Vom Musiker-Ehrenamt zur professionellen, evidenzbasierten Intervention
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- Gerda Adenauer
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1 00:00:00 00:02:00 00:04:00 00:06:00 00:08:00 00:10:00 00:12:00 00:14:00 00:16:00 00:18:00 00:20:00 00:22:00 00:24:00 00:26:00 00:28:00 00:30:00 Vom Musiker-Ehrenamt zur professionellen, evidenzbasierten Intervention Bpm week 6 D Musiktherapie bei Demenz 60 Prof. Dr. Thomas Wosch Hochschule Würzburg
2 Die Herausforderung Musiktherapie ist der systematische Prozess einer Intervention, in dem der Therapeut dem Klienten hilft, Gesundheit zu unterstützen mit der Nutzung des Musikerlebens und der Beziehung zum Klienten, aus denen die Dynamik der Veränderung entwickelt wird. (Bruscia, 1998) In Deutschland aktuell ( 1 Bachelor-Studiengang Musiktherapie 10 Master-Studiengänge Musiktherapie 9 private Zusatzausbildungen (SAMT)
3 Die Differenzierung Unterscheidung von künstlerischem Tun, Unterhaltung und zielgerichteter Bearbeitung von Störungen, Störungssymptomen und Folgestörungen Musiker und Musikpädagogen: Musikspezialist > musischer Fokus / Musik ist Ziel Musiktherapeut: Störungsspezialist > psycho-sozialer Fokus / Musik ist Mittel
4 Die Potentiale der Musiktherapie WIR SIND AUF DEM WEG [bias offen] Stand Wirkungsforschung Cochrane Review 2011 (Vink et al.): RCTs davon bei 3 Trials rezeptive Einzelmusiktherapie und bei 7 Trials Aktive Gruppenmusiktherapie Raglio n.d., Sung 2006, Svansdottir 2006, Guetin 2009: Aggressivität / Agitiertes Verhalten / Verhaltensstörungen, Angst, Depression, Aktivitätsstörungen, Desorientiertheit signifikant bearbeitet, (keine Signifikanz z.b. in MMSE)
5 Leitlinien und OPS S3-Leitlinie Demenzen: Psychosoziale Interventionen > Künstlerische Therapien* > Musiktherapie, *einzige Empfehlung Empfehlungsgrad C, Evidenzebenen IIa und III (Aktive MT psychische und Verhaltenssymptome; preferred music agitiertes und aggressives Verhalten) [Stand 2009] OPS-Ziffer (Einzel- und Gruppenmusiktherapie unter Künstlerische Therapien), 2005
6 Beispiel soziale Faktoren Songwriting-Projekt, 2 halbe Tage, Wohnheim, Demenz erstes Stadium, Gruppe mit 11 Bewohnern Ablauf (Gerhardt, Gruschka, Schneider 2011): Gruppensingen Gruppendiskussion Thema für neuen Text Melodieauswahl Kleingruppen Erarbeiten von Strophen Proben des neuen Liedes, Einspielen, Weitergeben / Vortragen des neuen Liedes
7 Drei Phasen A B C (Gerhardt, Gruschka, Schneider 2011)
8 Aktivierung und Ergebnis Musikbeispiel (Gerhardt, Gruschka, Schneider 2011)
9 Beispiel Emotion>Kognition Einzeltherapie, Frau D, fortgeschrittenes Demenzstadium (Functional Assessment Staging Stadium 6 von 7), agitiertes Verhalten Techniken (Ridder 2011): Cueing (gleicher Raum, Zeit, Therapeutin, Ablauf, Begrüßungslied) > 8. Stunde: Frau D erinnert Lied Arousal-Regulierung, Selbstberuhigungssystem (Körperkontakt, Singtempo und Stimmklang beruhigend bis verlangsamend) > Frau D singt mit > Pulskurve sinkt und bleibt stabil
10 00:00:00 00:02:00 00:04:00 00:06:00 00:08:00 00:10:00 00:12:00 00:14:00 00:16:00 00:18:00 00:20:00 00:22:00 00:24:00 00:26:00 00:28:00 00:30:00 00:00:00 00:02:00 00:04:00 00:06:00 00:08:00 00:10:00 00:12:00 00:14:00 00:16:00 00:18:00 00:20:00 00:22:00 00:24:00 00:26:00 00:28:00 00:30:00 Weitere Ergebnisse > Beispiel 5 Einzel Bpm week 1 D Bpm week 6 therapien, Mittel- wert Puls nach 6 Wochen von 74,4 D auf 72,1 gesunken (Ridder 2011) 70 60
11 CoE Uni Jyväskylä / FIN stroke MT
12 MA MT FHWS Master in Musiktherapie bei Behinderung und Demenz: 2 Jahre berufsbegleitend erster in dieser Anwendung spezialisierte Master Lehrteam aus Deutschland, vier weiteren europäischen Ländern, den USA und Australien (20 % internationale Lehre) seit 2010, erste Absolventen in 2012 seit 2012 alle zwei Jahre Abschlusstagung in WÜ
13 links [Master Würzburg] [Netzwerk MT Alter] [Musiktherapie] [Anbieter]
14 00:00:00 00:02:00 00:04:00 00:06:00 00:08:00 00:10:00 00:12:00 00:14:00 00:16:00 00:18:00 00:20:00 00:22:00 00:24:00 00:26:00 00:28:00 00:30:00 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bpm week 6 D
15 Literatur Vortrag Bruscia, K (1998): Defining Music Therapy. Gilsum: Barcelona Publishers. Gerhardt, A, Gruschka, K, Schneider, C (2011): Songwriting mit älteren Menschen ein musiktherapeutisches Projekt im Seniorenheim. In: Wosch 2011, Guétin, S, Portet, F, Picot, M. C, Pommie, C, Messaoudi, M, Djabelkir, L, Olsen, A. L, Cano, M. M, Lecourt, E, Touchon. J. (2009): Effect of music therapy on anxiety and depression in patients with Alzheimer s type dementia: Randomised, controlled study. Dementia and Geriatric Cognitive Disorders, 28(1), Raglio, A (n.d.): Efficacy of music therapy treatment based on cycles of sessions: a randomised controlled trial. Manuscript Aging and Mental Health. Ridder, HM (2011): Einzelmusiktherapie bei Demenz: Cueing, Regulierung und Validation. In: Wosch 2011, Sung, H, Chang, S, Lee, W, Lee. M. (2006): The effects of group music with movement intervention on agitated behaviours of institutionalized elders with dementia in Taiwan. Complementary Therapies in Medicine. 14(2), Svansdottir, H. B, Snaedal. J. (2006): Music therapy in moderate and severe dementia of Alzheimer s type: A case-control study. International Psychogeriatrics, 18(4), Vink AC, Bruinsma MS, Scholten RJPM (2011): Music therapy for people with dementia. Cochrane Database of Systematic Reviews 2003, Issue 4. Art. No.: CD DOI: / CD pub2. Wosch, T (2011) (Hrsg.): Musik und Alter in Therapie und Pflege - Grundlagen, Institutionen und Praxis der Musiktherapie im Alter und bei Demenz. Stuttgart: Kohlhammer.
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