Blinde Worte. Henryk Petzolt. Lyrik AAVAA editions. Alle Rechte vorbehalten. 1. Auflage 2013

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2 Henryk Petzolt Blinde Worte 2013 AAVAA editions Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2013 Lyrik Umschlaggestaltung: AAVAA Verlag Coverbild: Ines Liebig Fotos/Bilder: Ines Liebig Printed in Germany Taschenbuch: ISBN

3 ebook epub: ISBN ebook PDF: ISBN AAVAA Verlag, Hohen Neuendorf, bei Berlin ebooks sind nicht übertragbar! Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken! Alle Personen und Namen innerhalb dieses ebooks sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. 3

4 Blinde Worte Vorwort Richtig viel zu schreiben habe ich angefangen als ich blind geworden bin. Das war für mich ein Ablassventil für Schmerz und Leid. Damit wollte ich den Menschen zeigen was es bedeutet zu erblinden, in ewiger Finsternis zu leben und alles wieder erlernen zu müssen ohne seine Augen benutzen zu können. Am Anfang war ich resigniert, fühlte mich verlassen und habe das entsprechend in meinen Gedichten verarbeitet. Durch das Schreiben von Gedichten habe ich alte Dinge wieder in mir entdeckt und diese nieder geschrieben. Damit möchte ich zeigen, dass es auch für Blinde einen Weg gibt. Es ist kein leichter, sondern ein steiniger Weg, den man allein nicht schaffen kann. Dazu braucht man Menschen, die einem zur Seite stehen. Man kann nicht einfach so mit seiner Blindheit abschließen, sondern muss sich damit auseinander setzen. 4

5 Ich habe in meinem Leben viele Menschen kennen gelernt, die mich nur benutzt und dann fallen gelassen haben. Es gibt aber auch Menschen in meinem Leben, die mir immer zur Seite stehen und helfen wo immer sie können. Dieser Gedichtband soll dem Leser zeigen, dass es immer einen Weg gibt und dass es immer weiter geht im Leben egal was die Zukunft bringt. Wer weiß denn heute schon was morgen ist? 5

6 Augen auf Meine Augen zu öffnen und wieder alles zu sehen, durch die bunte Welt zu gehen, davon träume ich Nacht für Nacht, doch bin immer wieder blind aufgewacht. In meinen Träumen ist alles normal, fast erschrecke ich mich, es ist absolut real, dann möchte ich laut schreien vor Schmerz und weinen, wenn der Traum vorbei, mir keine Sonnenstrahlen scheinen... 6

7 Blinder Mann Ein blinder Mann sitzt still im Raum, seinen Seelenschmerz bemerkt man kaum, er starrt an eine weiße Wand, zur Faust geballt die rechte Hand. Das Leben stellt ihm viele Fragen, zu stolz ist er sich zu beklagen, Tränen stehen in den Augen, sucht verzweifelt nach dem Glauben. Ganz allein sitzt er im Dunkeln, keine Farben, kein Licht, kein Funkeln, der blinde Mann, er atmet schwer, ist freudenlos und will nicht mehr. Erinnerungen so schnell verblassen, 7

8 muss alte Zeiten ziehen lassen, der blinde Mann sitzt da und weint, keiner es zu merken scheint. 8

9 Farben Schwarz und blau sind meine Farben, weil schwarz ich seh, und blau meine Augen. Rot ist so nen Ding für sich, mag zwar Kirschen und Tomaten, doch Erdbeeren und Politik komm mir net aufn Tisch. Grün ist auch nicht so mein Ding, weil ich nicht der Öko bin. Gerne mag ich das Braun, die Augenfarbe vieler Frauen. Übers Pink will ich net reden, da kann s krasse Diskussionen geben. 9

10 Zitrusfarben allgemein, zieh ich mir auch gern mal ne ganze Zitrone rein, müssen es bei mir nicht sein. Vor grauen Farben nehme ich Reißaus, die bauen nur Depressionen auf. Vermiss die farbenfrohe Welt, bissel einsam hier im düsteren Umfeld, auch wenn ich die Sonne spür, sie zu sehen ich gäb einiges dafür! 10

11 Erwartungen Was erwartest du vom Leben? Was macht den Sinn nur aus? Kommst du ab von deinen Wegen, oder geht s nur geradeaus? Bergauf und bergab, mal lachen und mal weinen, Glück in der Liebe, Pech im Spiel, egal wie man s sieht, es bringt nicht viel. Hast du einen Job, oder hast du keinen, wer macht schon das, was ihm gefällt? Jeden Tag dasselbe Spiel, Hauptsache es stimmt das Geld. 11

12 Das Leben schreibt die besten Bücher, du kannst es nicht belügen, dies wird dir nicht gelingen, Fehler werden dich vorwärts bringen. Eines ist aber Sonnenklar, folgst du deinem Herzen, wird das Leben wunderbar. 12

13 Ein Licht im Dunkeln Weißt du wie es ist, wenn man plötzlich blind und völlig alleine ist? weißt du wie es ist, wenn man ohne Hoffnung und Glauben von heut auf morgen ist? weißt du wie es ist, wenn man seine besten Freunde aus alten Tagen vermisst?...jahrelang hab ich gesucht, hab die Zeit gehasst und verflucht... Hab dem Glauben abgeschworen, jeglichen Mut und Hoffnung verloren. Weißt du wie es ist, wenn du in deinen Träumen deine Freunde vermisst? 13

14 weißt du wie das ist, wenn du schlaflos bist und nasskalt schwitzt?...zu wissen dass du nun alleine bist! Doch ich hab die Suche nicht aufgegeben, eingetragen mich in alle Listen wo es nur ging. wollte zurück mein altes Leben. Weißt du wie es ist, wenn da plötzlich eine bekannte Stimme am Telefon ist?...die dich kennt und dich fragt ob du der DIGGER/SPEZI bist? Weißt du wie es ist, wenn plötzlich ein Licht im Dunkeln aufblitzt?...wenn du weißt dass du nicht mehr alleine bist, weil da noch jemand aus deiner Vergangenheit ist? Endlich wurden die Träume wahr, ein neues Leben nun vor mir lag... Gewidmet Beatrix Bellingrath& Ronald Köppe 14

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16 Das Leben Das Leben ist ein komisches Ding, das manchen zur Verzweiflung bringt, hoch und runter geht s die Leiter, mal ist es wolkig mal ist es heiter, da ist man eben noch schlecht drauf, plötzlich geht s bergauf, ist man jetzt noch im größten Dreck, sind die Sorgen plötzlich weg, vorhin keine Lust was zu machen, schon ein herzhaftes lachen, das Leben ist nicht zu erklären, Geheimnisse hat es zu verbergen. 16

17 Kannst du? Kannst du mir sagen wie die Straßen aussehen, welche Menschen durch die überfüllten Passagen gehen? Kannst du mir zeigen was Liebe ist, wie es ist wenn man einen Menschen vermisst? Kannst du mir sagen was das Leben noch bringt, warum man im Leben mehr verliert als gewinnt? Kannst du mir erzählen von des Schicksals Wegen, auf die ich mich werde noch begeben? Kannst du all dies ohne zu lügen, mich dabei hinterrücks zu betrügen? Kannst du mir erzählen dass mir wieder die Sonne 17

18 scheint, ohne dass in dir tief deine Seele weint? Kannst du in die Zukunft sehn, welche Schmerzen muss ich noch überstehen? 18

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21 Manchmal Manchmal sitz ich nur so da, denk an das was einmal war, Manchmal denke ich zurück, an die Zeiten voller Glück, Manchmal seh ich zu den Sternen, sehe in unendlich Fernen, Manchmal fließen ein paar Tränen, die sich nach alten Tagen sehnen, Manchmal ist mein Herz so schwer, fühle mich so schrecklich leer, Manchmal aber sehe ich ein Licht, wünschte mir ich träumte nicht... 21

22 Verblasste Bilder Bilder verblassen in meinem Kopf, Bilder von schönen Zeiten, Zeiten die mir Spaß bereiteten. Kann nicht mehr erkennen Familie und Freunde, kann nicht mehr erkennen Pflanzen und Bäume, Im Garten meiner Eltern bin ich völlig fremd. Habe Angst das im Kopf ein Leck, bald ist alles völlig weg, nur noch schwarz und zu End. 22

23 Vergessene Bilder Viele Gesichter sah ich schon lange nicht mehr, sie werden wohl verblassen, ich erinnere mich nicht mehr. Sollt ich sie beschreiben, dann wär dies für mich schwer, ich gäbe für das Resultat, weder Garantie noch Gewähr. Dann bin ich traurig, fühl mich so leer, ich vermisse die Farben und Bilder, bitte gebt sie wieder her. Meinem Gedächtnis gehen die Bilder verloren, 23

24 selbst diejenigen, die im tiefsten Winkeln verborgen. 24

25 Ewige Dunkelheit Gefangen in ewiger Dunkelheit, meine Seele vor Schmerzen schreit. Doch keiner kann ihren Schmerz vernehmen, ihrer Worte nicht verstehen. Um mich herum nur Dunkelheit, des Schattenfürsten Reich so weit. Wenn du meine Welt betrittst, spür ich dich so leise du auch bist. Nimm meine Hand, schalt ab den Verstand. Folg mir in unendlich Weiten, werden dir Qual und Leid bereiten. Schweb dahin du Schattenkind, 25

26 tief in das Flammenmeer geschwind. Flammen züngeln an dir empor, doch hab keine Angst davor. Ich schütze dich mein schönes Kind, in die Tiefen geht s nun geschwind. Ewige Dunkelheit umgibt nun auch dich, dort drunten findest du auch mich. Verlass dich nicht auf den Augen Schein, gar trügerisch kann die Hölle sein! 26

27 Der Drachen Hoch am Himmel steht ein Drachen, kunterbunt schwebt er dahin, vom herbstlichen Wind wird er getragen, aus dem Blicke und dem Sinn. Schwebt dahin in ferne Landen, über manchen Ozean, irgendwo wird er wohl landen, ich hoffe nur er kommt gut an. Vom Wind getragen an manchen Ort, wohin genau das weiß man nicht, ein Lächeln er dir bringen wird, auf dein leidgeplagt Gesicht. 27