Pädagogischer Umgang mit. Depressionen. bei Kindern & Jugendlichen
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- Frauke Weiss
- vor 8 Jahren
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1 Pädagogischer Umgang mit Depressionen bei Kindern & Jugendlichen
2 Antje Pithan Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Burkhard Moisich Psychologischer Psychotherapeut Psychologische Beratungsstelle Spandau Kirchhofstr. 30, Berlin Jugendhilfe ggmbh Ev. Johannesstift Berlin
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4 . das depressive Lebensgefühl.
5 die Gedanken im Labyrinth
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7 Quelle: u.a. Deutsches Bündnis gegen Depression e.v. Depressive Symptome in den verschiedenen Entwicklungsphasen 1. Depressive Symptome bei jüngeren Schulkindern (6- ca. 12 Jahre) In diesem Alter treten die psychischen Symptome der Depression in den Vordergrund, die Kinder sind niedergeschlagen, resigniert und ängstlich. Zudem kann es zu verbalen Berichten über Traurigkeit Denkhemmungen wie Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisstörungen Schulleistungsstörungen Zukunftsangst Ängstlichkeit unangemessenen Schuldgefühlen und unangebrachter Selbstkritik psychomotorischer Hemmung Appetitlosigkeit (Ein-)Schlafstörungen suizidalen Gedanken verstärktem Medienkonsum kommen.
8 Quelle: u.a. Deutsches Bündnis gegen Depression e.v. Depressive Symptome in den verschiedenen Entwicklungsphasen 2. Depressive Symptome im Pubertäts- und Jugendalter (13-18 Jahre) Körperliche Symptome: psychosomatische Beschwerden (Kopfschmerzen) Gewichtsverlust Ein- und Durchschlafstörungen (häufig auch übermäßiges Schlafbedürfnis) Im Vordergrund stehen die psychischen Symptome: vermindertes Selbstvertrauen (Selbstzweifel) Apathie, Lustlosigkeit, Konzentrationsmangel Stimmungsanfälligkeit rhythmische Schwankungen des Befindens Leistungsstörungen Gefühl, den sozialen und emotionalen Anforderungen nicht gewachsen zu sein, Gefahr der Isolation, des sozialen Rückzugs Anstieg der Suizidgedanken und Versuche verstärkter Medienkonsum pseudophilosophische Äußerungen über die Welt und das Leben Im Jugendalter verändert sich das Verhältnis depressiver junger Männer zu jungen Frauen etwa zu 1:2.
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10 Besondere Gründe für depressives Erleben im Jugendalter besondere Dynamik relativ kurze Übergangsphase, die das Kind mit drastischen Veränderungen in das Erwachsenenalter hineinkatapultiert: 1. große, körperliche Veränderungen 2. allmähliche Loslösung von den Eltern an ( Abnabelung ) 3. die anstehenden Entwicklungsaufgaben 4. Adoleszenzkrise Im Allgemeinen kann man bei Jugendlichen, die Gewalt erlitten haben, deren Lebensgeschichte Brüche aufweist und die Trennungen erfahren haben, von einer besonderen Gefährdung ausgehen, eine depressive Symptomatik zu entwickeln.
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12 ICD-10-Kriterien einer depressiven Episode (Dilling et al. 1991)
13 Psychische Dynamik bei Aggression und Depression (Psychodynamik) Der Zusammenhang von seelischen Grundbedürfnissen, seelischen Traumata, Frustration und den Verarbeitungsmustern Seelisches (ist Voraussetzung für) seelische (bedeutet) (löst aus) Grundbedürfnis Verletzung/Trauma Frustration Verarbeitungsmodus 1. Autonomie / Ohnmacht Kontrolle 1. Aggression 2. Bindung / Nähe Einsamkeit 3. Selbstwert / Scham & Bestätigung Beschämung 4. körperlich-seelisches Angst Wohlbefinden erlebte Frustration (konstruktiv-kreativ) (psychosomatisch) 2. Regression (depressive Reaktion)
14 Die depressive Reaktion aus der Sicht der kognitiven Verhaltenstherapie (ein Beispiel) Stimulus Organismusvariable Reaktion Konsequenzen 2011 Burkhard Moisich (auslösender Reiz) (kognitive Schemata, Biographie etc.) Max ist allein in seinem frühkindliche Vernachlässigung emotional: kurzfristig: Zimmer Traurigkeit & Angst keine Anstrengung Mißachtung durch die Mutter Leeregefühl keine körperliche Aktivität Es ist still um ihn herum Minderwertigkeitsgefühle Ruhe (wird als Entlastung erlebt) Ablehnungserfahrungen Schuldgefühle Schonung Das Wetter ist schlecht: Verlassenheitsgefühle keine Konflikte mit anderen es regnet regelmäßige Entwertungen & kognitiv: Menschen Beschämungen in der Kindheit Ich bin nichts wert Schuldgefühle (Selbstbestrafung) Max hört traurige Musik Niemand liebt mich keine Erfahrung der Beeinflußbarkeit Negatives Selbstbild & meiner Mutter geht es des negativen Denkens und Fühlens Selbstwertgefühl schlecht keine Entwertungserfahrungen Ich bin schuld daran, daß keine Mißerfolgserlebnisse dysfunktionale Grundannahmen ich im Heim bin über sich selbst Mein Bruder wird von langfristig: Vater geschlagen Ausbleiben von Erfahrungen von Versagenserfahrungen (z.b. Ich werde sitzenbleiben Freude und Vergnügen in der Schule) physiologisch: kein Aufbau sozialer Kontakte & Kraftlosigkeit Fertigkeiten; dadurch: schlechte Bindungs- keine Spannung in soziale Mißerfolgserlebnisse erfahrungen der Muskulatur Bestätigung der negativen Gedanken / Müdigkeit, Mattigkeit des negativen Selbstbewußtseins leichte innere Unruhe kein Aufbau eines positiven Selbstmotorisch: bewußtseins Bewegungslosigkeit negative Kontrollerwartung legt sich aufs Bett Teufelskreis & Abwärtsspirale
15 Depression ihre Quellen und Aspekte: Wie entsteht depressives Erleben? 2011 Burkhard Moisich funktionale oder dysfunktionale, depressives Erleben erzeugende Kognitionen und gedankliche 'Gewohnheiten' Kognitionspsychologischer Aspekt Das falsche Denken und negative Glaubenssätze als Quellen der Depression Tiefenpsychologischer Aspekt Das Unbewußte bzw. unbewußte Prozesse als Quellen der Depression innerer, meist unbewußter Konflikt Psychodynamik Vermeidungs- vs. Annäherungsziele Wünsche, Sehnsüchte, Bedürfnisse vs. Ängste auslöserbezogener, konditionierter, körperlich-hormonellneuronal determinierter Depressionsreflex(bogen) unwillkürliche Traurigkeitsreaktionen reflexiv-behavioralemotionale Depressionsgewohnheiten Biologischer bzw. behavioralneurophysiologischer Aspekt Neuronale, physiologische, morphologische Struktur als Quellen der Depression
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17 Teufelskreis der Depression ein geschlossener Reaktionszyklus: sich gegenseitig aufrechterhaltende Bedingungen geringe energetische Ladung im Körper (physiologische Ebene) Inaktivität & Passivität (Handlungs- & Verhaltensebene) Ziel aller Interventionen: Unterbrechen des Teufelskreises egal an welcher Stelle! negative Gefühle negative Gedanken geringe energetische Ladung im Körper (physiologische Ebene) 2011 Burkhard Moisich
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21 Vitaler Kreislauf des gesunden Menschen ein geschlossener Reaktionszyklus: sich gegenseitig aufrechterhaltende Bedingungen lebendiges Körpergefühl aus einem energetisch geladenen Körper heraus lebensbejahendes Handeln & Wirken (Handlungs- & Verhaltensebene) (physiologische Ebene) Die Teilprozesse stärken sich gegenseitig zu einem vitalen, lebenszugewandten psychophysiologischen Gesamtprozeß: so hat es die Evolution gewollt, um unser Überleben zu sichern! positive Gefühle positive Gedanken lebendiges Körpergefühl aus einem energetisch geladenen Körper heraus (physiologische Ebene) 2011 Burkhard Moisich
22 Das übersehene Tor
23 Antidepressiva (1) Hilfen beim Umgang mit depressiven Kindern und Jugendlichen 4 Hauptziele 1. Herstellen einer nährenden und tragfähigen Beziehung. 2. Unterbrechen des Teufelskreises der Depression. 3. bewußte Aktivitätsplanung. 4. motivierende Erfolgserlebnisse ermöglichen.
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25 Antidepressiva (2) Hilfen beim Umgang mit depressiven Kindern und Jugendlichen Maßnahmen und Prozesse im Einzelnen Beziehungsarbeit / Beziehungsgestaltung: 1. vertrauensvolle & tragfähige Beziehung 2. offener und nährender Kontakt im Hier & Jetzt 3. unterstützende & emotional stabilisierende Bindung 4. emotionale Wärme Liebe o Die Kinder können es einem verdammt schwer machen, sie zu mögen. o Liebe ist eine besondere und natürliche Form der Wertschätzung ( Ich mag Dich so, wie Du bist! ) Anerkennung geben und dadurch den Selbstwert stabilisieren und erhöhen. o Das Verhältnis von Lob und Tadel sollte 16 : 1 sein. Aufgeben der Idee, man könne die Kinder oder Jugendlichen wirklich heilen. Viele (scheinbar nicht fruchtende) Gespräche Gespräche kann man nur anbieten und offen für sie sein. Gespräche setzen die richtige Gelegenheit voraus: die Zeit muß reif sein! Den Schmerz und die Leiden der Kinder aushalten können.
26 Antidepressiva (3) Hilfen beim Umgang mit depressiven Kindern und Jugendlichen Bewusste Aktivitätsplanung & -gestaltung: Sport, Spiel, Beteiligung am Alltag (Kochen, mit zum Einkaufen nehmen etc.) o Trotzdem: auch Raum für traurige Gedanken lassen. Verständnis & Empathie Respekt vor der Loyalität des Kindes zu seinen schlechten Eltern Dem Kind Zeit lassen/geben für Heilung. Dem Kind Sicherheit und einen Schutz(raum) bieten, damit es zur Ruhe kommen kann. Sich für das Kind Zeit nehmen, aber auch Raum für Traurigkeit lassen. Einige Methoden aus der Kognitiven Verhaltenstherapie Für Freude & Spaß sorgen Genusstraining Starke, das Körpererleben aktivierende Reize Zeitplanung und Aufgaben erledigen; Folge: motivierende Erfolgserlebnisse. Psychopharmaka (frühestens ab dem 8. Lebensjahr)
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29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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