Bedarfsorientierte Konzeptionierung von Photovoltaikanlagen
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- Karl Friedrich
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1 1 Bedarfsorientierte Konzeptionierung von Photovoltaikanlagen Martin Fürnschuß, Mike Alexander Lagler, Ernst Schmautzer Institut für Elektrische Anlagen und Netze der TU Graz
2 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 2 Agenda Motivation Einfluss der Sonnenstrahlung Konzeptionierung einer PV-Anlage anhand eines Beispiels: Verschattungsanalyse Elektrische Jahreserträge Autonomiegrad/Eigenverbrauchsgrad Schlussfolgerungen
3 3 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria Motivation Bisher: Auslegung auf möglichst hohen elektrischen Ertrag Ausrichtung der PV-Module nach Süden Einspeisetarif 2005: 53,5 ct / kwh Heute: (Quelle: e-control) Einspeisetarif sinkt 2016: 8,24 ct / kwh (Quelle: e-control) Prosumer verlangen nach hoher ökonomischer Effizienz und hoher Autonomie Optimale Positionierung der PV-Module (azimutale Ausrichtung und Neigung) zur Deckung des Eigenbedarfs Quelle:
4 4 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria Sonnenstrahlung (1) Messung der Bestrahlungsstärke auf horizontale Platte Globalstrahlung E G [E G ] = W / m² Sonne Weltall E G setzt sich zusammen aus Direktstrahlung E dir Diffusstrahlung E diff Reflektierte Strahlung E Refl Streuung Reflexion am Rand der Atmosphäre EDiff Absorption EG EDir ERefl Messfläche Erdoberfläche Atmosphäre Reflexion an Umgebung Abbildung 1: Aufteilung der Sonnenstrahlung
5 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 5 Sonnenstrahlung (2) Globalstrahlung abhängig von Geografischen Standort Datum/Uhrzeit Wetter Sonnenstand Globalstrahlung dient zur Berechnung der Bestrahlungsstärke auf beliebig geneigte und azimutal ausgerichtete ebene Fläche. Abbildung 2: Einfallende Globalstrahlung pro Jahr auf Teile von Eurasien und Nordafrika [1] Abbildung 3: Auf PV-Modul auftreffende Sonnenstrahlung E Mod
6 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 6 Konzeptionierung einer PV-Anlage (1) Optimale Positionierung der PV-Module abhängig von: Lastprofil des Betreibers der PV-Anlage Horizontalverschattung durch umliegende Objekte Azimutaler Ausrichtung und Neigung der PV-Module Abstand zwischen den Modulreihen Beispiel: Einfamilienhaus mit Flachdach: 5 kwp PV-Anlage Höhe h = 7 m Gebäude G 1 mit Flachdach; h = 15 m Gebäude G 2 mit Flachdach; h = 20 m Baum B 1 ; kegelförmig; h = 11 m Abbildung 4: Anordnung eines Hauses mit PV- Anlage und umliegenden Objekten
7 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 7 Konzeptionierung einer PV-Anlage (2) Vorgangsweise: Iterative Drehung der PV-Module zwischen einer Ost (α Mod = -90 ) und Westausrichtung (α Mod = +90 ). Abbildung 5: Definition des Reihenabstandes l Reihe und des Neigungswinkels γ Mod Wiederholung dieses Vorgangs für verschiedene Neigungswinkel (γ Mod ) der PV-Module sowie Reihenabständen (l Reihe ). Auswahl der optimalen Positionierung der PV-Module hinsichtlich Autonomiegrad Eigenverbrauchsgrad Modulneigung γ Mod [γ Mod ] = Reihenabstand l Reihe [l Reihe ] = cm
8 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 8 Konzeptionierung einer PV-Anlage (3) Einfluss der Verschattung auf die elektrischen Jahreserträge pro Modul W Mod Steigerung des elektrischen Jahresertrages der PV-Anlage um 400 kwh / p.a.
9 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 9 Konzeptionierung einer PV-Anlage (4) Einfluss der Verschattung auf die elektrischen Jahreserträge der gesamten PV-AnlageW PV Maximum W PV = 5,78 MWh / p.a. bei γ Mod = +35, α Mod = +30 und l Reihe = 100 cm
10 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 10 Konzeptionierung einer PV-Anlage (5) Bilanzierter Autonomiegrad A Bil : AA BBBBBB = WW PPPP WW VVVVVVVVVVVVVVVVV = PP PPPP tt dddd PP VVVVVVVVVVVVVVVVV tt dddd Aussage über Deckung des Eigenenergieverbrauchs durch die PV-Anlage Nur über längeren Zeitraum (z.b. Kalenderjahr) sinnvoll AA BBBBBB 00 Abbildung 6: Definition des bilanzierten Autonomiegrades A Bil
11 Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria Konzeptionierung einer PV-Anlage (6) Eigenverbrauchsgrad E Vg : EE VVVV = mmmmmm WW PPPP, WW VVVVVVVVVVVVVVVVV WW PPPP = mmmmmm PP PPPP tt, PP VVVVVVVVVVVVVVVVV (tt) dddd PP PPPP tt dddd Aussage über die Eigennutzung der elektrischen Energie von der PV-Anlage Bildung in kurzen zeitlichen Abschnitten (z.b. 15-min-Intervall) Vergleichbare Werte durch Mittelwertbildung über längeren Zeitraum (Kalenderjahr) 0 E Vg 1 Abbildung 7: Definition des Eigenverbrauchgrades E Vg
12 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 12 Konzeptionierung einer PV-Anlage (7) Lastprofil mit Morgenspitze; Standort Graz Globalstrahlung zwischen 06:00 Uhr und 08:00 Uhr schwach Bedingte Kompensation der Spitzen mit östlicher Ausrichtung möglich A Bil,max = 33,76 % bei α Mod = -30 und γ Mod = +30 und E Vg = 32,49 % Niedriger A Bil und E Vg erzielbar
13 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 13 Konzeptionierung einer PV-Anlage (8) Lastprofil mit Abendspitze; Standort Graz Globalstrahlung zwischen 14:00 Uhr und 16:00 Uhr ausreichend hoch Teilweise Kompensation der Spitzen mit westlicher Ausrichtung möglich A Bil,max = 36,52 % bei α Mod = +40 und γ Mod = +25 und E Vg = 34,54 % Mittelmäßiger A Bil und E Vg erzielbar
14 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 14 Konzeptionierung einer PV-Anlage (9) Lastprofil mit Mittagspitze; Standort Graz Globalstrahlung zwischen 10:00 Uhr und 13:00 Uhr hoch Fast vollständige Kompensation der Spitze mit südlicher Ausrichtung möglich A Bil,max = 45,26 % bei α Mod = -10 und γ Mod = +30 und E Vg = 36,80 % Hoher A Bil und E Vg erzielbar
15 15. Symposium Energieinnovation, 14.-, Graz/Austria 15 Schlussfolgerungen Optimale Positionierung der PV-Module hinsichtlich Autonomie ergibt sich aus: Lastprofil Verschattungsanalyse α Mod / γ Mod / l Reihe Steigerung der Autonomie durch Positionierung nur bis zu einem gewissen Maße möglich (abhängig von z.b. Globalstrahlung) Weitere Steigerung der Autonomie durch: Lastmanagement Installation eines Stromspeichers und/oder einer Wärmepumpe Erhöhung des elektrischen Energieverbrauchs: Klimaanlage/Zusatzheizung Schwimmbadheizung Höherer Komfort Quelle:
16 16 W I S S E N T E C H N I K L E I D E N S C H A F T Bedarfsorientierte Konzeptionierung von Photovoltaikanlagen Martin Fürnschuß Institut für Elektrische Anlagen und Netze der TU Graz
17 Referenzen [1] PVGIS, JRC Photovoltaic Gographical Information System, European Comission, [Online]. Available: [Zugriff am ].
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