50. Fortbildungsveranstaltung für Hals-Nasen- Ohrenärzte
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- Rosa Gärtner
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1 Neues aus der Tumortherapie: Roboter-assistierte Chrirurgie, Targeted Therapy, Intensitätsmodulierte Strahlentherapie Autor: Prof. Dr. med. Andreas Dietz, HNO-Universitätsklinik Leipzig, Liebigstraße 18 a, Leipzig Die europaweite 5-Jahresüberlebensrate von Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals- Region (HNSCC) liegt derzeit bei 42 %. Insbesondere in den letzten drei Jahren haben sich verschiedene Leitlinien durchgesetzt, die den Versuch einer Standardisierung bei eingeschränkter Evidenzlage von Therapiekonzepten anstrengen. Hierbei wird im europäischen Raum überwiegend (Ausnahme England) festgestellt, dass bei funktionaler Operabilität primär chirurgischen Ansätzen der Vorzug gegeben werden sollte. Die Funktionalität, auch nach umfangreichen Rekonstruktionsmaßnahmen, muss in einem akzeptablen Maße wieder herstellbar sein, sodass neben der chirurgischen Expertise die Rehabilitation (sofort, mittelfristig) wesentliche und gleichbedeutende Anteile eines Behandlungskonzeptes darstellen. Der hier angesprochene multidisziplinäre Ansatz bildet mittlerweile Grundlage für die Zertifizierung eines Kopf-Halstumorzentrums nach DKG und bedarf einer kritischen Mindestgröße des behandelnden Zentrums. Wie aus der jüngeren Literatur bekannt, wonach high volume Zentren bessere Therapieergebnisse liefern als low volume centers, strebt man auch hierzulande an, mit der Zertifizierung nach DKG durch hohe Fallzahlen, ausreichender Zusammenarbeit in Tumorboards und unbedingter Einbindung phoniatrischer Kompetenz, die onkologische Struktur- und Ergebnisqualität zu verbessern. Die transorale Lasermikrochirurgie (TLM) nimmt hier einen zunehmenden Raum ein. Weitere transorale neuere Verfahren, wie die Chirurgie mit dem Telemanipulator Da Vinci oder Medrobotic Flex (TORS), erfreuen sich einer gewissen Aufmerksamkeit, sind aber aktuell in Deutschland eher als Innovation mit unklarer Akzeptanz zu bewerten. Moderne rekonstruktive Verfahren runden das Bild ab. Ferner haben sich pathologische Standards, wie Notwendigkeit der R0-Resektion, Messung des tumorfreien Resektionsrandes, Neck- Beurteilung (ECS) verfestigt. Schließlich arbeiten wir in der EORTC aktuell an einem QA Surgery zur Festlegung chirurgischer Kriterien in zukünftigen klinischen Studien. Die postoperative adjuvante Therapie unterliegt beispielsweise mittlerweile klaren pathologischen, auf Evidenzlevel I gesicherten Indikationskriterien. Ablativ chirurgische Verfahren konkurrieren mit sog. Organerhaltungs-Programmen, die sich derzeit im Stadium klinischer Studien befinden und als Standard nicht empfohlen werden. Schließlich spielt auch die chirurgische Kompetenz in die Erfassung und Behandlung der Spätfunktionalität im Rahmen der Tumornachsorge eine wichtige Rolle. Hierzu wird ein von uns entwickeltes spezielles Screening tool: ONCOFUNCTION vorgestellt, das sich ausschließlich mit der Erfassung funktioneller Spätfolgen befasst. Die moderne targeted Therapy mit Cetuximab wird derzeit durch die neuen Checkpoint-Inhibitoren (Immunonkologie) ergänzt. Erste Studienergebnisse verheißen eine hohe Effektivität, aber auch zunehmende Kosten in der Therapie der Kopf-Hals-Karzinome. IMRT und Schwerionen/Protonen bilden mittlerweile einen zunehmend wichtigen Teil der Kopf-Hals-Krebstherapie. Seite 1
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