Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Wirksamkeit der Saatgutbehandlung in Winterweizen

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1 Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie bteilung Pflanzliche Erzeugung, Referat Pflanzenschutz Stübelallee 2, Dresden Internet: Bearbeiter: ndela Thate Tel.: (0351) Fax: (0351) Redaktionsschluss: Wirksamkeit der Saatgutbehandlung in Winterweizen Versuchsjahr 2008 Der vorliegende Bericht enthält die folgenden Versuche: Effektivität der Elektronenbehandlung im Vergleich zu herkömmlichen chemischen Beizverfahren Prüfung von Beiz und Insektizidvarianten gegen Virusvektoren

2 Einleitung Die vorliegenden Ergebnisse von Pflanzenschutzversuchen im ckerbau sollen die sächsischen Landwirte bei der effektiven und umweltgerechten nwendung von Pflanzenschutzmitteln unterstützen. Die Daten sind detailliert in Form von Tabellen dargestellt. Die Pflanzenschutzversuche wurden mit folgenden Zielstellungen durchgeführt: Prüfung von Pflanzenschutzstrategien Prüfung der Wirksamkeit von Pflanzenschutzmitteln unter Beachtung von Bekämpfungsrichtwerten und Prognosemodellen Prüfung von alternativen, nichtchemischen Verfahren Prüfung standort und situationsbezogener nwendungen von Pflanzenschutzmitteln unter sächsischen Bedingungen Möglichkeiten und Grenzen der Reduzierung von ufwandmengen Vermeidung von Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel Bekämpfung invasiver gebietsfremder rten von Schadorganismen Beitrag zur Schließung von Bekämpfungslücken Prüfung neuer Pflanzenschutzmittel, deren Zulassung erwartet wird. Die Ergebnisse der Versuche sind eine wesentliche Grundlage für Empfehlungen und Informationen des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie zur umweltgerechten nwendung von Pflanzenschutzmitteln. Diese Empfehlungen und Informationen werden auf folgenden Wegen veröffentlicht: Warnungen und Hinweise über das Warndienstabonnement (Fax, , Internet) Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften Vortragsveranstaltungen zum Pflanzenschutz Broschüre "Pflanzenschutz im ckerbau und Grünland" Bestelladresse für Warndienstabonnement und Broschüre: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie bteilung Pflanzliche Erzeugung Referat Pflanzenschutz Stübelallee Dresden Tel.: 0351/ Fax: 0351/ abt7.lfulg@smul.sachsen.de Beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind die Gebrauchsanleitungen sowie die gesetzlichen Bestimmungen zum nwender, Verbraucher und Umweltschutz zu beachten. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie haftet nicht für Schäden aus der nwendung von Pflanzenschutzmitteln. 2

3 1. Erläuterungen 1.1 Ökonomie Für alle Versuche mit Ertragsauswertung wurde nach Möglichkeit die Wirtschaftlichkeit der Pflanzenschutzmaßnahmen im Sinne der vom Behandlungsaufwand (PSM und usbringungskosten) bereinigten Mehrerlöse ermittelt. Grundlagen hierzu waren: Pflanzenschutzmittel und usbringungskosten Die Preise für Pflanzenschutzmittel wurden der BayWa PflanzenschutzPreisliste W 2008 entnommen. Dabei wurde jeweils der Preis für das größte Gebinde ohne Mehrwertsteuer zugrunde gelegt. Für eine Durchfahrt mit der Feldspritze wurden 10,00 /ha angesetzt. Sächsische Erzeugerpreise 2008 Die Preise ( /dt) für ckerkulturen wurden dem ZMP Marktbericht Ost entnommen bzw. bei den zuständigen Behörden der Sächsischen Landwirtschaftsverwaltung erfragt. 00Raps 37,00 /dt Braugerste 19,00 Brotroggen 12,50 Brotweizen (B) 15,80 Eliteweizen (E) 20,30 Futtergerste 13,30 Futterweizen (C) 14,50 Qualitätsweizen () 17,20 Triticale 12,70 In der Spalte Ökonomie der Tabellen sind die Erlösdifferenzen zu Unbehandelt angegeben, die eine ussage über die Wirtschaftlichkeit der Behandlungen auf der Grundlage erzielter Erträge zulassen. Der Einfluss der Pflanzenschutzmaßnahmen auf den Ernteablauf, auf mögliche Folgekosten und auf die Qualität der Ernteprodukte konnte in dieser Kalkulation nicht berücksichtigt werden. 1.2 Statistische uswertung Die Versuche wurden mit dem Programm PIFPSM ausgewertet. Es erfolgte die Verrechnung mittels Varianzanalyse. ls statistischer Test kam der SNKTest bzw. der TUKEYTest zur nwendung. 1.3 Verzeichnis der verwendeten bkürzungen und Codes llgemeines, B, C, D Signifikanzgruppen (signifikante Unterschiede bestehen zwischen den Versuchsgliedern, die keinen gemeinsamen Buchstaben tragen) HL mmoniumnitratharnstofflösung BBCH Codierung der phänologischen Entwicklungsstadien mono und dikotyler Pflanzen Beh. Behandlung BH Befallshäufigkeit BRW Bekämpfungsrichtwert DG% Deckungsgrad in % EC Entwicklungsstadium FHS Formulierungshilfsstoff GDG GesamtDeckungsgrad GDT5% Grenzdifferenz nach TUKEYTest bei 5 % Irrtumswahrscheinlichkeit GEP Gute experimentelle Praxis F% Flächenanteil in % k. ng. keine Preisangabe KF% Keimfähigkeit LFULG Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Mehrertr. Mehrertrag zu Unbehandelt N% Neigung in % (90 = %) NF Nachauflaufanwendung im Frühjahr 3

4 NH Nachauflaufanwendung im Herbst NK Nachauflaufanwendung im Keimblattstadium der Unkräuter NStE Natürliche StandortEinheit PSM Pflanzenschutzmittel rel. relativ zu unbehandelter Kontrolle S.Ertrag Saatwareertrag (im Grassamenbau) SF Spritzfolge s% Streuung TKM Tausendkornmasse TM Tankmischung UN oder UK unbehandelte Kontrolle V Vorauflaufanwendung VF Vorfrucht VG Versuchsglied VSE Vorsaateinarbeitung VVF Vorvorfrucht WG% Wirkungsgrad in % 4

5 Beizversuch im Winterweizen Bonitur und Ernteversuch: Thematik: Effektivität der Elektronenbehandlung im Vergleich zu herkömmlichen chemischen Beizverfahren Versuchsort: Kulturart: Sorte: Vorfrucht: ussaat: uflauf: Forchheim Winterweizen Brilliant Sommergerste nlage: Parzellengröße nlage Bodenart: NStE: ckerzahl: vollständig randomisierte Blockanlage 1,5 m x 11,0 m = 16,5 m² sl V8 33 SORTENEIGENSCHFTEN Brilliant (Einschätzung Sächs. LfULG, bt. 7) Zulassung: 2005 Reifezeit: mittel Qualitätsgruppe: W I D E R S T N D S F Ä H I G K E I T Ähren/m² Körner/Ähre TKM Halmlänge Standfestigkeit Winterfestigkeit Mehltau Braunrost Gelbrost Blattseptoria Ährenfusariosen / /+ VERSUCHSGLIEDER UFWNDMENGEN Pflanzen / m² l bzw. kg/ha Herbst ährentragende Boniturtermin: , BBCH , BBCH , BBCH Unbehandelte Kontrolle (keine Saatgutbehandlung) Elektronenbehandlung rena C 200 ml/dt Ef 160 ml/dt Rubin Top 200 ml/dt Celest 200 ml/dt Ernteergebnisse E R T R G MEHRERTRG TUKEY T K M dt/ha rel. dt/ha TEST g rel Unbehandelte Kontrolle Elektronenbehandlung rena C Ef Rubin Top Celest 105,8 106,5 104,6 107,0 105,6 104, ,6 1,2 1,2 0,2 1,4 44,9 44,7 43,2 43,2 44,2 44, GDT 4,9 1,9 s % 2,0 1,9 Fungizidmaßnahmen über alle Versuchsglieder Datum Mittel ufwandmenge BBCH Capalo 2, Fandango 0, Input 0,75 51 Halme Bemerkungen: Im Prüffeld Forchheim wurden 400 Körner/m² im Versuch ausgesät. Nach einem milden Winter konnten im Frühjahr 2008 keine Pflanzenausfälle durch Schneeschimmel festgestellt werden. Eine geschlossene Schneedecke gab es vom und vom Vegetationsbeginn war ab Insgesamt gab es ein spätes Frühjahr mit einer langsamen Pflanzenentwicklung. Die Pflanzen waren weniger bestockt als andere Jahre und demzufolge der Bestand dünn. Infolge der Trockenheit im Mai 2008 (nur ca. 36 mm Niederschlag, Defizit zum langjährigen Mittel: 48 mm) war der Krankheitsdruck bei Blattkrankheiten gering.

6 Beiz und Insektizidanwendung in Winterweizen Bonitur und Ernteversuch: IB 11/08 D Thematik: Prüfung von Beiz und Insektizidvarianten gegen Virusvektoren Versuchsort: Kulturart: Sorte: Vorfrucht: ussaat: uflauf: Salbitz Winterweizen Hybred* Erbse nlage: Parzellengröße nlage Bodenart: NStE: ckerzahl: randomisierter Block mit 4 Wiederholungen 10 m x 1,5 m = 15 m² L Lö 3 86 SORTENEIGENSCHFTEN Hybred* (LSV Sorteninformation 2008, Referat 76) Zulassung: 2003 Reifezeit: mittelspät Ähren/ m² 0 W I D E R S T N D S F Ä H I G K E I T Körner/ Ähre TKM Halmlänge Standfestigkeit Mehltau Braunrost Gelbrost Blattseptoria VERSUCHSGLIEDER UFWNDMENGEN BEHNDLUNGSTERMINE TERMINE BBCH 1 Standardbeizung mit Ef 2 Smaragd forte (insektizide Beize) 3 0,1 l/dt 0,075 l/ha Smaragd forte (insektizide Beize) 0,1 l/dt 0,075 l/ha 5 0,075 l/ha ,075 l/ha Ährenfusarium 0/+

7 Thematik: Prüfung von Beiz und Insektizidvarianten gegen Virusvektoren Bonitur und Ernteversuch: IB 11/08 D Versuchsort: Kulturart: Sorte: Salbitz Wintergerste Leibniz Boniturergebnisse Tierische Schaderreger in % BH Virus in % BH (VG 2 und 4) Blattläuse Boniturobjekt Zikaden Blattläuse Zikaden Blattläuse Zikaden WDV BaYDV WDV BaYDV BBCH 11 13/21 26/ Standardbeizung mit Ef 26,0 4,5 3,8 0,0 0,0 1,3 12,5 0,0 1,3 2 Smaragd forte (insektizide Beize) 20,5 3,0 0,0 0,0 0,0 3,8 7,5 0,0 1,3 3 1,3 0,0 0,0 1,3 22,5 0,0 2,5 4 Smaragd forte (insektizide Beize) 0,0 0,0 0,0 0,0 6,3 5 1,3 0,0 0,0 1,3 7,5 Ernteergebnisse E R T R G MEHRERTRG TUKEY T K M TUKEY dt/ha rel. dt/ha TEST g rel. TEST 1 Standardbeizung mit Ef,9 B 41,28 2 Smaragd forte (insektizide Beize) 106, ,10 B 43, ,5 0,4 41,40 4 Smaragd forte (insektizide Beize) 107, ,00 B 43, , ,30 B 41, GDT 5 % 7,3 GDT 5% 2,6 s % 3,1 s% 2,8 Bemerkungen: insektizide Wirkung auf Virusvektoren sowohl durch Beizung (VG 2 und 4) als auch durch direkte pplikation (VG 5) aufgrund des zu geringen Blattlausdruckes erfolgte keine Zweitbehandlung