WAS EIN JOURNALIST KÖNNEN SOLLTE

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1 WER WIRD JOURNALIST? WORKSHOP 106, Kapitel 4 WAS EIN JOURNALIST KÖNNEN SOLLTE Moderieren ist eine Spielart des Journalismus Günther Jauch ZUSAMMENFASSUNG Mit der Regenbogenpresse, der Yellow Press, hat Günther Jauch seine Probleme. Dass die Mitarbeiter aus diesen Redaktionen sich auch Journalisten nennen, fällt ihm schwer. Journalisten dürfen sie sich nennen, weil der Begriff nicht geschützt ist. Von Qualitätsjournalismus sei die Yellow Press jedoch weit entfernt. Qualitätsjournalismus existiert für ihn überall da, wo man sehe, dass Menschen sich redlich bemühten, Dingen auf den Grund zu gehen. Wo sie Sachen erklären, Zusammenhänge verständlich machen. Oder einfach nur fair und umfassend berichten. Das könne in der Lokalzeitung genauso sein wie in den bekannten überregionalen Magazinen und Zeitungen wie Frankfurter Allgemeine Zeitung, Spiegel, Süddeutsche Zeitung und anderen. Seite 1 von 6

2 Jauch schaut nicht mehr viel fern, dafür liest er täglich mehrere Zeitungen. Darunter den Lokalteil der Potsdamer Neuesten Nachrichten, den Tagesspiegel, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die Welt, den Spiegel, die Zeit. Und Bild. Die liest er, weil Bild häufig schneller sei als andere. Was Günther Jauch Menschen rät, die Journalisten werden wollen Ehrlich prüfen, ob es wirklich der richtige Beruf ist. Neugier sei eine der wichtigsten Eigenschaften. Wer nicht den Drang hat, Zusammenhänge zu verstehen, etwas rauszufinden, zu erklären, sollte sich besser einen anderen Beruf überlegen. Spaß daran zu haben, die Puzzleteile zusammenzusetzen, um am Ende ein Bild liefern zu können: Darum geht es. MEHR ZUM THEMA Sie fragen sich, was es mit den Begriffen auf sich hat, von denen Günther Jauch spricht? Wir erklären sie Ihnen Schritt für Schritt: Was ist Qualitätsjournalismus? Viele Klicks und eine gute Quote machen noch keinen qualitativ hochwertigen Beitrag. Merkmale für Qualitätsjournalismus sind: - journalistisches Handwerkszeug - seriöse Recherche - Unabhängigkeit, klare Trennung von Werbung und Redaktion - Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit - Verantwortungsbewusstsein, Vertrauenswürdigkeit, Zivilcourage - Selbstkritik, Kontrolle, Selbstkontrolle. Weiterlesen: Die Initiative für Qualität im Journalismus IQ setzt sich für die Förderung von Qualitätsjournalismus ein. Link: Seite 2 von 6

3 Private und öffentlich-rechtliche Fernsehsender Nach dem Zweiten Weltkrieg richteten die Alliierten den öffentlichrechtlichen Rundfunk ein, Radio- und TV-Kanäle. Das Deutsche Fernsehen ging zum ersten Mal 1954 auf Sendung zwei Stunden am Tag. Die Aufgabe: Information, Bildung, Unterhaltung um sicherzustellen, dass sich keine von der Regierung gelenkten Medien mehr entwickeln. Die Arbeitsgemeinschaft besteht aus neun Landesrundfunkanstalten (Bayerischer Rundfunk, Westdeutscher Rundfunk, Norddeutscher Rundfunk, Südwestrundfunk, Saarländischer Rundfunk, Radio Bremen, Mitteldeutscher Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Rundfunk Berlin-Brandenburg). Reichweite der ARD-Sender: 40,72 Millionen Zuschauer am Tag. Seit 1961 hat die ARD öffentlich-rechtliche Konkurrenz: das ZDF. Reichweite: 33,42 Millionen Zuschauer. Zusätzlich veranstalten die Sender den Kulturkanal 3sat (zusammen mit ORF und SRG), Phoenix (ZDF und WDR) und den deutsch-französischen Kulturkanal Arte, den Kinderkanal Kika sowie weitere digitale Sender. Seit den Achtzigerjahren gibt es zusätzlich private Sender in Radio und TV. Die meisten gehören heute zu den großen Senderfamilien RTL oder ProSiebenSat.1. RTL erreicht täglich 23,64 Millionen Nutzer. Nutzung von tagesaktuellen Medien nach Altersgruppen Unter den 14- bis 29-Jährigen nutzen immer weniger die tagesaktuellen Medien waren es 32 Prozent, im Jahr Prozent. Laut Prognose im Jahr 2025 nur noch 20 Prozent. Unter den Nutzern über 50 steigt der Konsum von tagesaktuellen Medien. Nutzten bei den 50- bis 69-Jährigen 1990 noch 36 Prozent ein tagesaktuelles Medium, so werden es 2025 nach Prognosen 41 Prozent sein. Link: Veränderung der Mediennutzung: Seite 3 von 6

4 Die Sendungen von Günther Jauch B3-Radioshow im Bayerischen Rundfunk gemeinsam mit Thomas Gottschalk Live aus dem Alabama TV-Jugendshow des BR 1987 erste Show im ZDF, So ein Zoff Na siehste (ZDF) ab 1988 Das aktuelle Sportstudio (ZDF) Menschen (ZDF) Die große Show der achtziger Jahre mit Thomas Gottschalk ab 1990 Stern TV bei RTL 1998 Millionär gesucht die SKL Show (RTL) ab 1999 Wer wird Millionär? (RTL) ab 2001 Die zehn Millionen SKL Show 2005 Typisch Frau typisch Mann (RTL) 2006 Die große Erste Hilfe Show (RTL) ! Setzen Das Wissensduell Groß gegen Klein 2008 Die Weisheit der Vielen gegen Jauch Polit-Talk Günther Jauch in der ARD Wer wird Millionär? Günther Jauch moderiert die Sendung Wer wird Millionär? seit Sie läuft beim Privatsender RTL. Vorbild von Wer wird Millionär? ist die britische Sendung Who wants to be a Millionaire?. Höchstgewinn bei der deutschen Version: eine Million Euro. Gestellt werden maximal 15 Fragen mit je vier Antwortmöglichkeiten. Die Kandidaten können Joker einsetzen. Neben normalen Folgen gibt es regelmäßig Promi-Specials, an denen Prominente als Kandidaten antreten. Am 18. Januar 2019 lief Folge Der Beruf: Wer wird Journalist? Fernsehen das wird oft genannt, wenn junge Leute gefragt werden, welches Medium sie beruflich bevorzugen und das, obwohl die Printmedien nach wie vor die meisten Arbeitsplätze bereitstellen. Fernsehen scheint immer noch für Strahlkraft, Popularität zu stehen. Was aber braucht man, um im Beruf Journalismus Fuß zu fassen? Diese Stichpunkte geben eine Orientierung: Sprachkompetenz Seite 4 von 6

5 Glaubwürdigkeit Neugierde Allgemeinbildung Sozialkompetenz Team- und Führungstalent Selbstkritik Hartnäckigkeit Verantwortungsbewusstsein Zivilcourage Wer das mitbringt, dem rät Günther Jauch: Nur los! In diesem Sinn, vielen Dank für die Teilnahme am Workshop! JETZT SIND SIE GEFRAGT! Aufgabe A: Worin besteht die Aufgabe öffentlich-rechtlicher Medien? 1) Sie sollen informieren, bilden, kritisieren. 2) Sie sollen informieren, bilden, unterhalten. 3) Sie sollen informieren, bilden, entwickeln. 4) Sie sollen sicherstellen, dass sich keine privaten Sender neben ihnen entwickeln. 5) Sie sollten ursprünglich sicherstellen, dass sich keine von der Regierung gelenkten Medien mehr entwickeln. Aufgabe B: Wer wird Millionär?... 1)... geht auf die US-TV-Show American Idol zurück. 2)... hätte eigentlich im ZDF laufen sollen, doch Thomas Gottschalk sah darin eine zu große Konkurrenz zu Wetten, dass..?. 3) lief mittlerweile knapp 1400 Mal. Aufgabe C: Woran erkennt man Qualitätsjournalismus? 1) Redaktion und Verlag arbeiten eng und vertraulich zusammen. Seite 5 von 6

6 2) Leser beziehungsweise Zuschauer können Recherchewege deutlich nachvollziehen. 3) Das Zwei-Quellen-Prinzip gilt bei allen Nachrichten. 4) Die besten Messinstrumente für Qualität bleiben die Klicks und die Quote. 5) Die Journalisten wurden an einer Journalistenschule ausgebildet. 6) An einer strikten Trennung zwischen Redaktion und Chefredaktion. Aufgabe D: Wer wird Journalist? Das sollte man laut Günther Jauch mitbringen: 1) Großes Allgemeinwissen 2) IT-Kenntnisse 3) Ein abgeschlossenes Volontariat 4) Neugier 5) Hartnäckigkeit Seite 6 von 6