Eiweisse und Tierernährung
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- Rainer Solberg
- vor 8 Jahren
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1 Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung Bundesamt für Landwirtschaft BLW Eiweisse und Tierernährung Aktuelles und Herausforderungen Dominique Kohli, Vizedirektor BLW 17. April 2013
2 Aufbau des Vortrags Heutige Situation in der Schweiz Kontext, AP Produktion und Einfuhr von pflanzlichen Eiweissen Blick in die Zukunft Projekt «Donau Soja» Die agrarpolitischen Massnahmen Folgerungen und Ausblick 2
3 Kontext Strategische Schwerpunkte 1. Sichere und wettbewerbsfähige Nahrungsmittelproduktion und -versorgung gewährleisten 4. Innovation und Unternehmertum in der Land- und Ernährungswirtschaft fördern Innovation und Unternehmertum sichere und wettbewerbsfähige Versorgung Vitalität und Attraktivität des ländlichen Raums Nachhaltige Produktion, nachhaltiger Konsum 2. Ressourcen effizient nutzen und verantwortungsbewussten Konsum fördern 3. Vitalität und Attraktivität des ländlichen Raums stärken 3
4 AP Verordnungspaket Zeitplan April bis Juni 2013: Anhörung der interessierten Kreise Bis Herbst 2013: Auswertung der Stellungnahmen Vorbereitung des BR-Beschlusses (voraussichtlich Ende 2013) Geplantes Inkrafttreten am 1. Januar 2014 Vorbereitungsarbeiten 2012/2013 und Organisation Arbeitsgruppen 14 Arbeitsgruppen mit externen Experten aus Forschung, Vollzug und Beratung sowie verschiedene Berufsorganisationen Gruppe Vollzug Auftrag und Ziel: ein kohärentes und möglichst einfach vollziehbares Agrarpolitik-Projekt KOLAS, KBNL, KVU, KIP, PIOCH, Identitas, BFS 4
5 AP Qualitätsstrategie Ziel: Unterstützung der gemeinsamen strategischen Ausrichtung der Landwirtschaft und ihrer Partner auf Qualitätsführerschaft, Qualitätspartnerschaft und Marktoffensive (Neue) ergänzende Massnahmen Förderung von Qualität und Visibilität der Nachhaltigkeit in der Land- und Ernährungswirtschaft Stärkung der Kommunikation durch offizielle Qualitätszeichen und neue Kennzeichnung für besonders nachhaltig hergestellte Produkte Exportinitiativen: Markteintritt-, Markterschliessungsabklärungen und Marktbearbeitungsprojekte 5
6 AP Konkretisierung der Qualitätsstrategie Subsidiäre Finanzhilfe für Programme und Projekte zur Förderung von Qualität und Nachhaltigkeit: Orientierung an den Marktbedürfnissen und positiven Langzeiteffekten Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Kooperation entlang der gesamten Wertschöpfungskette Art. 11 LwG Verordnung über die Förderung von Qualität und Nachhaltigkeit in der Landund Ernährungswirtschaft (QuNaV) Qualitäts- und Nachhaltigkeitsprogramme Innovative Nachhaltigkeitsprojekte «Leuchtturm-Projekte» z. B. Erschliessung wertschöpfungsstarker Nischen durch nachhaltige Produkte 6
7 Situation in der Schweiz Die Schweiz ist in erster Linie ein Grasland Günstige pedoklimatische Bedingungen für die Grasproduktion Effiziente Proteinversorgung bei der Rinderfütterung. Die komparativen Vorteile der Produktion von pflanzlichen Eiweissen für die Schweine- und Geflügelfütterung sind in der Schweiz gering (Ertrag und Wirtschaftlichkeit). 7
8 Situation in der Schweiz Flächen mit Eiweisspflanzen in der Schweiz (2011) Marginale Produktion auf ca. 1,6 % der offenen Ackerfläche! Total offene Ackerfläche Eiweisserbsen Soja ca ha 3496 ha 1157 ha Einfuhr in die Schweiz (2012) Sojabohnen Sojaschrot t t Die Schweiz ist im internationalen Vergleich nur ein kleiner Sojaproduzent und -verbraucher: Anteil an der weltweiten Produktion 0,001 % und Anteil am weltweiten Konsum 0,1 % Quelle: Soja Netzwerk Schweiz 8
9 Situation in der Schweiz 9
10 Donau-Soja-Erklärung Die Unterzeichnerstaaten, darunter die Schweiz, streben eine europaweite Eiweiss-Strategie im Donauraum an. Unterzeichnerstaaten: Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Kroatien, Österreich, Serbien, Slowenien, die Schweiz und Ungarn. Unterzeichnung der Erklärung anlässlich der internationalen Grünen Woche in Berlin
11 Donau-Soja-Erklärung Ziele der Donau-Soja-Erklärung Förderung des Sojaanbaus in den Regionen, die an die Donau grenzen Zone mit günstigem Klima, Nutzung der regionalen Ressourcen Verringerung der Versorgungsabhängigkeit bei pflanzlichen Eiweissen mittel- und langfristig keine genetisch veränderten Organismen (GVO) Verbesserung der ökologischen und energetischen Bilanz der Land- und Ernährungswirtschaft Die Schweiz bringt in die Donau-Soja-Initiative wichtige Kompetenzen hinsichtlich Forschung und Anbau von Sojasorten ein (Beteiligung von AGROSCOPE). 11
12 Massnahmen im Rahmen der AP Massnahmen zur Förderung der Produktion von pflanzlichen Eiweissen: Regelmässige und ausgeglichene Fruchtfolge im Rahmen des Ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN). Beibehaltung des Beitragsansatzes von 1000 Fr./ha für Körnerleguminosen (Einzelkulturbeitragsverordnung) Ebenfalls gültig für den gemischten Anbau von Eiweisserben und Getreide (Stützkultur) Ausweitung der Extenso-Beiträge auf Eiweisspflanzen und Ackerbohnen (400 Fr./ha, Direktzahlungsverordnung) Beitragsberechtigung gemäss dem neuen Direktzahlungssystem 12
13 Direktzahlungen AP Mittelverteilung im Jahr 2017 Übergangsbeiträge Tierwohlbeiträge Natürliche Lebensgrundlagen - Biodiversitätsbeiträge - Produktionssystembeiträge 19% - Ressourceneffizienzbeiträge Einkommenssicherung 11% Tierwohl 10% Kulturlandschaft 21% Versorgungssicherheit 39% - Kulturlandschaftsbeiträge - Landschaftsqualitätsbeiträge Versorgungssicherheitsbeiträge 13
14 Internationale Lage Pflanzliche Eiweisse sind und bleiben auch in Zukunft sehr gefragt: Anstieg der Weltbevölkerung Erhöhter Fleisch- und Eierkonsum Schwinden des Ackerlands Einfluss des Klimawandels (Hitze, Wasser)? Diese Situation wirkt sich auf das Angebot und die Nachfrage aus und erhöht den Preisdruck. Der Selbstversorgungsgrad bezüglich Eiweisse beträgt in der Europäischen Union (EU) 33 %; in Nord- und Südamerika werden für den europäischen Bedarf auf rund 20 Mio. ha Sojabohnen angebaut. Der Bedarf steigt in China und anderen Schwellenländern. 14
15 Ausblick In der Schweiz: In der Schweiz will man das Produktionsvolumen an Eiweisskulturen mindestens auf jetzigem Niveau halten. Interessenskonflikt: vermehrt Eiweisskulturen anzubauen wäre möglich, doch nur zu Lasten von anderen Kulturen oder Nutzungen. Weitere Ansätze: Steigerung der Produktionseffizienz (Pflanzenzucht) Steigerung der Verwertungseffizienz (Verfütterung) Verwertung von Abfällen (No food and feed waste) Wiedereinführung von Tiermehl in der Fütterung 15
16 Ausblick Offene Fragen: Veränderung der Essgewohnheiten? Öffnung der Märkte Protektionismus? GVO ohne GVO? Entwicklung des Verhältnisses Angebot / Nachfrage - auf globaler Ebene? - auf kontinentaler Ebene? Preisentwicklung, Umgang mit Volatilität? Global Governance 16
17 Danke für Ihre Aufmerksamkeit 17
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