Elektromobilität und Stadtentwicklung am Beispiel Hamburg
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- Kathrin Eberhardt
- vor 5 Jahren
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1 Elektromobilität und Stadtentwicklung am Beispiel Hamburg Bremen
2 Vorbemerkung Am Handeln der Kommunen wird sich der konkrete weitere Implementierungsprozess - und damit faktisch auch das Schicksal - der Elektromobilität entscheiden. Haben aber die Kommunen in ihrer lokalen Verantwortung für Stadt- und Verkehrsplanung wirklich den Schlüssel hierzu in der Hand? Reicht es, lediglich Vorzeigeprojekte in Best-Practice-Leitfäden zu propagieren oder brauchen wir nicht eine noch stärkere Fokussierung auf Instrumente und Steuerungsmechanismen, auf eine good governance der kommunalen Ebene? Mehr denn je gilt: es kommt nicht allein darauf an, was wir machen, sondern wie wir es machen. Hamburg ist bereit, hierbei weiter voranzugehen auf dem Weg, die Grundzüge für die Implementierungsreife von Kommunen, also deren EV readiness, mitzugestalten, anhand von Indikatoren messbar zu machen und entsprechende Controllinginstrumente zu entwickeln.
3 Worum geht es? Elektromobilität als Herausforderung für kommunale Entscheider - Politischer Stellenwert, Treiberfunktion und praktische Relevanz im städtischen Kontext - Implementierung vs. Konkurrenzierung: Fahrzeughochlauf in verdichteten urbanen Räumen - Konsens erreichen: welche Instrumente, welche Hebelwirkung? EV readiness im Verständnis Hamburgs - Die drei Zielparameter Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Sichtbarkeit - Integration in die Regelsysteme beschleunigen z.b. Beschaffung in städtischen Fuhrparks, z.b Quartiersentwicklung/Stellplatznachweis - Henne-Ei-Problematik überwinden: Masterplan Ladeinfrastruktur Hamburg
4 Elektromobilität als Herausforderung für kommunale Entscheider STRATEGISCHE AUSRICHTUNG Was treibt die Kommunen? Profilierung als Innovationsstandort (Wertschöpfungsketten vor Ort, Ansiedlungen) I Standortpolitik Problemdruck im fließenden und im ruhenden Verkehr (Lösungsbeiträge durch CS) I Verkehrspolitik Lokale Klimaschutzkonzepte, Luftreinhaltung, Lärmschutz (EU Direktiven, freiw.sv) I Umweltpolitik Kommunales Handlungspotenzial in vier Hauptfeldern: Integration in lokale Unternehmensflotten und in stadteigene Fuhrparks Integration in Konzepte der Stadtentwicklung und beim Wohnungsbau Integration in intermodale Konzepte ( komplementäre Mobilität ) Sukzessive Umstellung der Busflotten auf schadstoffarme Antriebe (Beispiel HH: ab 2020 Beschaffung ausschließlich ZE)
5 Elektromobilität als Herausforderung für kommunale Entscheider Operationalisierung standortspezifischer Besonderheiten am Beispiel Hamburg: - konsequente Beschaffungsstrategie in den kommunalen Fuhrparks - Steuerung der Nachfrage ( früher Markt ), u.a. durch Bündelung in Wirtschaftsclustern und Branchen - Nutzung von Potenzialen im Real Estate Bereich: größtes deutsches innerstädtisches Wohnungsbauprogramm ( WE p.a.) bietet Ansätze für e-quartiere - signifikante Fahrgastzahlensteigerungen im ÖPNV idealer Zeitpunkt für intermodale Konzepte (Anschlussmobilität) - Klimaschutz und Luftreinhaltung (EU-Vertragsverletzungsverfahren): Vereinbarungen mit Industrie, Handel und Handwerk führen zu starkem Engagement der Wirtschaft mit hohen Zielzahlen im Fahrzeugbereich
6 EV readiness im Verständnis Hamburgs Erfolgskriterien auf der kommunalen Ebene (jeweils bezogen auf Fahrzeuge, Mobilitätsangebote, Ladeinfrastruktur) Verfügbarkeit Skalierbarkeit Sichtbarkeit
7 EV readiness im Verständnis Hamburgs Integration in die Regelsysteme beschleunigen! Beschaffungsstrategie städtische Fuhrparks Status HH: 190 Fzge. heute, Perspektive: 270 Fzge. bis Jahresende 2014 Instrument: expliziter Vorrang E-Fahrzeuge durch Umkehr der Beweislast (Begründungspflicht bei Beschaffung konventioneller Fahrzeuge) Push-and-Pull bei städtischer Grundstücksvergabe Status HH: großflächiges Verbundvorhaben mit Stadtplanern und Wohnungswirtschaft ( e-quartier Hamburg ) Instrument: Flexibilisierung (Senkung) des Stellplatzschlüssels bei gleichzeitiger Verpflichtung der Investoren zur Errichtung von E-Ladeplätzen
8 Schlussbemerkung Kommunen sind gefordert, den Spagat zu bewältigen, der politischen Ambition, Elektromobilität aktiv fördern zu wollen/sollen, gerecht zu werden und hierbei mit lokal vorherrschenden standortspezifischen Rahmenbedingungen umgehen zu müssen, die oftmals faktische, regulative und budgetäre Restriktionen aufweisen. EV readiness wird zum Synonym für urbane Zukunftsfähigkeit. Die Bereitschaft voranzugehen und dies mit glaubwürdigen Maßnahmen und tragfähigen Geschäftsmodellen auch inhaltlich zu unterlegen, ist das Gebot der kommenden Jahre. Es geht nicht mehr darum zu zeigen, was machbar ist, es geht jetzt darum, es auch zu machen. Für die Kommunen gibt es hierzu keine Alternative.
9 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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