B I O T O P I N V E N T A R

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1 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Terfens Bezirk: Schwaz Biotopnummer: /17 interner Key: 933_25253_17 Biotopname: Ergänzungsbiotop Feuchtwiese oberhalb Schlögelsbach Biotoptypen: Artenreiche Nasswiesen (FNW) Fläche (ha): 0,04 Länge (m): - Flächenanzahl: 1 Linienanzahl: - Seehöhe: m Kartierung: Mag. Christian Keusch interne ID: 3459 Artenlisten: 1 Vegetationsaufn.: - KURZDIAGNOSE Oberhalb von Schlögelsbach liegt beim Spieltenner-Hof eine artenreiche Feuchtwiese. Seite 1 von 5

2 1. BESCHREIBUNG Es handelt sich um eine Hangmulde mit Hangwasseraustritt. Der Bestand ist im Vergleich zur Erstaufnahme in den 1990er Jahren stark reduziert worden. Im Norden und Westen wurde die Fläche von den umliegenden Gehölzen vereinnahmt. Die Feuchtwiese wird beweidet, besonders im Umfeld einer aufgestellten Tränke ist der Boden stark zertreten. Vegetationsbestimmend sind Pfeifengras (Molinia caerulea), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa) und Davall-Segge (Carex davalliana). Charakteristisch für Stellen, die durch Tritt und Nährstoffanreicherung von Vieh beeinflusst sind, sind Flecken, in denen die Langblättrige Minze (Mentha longifolia) dominiert. 2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Das Biotop bereichert die ökologische Vielfalt der Umgebung. Es bietet Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. 2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) 3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Die Fläche wird als Weide genutzt. 3.2 Gefährdung Tritt und Nährstoffanreicherung durch Weidevieh wirken sich aus botanischer Sicht ungünstig auf die Entwicklung der Pflanzendecke aus. 3.3 Pflegeempfehlung Um den Zustand der Erstaufnahme wieder herzustellen, ist eine Entfernung der aufgekommenen Gehölze notwendig. Um die Fläche dauerhaft vor dem Verbuschen zu schützen, ist eine einmalige Mahd im Herbst, nach der Bestandesreife, erforderlich. Dabei ist von Hand zu mähen oder ein Mäher mit möglichst geringem Achsdruck zu verwenden. Das Mähgut ist abzutransportieren. Um die Belastung der Pflanzendecke zu reduzieren, sollte nach Möglichkeit die Beweidung extensiviert werden. 4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt FNW Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. 9 nicht eindeutig Schutzkategorie tg Anl3,b,19 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Saum-Segge (Carex hostiana) 3 Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet Seite 2 von 5

3 Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO 3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen 5. LITERATURHINWEISE TIROLER UMWELTANWALTSCHAFT (Hrsg.), 2012: Lebensräume in Tirol Praxishandbuch für Naturschutzbeauftragte. 1. Auflage, Nußdorf, 110 S. ANHANG ARTENLISTE 1 Baumschicht: Acer pseudoplatanus Betula pendula Fraxinus excelsior Picea abies Pinus sylvestris Prunus avium Salix alba Strauchschicht: Acer pseudoplatanus Betula pendula Euonymus europaea Fraxinus excelsior Picea abies Pinus sylvestris Prunus avium Salix alba Salix nigricans Krautschicht: Agrostis stolonifera agg. Ajuga reptans Carex davalliana Carex flacca Carex hostiana Carex nigra Cerastium holosteoides Deschampsia cespitosa Berg-Ahorn Hänge-Birke Esche Fichte Rot-Föhre Vogel-Kirsche Silber-Weide Berg-Ahorn Hänge-Birke Gewöhnliches Pfaffenhütchen Esche Fichte Rot-Föhre Vogel-Kirsche Silber-Weide Schwarz-Weide Weißes Straußgras Kriechender Günsel Davall-Segge Blaugrüne Segge Saum-Segge Braune Segge Gemeines Hornkraut Rasenschmiele Seite 3 von 5

4 Epilobium parviflorum Equisetum arvense Filipendula ulmaria Galium mollugo agg. Glechoma hederacea Glyceria plicata Holcus lanatus Hypericum perforatum Juncus articulatus Mentha longifolia Molinia caerulea Plantago lanceolata Poa trivialis Potentilla anserina Potentilla erecta Primula elatior Urtica dioica Valeriana dioica Veronica beccabunga Moose, Flechten, Algen: Calliergonella cuspidata Bach-Weideröschen Acker-Schachtelhalm Mädesüß Wiesen-Labkraut Gundelrebe Faltiger Schwaden Wolliges Honiggras Echtes Johanniskraut Glanzfrüchtige Binse Ross-Minze Pfeifengras Spitz-Wegerich Gewöhnliches Rispengras Gänse-Fingerkraut Blutwurz Hohe Schlüsselblume Brennnessel Sumpf-Baldrian Bachbunge Spießmoos Seite 4 von 5

5 FOTOS Feuchtwiese unterhalb des Spieltenner-Hof. Aufnahmedatum: Verbuschter Teil der Feuchtwiese unterhalb des Spieltenner-Hof. Aufnahmedatum: Seite 5 von 5