Zweischneidiger Sparauftrag im Gesundheitswesen René Huber, Direktor Asana Spital Leuggern

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1 Zweischneidiger Sparauftrag im Gesundheitswesen René Huber, Direktor Asana Spital Leuggern

2 Spitallandschaft Aargau Kaiseraugst Rheinfelden Olsberg GZF Rheinfelden Magden Möhlin Zeiningen Wallbach Mumpf Zuzgen Hellikon Obermumpf Wegenstetten S tein S chupfart Münchw Wittnau S isseln E iken ilen Gipf-Oberfrick Wölflins wil Oberhof Hirslanden Klinik Aarau Oeschgen Erlinsbach Kantonsspital Aarau GZF Laufenburg Frick Laufenburg Kais ten Ueken Küttigen Aarau Ittenthal Hornussen Herznach Densbüren Unterentfelden Buchs S uhr S chwaderloch E tzgen Mettau Hunzens chwil Wil Full-R euenthal Leibstadt Staufen Lenzburg Leuggern Ammerswil Koblenz Klingnau Böttstein Rietheim Tägerig Zurzach Tegerfelden Stetten Niederwil Rekingen Fischbach -Göslikon Künten Bellikon Eggenwil Widen Rümikon Berg- Mandach Döttingen Baldingen Böbikon Untere ndingen S ulz Hottwil Würen- S iglistorf Gans ingen Villigen lingen Endingen Lengnau S ti li S chneisingen Remigen Mönthal E lfingen Untersiggenthal Rüfenach siggenthal Oberbözberg Freienwil t r l Ober- ehrendingen Bözen Riniken Brugg E ffingen Unterbözberg Turgi r Ennet- Gallenkirch Umiken baden Gebenstorf Zeihen Linn Villnachern Windisch Baden Wettingen Habsburg Birmenstorf Hausen S chinz nach-dorf Mülligen S cherz -Bad Lupfig Neuenhof Würenlos Thalheim Birrhard B Fislisbach Ober- 50 km flachs Holderbank Birr Veltheim Oberroh rdorf Killwangen Auen Möriken Brunegg Mellingen Biberstein stein Nieder- S preiten- -Wildegg Wohlenschwil Mägenwil bach Remetschwil Rohr Rupperswil Menziken Burg S chafisheim Leuggern Othma r- singen Holziken Mellikon Wislikofen Fisibach Kais erstuhl Kantonsspital Baden Dintikon dietikon Rudolfstetten -Friedlisberg Murgenthal Rothrist Vordemwald Oberhofen Aarburg Villa im Park S trengelbach Brittnau Oftringen Zofingen S afenwil Zofingen Bottenwil Uerkheim Wiliberg Oberentfelden Kölliken Staffelbac h Attelwil Reitnau Muhen Schöftland Hirschthal S chloss rued K irchleerau Moo s- leerau Gränichen Unterkulm S chmiedrued Oberkulm Gontenschwil S eon Zetzwil Hallwil Leutwil Reinach Egliswil Leimbach Boniswil Birrwil Hägglingen Hendschiken Dottikon Niederlenz S eengen Beinwil Dürrenäsch Teufenthal Villmergen Hilfikon Büttikon S armenstorf Meisterschwanden Fahrwangen Wohlen Bettwil Uezwil Waltenschwil Kallern Boswil Buttwil Bremgarten Bünzen Geltwil Hermetschwil Muri Beinwil Zufikon Berikon Rottenschwil Besenbüren Aristau Unterlunkhofen Merenschwand Benzenschwil Oberwil-Lieli Oberlunkhofen Mühlau Jonen Muri Arni Islisberg gemeinnützige Betriebs-AG seit 2001 Menziken Auw S ins Abtwil Oberrüti Dietwil

3 Ausgangslage Die Herausforderungen der Spitäler in der Schweiz/im Aargau Stetiges Wachstum der gesamtschweizerischen Gesundheitskosten Haupttreiber sind - Bevölkerungswachstum - Medizinischer Fortschritt - Steigende Ansprüche (Patienten, Staat, Fachgesellschaften) - Zunehmend multimorbide Patienten Spardruck Kanton Aargau infolge strukturellem Defizit - Steuerertrag rückläufig - Ausgabenwachstum nimmt zu -> Druck auf Kosten Gesundheitswesen enorm -> Finanzpolitische Steuerung des Gesundheitswesens 3

4 Ausgangslage Bisherige Sparmassnahmen Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen (Gemeinden) im Kanton Aargau leisten seit Januar 2018 massive Sparbeiträge Über die Jahre 2018, 2019, 2020 wird Kanton um 80 Mio. CHF entlastet - Kürzung Gemeinwirtschaftliche Leistungen - Umsetzung «ambulant vor stationär» - Nicht kostendeckende Normkosten für Pflegeleistungen -> Restkosten 4

5 Folgen / Konsequenzen Mittel für zusätzliche Sparmassnahmen Totalrevision Spitalgesetz - Bildung von Versorgungsregionen soll möglich sein - Leistungsaufträge sollen durch Kooperationen erfüllt werden können - Möglichkeit Privatisierung Kantonsspitäler Spitalliste Weniger Auflagen (z. Bsp. Vorhalteleistungen, Einsatzbereitschaftszeit) - Auflagen (z. Bsp. Fachärzte) durch Kooperationen erfüllen -> Finanzpolitisches Ziel: Einsparung von weiteren Mio. CHF/Jahr -> Globalbudget?? Auf keinen Fall!! 5

6 Folgen / Konsequenzen Studie AIHK und AGV zu Gesundheitskosten Mehrere Massnahmen vorgeschlagen, um Kosten einzusparen Sind diese wirklich realistisch? Beispiel 1 Rückzug Kanton und Gemeinden aus Trägerschaft Spitäler Langfristiger Spareffekt von 20 Mio. CHF durch Senkung Baserate um Fr angenommen -> Mehrfachrollen des Kantons (Eigentümer und Leistungsbesteller versus Regulator und Tarifgenehmiger sowie Finanzierer 55% Anteil stationäre Akutsomatik) Kanton als Eigentümer will Dividenden Diese sind aber wesentlich tiefer als 20 Mio. CHF Zudem müssten auch privaten Investoren Dividenden ausbezahlt werden Gemeinden sind seit 2012 (Einführung neue Spitalfinanzierung) nicht mehr für die Spitalfinanzierung zuständig -> Spareffekt Gemeinden? 6

7 Folgen / Konsequenzen Patientenzahlen Asana Spital Leuggern (Anzahl Austritte) Leuggern 2017 Leuggern 2016 Differenz Differenz in % Stationäre Patienten % davon Säuglinge % Anteil allgemein*) 86.8% 86.1% -0.7% -0.8% Anteil halbprivat*) 8.9% 9.6% -0.7% -7% Anteil privat*) 4.3% 4.3% 0 0 Ambulante Patienten % Pflegetage Pflegeheim (inkl. Sunnähus) % 7

8 Folgen / Konsequenzen Jahresrechnung Asana Spital Leuggern 2017 (alle Zahlen in TCHF) Leuggern 2017 Leuggern 2016 Differenz Differenz in % Betriebsertrag % Betriebsaufwand % EBITDA % Abschreibungen/ Wertberichtigungen % EBIT % Finanzergebnis % a. ord. Erfolg % JAHRESERGEBNIS % EBITDA-Marge 4.3% 5.5% -1.2% 8

9 Folgen / Konsequenzen Studie der AIHK und AGV zu Gesundheitskosten Mehrere Massnahmen vorgeschlagen, um Kosten einzusparen Sind diese wirklich realistisch? Beispiel 2 Ausschreibung Gemeinwirtschaftliche Leistungen Ausbildungsbeiträge für Assistenzärzte -> wer ausser Spitäler soll das anbieten? Beitrag für ambulante, tagesklinische Angebote der Psychiatrischen Kliniken -> Nicht kostendeckend, deshalb Gefahr diese Leistung nicht mehr anzubieten -> mehr stationäre Fälle, was teurer würde Beitrag an Kinderschutzmassnahmen (KSB) und Alarmierung Nr. 144 (KSA) -> Auch andere bieten das nicht gratis an Kantonale Beiträge heute schon nicht kostendeckend und schweizweit auf tiefem Niveau 9

10 Folgen / Konsequenzen GWL pro Fall im Jahre

11 Folgen / Konsequenzen Fazit Senkung Baserate um Fr pro Fall würde infolge massiven Einsparungskonsequenzen in den Spitälern (primär Personalkosten) zu Qualitätsverlust führen Der allgemeine Kostenfokus drängt Nutzen für Bevölkerung und Wirtschaft in den Hintergrund - Risiko des Leistungsabbaus - Kurzfristige Kostenreduktion kann unerwünschte langfristige Effekte zur Folge haben Fatale Folgen für den qualitativ hochstehenden Gesundheitsstandort Kanton Aargau - Freie Spitalwahl Leistungen werden in anderen Kantonen beansprucht - Ausverkauf des Gesundheitswesens im Kanton Aargau - Volkswirtschaftlicher Schaden wäre enorm 36 Mio. CHF Steuerertrag 2015 für den Kanton Aargau durch Spitäler und Kliniken - Verlust von attraktiven Arbeitsplätzen im Kanton - Verlust grosser Auftraggeber für KMU s 11

12 Folgen / Konsequenzen Kantonale Gesundheitsausgaben pro Kopf

13 Forderungen Dem Gesundheitswesen im Kanton Aargau Sorge tragen Qualitativ hochwertiges und kostengünstiges aargauisches Gesundheitswesen muss erhalten bleiben Aargauische Leistungserbringer gegenüber ausserkantonalen stationären Anbietern nicht weiter benachteiligen Patienten, die auf ausserkantonale Angebote ausweichen, verursachen Mehrkosten für den Kanton ohne Mitspracherecht! Position als Gesundheitskanton stärken Gesundheitswesen ist wichtiger Arbeitgeber und für Lebensqualität und Sicherheit der Bevölkerung zentral auch in Landregionen! 13

14 Spital- und Klinikbarometer 2018 GFS Bern Breites Angebot auch in Randregionen zunehmend erwünscht 14

15 Spital- und Klinikbarometer 2018 GFS Bern Wunsch nach regionalem Angebot nimmt zu 15

16 Spital- und Klinikbarometer 2018 GFS Bern Qualität und Finanzierung 16

17 Forderungen Langfristig denken und nicht kurzfristig handeln Die Totalrevision des Spitalgesetzes darf nicht aus der Optik eines kurzfristigen Spareffektes betrachtet werden Chance nutzen - die Spitallandschaft Aargau für die kommenden Jahre zu sichern - die Versorgungssicherheit in den Land- und Randregionen zu verankern - Versorgungsregionen bilden zu können -> Kooperationen unter Leistungserbringern, welche Leistungsauftrag gemeinsam erfüllen Demographische Entwicklung kann nicht aufgehalten werden - Bevölkerungszunahme - Menschen werden älter und multimorbider - Bedarf nach medizinischer Leistung nimmt zu Spitalliste Regionalspitäler müssen mindestens im bisherigen Rahmen Leistungsaufträge erhalten Entscheidend für weitere Existenz!! 17

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19 Herzlichen Dank!!! Im Namen - des Asana Spitals Leuggern und seinen 350 Mitarbeitenden - der Gewährung der Versorgungssicherheit der Zurzibieter Bevölkerung - aller unserer Patientinnen und Patienten sowie aller Zulieferer und KMU s unserer Region danke ich Ihnen herzlich für Ihre notwendige, wichtige und matchentscheidende Unterstützung im kommenden politischen Alltag!! 19