Begrüßungsworte 5. Sucht-Selbsthilfetag 20. September 2014, Uhr, Plenarsaal des Landtags
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- Holger Albert
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1 Begrüßungsworte 5. Sucht-Selbsthilfetag 20. September 2014, Uhr, Plenarsaal des Landtags Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste aus ganz NRW - von Aachen bis Bielefeld, von Siegen bis Münster! I. Das war ein Auftakt so ganz nach meinem Geschmack. Mit den letzten Tönen von Wildes Holz noch im Ohr und in den Gliedern begrüße ich Sie sehr herzlich im Landtag Nordrhein-Westfalen und freue mich, dass Sie in so großer Zahl gekommen sind. Das ist schon ein beeindruckendes Bild: Ein voller Plenarsaal, eine ebenso vollbesetzte Tribüne - vor einem so großen Publikum darf ich selbst als Präsidentin dieses Landtags nicht alle Tage das Wort ergreifen.
2 2 Das ist heute der 5. Suchtselbsthilfetag in Nordrhein-Westfalen, und er findet zum 2. Mal hier im Landesparlament statt. Ja, um die Öffentlichkeit zu suchen und herzustellen, um sich zu begegnen und auszutauschen, ist das genau der richtige Ort das Haus der fast 18 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen. Heute ist es Ihr Haus: das Haus der organisierten Suchtselbsthilfe in Nordrhein-Westfalen. Seien Sie herzlich willkommen! II. Gemeinsam sind wir stark! Dieses Motto nehmen sich viele Menschen in unserer Gesellschaft in ganz unterschiedlichen Bereichen zu Herzen. Einer davon gehört zu denen, die lange Zeit tabuisiert waren. Ich meine das Thema Sucht. Doch die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Denn inzwischen kommen regelmäßig in den rund Suchtselbsthilfegruppen in Nordrhein-Westfalen etwa Menschen zusammen, um gemeinsam über ihre Probleme zu sprechen und einen ermutigenden Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe zu organisieren. Zahlreiche dieser Selbsthilfegruppen sind durch ihre Aktiven heute vertreten und bilden die große Mehrheit der Gäste am heutigen 5. Suchtselbsthilfetag. Ihnen gilt mein besonders herzlicher Willkommensgruß.
3 3 Mein Willkommensgruß gilt nicht minder den Vertretern des Dachverbandes, dem FAS NRW, also dem Fachausschuss Sucht- Selbsthilfe, der die 15 Vereinigungen vertritt, wie etwa Blaues Kreuz und Kreuzbund. Der FAS war wiederum Motor für das Zustandekommen des heutigen Tages und dafür danke ich stellvertretend Lore Theis, Jürgen Ziehlke-Reinhardt und Wolfgang Pätsch sehr herzlich. Ebenso heiße ich diejenigen willkommen, die den Ablauf des heutigen Tages mitgestalten: die Expertinnen und Experten, insbesondere Frau Dr. Dorothea Prütting aus dem Gesundheitsministerium, meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachausschuss, insbesondere den Ausschussvorsitzenden Günter Garbrecht, der das Anliegen der Suchtselbsthilfe hier im Hohen Hause befördert hat, die Künstler - Wildes Holz und CHORiander - die den Landtag rocken lassen werden. - Schön, dass es so viele sind. III.
4 4 Meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrte Gäste, die Suchtproblematik in unserer Gesellschaft ist trotz vielfältiger Aufklärungsbemühungen allgegenwärtig: Rauschgift, Medikamente und vor allem Alkohol als Hauptdroge gefährden die Gesundheit des einzelnen und schädigen die Volkswirtschaft in Deutschland. Suchtprobleme ziehen sich dabei quer durch alle Berufe und alle sozialen Schichten. Selbsthilfeorganisationen für die unterschiedlichsten Bereiche, in denen sich Menschen mit gesundheitlichen Problemen zusammengeschlossen haben, sind inzwischen ein wichtiger Bestandteil unseres heutigen Gesundheitssystems. Ja, sie sind längst nicht mehr wegzudenken. Sie stellen nicht nur eine wichtige Ergänzung für Gesundheitsämter, Beratungsstellen, niedergelassene Ärzte und andere Hilfsinstitutionen dar. Selbsthilfe bedeutet darüber hinaus auch in hohem Maße: Übernahme von Eigenverantwortung. Die persönliche Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist neben der Übernahme von Eigenverantwortung auch Teil der Therapie und ein wichtiger Baustein zum Erhalt des Therapieerfolges.
5 5 Untersuchungen zeigen, dass die Ergebnisse der Arbeit von Selbsthilfegruppen in hohem Maße von Erfolg gekrönt sind. Ich sprach es schon an: Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe! Darum geht es in den Selbsthilfegruppen. Damit schaffen die Betroffenen sich selbst und ihren Mitmenschen ein Forum des gegenseitigen Vertrauens und der individuell benötigten Unterstützung. Diese Erfahrungen ermöglicht nur eine Selbsthilfegruppe! Sie stärkt die Hoffnung, aus dem Kreislauf der Sucht heraus zu kommen - und zwar sowohl der Abhängige als auch die Angehörigen, die leider zu oft vergessen werden. IV. Die Bedeutung des Selbsthilfegedankens ist aber nicht nur aus persönlicher, sondern auch aus gesellschaftlicher Sicht immer wieder zu betonen: Die Isolation vieler Menschen, die psychosozialen Notlagen und die immer schnellere Veränderung unserer Lebensbedingungen bei gleichzeitiger Entwicklung zu mehr Selbstbestimmung und Demokratie verlangen regelrecht nach einer Zusammenarbeit von Fachleuten und Selbsthilfegruppen. Und wen tragen diese Gruppen?
6 6 Es sind die rund Ehrenamtler, die die Arbeit der organisierten Suchtselbsthilfe stützen. Sie verhelfen auch vielerorts der ambulanten und stationären Behandlung von Suchtkranken zum Erfolg, indem sie die Motivation, die Nachsorge und die Begleitung - auch von Angehörigen - übernehmen. Der heutige Tag bietet die wunderbare Gelegenheit, Ihnen allen für Ihr segensreiches Tun zu danken. Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen, Menschen, die Ähnliches durchleben, was Sie schon überstanden haben, zu begleiten durch eine schwere Zeit. Sie zeigen ihnen neue Perspektiven auf - einfach durch Ihr Beispiel! Sie bringen mit Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement helles Licht in ein oft dunkles Leben, frische Luft in Lebensumstände, die einem das Atmen schwer machen. Herzlichen Dank für diese Form des bürgerschaftlichen Engagements! Sie sind ein deutliches Zeichen für ein lebendiges und verständnisvolles Miteinander in unserem Land. Mein Dank gilt ebenso dem Fachausschuss, dem FAS als Dachverband. Der Zusammenschluss der Suchtselbsthilfe in NRW bietet die hervorragende Möglichkeit, im FAS einen autorisierten kompetenten
7 7 Gesprächspartner und Koordinator zu finden. Ganz herzlichen Dank dafür! V. Wie vielfältig und spezialisiert die Angebote der Selbsthilfe in unserem Land sind, wollen wir heute beim 5. Suchtselbsthilfetag im Landtag Nordrhein-Westfalen deutlich machen. Begonnen haben wir damit bereits vor zehn Tagen, als wir die Ausstellung Total stark draußen in der Wandelhalle eröffnet haben. Ich empfehle Ihnen die Ausstellung heute im Laufe des Tages zur Ansicht. Sie ist Ausdruck Ihrer Arbeit, Ihres Tuns für andere und für sich selbst. Darüber hinaus präsentieren sich etliche Selbsthilfegruppen mit eigenen Informationsständen. Sie freuen sich über jeden Besuch und jedes Gespräch. Auch das lege ich Ihnen ans Herz. Ich wünsche Ihnen allen neben den vielfältigen Möglichkeiten der Information vor allem: gute Gespräche, Verabredungen für die Zukunft und auch Freude miteinander. Die soll nicht zu kurz kommen. Willkommen und von Herzen Glückauf!
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