Weihnachten Das Licht der Welt erblicken. wir drücken es in unserer Sprache so schön aus: Da hat er das Licht der Welt

Transkript

1 Weihnachten 2010 Das Licht der Welt erblicken Liebe Schwestern und Brüder, wir drücken es in unserer Sprache so schön aus: Da hat er das Licht der Welt erblickt das gilt von jedem von uns! Geboren werden, zur Welt kommen, aus dem bergenden, doch dunklen Mutterschoß in das Helle einer Welt, in der das Bergende nichts Selbstverständliches, sondern immer nur Geschenk sein kann. Gott selbst erblickt das Licht der Welt. Anrührend. Wie jeder von uns oder eben doch nicht: Krippe und Stall mit Ochs und Esel?! Darin mag sich für manche die Botschaft der Heiligen Nacht und damit von Weihnachten erschöpfen. Hübsch. Taugt es zu mehr? Jüngste Umfragen dieser Tage zeigen: für viele ist Weihnachten verzichtbar, vor allem der Geschenkerummel, das Essen mag noch angehen. Klar, wenn Sorgen drücken, Krisen das Leben beuteln, ist solcher Weihnachtstrubel nur eine zusätzliche Belastung. Und die Weihnachtsansprache des Papstes ist sowieso überflüssig getoppt im Negativimage nur noch von der des Präsidenten laut Umfragen! Da hat Gott das Licht der Welt erblickt und keinen interessiert s? Aber hören wir richtig in? Die Texte der Nacht sprechen davon, dass uns ein Licht aufgestrahlt ist, so wie die Hirten der Glanz der Engel umstrahlte. Noch deutlicher wird es am Weihnachtstag: das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt! Wer hat da das Licht der Welt erblickt? Schon die frühen Christen verstanden das Wort Jesu von der Notwendigkeit der Neugeburt sehr genau, wenn wir bis heute die Taufe als neue Geburt feiern: da hat ein Mensch das Licht der Welt erblickt: Christus.

2 Da erfährt jemand die Wahrheit der Weihnachtsbotschaft und wird selbst Lichtträger. Weihnachten bringt Licht. Christen bezeugen das. Da mag sich bei unseren Zeitgenossen natürlich Widerstand regen gerade das zu Ende gehende Jahr zeigt doch, was Kirche, was Christen anrichteten. Lichtträger dann doch eher im wahrsten Sinne des Wortes: Luzifer! Das soll nicht verharmlost werden auch wenn die Anmerkung gestattet sein darf, dass bisher niemand außer der Kirche soviel Licht in die dunklen Kellergewölbe der eigenen Geschichte getragen hat, um sie zu erhellen! Aber es muss doch hingewiesen werden auf die zwei Jahrtausende, in denen Christen es waren, die im Licht von Bethlehem Wärme, Menschlichkeit, Leben und Liebe gebracht haben: was ist mit den unzähligen Heiligen, mit Augustinus, einem Franziskus, ja auch Nikolaus und Martin, mit Edith Stein, mit einer Mutter Teresa, mit Johannes Paul II.? Nicht Selbstverwirklichung stand da auf dem Plan, sondern Zeugnis, das Folge davon ist, dass da jemand das Licht der Welt erblickt hat! Und Licht bedeutet Leben! Ich denke an die Menschen, deren Leben dunkel ist, die durch Lebenskrisen, Krankheit, Trennung von vielem abgeschnitten sind, was lebenswert ist; wie das junge Paar, glücklich zusammen, endlich auch mit Kind Arbeitslosigkeit, MS- Erkrankung des Mannes, Sozialhilfe Weihnachten ist schön und gleichzeitig zum Heulen! Wäre bei unseren Zeitgenossen das Weihnachtsfest, die wahre, die echte Weihnacht, nicht die Ware Weihnacht, höher im Kurs, wenn sie spüren würden, dass durch IHN, Christus, das Leben lebenswerter würde?! Und nicht nur Kirchenferne erbitten sich das! Aber wenn ein Leben lebenswerter würde, dann gäbe es doch auch das Gegenteil: lebensunwertes Leben! Nein! Das ist doch die Weihnachtbotschaft: das Leben hat

3 Würde, jedes Leben. Weil Gott selbst ein Teil davon geworden ist nicht ganz oben, sondern ganz unten. Geht uns da nicht ein Licht auf? Manche mögen sagen: Davon kann ich mir nichts kaufen! Das stimmt. Licht, das mir mein Leben deutet, ist immer Geschenk und ich kann es nur so weitergeben, als Geschenk. Wer in Seinem Licht sieht, sieht anders, deutet anders, weil dieses Licht andere Maßstäbe hat. Wer dem folgt, ist nicht immer auf Erfolgskurs, aber im Lebensstrom zur Quelle hin. An Weihnachten erblicken wir das Licht der Welt das könnte von jedem von uns gelten. Amen.

4 Fürbitten Heilige Nacht Unseren Herrn Jesus Christus, in dem wir das wahre Licht erblicken, wollen wir bitten: - Für alle Christen, dass wir mit unserem Leben Zeugen dafür werden, dass die Menschen in Deinem Licht Leben und Sinn finden. (Christus, höre uns - oder: gesungener Ruf) - Für Deine Heilige Kirche, unseren Papst Benedikt, unseren Bischof Franz-Peter und alle Hirten, dass sie in Aufmerksamkeit gegenüber den Zeichen der Zeit Deine Frohe Botschaft glaubwürdig verkünden. - Für alle, die keinen Frieden mit sich und der Welt finden, die heute in besonderer Weise ihre Dunkelheiten und Einsamkeit spüren oder ihr Leben als leer und sinnlos empfinden. - Für die werdenden Mütter und Väter, die in einer Notlage sind und sich um die Zukunft ihres Kindes sorgen. - Wir bitten Dich für Deine Geburtsstadt Bethlehem und das Land Israel: Schenke seinen Bewohnern Gedanken, Worte und Taten des Friedens. - Wir bitten Dich für alle Menschen, denen wir uns heute auf besondere Weise verbunden fühlen. Kurze Stille In der Freude über Deine Nähe loben und preisen wir Dich mit dem Vater und dem Heiligen Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

5 Fürbitten Weihnachtstag Unseren Herrn Jesus Christus, in dem wir das wahre Licht erblicken, wollen wir bitten: - Für alle Christen, dass wir mit unserem Leben Zeugen dafür werden, dass die Menschen in Deinem Licht Leben und Sinn finden. (Christus, höre uns - oder: gesungener Ruf) - Für Deine Heilige Kirche, unseren Papst Benedikt, unseren Bischof Franz-Peter und alle Hirten, dass sie in Aufmerksamkeit gegenüber den Zeichen der Zeit Deine Frohe Botschaft glaubwürdig verkünden. - Für alle, die keinen Frieden mit sich und der Welt finden, die heute in besonderer Weise ihre Dunkelheiten und Einsamkeit spüren oder ihr Leben als leer und sinnlos empfinden. - Für die werdenden Mütter und Väter, die in einer Notlage sind und sich um die Zukunft ihres Kindes sorgen. - Wir bitten Dich für Deine Geburtsstadt Bethlehem und das Land Israel: Schenke seinen Bewohnern Gedanken, Worte und Taten des Friedens. - Für die Menschen, die uns verlassen haben und die wir an diesem Weihnachtsfest besonders vermissen. In der Freude über Deine Nähe loben und preisen wir Dich mit dem Vater und dem Heiligen Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen