BMÖ-Expertentreffen 12. Internationales Bodenseeforum für Einkauf und Materialwirtschaft

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1 BMÖ-Expertentreffen 12. Internationales Bodenseeforum für Einkauf und Materialwirtschaft 09. April 2019 WIFI Dornbirn Dkfm. Heinz Pechek 1

2 und Digital Procurement Anspruch und Realität 2

3 These 1: Anspruch: Die Bedeutung des Einkaufs in den Unternehmen war noch nie so groß wie heute Der Zukaufsanteil beträgt bis weit über 70%. Realität: Unternehmen beginnen zusehends mehr, aber dennoch erst langsam, das Potential an Wertschöpfung durch den Einkauf zu nutzen. 3

4 These 2: Anspruch: 90% - 95% der Herstellkosten sind konstruktions- und entwicklungsbedingt den größten Wirkungshebel Kosten zu beeinflussen liegt in der Phase der Entwicklung eines Produktes. Realität: In vielen Unternehmen wird die enge Zusammenarbeit Einkauf und Konstruktion nicht verwirklicht, der Einkauf wird viel zu spät eingeschaltet und verhandelt nur mehr über peanuts. 4

5 These 3: Anspruch: Der Einkäufer ist Kommunikator zwischen Kundenwunsch und Möglichkeiten des Beschaffungsmarktes und Motor der Digitalisierung. Realität: Einkäufer sind häufig gezwungen, nach wie vor bedarfsorientiert zu arbeiten, die Digitalisierung eröffnet neue Chancen und Geschäftsmodelle, lässt aber noch viele Probleme offen. 5

6 These 4: Anspruch: Der Einkäufer ist die Schlüsselgröße für den Wettbewerbsvorsprung von morgen es konkurrieren in Zukunft nicht Produkte sondern Supply Chains. Realität: Unternehmen lösen Bereichsgrenzen langsam auf und binden Lieferanten vermehrt in Wertschöpfung und Supply Chain ein, die Digitalisierung lässt Prozesse zusehends durchgängig werden. 6

7 These 5: Anspruch: Einkäufer, die in Zukunft nicht den Lead in der Digitalisierung aufnehmen und strategisch operieren, werden keine Einkäufer mehr sein. Realität: Noch immer sind Einkäufer auch mit der Bedarfsdeckung und Bestellabwicklung und anderen nicht wertschöpfenden Aufgaben konfrontiert. 7

8 These 6: Anspruch: Es werden in Zukunft viel mehr Personen im Unternehmen einkaufen als bisher. Der Einkäufer ist Coach von Entwicklung, Bedarfsträger, Produktion und IT. Realität: Einkäufer verabsäumen PR für ihre Funktion und widmen sich zu wenig konkreten, nachvollziehbaren Controlling- und Ergebnis-Darstellungssystemen. 8

9 These 7: Anspruch: Operative Beschaffung verselbstständigt sich und löst sich vom Einkauf. Realität: Prozesse und Workflows sind nach wie vor zu wenig optimiert und auf Digitalisierung ausgerichtet und es vergeht zu viel Zeit für Operations. 9

10 These 8: Anspruch: Der Widerspruch Local Procurement versus Global Procurement löst sich auf. Weltweites Sourcing wird zum Überlebensfaktor und ist nur mit neuen Medien wirklich umsetzbar. Realität: 70% der Lieferanten liegen im Umkreis von 200 km. 10

11 These 9: Anspruch: Digitalisierung fördert Collaboration, Early Supplier Involvement schafft neue Geschäftsmodelle und verändert das Einkaufsverhalten Realität: Prozesse der Digitalierung verzögern sich. 11

12 These 10: Anspruch: Digitalisierung und Digital Procurement verändern den Einkauf grundlegend Realität: e-procurement ist State of the Art in großen Unternehmen, zur Digitalisierung werden noch Lösungen gesucht. 12

13 Leitgedanken des BMÖ Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich 13

14 Verantwortung des Einkaufs Einkauf 1.Stufe betrieblicher Wertschöpfung Bis zu 70% und mehr der Unternehmensleistung sind Zukauf (Spend) 90-95% der Herstellkosten sind konstruktions - und entwicklungsbedingt (Hebel 1) Kostenmanagement: Jeder nicht ausgegebene Euro erhöht direkt und bilanzwirksam das Unternehmensergebnis 14

15 Der Einkauf ist verantwortlich für: Zeit Kosten Qualität Innovation nachhaltige Sicherung der Zulieferqualität und Lieferantenbasis robuste Supply Chains und Wertschöpfungsketten TCO Spendmanagement Reduktion Maverick Buying 15

16 Der Einkauf ist: Kompetenzträger für Beschaffungsmarkt und Lieferantenmanagement Kommunikator zwischen Kundenwunsch und Möglichkeiten des Beschaffungsmarktes (Hebel 2) Innovationsmotor im Unternehmen (Innovationspotential strategische Lieferantenbasis) Kompetenzträger für Einkaufsverfahren, -strategien, -methoden, -systeme (Digital Procurement) Schnittstellenmanager ERP-Planungs- und Steuerungssysteme 16

17 Die neue Herausforderung: Digital Procurement und Einkauf 4.0 Big Data Ökonomie, IoT, Digitalisierung, selbststeuernde Systeme M2M-Kommunikation Kommunikation in Echtzeit Losgröße 1 Neue Geschäftsmodelle 17

18 Die neue Herausforderung: Digital Procurement und Einkauf 4.0 Selbststeuernde Systeme Autonomes, selbststeuerndes Beständemanagement Predictive Maintenance Autonome Lagerorganisation und -technik Selbstfahrender interner und externer Transport 18

19 Rollenprofil Einkauf Digital Procurement Expert Manager der Big Data Ökonomie und Big Data Scientist Schnittstellenmanager der IT-, ERP- und Kommunikationssysteme Kompetenzträger und Problemlöser für Datenmanagement, Datensicherheit, Datengeschwindigkeit, Harmonisierung IT und ERP- Systeme Promotor und Nutzer neuer Geschäftsmodelle Dirigent im Internet der Dinge 19

20 Über den BMÖ Seit nunmehr 20 Jahren fungiert der BMÖ als Interessensvertretung für das österreichische Einkaufs- und Supply Chain Management. Dabei leistet er Aufbauund Entwicklungsarbeit in allen fachlich relevanten Themenfeldern des Einkaufs und begleitet Einkäufer in deren Arbeit und unternehmerischer Verantwortung. Der Fokus liegt auf der Verbesserung des Stellenwertes der Funktion Einkauf im Unternehmen. Ein umfassendes Leistungsprogramm und breit gefächertes Weiterbildungsangebot komplettiert das Angebot des BMÖ. BMÖ Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich Liechtensteinstraße 35/1/ Wien Telefon +43 (0) Fax +43 (0)