benachteiligung NRWs bei der Verteilung der Regionalisierungsmittel Erschließen neuer Finanzierungselemente Beteiligung der indirekten Nutznießer und Kostenverursacher Auf der Kostenseite weitere Anstrengungen, um Verkehrsleistungen möglichst effizient zu erbringen. 7
8 5. Multi- und Nahmobilität Nicht nur in der Stadt verändern sich das Mobilitätsverhalten und die Wegeketten der Bevölkerung. Sicherstellung einer nahtlosen Mobilität von Haus zu Haus Ergänzung des ÖPNV-Kerngeschäfts um flexible Angebotsformen mit Taxen, Bike+Ride, Car- Sharing, Fahrgemeinschaften und Fahrradverleihsystemen 8
9 6. Fahrgast im Mittelpunkt Akzeptanz durch den Fahrgast als Basis für einen effizienten Nahverkehr: Verbesserungen von Zuverlässigkeit, Platzangebot, Sicherheit, Barrierefreiheit, Kundeninformation (auch bei Störungen!), Einfachheit von Tarifen usw. Ausbau von Mobilitätsgarantien zielgruppenspezifische Angebote nur noch drei Verbundtarife + NRW-Tarif im Land 9
10 7. Qualifiziertes Regionalnetz Ein NRW-weites Grundangebot auch abends und am Wochenende ist zwingend notwendig. Grundangebot nicht nur aus den Schienenstrecken, sondern ergänzt um bedeutsame Buslinien Landesweite Standards für Bezeichnungen, Buchungen, Auskünfte, Konditionen etc. 10
11 8. Organisatorische Anpassungen Die Kommission sieht die heutigen Strukturen im Wesentlichen als zukunftsfähig an, fordert aber an verschiedenen Stellen eine bessere Kooperation: bessere Abstimmungen zwischen Bus und Bahn mehr Kooperationen zwischen den Verkehrsunternehmen bis hin zu möglichen Zusammenschlüssen 11
12 9. Handlungsmöglichkeiten im Mobilitätsmanagement Kommunen, Verkehrsunternehmen und Wirtschaft sind noch enger bei der Stärkung der Effizienz und Verträglichkeit des Verkehrs zu verzahnen. alle Handlungsmöglichkeiten zur Reduzierung des MIV sind auszuschöpfen und zu einem gesamthaften Mobilitätsmanagement auszubauen Gute Praxisbeispiele müssen noch besser herausgestellt werden Verkehrserzeuger sind mit in die Verantwortung zu nehmen. 12
13 10. Nutzung neuer und bewährter Technologien Die Technologie wird eine immer bedeutendere Rolle spielen. vereinfachte Nutzung multimodaler Angebote Echtzeitinformation der Fahrgäste, auch über Betriebsstörungen Einsatz auch zur betrieblichen Optimierung 13
14 Die Münsterlandkonferenz Beschluss der Münsterlandkonferenz 2013, ein "Bündnis für Mobilität im Münsterland" zu bilden Arbeitsgruppe bei der Bezirksregierung Münster Entwicklung von Ideen und projektorientierter Vorschläge für eine zukunftsorientierte Mobilität im ländlichen Raum Ziel: Erhalt und Verbesserung der flächendeckenden Mobilität unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bürger und den Folgen des demografischen Wandels. 14
15 Wettbewerb der Regionen Wettbewerbsfähigkeit des Münsterlands entscheidet sich auch an der Frage der Mobilitätsformen. Pkw-unabhängige Mobilität dient dem Erhalt der Konkurrenzfähigkeit als Standort für Unternehmen. sorgt für eine hohen Lebensqualität für die Menschen, die hier wohnen und arbeiten. unterstützt Klimaschutzziele durch Reduktion von Lärm und Abgasen. 15
16 Besondere Herausforderungen für die Mobilität im ländlichen Raum Demografischer Wandel und Trend zum Leben und Arbeiten in den Zentren Klimaschutz/Energiewende: Stärkung der E-Mobilität zulasten konventioneller Antriebe schwieriger umsetzbar? Flächenerschließung durch ÖPNV mangels Bündelungseffekten teuer Langwieriger Umdenkungsprozess bei den Entscheidern 16
17 Empfehlungen Ausdifferenzierung des Liniennetzes in übergeordnetes Hauptnetz (SPNV, Schnellbusse), regionales Grundnetz und lokales Ergänzungsnetz Stärkung intermodaler Angebote Ausdifferenzierung der Angebotsformen mittels E-Mobilität und bedarfsorientierten Schul-, Orts- und Bürgerbussen Ausbau von Verknüpfungspunkten zwischen Bahn, Bus und Fahrrad Einrichtung von Mobilstationen Einbindung aller Mobilitätsangebote in übergreifende Planungsund BuchungsApps Ausbau leistungsfähiger Radschnellwege 17
18 Der multimodale Instrumentenkasten für das Münsterland 18
19 Ableitungen für den Kreis Borken Neuauflage des Nahverkehrsplans mit multimodalen Ansätzen zur Flächenerschließung Sicherung/Attraktivierung der verbliebenen Schienenstrecken Stärkung der bestehenden Schnellbusachsen Angebotsaufwertung auf Schienenniveau Aufwertung der Regiobusachsen Abend-/Wochenendverkehre/Fietsenbusse Unterstützung der Kommunen bei der Ausgestaltung der Ortsverkehr/ letzte Meile Mobilitätsmanagement/-marketing 19
20 Ableitungen für den Kreis Borken Projekt MoVie des Kreises Borken und der RVM im Zuge der Regionale 2016: Lastenfahrräder zur Anbindung der Landesmusikakademie Nienborg an den SchnellBus S70 in Heek Faltfahrräder für S70-Abonnenten Anbindung Gewerbegebiet Ahaus Süd an den Bahnhof Anbindung des Zwillbrocker Venns an den S70 BürgerAuto Asbeck Carsharing in Heek OfficeBus zur Sicherung von qualifizierten Arbeitsplätzen Mobilitätspaten 20
21 Fazit Mobilität und Erreichbarkeit bilden für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit einer Region eine entscheidende Voraussetzung. Dazu sind innovative Ansätze und der Mut zur Vernetzung notwendig. 21
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