B I O T O P I N V E N T A R
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- Hildegard Graf
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1 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Hart im Zillertal Bezirk: Schwaz Biotopnummer: /48 interner Key: 915_34251_48 Biotopname: Auwald am Ziller im Mündungsbereich des Kaiserlochbaches Biotoptypen: Bergahornwald (WLAP) Fläche (ha): 1,83 Länge (m): - Flächenanzahl: 4 Linienanzahl: - Seehöhe: m Kartierung: Dr. Helmut Kudrnovsky interne ID: 3295 Artenlisten: 1 Vegetationsaufn.: - KURZDIAGNOSE Auwaldfragment westlich der Ortschaft Hart im Bereich der Mündung des Kaiserlochbaches in den Ziller Seite 1 von 6
2 1. BESCHREIBUNG Westlich der Ortschaft Hart und unterhalb des Harter Hofes, im Bereich der Zillerbrücke der Verbindungstraße Hart-Fügen und im Bereich der Mündung des Kaiserlochbaches in den Ziller werden der Ziller auf seiner orographisch rechten Seite und der Kaiserlochbach beidseitig von einem Auwaldfragment begleitet. Entlang des Zillers hat der schutzwürdige Auwald eine Länge von etwa 200 m. Der Kaiserlochbach durchquert das Auwaldfragment im südlichen Teil. Im Osten wird der Auwald durch eine Geländekante gegen das anschließende, höher gelegene intensiv genutzte Grünland begrenzt. Diese Geländekante ist vermutlich natürlichen Ursprungs und wurde ehemals von einem frei fließenden Zillerfluss geschaffen. Das Auwaldfragment wird insgesamt von Beständen der Grauerle (Alnus incana) und Silberweide (Salix alba) aufgebaut, Bergahorn und Esche mischen sich immer wieder ein. In der reich ausgebildeten Strauchschicht dominiert der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Die Krautschicht ist sehr üppig, hochwüchsig und dicht, sie wird von Gold-Nessel (Lamiastrum galeobdolon agg.) und Großer Brennnessel (Urtica dioica) beherrscht. 2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Der Standort- und Strukturreichtum des Auwaldfragment am Ziller westlich von Hart mit relativ alten Baumbeständen begünstigt eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Es handelt sich um einen Lebensraum vieler Vogel-, Käfer- und Schmetterlingsarten. Von besonderem Wert sind im Baumbestand die alten Exemplare von Silber-Weide und Grau-Erle. 2.2 Schutzdetails Gefährdete Pflanzenarten Sommerlinde (Tilia platyphyllos) Sumpf-Rispengras (Poa palustris) Winterlinde (Tilia cordata) 3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Der Auwald wird abgesehen von Einzelstammentnahme nicht genutzt. 3.2 Gefährdung Gefährdungsgrad r r r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet Das Auwaldfragment wird von zahlreichen Straßen und Fußwegen durchquert. Zwei große Parkplätze wurden im Bereich der Zillerbrücke im Auwald aufgeschüttet. Das Siedlungsgebiet von Hart wurde in den letzten Jahren stark ausgedehnt. Im östlichen Teil des Auwaldfragments (im Bereich des Unterlaufes des Kaiserlochbaches) wurde ein Gewerbegebiet ausgebaut. In Nord-Süd-Richtung durchzieht das örtliche Straßennetz das Auwaldfragment. Weiters wurden Lager- und Abstellplätze auf den Flächen des Auwaldfragments angelegt. Durch die Ausweitung des Siedlungsgebietes und Ausbau des Straßennetzes hat sich die Fläche im Vergleich zur Erstaufnahme in den 1990er Jahren verkleinert, zusätzlich wurde die Fläche in kleinere Teilflächen fragmentiert. Durch die Regulierung, Verbauung und Befestigungsmaßnahmen des Zillers und des Kaiserlochbaches in den 70er Jahren unterliegt heute der Auwald keiner natürlichen Auwald-Dynamik mehr. Es verschwand ein zeitweilig überschwemmter Aubereich des Fließgewässers. Das Biotop wird durch die wilde Deponierung von Gartenabfällen (Baumschnitt etc.) und sonstigem Müll Seite 2 von 6
3 beeinträchtigt. 3.3 Pflegeempfehlung Eine Pflege zur Erhaltung des Auwaldes ist nicht notwendig. Eine weitere Verkleinerung und Fragmentierung der Waldfläche sollte vermieden werden. 4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt WLAP Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. 3 eindeutig 1 eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO 3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen ANHANG ARTENLISTE 1 Baumschicht: Acer pseudoplatanus Alnus incana Fraxinus excelsior Picea abies Prunus padus Salix alba Sorbus aucuparia Tilia cordata Tilia platyphyllos Strauchschicht: Euonymus europaea Salix caprea Salix purpurea Sambucus nigra Viburnum opulus Krautschicht: Aegopodium podagraria Agropyron repens Alliaria petiolata Anthriscus sylvestris Berg-Ahorn Grauerle Esche Fichte Trauben-Kirsche Silber-Weide Eberesche Winterlinde Sommerlinde Gewöhnliches Pfaffenhütchen Sal-Weide Purpur-Weide Schwarzer Holunder Gemeiner Schneeball Giersch Kriechende Quecke Knoblauchrauke Wiesen-Kerbel Seite 3 von 6
4 Artemisia vulgaris Athyrium filix-femina Cardamine impatiens Carduus personata Chaerophyllum hirsutum Crepis biennis Dactylis glomerata Deschampsia cespitosa Dryopteris filix-mas Galium aparine Galium mollugo agg. Geranium sylvaticum Geum urbanum Glechoma hederacea Heracleum sphondylium Humulus lupulus Impatiens glandulifera Impatiens parviflora Lamiastrum galeobdolon agg. Lamium maculatum Lolium perenne Maianthemum bifolium Mentha longifolia Milium effusum Myosoton aquaticum Oxalis fontana Petasites albus Phalaris arundinacea Plantago major Poa annua Poa nemoralis Poa palustris Poa trivialis Polygonatum multiflorum Ranunculus lanuginosus Ranunculus repens Rubus saxatilis Scrophularia nodosa Senecio nemorensis Solanum dulcamara Stachys sylvatica Trifolium repens Tussilago farfara Urtica dioica Vicia cracca Gemeiner Beifuß Frauenfarn Spring-Schaumkraut Berg-Distel Behaarter Kälberkropf Wiesen-Pippau Wiesen-Knäuelgras Rasenschmiele Männlicher Wurmfarn Kletten-Labkraut Wiesen-Labkraut Wald-Storchschnabel Echte Nelkenwurz Gundelrebe Wiesen-Bärenklau Hopfen Drüsiges Springkraut Kleinblütiges Springkraut Gold-Nessel Gefleckte Taubnessel Englisches Raygras Schattenblümchen Ross-Minze Flattergras Wassermiere Aufrechter Sauerklee Weiße Pestwurz Rohr-Glanzgras Breit-Wegerich Einjähriges Rispengras Hain-Rispengras Sumpf-Rispengras Gewöhnliches Rispengras Vielblütige Weißwurz Wolliger Hahnenfuß Kriechender Hahnenfuß Steinbeere Knotige Braunwurz Hain-Greiskraut Bittersüßer Nachtschatten Wald-Ziest Weiß-Klee Huflattich Brennnessel Vogel-Wicke Seite 4 von 6
5 FOTOS Blick vom Kleinhartberg hinunter zum Auwald am Ziller. Aufnahmedatum: Blick von Süden (Niederharter Brücke) entlang des Zillers, orografisch rechts Weichholz-Auwald. Aufnahmedatum: Seite 5 von 6
6 Blick von Norden (Niederharter Brücke) entlang des Zillers, orografisch rechts Weichholz-Auwald. Aufnahmedatum: Blick von Westen (Sportplatzstraße) entlang des Harter Baches in gewässerbegleitendes Gehölz. Aufnahmedatum: Seite 6 von 6
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