Zwei Systeme: Deutschdeutsche Wirtschaftsentwicklung : Einführung in die Theorie von Wachstum und Entwicklung
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- Dieter Dittmar
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1 Zwei Systeme: Deutschdeutsche Wirtschaftsentwicklung : Einführung in die Theorie von Wachstum und Entwicklung
2 Organisation Exkursion Weitere Exkursion Frankfurt Börse/EZB 2
3 Überblick Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung National International (Zahlungsbilanz) Wachstumsrechnung 3
4 Literatur Burda/Wyplosz (2001, 2. Auflage), Kap. 2&3 (Allgemein) Krugman/Obstfeld (2006, 7. Auflage), Kap. 12 (Zahlungsbilanz) 4
5 Warum? Wir wollen die Leistungsfähigkeit zweier Volkswirtschaften miteinander vergleichen. Dazu benötigen wir einen Maßstab. Außerdem wollen wir die Probleme der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der DDR ergründen. Diese ist eng mit der Frage der Investitionen verknüpft. Außerdem mit Fragen der außenwirtschaftlichen Verschuldung. 5
6 Das BIP Es misst den Wert der in einer Volkswirtschaft in einer Periode hergestellten Waren und Dienstleistungen. Es misst aber auch die Summe aller individuellen Einkommen. Es misst aber auch alle Ausgaben, die für Waren und Dienstleistungen getätigt werden. Ist das nicht ein bisschen viel auf einmal? 6
7 Die drei Bedeutungen der (West-) Nationalstatistik Verwendungsrechnung/ expenditure approach: Ausgaben für privaten und staatlichen Konsum, Investitionen und Außenhandel BIP Aufbringungsrechnung/ output approach: Produktion aus Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen Einkommensrechnung/ income approach: Kapitaleinkommen + Arbeitseinkommen 7
8 Die drei Bedeutungen der (West-) Nationalstatistik Verwendungsrechnung/ expenditure approach: Ausgaben für privaten und staatlichen Konsum, Investitionen und Außenhandel Aufbringungsrechnung/ output approach: Produktion aus Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen BIP - Der Marktwert - aller für den Endverbrauch bestimmten - Waren + Dienstleistungen, die - in einem Land - in einer Periode hergestellt werden. Einkommensrechnung/ income approach: Kapitaleinkommen + Arbeitseinkommen 8
9 Inländerprinzip - Der Marktwert - aller für den Endverbrauch bestimmten - Waren + Dienstleistungen, die - in einem Land - in einer Periode hergestellt werden. Anders als beim BSP werden alle Leistungen innerhalb der Landesgrenzen gezählt, auch die von Ausländern. Leistungen von Deutschen im Ausland allerdings nicht. Unterschied zwischen BIP und BSP. 9
10 Die drei Bedeutungen der (West-) Nationalstatistik Verwendungsrechnung/ expenditure approach: Ausgaben für privaten und staatlichen Konsum, Investitionen und Außenhandel BIP Aufbringungsrechnung/ output approach: Produktion aus Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen Einkommensrechnung/ income approach: Kapitaleinkommen + Arbeitseinkommen 10
11 Die drei Bedeutungen der (West-) Nationalstatistik Verwendungsrechnung/ expenditure approach: Ausgaben für privaten und staatlichen Konsum, Investitionen und Außenhandel Aufbringungsrechnung/ output approach: Produktion aus Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen Y = C + G + I + (EXP-IMP) BIP Einkommensrechnung/ income approach: Kapitaleinkommen + Arbeitseinkommen 11
12 Einkommen = Konsum + Sparen Sie können mit Ihrem Geld nur zwei Dinge tun: sparen oder ausgeben. Die entscheidende Frage ist, wann Sie Nutzen aus dem Ausgeben des Geldes haben: Heute oder morgen? Konsum C ist Nutzen heute, Sparen S ist Nutzen morgen. Y = C + S 12
13 Sparen = Investieren Wenn Sie sich eine Wurst kaufen, ist das Konsum, weil der Nutzen sofort da ist. Wenn Sie sich Lehrbücher kaufen, ist das eine Investition, weil sie zur Schaffung zukünftigen Konsums dienen. Genauso können Sie das Geld aufs Konto legen, und Zinsen verdienen. Dann ist es sparen. Y = C* + S = C* + I *privater und staatlicher Konsum; kein Handel Daher gilt immer: Sparen = Investieren. 13
14 Außenhandel und Staatskonsum: Verwendungsrechnung C = Ausgaben für den privaten (nicht staatlichen) Verbrauch. G = Staatsausgaben I = Investitionen (EXP-IMP) = Bereinigung um Außenhandel, weil in den anderen Größen auch Konsum ausländischer Güter enthalten ist. Y = C + G + I + (EXP-IMP) 14
15 Die drei Bedeutungen der (West-) Nationalstatistik Verwendungsrechnung/ expenditure approach: Ausgaben für privaten und staatlichen Konsum, Investitionen und Außenhandel BIP Y = Y K + Y L Aufbringungsrechnung/ output approach: Produktion aus Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen Einkommensrechnung/ income approach: Kapitaleinkommen + Arbeitseinkommen 15
16 BIP-Verwendung Verfügbares X-Z Einkommen G Abschreibungen -Indirekte Steuern, +Subventionen Staatlich I C BIP NIP Volkseinkommen Privat Pers. Einkommen Verfügbares Einkommen (abzgl. Steuern+G ebühren) S C 16
17 Zahlungsbilanz Leistungsbilanz Handelsbilanz: Exporten - Importe Dienstleistungsbilanz Übertragungsbilanz: Zinsen, Reparationen, Schenkungen Kapitalbilanz Kapitalimport = Invesitionen aus Ausland, Schulden im Ausland Kapitalexport = Investitionen im Ausland, Forderungen ans Ausland Devisenbilanz 17
18 VGR international: Zahlungsbilanz LB + KB - DB = 0* Eine negative Leistungsbilanz kann entweder durch einen Rückgang der Währungsreserven oder durch Kapitalimporte ausgeglichen werden Ein Warenexport (netto) hat entweder eine Erhöhung der Devisenbilanz zur Folge (wenn die Waren bezahlt werden) oder eine Verringerung der Kapitalbilanz (das Ausland hat dann bei uns Schulden bzw. wir investieren ins Ausland) *In Burda/Wyplosz, S. 39 und Krugman/Obstfeld, S. 384 wird die DB anders interpretiert, daher steht dort ein + vor DB. 18
19 Wachstum Wie entwickelt sich die Volkswirtschaft? Woher kommt langfristiges Wachstum? 19
20 Begriffe Y = Output (gemessen z.b. als BIP) K = Kapital (Maschinen, Gebäude, ) L = Arbeit (z.b. Arbeitsstunden) C = Konsum I = Investitionen A = technischer Fortschritt 20
21 Symbole = Delta, Veränderung δ = delta, marginale Veränderung, wird in Ableitung gebraucht Vorsicht! Bezeichnet außerdem den Anteil des Kapitals, der verfällt. w = Wachstum, z.b. 2% pro Jahr 21
22 Die Produktionsfunktion Y=F(K,L) bedeutet, dass Y steigt, wenn K oder L steigen - bedeutet, dass Y fällt, wenn K oder L steigen Y = F(K,L): Output ist eine Funktion von Arbeit und Kapital Y= A K α L β 22
23 Wachstumrechnung Aus Y = A K α L β lässt sich mittels Logarithmieren herleiten: w Y = w A + α w K + ß w L z.b. 3% = 1% + 1/3 * 4.5% + 2/3 * 0.75% = 1% + 1.5% + 0.5% 23
24 Beispiel: China 24
25 Technischer Fortschritt Lässt sich nicht messen. Wird meist als Residuum errechnet: w a = w Y - α w K -ßw L Intensives Wachstum erfolgt durch w a Extensives Wachstum erfolgt durch w K oder w L 25
26 Kapitalproduktivität Zusammenhang von Y und K: Y/K Wie hoch ist der Output pro Einheit Kapital (pro Maschine)? Profitrate 26
27 Kapitalkoeffizient K/Y Wieviele Einheiten Kapital kommen auf eine Einheit Output? Inkrementaler Kapitalkoeffizient K/ Y: Wieviel muss investiert werden, um den Output um 1% zu erhöhen? Bedenke,dass K = I. 27
28 Abschreibungen Der Kapitalstock wächst durch Investitionen und sinkt durch Verfall K t = K t-1 + I t-1 δk t-1 δk t-1 : sind die Abschreibungen δ ist der Anteil des Kapitalstocks, der verfällt 28
29 Brutto- und Nettoinvestitionen Investitionen führen nur dann zu einer Erhöhung des Kapitalstocks, wenn sie höher sind als die Abschreibungen. I> δk Brutto-Investitionen: I Netto-Investitionen: I δk 29
30 Abnehmende Grenzerträge des Kapitals Y Das selbe gilt für Arbeit L! K 30
31 Die Rolle von Investitionen im Wachstum (wichtig!) Aus der Tatsache der abnehmenden Grenzerträge ergibt sich, dass zusätzliches Sparen und damit mehr Investitionen langfristig nicht zu einer höheren Wachstumsrate führen. Der Grund ist, dass die nächste Einheit Kapital eine geringere Kapitalrendite aufweist. Damit kommt es kurzfristig zwar zu einer Erhöhung der Wachstumsrate. Langfristig verdienen im Durchschnitt aber alle Einheiten Kapital ( Maschinen ) wieder gleich viel, denn die Produktionsfunktion hat sich nicht verändert. 31
32 Skalenerträge Wenn man beide Faktoren gleichmäßig erhöht, erhöht sich der Output im selben Maße. Verhältnis von Arbeit und Kapital bleiben gleich. Eine Fabrik zwei Fabriken Zunehmende Skalenerträge wären, wenn der Output mehr als die Zunahme der Inputs steigen würde. Abnehmende Skalenerträge wären, wenn der Output weniger als die Zunahme der Inputs steigen würde. 32
Wachstum. 2. Wachstum. Lit.: Blanchard/Illing, Kap. 1012; Mankiw, Kap. 7,8; Romer, Kap. 1,3
2. Wachstum Lit.: Blanchard/Illing, Kap. 1012; Mankiw, Kap. 7,8; Romer, Kap. 1,3 USA und West-Europa: Realeinkommen pro Kopf sind ca. 10-30 mal so hoch wie vor 100 Jahren. Blick auf die letzten 2000 Jahre:
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