Europäische Kampagne 2014/15 Gesunde Arbeitsplätze den Stress managen Martina Häckel-Bucher, Zentral-Arbeitsinspektorat Focal Point Österreich
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- Franka Beck
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1 Europäische Kampagne 2014/15 Gesunde Arbeitsplätze den Stress managen
2 Das Ausmaß des Problems Stress ist das zweithäufigste arbeitsbedingte Gesundheitsproblem in Europa Stress wird zusammen mit anderen psychosozialen Risiken als Ursache für rund die Hälfte aller verlorenen Arbeitstage gesehen 40 % der Arbeitgeber/innen erachten das Management von psychosozialen Risiken als schwierig Rund vier von zehn Arbeitnehmer/innen sind der Ansicht, dass Stress an ihrem Arbeitsplatz nicht gut gehandhabt wird
3 Psychosoziale Risiken managen Lediglich rund 30 % aller Unternehmen in Europa verfügen über Verfahren zum Umgang mit psychosozialen Risiken.* Der Umgang mit Risiken dieser Art gilt häufig als komplizierter im Vergleich zu herkömmlichen Risiken im Arbeitnehmer/innenschutz Aber: Psychosoziale Risiken lassen sich ebenso systematisch beurteilen und managen wie andere Risiken im Arbeitnehmer/innenschutz Die Vorteile des Managements von psychosozialen Risiken und arbeitsbedingtem Stress überwiegen die damit verbundenen Kosten unabhängig von der Unternehmensgröße. * Europäische Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken (ESENER), Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, 2010.
4 EU-weite Meinungsumfrage Ende 2012 Grundgesamtheit: Stichprobe: Erhebungsmethode: Vollzeit-, Teilzeit- und selbständig Beschäftigte ab 18 Jahren wohnhaft im entsprechenden Land mit der jeweiligen Sprache Repräsentative Stichprobe in jedem der 31 teilnehmenden europäischen Staaten CATI (rechnergestützte Telefonbefragung) in 26 Ländern. In Bulgarien, der Tschechischen Republik, in Malta, Rumänien und in der Slowakei wurden persönliche Interviews durchgeführt Stichprobengröße: Stichprobengröße: (Österreich) Erhebungszeitraum: (Österreich) Interviews (ca. 500 pro Land außer Liechtenstein mit 200 durchgeführten Interviews) 520 Interviews 3. bis 14. Dezember 2012
5 Gründe für arbeitsbedingten Stress
6 Datenvergleich Europa
7 Verringerung von arbeitsbedingtem Stress
8 Belastung durch Stress (Österreich) Anteil der Personen, die aufgrund psychischer Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz (sehr) stark belastet sind. Quelle: Arbeitsgesundheitsmonitor, AK OÖ, 2008 bis 2013
9 Betroffene Berufsgruppen Quelle: Arbeitsgesundheitsmonitor, AK OÖ, 2008 bis 2013
10 Evaluierung psychischer Belastungen Novelle des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes 1. Jänner 2013 und des Bundesbedienstetenschutzgesetzes 1. Jänner 2014 Gefahren durch arbeitsbedingte psychische Belastungen ermitteln und beurteilen Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion dieser Gefahren Gefahren im Sinne des Gesetzes sind arbeitsbedingte physische und psychische Belastungen (führen zur Fehlbeanspruchungen) Gesundheit ist die physische sowie die psychische Gesundheit
11 Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen Eine Arbeitsplatzevaluierung muss die grundlegenden vier Dimensionen arbeitsbedingter psychischer Belastungen berücksichtigen ( 4 i V 7 ASchG) Arbeitsaufgabe, Anforderung aus der Tätigkeit Sozial- und Organisationsklima Arbeitsumgebung Arbeitsabläufe und Arbeitsorganisation Betonung der Rolle der Arbeitspsycholog/innen neben den Präventivfachkräften (Arbeitsmediziner/innen, Sicherheitsfachkräfte)
12 Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen Ziel: menschengerechte Arbeitsgestaltung Nichtziel: Herausfiltern psychisch kranker Bediensteter individuelle Befindlichkeiten und Störungen Psychotherapie, noch mehr Yogakurse und Konzentrationsschulungen Messung von Beanspruchung, Gesundheitszustand, Wohlbefinden, Burnout, Zufriedenheit, Arbeitsfähigkeit
13 Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen Was müssen Betriebe tun? prüfen, ob arbeitsbedingte physische und psychische Belastungen vorliegen, die zu Fehlbeanspruchungen führen können beeinträchtigende Arbeitsbedingungen erkennen, durch entsprechende Maßnahmen gezielt verbessern bei der Gefahrenbekämpfung an der Quelle ansetzen
14 Arbeitsplatzevaluierung: Prozess und Wertigkeit 40% 10% 20% 30% Planung (Tätigkeit, Organisationseinheit, Umgebung..) Ermittlung, Beurteilung (mittels standardisierten Messverfahren) Maßnahmen ableiten und umsetzen (inkl. Wirkungskontrolle) Dokumentation (Sicherheitsund Gesundheitsschutzdokument)
15 Erfahrungen der Arbeitsinspektion Ergebnisse des Beratungs- und Kontrollschwerpunktes Zu wenig Planung und Organisation des Prozesses Beschäftigte wissen nicht, warum und woran sie sich beteiligen Ergebnisse werden nicht konkreten Arbeitsplätzen / Arbeitsvorgängen zugeordnet Überbordende und teure Messverfahren, statt schlanker bedarfsorientierter Messverfahren Ausführliche Dokumentation der Befragung; wenig Interpretation der Ergebnisse; oberflächliche Benennung der konkreten Gefahren
16 Erfahrungen der Arbeitsinspektion Festlegung unpräziserer Maßnahmen ohne Frist und Zuständigkeit Ungeeignete Maßnahmenvorschläge bzw. Umsetzung im Arbeitsschutz (z. B. Coaching, Massagen, Konfliktmanagementseminare,...) Betriebliche Ressourcen teilweise wenig genutzt (Arbeitsmediziner/in, Sicherheitsfachkraft, Betriebsrat, Sicherheitsvertrauensperson) mangelnde Arbeitsschutzkenntnisse = mangelhafte Arbeitsplatzevaluierung
17 Erfahrungen der Arbeitsinspektion Verbesserungen: Thema wird ernst genommen, viele Betriebe erkennen die Chance mit Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen "Schwachstellen" zu beheben Unklarheiten werden weniger, strukturierte durchdachte Prozesse beginnen zu laufen Bereits ohne nachhaltige Wirkungskontrolle werden erste Verbesserungen der Arbeitsbedingungen wahrgenommen vereinbarte festgelegte Handlungs- und Entscheidungskompetenzen vermeiden Doppelgleisigkeit und Arbeitsaufwand klare Kommunikationswege reduzieren Informationsaufwand
18 Gesamtablauf der Evaluierung
19 Überblick über die Kampagne Wird von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) koordiniert Wird in über 30 Ländern veranstaltet Wird von einem Partnernetzwerk unterstützt: nationale Focal Points (FOP) Sozialpartner offizielle Kampagnenpartner Medienpartner Enterprise Europe Network Organe und Einrichtungen der EU
20 Kernziele der Kampagne Das Verständnis für arbeitsbedingten Stress und psychosoziale Risiken zu verbessern das Management dieser Risiken zu unterstützen, negative Auswirkungen zu vermeiden und das Wohlbefinden zu fördern Arbeitnehmer/innen und Arbeitgeber/innen Unterstützung und Hilfestellung anzubieten den Einsatz praktischer, benutzerfreundlicher Instrumente zu fördern
21 Machen Sie mit! Alle Unternehmen und Einzelpersonen können teilnehmen. So können Sie sich beteiligen: - Verbreiten und veröffentlichen Sie Kampagnenbotschaften und -materialien. - Beteiligen Sie sich an Kampagnenveranstaltungen oder organisieren Sie Ihre eigenen Veranstaltungen oder Schulungen mit Mitarbeiter/innen. - Produzieren Sie eine DVD mit guten praktischen Beispielen oder führen Sie einen Posteroder Fotowettbewerb durch - Organisieren sie eine kleine Ausstellung oder einen Tag der offenen Türe
22 Kampagnenressourcen Leitfaden zur Kampagne Broschüre Prospekt zum Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen Online-Kampagnen-Toolkit Werbematerial und Werbegeschenke Berichte Praxisleitfäden und -instrumente Napo-Film
23 Wichtige Termine EU-weiter Start der Kampagne 7. April 2014 Pressekonferenz in Österreich am 25. April 2014 Auftaktveranstaltung am 5. Juni 2014 Kooperationsveranstaltung am 2. Oktober 2014 Europäischer Wettbewerb Preisverleihung 28. April 2015 in Riga internationale Expert/innen-Veranstaltung gemeinsam mit AK OÖ 20. März 2015 Expert/innenveranstaltung mit der Bundesarbeitskammer in Wien 16. Juni 2015 Fachveranstaltung der AUVA 18. Juni 2015 Fachveranstaltung der AUVA 16. September 2015 Abschlussveranstaltung in Österreich 22. Oktober 2015
24 Ausblick Europäische Kampagne 2016/17 Gesund und sicher arbeiten in jedem Alter
25 Danke für das Interesse!
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