Statistische Woche 2005
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- Juliane Krüger
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1 Statistische Woche 2005 Brain drain aus Ostdeutschland - Implikationen für das Bildungssystem Andrea Schultz
2 Brain drain aus Ostdeutschland - Implikationen für das Bildungssystem 1) Überblick über das Migrationsgeschehen 1) Ausmaß und Entwicklung der Ost-West-Wanderung im Zeitverlauf 2) Regionale Besonderheiten 3) Altersselektivität 2) Humankapital als Wirtschaftsfaktor 3) Konsequenzen der selektiven Wanderung 1) Sozioökonomische Merkmale und Qualifikationsniveau 2) Zeitl. Einordnung der (Ab-)wanderungsentscheidung 3) Monetäre Quantifizierung und Bilanzierung 4) Politische Handlungsmöglichkeiten und Resümee
3 Überblick über das Mirgrationsgeschehen - Ausmaß und Entwicklung im Zeitverlauf Nettoabwanderung aus Ostdeutschland, inkl. Berlin unter und mehr Datengrundlage: Statistisches Bundesamt, 2005
4 Regionale Besonderheiten Bevölkerungsveränderung in den Bundesländern und Hauptwanderungsströme der Ost-West-Migration 2003 Datengrundlage: Statistisches Bundesamt, 2005
5 Hamburg Kiel Lübeck Rostock Nettowanderungsraten der Ost-West-Wanderung der 18 30jährigen Bevölkerung 2003 Hannover Berlin Leipzig Köln Dresden Aachen Frankfurt am Main Stuttgart München Wanderungssalden gg.-über West- bzw. gg-über Ostdeutschland hohe Wanderungsverluste mittlere Wanderungsverluste geringe Wanderungsverluste geringe Wanderungsgewinne mittlere Wanderungsgewinne hohe Wanderungsgewinne Datengrundlage: Statistisches Bundesamt, 2005
6 Soziodemographische Merkmale Wanderungsbeteiligung in Ost- und Westdeutschland 2003 * in % unter und älter Männer Westdtl. Frauen Westdtl. Männer Ostdtl. Frauen Ostdtl. * Anzahl der Fortzüge über die Landesgrenzen normiert auf die Bestandsbevölkerung, Datengrundlage: Statistisches Bundesamt, 2005 Luther-Universit Universität t Halle-Wittenberg
7 Brain drain aus Ostdeutschland - Implikationen für das Bildungssystem DFG-Projekt brain drain aus Ostdeutschland Laufzeit bis Sept Empirische Datenbasis: ca Telefoninterviews
8 Regionalökonomische Bedeutung des Faktors Humankapital Endogene Wachstumstheorien (Wissen als Determinanten für Wirtschaftswachstum) Faktor Wissen mit Skalenerträgen >1 (vgl. z.b. Mankiw, 2000) Permanente Akkumulation führt zu langfristigen Wachstum Humankapital als knapper Produktionsfaktor Beschäftigung steigt bei Zunahme des HK Bildung schafft Qualifikationen und somit HK
9 Bildungsprofil 100% 90% 80% 43,1 24,2 28,8 70% 60% 50% 33,5 38,9 40% 30% 20% 45,4 35,7 26,9 10% 0% 7,1 4,4 6,7 5,4 Fortzügler aus Sachsen-Anhalt Gesamtbevölkerung Sachsen-Anhalt junge Bevölkerung in Sachsen-Anhalt sonstiges/keinen Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife/Abitur n
10 Hamburg Berlin Bildungsniveau in Ost- und Westdeutschland Köln Leipzig Dresden Frankfurt Stuttgart München Anteil der Personen mit höchstem Bildungsniveau (an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) gering mittel hoch sehr hoch Datengrundlage: Agentur für Arbeit, Nürnberg 2005
11 Wanderungsentscheidung Die Entscheidung zum Fortzug ist in der Regel mit personellen Übergängen im Lebenszyklus verbunden (vgl. z.b. Wagner, 1989) Die Migration ist weniger ausbildungs- als berufsorientiert
12 Zeitpunkt der Migration im Lebensverlauf 10,0% 15,0% 8,0% 10,0% Prozent 6,0% 4,0% 5,0% 2,0% 0,0% ,0% Wegzug nach Berufsabschluss Wegzug nach Schulabschluss Luther-Universit Universität t Halle-Wittenberg Prozent
13 Arbeitslosigkeit vor dem Umzug keine Angabe bis 12 Monate nein ja mehr als 12 Monate bis 3 Monate weiß nicht/ k. A. Hohe Bedeutung von Arbeitslosigkeit, auch Langzeitarbeitslosigkeit
14 Berufsgruppe in% Beispiele Agrarberufe 1,0 Landwirte, Gärtner Einfache manuelle Berufe 7,6 Bauhelfer, Kraftfahrer, Maler, Dachdecker, Dreher Produktion Qualifizierte manuelle Berufe Techniker 11,0 8,7 Schlosser, Mechaniker, Klempner, Tischler, Metzger, Bäcker Vermessungstechniker, Elektroniker, Drucker Ingenieure 8,9 Architekten, Bauingenieure, Elektroingenieure, Chemiker, Informatiker Einfache Dienste 7,7 Reinigungskräfte, Kellner, Hauswirtschaftler, Hausmeister Dienstleistung Qualifizierte Dienste Semiprofessionen Professionen 5,5 14,5 10,3 Berufs- und Zeitsoldaten, Polizisten, Fotographen, Friseure Krankenschwestern, Physiotherapeuten, PTA, Altenpfleger Ärzte, Lehrer, Wissenschaftler, Anwälte Verwaltung Einfache kaufmännische Verwaltungsberufe Qualifizierte kaufmännische Verwaltungsberufe 5,7 17,5 Verkäufer- und Verkaufshilfen, Telefonisten (Call Center), einfache Sekretärinnen Bankkaufleute, Buchhalter, Assistenten, Sachbearbeiter, Rechtsanwalts- und Steuerfachgehilfen Manager 1,6 Geschäftsführer, Betriebsleiter, Manager Gesamt 100,0
15 Mz: Mz: Mz:
16 Bildungskosten in Sachsen-Anhalt Euro Hauptschüler ohne Berufsabschluss Berufsschüler Student (FH) Student (U) davon: Medizinstudent Schulausbildung Berufsausbildung Datengrundlage: Statistisches Bundesamt, 2005
17 Bilanzierung der Zu- und Fortzüge nach Qualifikationsniveau Schulausbildung Berufsausbildung Personen gering mittel hoch Personen keinen mittel hoch Zuzügler* Fortzügler Zuzügler* Fortzügler Schulbildung: gering = Hauptschulabschluss, 8. Klasse, kein Abschluss; mittel: Realschulabschluss, 10. Klasse; hoch: Abitur, Fachhochschulreife; Berufsabschluss: keinen = keinen Berufsabschluss; mittel = Lehre, Berufsfachschule, sonstige Ausbildung mit mittlerer Qualifikationseinstufung; hoch = Fachschul-, Fachhochschul- und Hochschulabschluss * Datengrundlage: Beck, Grit (2004): Wandern gegen den Strom. In: Frank Swiaczny und Sonja Haug (Hrsg.): Materialien zur Bevölkerungswissenschaft. Heft 112, Wiesbaden.
18 Finanzielle Schätzung der länderfinanzierten Bildungsausgaben (in Mio. ) pro Jahr Fortzügler Zuzügler Differenz Schule gering mittel hoch Summe Beruf keinen mittel hoch Summe
19 Regionaler Überblick über Hochschulausbildung Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Deutschland Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Studenten je 1000 Einwohner 21,4 19,7 42,0 15,3 50,6 24,4 41,2 29,2 18,6 19,1 29,5 23,6 18,4 23,4 19,3 16,1 20,7 Absolventen je 1000 Einwohner 2,5 2,1 4,0 1,2 3,1 2,2 3,6 2,3 1,6 2,1 2,1 2,1 1,6 2,3 1,5 1,5 1,7 Hochschulausgaben je 1000 Einwohner
20 Politische Handlungsmöglichkeiten Überregionale Konkurrenzfähigkeit ist Qualitätsmerkmal mögliche Rückwanderung? Bei entsprechender Verbesserung der Arbeitsmarktlage kann von Zuwanderung im hochqualifizierten Bereich ausgegangen werden Hochschulen als Wirtschaftsfaktor (Nachfrageund Angebotsaspekte) Bildung ist Verpflichtung an die junge Generation
21 Politische Handlungsmöglichkeiten Höchste Bildungsschichten nicht überproportional involviert Handlungsbedarf bei mittleren Bildungsschichten, da diese Gruppe normalerweise nicht hochmobil ist Umschulung, Weiterbildungsmaßnahmen? Qualifizierung der untersten Bildungsschichten (Potenzial?) Transferzahlungen (80 Mrd. Nettotransfers/a nach Ostdeutschland, vgl. Ragnitz, 2004)
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