Vorgehen zur Modernisierung kommunaler Straßenbeleuchtung.
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- Herta Bayer
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1 Roman Zurhold Vorgehen zur Modernisierung kommunaler Straßenbeleuchtung. Erfurt, 14. November
2 EnergieEffizienz lohnt sich. Aus vielen Gründen: Klima- und Umweltschutz Verordnungen und Gesetze Risiko steigender Energiepreise minimieren Image Betriebskosten senken 2
3 Effizienzpotenziale im Gebäudesektor. Quelle: Studie Kosten und Potenziale zur Vermeidung von Treibhausgasen in Deutschland, 2007 (McKinsey & Company, Inc. im Auftrag von BDI Initiativ Wirtschaft für Klimaschutz AG Industrie) 3
4 Straßenbeleuchtung in Deutschland. Deutsche Kommunen betreiben ca. 9 Millionen Lichtpunkte. Ein Großteil der Straßenbeleuchtungsanlagen ist überaltert. Etwa 30 Prozent aller Anlagen stammen aus den 1960er Jahren. Moderne Anlagen kommen mit einem Bruchteil der Energie die zum Betrieb veralteter Anlagen benötigt wird aus. Stromkosten machen den weitaus größten Teil der Gesamtkosten aus. Quelle: Licht.de (Daten) Quelle: Licht.de 4
5 Verwendete Technologien. Im Betrieb befinden sich zu großen Teilen ineffiziente Leuchten und Lampen mit schlechten Lichttechnischen Eigenschaften. Über 30% der Leuchten sind noch mit Quecksilberdampflampen bestückt. Quelle: Licht.de (Daten) Quelle: Licht.de (Daten) 5
6 Technischer Zustand der Straßenbeleuchtung (Selbsteinschätzung). Über 50 % der Befragten bezeichnen die Straßenbeleuchtung in ihrer Kommune als (stark) modernisierungsbedürftig. 37,1% 11,7% 8,0% 43,2% Contracting Bewirtschaftung überregionales EVU Bewirtschaftung Stadtwerke Eigene Bewirtschaftung/Outsourcing Eigene Bewirtschaftung 0% 20% 40% 60% 80% 100% Stark modernisierungsbedürftig Modernisierungsbedürftig In gutem allgemeinem Zustand Kürzlich modernisiert 6
7 Vorhandensein eines Leuchtenkatasters. Nur gut die Hälfte der Befragten verfügt über ein strukturiertes, regelmäßig gepflegtes Leuchtenkataster. 47,8% 52,2% > EW 5000 < EW < < EW 0% 50% 100% Ja Nein 8
8 Einsatz von LED in der Straßenbeleuchtung. Kommunen sind immer noch zögerlich beim Einsatz von LED in der Straßenbeleuchtung. 48,2% 3,0% 8,1% 40,6% 9
9 Hemmnisse, die bei der Sanierung die Umsetzung verzögern oder verhindern können. Geringe öffentliche Akzeptanz befüchtet Geringere Priorität im Vergleich zu anderen Investitionsvorhaben Konzeption ist zu komplex Personalmangel Vertragliche Hemmnisse (z.b kein Einfluss durch bestehenden Konzessionsvertrag) Geringes (angenommenes) Kosteneinsparpotenzial Keine Finanzierungsmöglichkeiten Fehlender politischer Wille Trifft zu 0% 20% 40% 60% 80% 100% Trifft nicht zu 10
10 Der Lotse energieeffiziente Straßenbeleuchtung. 11
11 Lotse Energieeffiziente Straßenbeleuchtung. Ziele Beschleunigung des Austausches kommunaler Beleuchtungsanlagen gegen moderne energieeffiziente Systeme. Befähigung kommunaler Entscheidungsträger, Systeme mit hoher Beleuchtungsqualität und optimalen Lebenszykluskosten zu planen und auszuschreiben. Übergeordnetes Ziel ist die konsequente Implementierung von Energieeffizienzkriterien in den Beschaffungsprozess. Partner dena ZVEI - Fachverband Elektroleuchten KfW Bankengruppe DStGB - Inhaltliche Mitwirkung und Multiplikator 12
12 Die Guten Argumente Vorab erfährt der Nutzer die Guten Argumente für die Sanierung der Straßenbeleuchtung: Straßenbeleuchtung in deutschen Kommunen ist überaltert. Finanzielle Lage von Kommunen ist oft angespannt. Das Einsparpotenzial ist sehr hoch. Rechtliche Aspekte bieten zusätzliche Anreize für eine Sanierung. Sanierung macht die Straßenbeleuchtung fit für die Zukunft. Vorbildrolle der Kommunen beim Klimaschutz wird erfüllt. Unterstützung des Stadtmarketings durch ansprechendes Stadterscheinungsbild. 13
13 Der erste Schritt Projektstart. Relevante Akteure in den Prozess einbeziehen. Überzeugende Argumente entwickeln. Kompetenzbeschreibung Mit Basisinformationen zu den Rahmenbedingungen ausstatten. Projektteam gebildet; Handlungsbedarf wurde erkannt 14
14 Zweiter Schritt die Istanalyse. Begründung der Notwendigkeit einer Bestandserfassung. Detaillierte Bestandsanalyse erstellen. Argumente Erste Einordnung des eigenen Stromverbrauchs. Technische und wirtschaftliche Kenntnisse; Erste Potenzialabschätzung mit Benchmarks 15
15 Dritter Schritt Planung und Finanzierung. Maßnahmen zur Energieeinsparung Vorgabe des rechtlichen Rahmens Übersicht Finanzierungsoptionen Technologieübersicht Priorisierung von Maßnahmen Sanierungsplan; Bewertung nach Lebenszykluskosten; Parameter für Ausschreibung 16
16 Vierter Schritt Beschaffung. Einbindung von Effizienzkriterien. Bestimmung des anzuwenden Vergabeverfahrens. Vorgehen Auswahl des wirtschaftlichen Angebots. Beschaffung unter Berücksichtigung von Lebenszykluskosten und Energieeffizienz. 17
17 Fünfter Schritt Wartung. Strukturierter Wartungsplan Maßnahmen zur Reduzierung der Betriebskosten. Übersicht Regelmäßige Evaluierung Wartungsplan wird gepflegt, evaluiert und ist Teil des Planungsprozesses 18
18 19
19 Vorgehen bei der Modernisierung der Straßenbeleuchtung Ein Praxisbeispiel. 20
20 Projektteam bilden. Hauptverantwortlichen bestimmen, z.b. Energie oder Klimamanager. Die Stelle des Klimamanagers wird staatlich gefördert (Klimaschutzinitiative des BMU). Verwaltungsmitglieder involvieren: Technische Mitarbeiter (Tiefbauamt). Kaufmännische Mitarbeiter (Kämmerer). Mitarbeiter der Beschaffungsstelle. Vorhandene Dienstleister frühzeitig in den Prozess einbinden. 21
21 Stromverbrauch MWh/ (km a) Erste Abschätzung des Einsparpotenzials. Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung Länge der beleuchteten Straßen Einwohnerzahl Einwohnerzahl Quelle: WIBERA-Umfrage: Straßenbeleuchtung eine kommunale Aufgabe im Wandel,
22 Von der Blackbox zur Detailansicht. Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung Benchmark Einsparpotenzial vorhanden Kataster Bereiche mit großem Einsparpotenzial Bereiche mit geringem Einsparpotenzial 23
23 Detaillierte Betrachtung Voraussetzung für eine strukturierte Modernisierung der Straßenbeleuchtung. 1.Welche Daten werden benötigt. 2.Ansprache aller Personen, Ämter und Dienstleister. 3.Sammeln der verfügbaren Daten. 4.Strukturierte Aufbereitung in Leuchtenkataster. 5.Nachfassen nach fehlenden Daten. 6.Verknüpfung der Daten (z.b. Stromverbräuche einzelner Messstellen mit den angeschlossenen Lichtpunkten). 7.Auswertung des Leuchtenkatasters. Identifizierung der größten Einsparpotenziale (knapp 70 Prozent Quecksilberdampflampen). 24
24 Beispiel für ein Leuchtenkataster. Stromverbrauch und Anschlussleistung Der Standort Der Mast Die Leuchte Berechnung des Stromverbrauchs 25
25 Priorisierung notwendig. Finanziell angespannte Situation macht eine weitere Priorisierung notwendig. Ziele überprüfen: Stromverbrauch reduzieren. Erstellung interner Benchmarks. Konkrete Planung aufsetzen. Lebenszykluskostenrechnung. Abgleich mit übergeordneten Zielen: Stadtbild attraktiver gestalten. Sicherheit erhöhen. Auswahl von Maßnahmen mit hoher Zielerfüllungsquote. Nutzung von Fördermitteln. 26
26 Bedeutung von Lebenszykluskosten. Überzeugendes Argument für höhere Investitionskosten. Konkrete Beispielrechnung dient der Veranschaulichung. 27
27 Finanzierungsentscheidung. Dank der Nutzung von Fördermitteln konnte das Projektbudget erheblich erhöht werden. Die Erhöhung des Projektbudgets mittels Contracting oder Kredit wurde im ersten Schritt negativ beschieden. Ca. 150 LP Ca. 260 LP Projektbudget Eigenmittel Projektbudget mit Eigenmitteln und Förderung Projektbudget mit Contracting oder Kredit Erwartete Einsparung ca. 5 Prozent. Maßnahmenplan sieht kontinuierlichen Austausch vor. Gesamtersparnis wird mit 60 Prozent abgeschätzt. 28
28 Vielen Dank. 29
29 Jährlicher Stromverbrauch pro Straßenkilometer [MWh] Kennwerte für den Stromverbrauch. Eine erste Abschätzung des Einsparpotenzials kann mit Hilfe von Kennzahlen (Benchmarks) erfolgen. Grundsätzliches Einsparpotenzial feststellen. 14 Stromverbrauch für Straßenbeleuchtung Stromverbrauch [MWh/km und a] 0 bis bis bis mehr als Kommunengröße Quelle: WIBERA-Umfrage: Straßenbeleuchtung eine kommunale Aufgabe im Wandel,
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