DR. ANDREAS SIEGERT/ THOMAS KETZMERICK/ RAINER OHLIGER
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- Dirk Junge
- vor 5 Jahren
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1 Präsentation im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des DR. ANDREAS SIEGERT/ THOMAS KETZMERICK/ RAINER OHLIGER "ankommen - willkommen": Menschen gewinnen, Migration ermöglichen, demografischen Wandel in Sachsen-Anhalt gestalten
2 Gliederung 1. Gesellschaftliche Herausforderung 2. Wissens-/ Erkenntnislücken 3. Hypothesen 4. Projektansatz 5. Innovation 6. Ausblick & Übertragbarkeit Seite 2
3 1. Gesellschaftliche Herausforderung Ausgewählte Folgen demografischen Wandels Sinkende Daseinsvorsorge Reduzierte Infrastruktur Geschlossene Kultureinrichtungen Fehlende Freizeitangebote Steigende Infrastrukturkosten Verlust an sozialem Zusammenhalt, Identität, Traditionsbewahrung Ressourcenentzug (Geld, Personal, Kompetenzen, Wissen, Erfahrungen usw.) Fehlende Arbeits-/ Fachkräfte/ Unternehmer 2035: 97,5 Nicht-Erwerbstätige auf 100 Erwerbstätige (Stand 2015: 61; Vergleich Berlin 2015: 53 und 2035: 61) Fazit: Sich gegenseitig verstärkende Faktoren wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Schrumpfung Seite 3
4 1. Gesellschaftliche Herausforderung Demografische Steuerungsgrößen a) Geburt Durchschnittsalter im Land höher als in Halle und Magdeburg Geburtsrate in Halle und Magdeburg liegt über der des restlichen Landes b) Tod Konstante Sterbeüberschüsse c) Wanderung Nur bei Studierenden und Geflüchteten positive Wanderungssalden Keine kohärente Anwerbe-/ Bindungsstrategie Konstante Abwanderung aus peripheren Räumen Fazit: Wanderung ist die einzige kurz- und mittelfristig wirkende Steuerungsgröße. Sie wird von der Landespolitik nicht genutzt. Seite 4
5 1. Gesellschaftliche Herausforderung Rahmenbedingungen Keine stimmige EU-/ Bundes-/ Landes-/ Kreispolitik Falsche Anreizstrukturen Fehlende oder inadäquate Formen der Bürgerbeteiligung Diskreditierte Landespolitik (SEP, Kulturkonvent usw.) Politik aus den Städten für die Städte Ökonomisierung der Landespolitik vernachlässigt soziale Komponenten Fazit: Politik "aus dem Bauch" statt Politik "mit dem Kopf" Seite 5
6 2. Wissens-/ Erkenntnislücken Welche nicht-monetären Anreize könnten wie und für wen wirken? Wie können Ortsansässige motiviert und eingebunden werden? Welche Erwartungen/ Ängste/ Hoffnungen haben Einwanderer/ Ortsansässige? Welche Konsequenzen bewirken demografische Veränderung vor Ort konkret? Welche Ressourcen benötigen periphere Kommunen zur Bewältigung der Herausforderung? Wie kommen wir mit Ortsansässigen in einen konstruktiven Dialog? Wie können Werte zwischen Ortsansässigen und Einwanderern ausgetauscht werden?... Fazit: Es fehlt Detailwissen, dessen strukturierte Aufbereitung oder Übermittlung an relevante Entscheider. Zudem fallen Entscheidungs- und Erkenntnisstrukturen auseinander. Seite 6
7 3. Hypothesen 1. Einen Wettbewerb um Einwanderer über Lohndifferenzen kann ein armes Bundesland wie Sachsen-Anhalt nicht führen. 2. Auf dem Land sozialisierte Menschen sind, egal, wo sie geboren wurden, eher bereit, in der Peripherie zu leben. 3. Ortsansässige sind stärker bereit, Einwanderer aufzunehmen, wenn sie den Vorteil erkennen, in Entscheidungen eingebunden sind und mit angemessenen Ressourcen (Wissen, Geld, Kompetenzen usw.) ausgestattet werden. 4. Für die Entwicklung angemessener Anwerbe- und Bindungsfaktoren in peripheren Räumen benötigen wir detailliertes Wissen um für Migranten relevante Faktoren. 5. Wandel verlangt Führung: Analyse, Zielbestimmung und -anpassung, Macht- und Fachpromotoren, Kommunikation und Ressourcen. Seite 7
8 4. Projektansatz Erhebung von Informationen, an denen die Konsequenzen demografischer Veränderung für jeden Einwohner deutlich werden: Feuerwehr, Trink-/ Abwasser, Wohnungsleerstand, Schulen, Sportvereine, Gesundheitsversorgung Berechnung der Folgen/ Aufbau von Prognosen unter den Annahmen "a) Nicht- Handeln" und "b) Handeln" Öffentliche Diskussion mit Betroffenen (Ortsansässigen, Einwanderern, Entscheidern, Multiplikatoren) Vernetzung Betroffener Verbreitung der Erkenntnisse (Handbuch, Workshops, PR) Konzeptionierung von auf gewonnenen Erkenntnissen aufbauenden Folgeprojekten Seite 8
9 5. Innovation a. Schaffung einer die Folgen illustrierenden Informations-/ Datenbasis b. Entwicklung von Prognoserechnungen c. Ableitung von (Handlungs-/ Kommunikations-/...)Strategien d. Entwicklung und Umsetzung von Kommunikationsstrategien (mit Beteiligten, Stadtparlament usw.) e. Erprobung anderer Beteiligungsformen Betroffener f. Ansätze wissensbasierter Politik erproben und umsetzen g. Sensibilisierung für grundlegende politische Fehlentwicklungen (Anreize, Sanktionen, Strukturen usw.) h. Kein Ausspielen von Bevölkerungsgruppen gegeneinander (z.b. Einwanderer vs. Ortsansässige), sondern gemeinsame Erarbeitung verbindender Interessen Seite 9
10 6. Ausblick & Übertragbarkeit Folgeprojekte Arbeits-/ Ausbildungsintegration Geflüchteter in Lutherstadt Wittenberg Integration als Tandem (dt. Langzeitarbeitslose und Geflüchtete) in Eisleben/ Hettstedt Zusammenführung von Erkenntnissen, deren Differenzierung sowie Gewinnung neuer Erkenntnisse Steigender politischer Handlungsdruck begünstigt möglicherweise Veränderungsbereitschaft Großes Interesse in vergleichbar peripheren Regionen weltweit Umsetzung der Tatsache, dass Menschen a) nicht rational und b) nicht monetär begründet entscheiden; Suche nach tragfähigen theoretischen Begründungen (Institutionenökonomik?) Seite 10
11 DR. ANDREAS SIEGERT/ THOMAS KETZMERICK/ RAINER OHLIGER "ankommen - willkommen": Menschen gewinnen, Migration ermöglichen, demografischen Wandel in Sachsen-Anhalt gestalten Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 11
Dr. Andreas Siegert Zentrum für Sozialforschung Halle e.v. (ZSH) Projektlaufzeit: 11/2014 bis 11/2015. Gefördert durch: Unterstützt durch:
Gefördert durch: Unterstützt durch: Menschen gewinnen, Migration ermöglichen, demografischen Wandel in Sachsen-Anhalt gestalten: Kommunaler Dialog und Zuwanderung internationaler Fachkräfte als Lösungswege.
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