Bedingungen und Gewinn der Vermittlung von Baukultur
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- Hansi Bertold Hochberg
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1 Bedingungen und Gewinn der Vermittlung von Baukultur Elisabeth Gaus-Hegner Nov / elisabeth.gaus@phzh.ch
2 1. Lebensweltbezug von Kindern und Jugendlichen 2. Sensibilisierung für die gebaute Umwelt 3. Förderung ästhetischer Urteils- und Handlungsfähigkeit 4. Gelingensbedingungen für die Vermittlung von Baukultur
3 1. Lebensweltbezug von Kindern und Jugendlichen 2. Sensibilisierung für die gebaute Umwelt 3. Förderung ästhetischer Urteils- und Handlungsfähigkeit 4. Gelingensbedingungen für die Vermittlung von Baukultur
4 «Eine der wichtigsten Beziehungen in unserem Leben ist jene zu unseren Wohnungen, Häusern und Siedlungen, in denen wir leben und arbeiten». De Botton, Alain (2008). Glück und Architektur. Von der Kunst, daheim zu Hause zu sein. Frankfurt a.m.: Fischer.
5 Beispiele der Gestaltungsschule für Kunst, Design und Architektur für Kinder und Jugendliche Kurzbeschrieb Die seit 2002 bestehende Gestaltungsschule bietet Kindern und Jugendlichen Raum für künstlerisches, forschend-entdeckendes Arbeiten. Das Bildungsangebot ermöglicht im Besonderen exploratives und transdisziplinäres Arbeiten. Durch die Förderung ästhetischer Literalität (Darstellungs-, Ausdrucks-, Rezeptionsund Reflexionsfähigkeit) und systemischen Denkens wird mittels eigenen Erfahrungen und im Austausch mit Fachpersonen ein spezifisches Wissen aufgebaut. Ausstellungen und Diskurs helfen, Eigenes wertzuschätzen und nachhaltig zu verankern.
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7 Beispiel 1 / Hegnerhof Museum Rietberg 7
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9 Ein Kooperationsprojekt mit dem Museum Rietberg Zürich. - Recherche und Arbeit in Kloten - Führung durch die Ausstellung Teotihuacan - Arbeiten vor Ort und Weiterarbeit in Kloten - Kinder/Jugendliche führen ihre Eltern durch die Ausstellung Teotihuacan - Ausstellung der GSK / im «Smaragd» des Museums
10 Beispiel 2 / Partizipationsprojekt Hegnerhof Teilhabe an dekonstruktiven Prozessen, Planung und Umbau
11 Einmauern einer Botschaft / eines Objekts für die Nachwelt
12 Ausstellung in den Räumen des Rohbaus
13 Kooperation mit Architekt und Zimmermann Gemeinsames Aufrichtefest und Vernissage eigener Arbeiten Kinder und Jugendliche führen Besucher/innen durch den Bau.
14 Partizipation Kunst-am-Bau-Projekt
15 Partizipation beim Einrichten der eigenen Räume
16 Home-base und dynamische Lernorte
17 1. Lebensweltbezug von Kindern und Jugendlichen 2. Sensibilisierung für die gebaute Umwelt 3. Förderung ästhetischer Urteils- und Handlungsfähigkeit 4. Gelingensbedingungen für die Vermittlung von Baukultur
18 Hegnerhof / Beispie 3 Jahresthema Lärm
19 Beispiel Jahresthema Lärm Kloten ist lärmbelastet. Die ganze Flughafen-Region Zürich ist es. Doch woher kommt er genau, der Lärm? Was sind die Ursachen, welche die Triebwerke in Gang setzen? Ist es der Rhythmus unseres Herzens? Oder die Sehnsucht nach einer ruhigen Insel? Radiostudio - ein Kooperationsprojekt mit - der Fachstelle für Lärmschutz des Kantons Zürich - dem Musik- und Bewegungstheater Penthesilea Unter Einbezug - von Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste - Kunstschaffende des Projekts «Emissionen Immissionen»
20 Die Kinder und Jugendlichen machen Tonaufnahmen von akustischen Quellen in der nahen Umgebung und visualisieren diese in Farben, Formen und Zeichen oder auch im Comics-Style. Die Fachstelle für Lärmschutz stellt während einem Monat ein Lärmdisplay am Strassenrand auf. Produkt ist eine Radiosendung zum Thema Lärm mit eigenem Sampling und Interviews sowie ein eigenes Radiostudio. Sie wird von Radio Lora ausgestrahlt.
21 Kinder und Jugendliche befragen Erwachsene
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24 Kreisel - ein Kooperationsprojekt mit der Stadt Kloten, mit - der Fachstelle «Lebensraum und Sicherheit» der Stadt Kloten - Akku, Drehscheibe für Bevölkerung - dem Naturschutz der Stadt Kloten - dem Musik- und Bewegungstheater Penthesilea (Performance «Lärm»)
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32 Sensibilisierung für die gebaute Umwelt
33 Die Sensibilisierung für die gebaute Umwelt vollzieht sich besonders dann, wenn selber experimentiert, überprüft und gestaltet werden kann. Der Blick für den Alltag wird geschärft, Nahe-liegendes bewusst gemacht. Material-, Form-, Licht-, Klang- und Funktionserfahrungen fördern das Bewusstsein für Raum und dessen Wirkung.
34 1. Lebensweltbezug von Kindern und Jugendlichen 2. Sensibilisierung für die gebaute Umwelt 3. Förderung visuell-räumlicher Literalität 4. Gelingensbedingungen für die Vermittlung von Baukultur
35 Hoher Bildungswert der Vermittlung von Baukultur Zwei Thesen: Die Auseinandersetzung mit Themen der Baukultur und die aktive Teilhabe befähigt Kinder und Jugendliche, partizipatorische Prozesse zu verstehen und dazu, später als Erwachsene entsprechend Einfluss nehmen zu können. Kindern und Jugendlichen können weit mehr als ihnen zugemutet wird: Schon junge Kinder schaffen Räume, die sie nicht analytisch planen können. Im Diskurs über Bauten und Umgebungen erwerben Kinder eine neue Begrifflichkeit. Gleichzeitig wird ihre Fantasie- und Vorstellungsfähigkeit gefördert. Sie erwerben somit Kompetenzen visuell-räumlicher Literalität, werden handlungs- und urteilsfähig.
36 Förderung visuell-räumlicher Literalität Homberger, Ursula (2007): Referenzrahmen Gestaltung und Kunst. Zürich: PH Zürich
37 Förderung visuell-räumlicher Literalität
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42 Entdeckendes, forschendes, exploratives Lernen bedingt offene Lernsequenzen und Lernumgebungen wahrnehmen und fantasieren untersuchen und Fragen stellen Planen verwerfen - realisieren beobachten und sich inspirieren lassen nachfragen und verstehen Sammeln, skizzieren, entwerfen
43 Obschon das visuell-räumliche Gestalten von Fachleuten aus Philosophie, Neurophysiologie und Pädagogik hoch eingeschätzt wird, wurde bisher dessen Bedeutung für die Entwicklung von Kindern in Schulen wenig erkannt. Zwei Forschungsarbeiten mit 200 Kindern zur Bedeutung des plastischräumliche Handelns für die Vorstellungsbildung geben Aufschluss. Visuell-räumliche Kompetenzen erkennen beobachten können ist Voraussetzung für das Erkennen des Entwicklungsstandes von Kindern hinsichtlich räumlicher Vorstellungsfähigkeit sowie der Fantasie-, Ausdrucks- und Darstellungsfähigkeit.
44 1. Lebensweltbezug von Kindern und Jugendlichen 2. Sensibilisierung für die gebaute Umwelt 3. Förderung ästhetischer Urteils- und Handlungsfähigkeit 4. Gelingensbedingungen für die Vermittlung von Baukultur
45 1. Förderung auf allen Schulstufen - ab früher Kindheit bis ins Erwachsenenalter denn die Auseinandersetzung mit Baukultur hat immer auch mit der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen zu tun. Wer als Kind sensibilisiert wird in Bezug auf die eigenen Lebensräume, wer Raumqualitäten und räumliche Beziehungen zu erkennen vermag, wird auch als Erwachsener bewusster sein Lebensräume nutzen, gestalten und bewirtschaften. 2. Inhaltliche Implementierung in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen denn ohne minimales Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen werden die Themen der Baukultur weiterhin brach liegen. Die Auseinandersetzung bringt Wertigkeit und prägt die Haltung von Lehrpersonen. 3. Kontakte schaffen zu Fachpersonen denn nur so können unterschiedliche Sprachen gelernt und Sichtweisen verstanden werden. Gegenseitige Kontakte und Kooperationen entlasten auch die Lehrpersonen.
46 1. Förderung auf allen Schulstufen und ab Kindergartenalter. Bedingungen: - Entsprechende Kompetenzen und Standards zu Themen der Baukultur formulieren - Verankerung in neuen Lehrplänen - Offene Lernsettings schaffen, unterschiedliche Lernräume ermöglichen 2. Inhaltliche Implementierung in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen Bedingungen: - Forschungs- und Entwicklungsprojekte (auch Lehrmittel) initiieren - Modulinhalte in der Ausbildung festlegen - Weiterbildungsangebote entwickeln (z.b. mit einem CAS starten) 3. Kontakte schaffen zu Fachpersonen und Institutionen - Austausch und Netzwerkarbeit (Architektur, Behörden, Politik, Schulen) - Kooperationsprojekte ermöglichen - Finanzierung gewährleisten
47 Danke für die Aufmerksamkeit!
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