Landsberger Praxistag 2019: Greening - Welche Sorten sind für welchen Standort geeignet? Franz Unterforsthuber SAATEN UNION GmbH

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1 Landsberger Praxistag 2019: Greening - Welche Sorten sind für welchen Standort geeignet? Franz Unterforsthuber SAATEN UNION GmbH

2 Was ist zu berücksichtigen? Fruchtfolgekrankheiten Unkrautunterdrückung Durchwurzelung / Strukturbildung Nährstoffkreislauf Abfrierverhalten Saatzeit Saattechnik

3 So nicht!

4 Sondern so!

5 Bestandsetablierung Krankheiten und Schädlinge Beschreibung von Art und Sorte 3. Februar

6 Bodenbearbeitung und Aussaat Senf, Leindotter Aussaat mit Streuer Minimaler Aufwand Verteilung und Auflaufen der Arten nicht optimal (Feldaufgang: 40-60%) Nicht für alle Arten geeignet (v.a. Senf) Auf kalten, schweren Böden (Nordhang - Erosionsschutz)

7 Bodenbearbeitung und Aussaat Ölrettich Phazelia Alexandrinerklee Öllein Grubbersaat Kombination aus Bodenbearbeitung und Aussaat (Feldaufgang 50-70%) Große Unterschiede in der Bodenbearbeitungstechnik Anfangsentwicklung sehr unterschiedlich Gülle- / Gärresteinarbeitung Ausfallgetreide muss aufgelaufen sein! Gleichmäßige Strohverteilung tiefe Einarbeitung!

8 Bodenbearbeitung und Aussaat Großkörnige Leguminosen Sonnenblumen Rauhafer Drillsaat Aussaat mit Sämaschine nach intensiver Bodenbearbeitung (Feldaufgang: %) Nach Pflug sicherster und gleichmäßigster Feldaufgang Hohe Aufwendungen Aufwendigere Mischungen mit mehreren Komponenten später Saattermin

9 Saatzeit Einfluss der Saatzeit auf das Abfrierverhalten (Bsp. Senf)! ÀNISETTE SU VIRENI Spätsaat Normalsaat Fachberatung Saaten-Union

10 Ausreichende Bestandsentwicklung für sicheres Abfrieren (Bsp. Ölrettich) Vegetationskegel kompakt friert schwer ab Vegetationskegel gestreckt friert leicht ab 10

11 Ölrettich: Erosionsschutz und Mulchsaateignung spät ausgesät - geringe Aussaatmengen = wenig Erosionsschutz + unsicheres Abfrieren + erhöhte Gefahr der Rettichbildung Lignineinlagerung früher ausgesät - ausreichende Aussaatstärke = guter Erosionsschutz + sichereres Abfrieren + Mulchsaateignung Fachberatung Saaten-Union

12 Aussaat kg N ÖLRETTICH Aussaat Fachberatung Saaten-Union ohne N

13 Zwischenfrucht Wie reagiere ich auf nicht abgefrorene Zwischenfrüchte? Mechanisch: ganzflächige Durchtrennung der Wurzeln nur bei guter Bodenstruktur (trocken, leicht gefroren) flache Bearbeitung Chemisch: rechtzeitiges Abspritzen vor der Saat der Hauptfrucht SU VIRENI Fachberatung Saaten-Union

14 Zwischenfrucht vor Mais (Mulchsaat) für Aussaat: September für Aussaat: Ende August für Aussaat: Mitte August 14

15 Auswahl nach Krankheiten und Schädlinge Kultur Zwischenfrucht Warum nicht! Kartoffel Perserklee, Rübsen vermehren virusbedingte Eisenfleckigkeit (TRV) Wicken, Leguminosen Phazelia, Gelbsenf vermehren Pratylenchen, Trichodoren fördern TRV, vermehren Pratylenchen, Zuckerrübe Buchweizen samt schnell aus! TR-Tiefenrettich Kresse Wirtspflanze Rübenzystennematode Wirtspflanze Rübenzystennematode Raps Senf, Raps, Rübsen, Leindotter vermehren Kohlhernie! Fachberatung Saaten-Union

16 Wurzelgewicht in g/topf Mais Rauhafer Tagetes Mais + Rauhafer Mais + Tagetes Rauhafer und Tagetes Anz. Prat. penetrans in den Wurzeln pro Topf Mais Rauhafer Tagetes Mais + Rauhafer Mais + Tagetes Rauhafer und Tagetes 16

17 1000 Pratylenchus penetrans pro g Wurzel pro Fruchtart Mais Rauhafer Tagetes Mais Rauhafer Mais Tagetes Rauhafer Tagetes Nematoden nutzen jede Möglichkeit sich zu vermehren Wirtspflanzen in Mischungen verlieren nicht ihr Vermehrungspotential durch resistente Pflanzen in der Mischung Bei Nematodenbelastung: geprüfte und sichere Komponenten wählen 17

18 Ölrettich und Rhizoctonia Ölrettich wirkt befallsmindernd Förderung der Bodenstruktur Durchlüftung Besserer Wasserablauf Virulenz von R. solani AG1-IB an Brassicacaen Dr. Rita Grosch Organische Masse Förderung der Antagonisten Schlechte Wirtspflanze/Resistenz bei Ölrettichsorten

19 Kartoffelfruchtfolgeversuch Goch-Pfalzdorf 2010: Kartoffel nach Silomais Kartoffel nach Winterweizen mit Ölrettich Dr. Clara Berendonk, LWZ Haus Riswick

20 EINFLUSS VON ZWISCHENFRUCHT AUF RHIZOCTONIA Quelle: Fruchtfolgeversuch Goch Pfalzdorf, nach Prof. Buchner und Dr. Berendonk Rhizoctonia Knollenmissbildung Rhizoctonia- Teerflecken TM dt/ha WW WW + OR WW + OR pfluglos WW + OR + Stroh WW + OR + Mist WW + OR + Stroh + Gülle Silomais Herbstfurche Silomais Frühjahrsfurche

21 Auswahl nach Krankheiten und Schädlinge Zuckerrüben Heterodera schachtii Ditylenchus dipsaci Rhizoctonia Trichodorus ssp. TRV virusbed. Eisenfleckigkeit Kartoffeln Pratylenchus ssp. Meloidogyne chitwoodi Meloidogyne hapla Raps Kohlhernie Ölrettich Sorten Sorten Sorten Sorten Anbauhäufigkeit Tillagerettich Gelbsenf Sorten Sareptasenf Futterraps, Rübsen Rauhafer PRATEX Weidelgras Phacelia Buchweizen Perserklee Alexandrinerklee Sommerwicke Lein positiv neutral negativ keine Angaben Sorten reagieren unterschiedlich Fachberatung Saaten-Union

22 Auswahl nach Krankheiten und Schädlinge Kultur Zwischenfrucht Warum nicht! Kartoffel Perserklee, Rübsen vermehren virusbedingte Eisenfleckigkeit (TRV) Wicken, Leguminosen Phazelia, Gelbsenf vermehren Pratylenchen, Trichodoren fördern TRV, vermehren Pratylenchen, Zuckerrübe Buchweizen samt schnell aus, nur Handelssaatgut! TR-Tiefenrettich Kresse Wirtspflanze Rübenzystennematode Wirtspflanze Rübenzystennematode Raps Senf, Raps, Rübsen, Leindotter vermehren Kohlhernie! Fachberatung Saaten-Union

23 Die richtige Zwischenfrucht Gelbsenf Sehr schnelle Anfangsentwicklung Starkes oberirdisches Wachstum Viel strukturwirksames Material Gelbsenf Ölrettich Nematodenreduzierend Phazelia Alexandrinerklee Begrenztes Wurzelwachstum Kohlhernie Gut bei Trockenheit hoher Anspruch an Bodenstruktur für Saattermine Mitte August / Mitte September Erbsen Ackerbohnen Wicken Sandhafer

24 Die richtige Zwischenfrucht Ölrettich Hohes N-Aneignungsvermögen Kräftige Pfahlwurzel Sehr gute Bodenlockerung Gute Unkrautunterdrückung Gelbsenf Ölrettich Phazelia Nemadodenreduzierend Alexandrinerklee Abfrierverhalten und Rettichbildung (Sortenunterschiede) Gut bei hohem N-Angebot höherer Anspruch an Bodenstruktur Für Saattermine Anfang bis Ende August Erbsen Ackerbohnen Wicken Sandhafer

25 INTRO: Blühneigung und Anfangsentwicklung Anfangsentwicklung 3 Anfangsentwicklung 5 ADAGIO Anfangsentwicklung 7 DEFENDER Anfangsentwicklung 8 AGRONOM Späte Aussaattermine Michaela Schlathölter

26 INTRO: Blühneigung und Anfangsentwicklung Blühneigung 3 ADAGIO CONTRA Blühneigung 5 COLONEL Blühneigung 7 PEGLETTA Frühe Aussaattermine Mittlere Aussaattermine Späte Aussaattermine Michaela Schlathölter

27 Die richtige Zwischenfrucht Phazelia Sehr gutes Kompensationsvermögen Ausgeprägtes feines Wurzelwerk Keine Fruchtfolgeprobleme Dunkles Material im Frühjahr Gelbsenf Ölrettich Phazelia Alexandrinerklee Weniger strukturwirksames Material Gut bei Trockenheit Ausgleichendes Element Für Saattermine Mitte Juli bis Ende August Erbsen Ackerbohnen Wicken Sandhafer

28 Sandhafer / Rauhafer Die richtige Zwischenfrucht Ausgeprägte Büschelwurzel Langes Wachstum im Herbst Gut strukturwirkames Material Wenig Fruchtfolgeprobleme Gelbsenf Höherer Strukturanspruch Ölrettich Phazelia Alexandrinerklee Gut bei Trockenheit Anspruch an Bodenstruktur Für Saattermine Mitte Juli bis Ende August Erbsen Ackerbohnen Wicken Sandhafer

29 Erbsen / Wicken Die richtige Zwischenfrucht Starke Stickstoffsammler Kräftiges Wurzelwerk Gut bei Trockenheit Höhere Saatgutkosten Gelbsenf Ölrettich Phazelia Alexandrinerklee Gut für viehlose Betriebe Bringt Stickstoff in den Nährstoffkreislauf Für Saattermine Anfang Juli bis Mitte August Erbsen Ackerbohnen Wicken Sandhafer

30 HLS Rotthalmünster - Winterbegrünung N-Wirkung: Erbsen: 60 kg N Alexandrinerklee: 30 kg N Senf: 00 kg N Fachberatung Saaten-Union

31 Grundvoraussetzung: Ackerbohne Die richtige Zwischenfrucht Starke Stickstoffsammler Sehr kräftige Pfahlwurzel Saatgutgröße und Saattiefe Gut für viehlose Betriebe Gelbsenf Ölrettich Phazelia Alexandrinerklee Gegen Bodenverdichtung Für Saattermine Anfang Juli bis Ende August Erbsen Ackerbohnen Wicken Sandhafer

32 Keine Kultur kann alles! daher Bodenfruchtbarkeits-Mischungen Phazelia Ackerbohne Ölrettich Alex.klee

33 Mischungen für sicheren Bestandsschluss (Bsp. Viterra TRIO) Ölrettich COMPASS - Phazelia ANGELIA - Alexandrinerklee Gute Bodenstruktur / ausreichend N: Ölrettich dominiert Alexandrinerklee geht unter Verdichtungen / mehr Stroh: Mehr Alexandrinerklee Schwächerer Ölrettich 33

34 Mischungen für sicheren Bestandsschluss Phazelia / Öllein / Perser- Alexklee Phazelia / Alexklee / Rauhafer Klee Phazelia Rauhafer Klee 34

35 Anforderungen an Zwischenfrucht Ziel Anforderung Beachte Bsp. Früh (Juli Mitte Aug.) Unkrautdeckung Durchwurzelung N-Sammlung späte Blüte / moderates oberirdisches Wachstum Überwachsen / Samenreife Leguminosen (großund kleinkörnig) / Phazelia / Lein Mittel (Anf.-Ende Aug.) Durchwurzelung Unkrautdeckung Strukturmaterial Starkes Wurzelwachstum / mittlerer Blühbeginn / homogenes Wachstum Leguminosen / Phacelia / Lein / Rauhafer / späterer Ölrettich Spät (Ende Aug.- Mitte Sep.) Unkrautdeckung Strukturmaterial Rasches oberirdisches Wachstum / rascher Blühbeginn Verunkrautung / wenig Blattmasse Senf / Leindotter / früher ÖR / (Rauhafer / Phacelia)

36 Zusammenfassung: Auswahl von Zwischenfrüchten Zwischenfrüchte nutzen hauptfruchtfreie Vegetationszeit zum Aufbau organischer Substanz im Boden, Anforderungen an die Zwischenfrucht: Fruchtfolgegerecht / Unkrautunterdrückung / Durchwurzelung / Nährstoffkreislauf Arten und Sortenwahl abhängig von Fruchtfolge, Saattermin, Nährstoffversorgung, Bodenbearbeitung, Saattechnik Bodenlockerung erfolgt durch Wurzelwachstum und Bodenleben Voraussetzung für erfolgreichen Zwischenfruchtanbau ist eine gute Bestandsetablierung Für optimale Zwischenfrüchte sollten Saattermine Anfang bis Mitte August angestrebt werden Mulchsaaten schaffen sehr gute Voraussetzungen für nachhaltigen Ackerbau mit Reihenkulturen 36

37 Danke für Ihre Aufmerksamkeit Weitere Informationen unter oder