70 JAHRE MITBESTIMMUNG

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1 Nr Freitag, 08. Mai JAHRE MITBESTIMMUNG Hallo! Wir sind die 1B der Anton-Sattler-Gasse und besuchen zum ersten Mal die Demokratiewerkstatt. Heute machen wir eine Zeitung über Partizipation. Das bedeutet, dass man mitbestimmen oder teilnehmen kann. Das war nicht immer so. Genau heute vor 70 Jahren war der Zweite Weltkrieg zu Ende. Da konnten die BürgerInnen nicht mitentscheiden. Seither dürfen alle wieder mitbestimmen. Schon mit 16 Jahren darf man in Österreich wählen gehen. Man kann den/ Laura und Tim (10) die BundespräsidentIn, den/die BürgermeisterIn u.s.w. wählen. Die Bevölkerung hat ein Recht auf Freiheit. Kinder haben auch Rechte, zum Beispiel darauf, dass sie unterrichtet werden. Mehr zu diesen Themen gibt s in dieser Zeitung.

2 ALT UND JUNG SOLLEN MITBESTIMMEN Edin (11), Kaan (11), Sarah (10) und Vanesa (12) Wahlen sind geheim! Wir haben das Recht zu wählen, aber keine Pflicht! Unsere Meinung zählt: Was denken WIR vom Wählen ab 16 in Österreich? Seit 2007 gibt es das Gesetz Wählen ab 16 in Österreich. Wir haben uns verschiedene Gedanken über das Wählen ab 16 gemacht. Unserer Meinung nach ist das Wählen ab 16 Jahren gut, weil dadurch auch junge Menschen mitbestimmen dürfen und sich auch mehr mit Politik beschäftigen. Ein paar von uns finden jedoch, dass viele 16-Jährige wählen gehen, obwohl sie nichts davon verstehen und dann irgend etwas ankreuzen. Das ist leider nicht so gut. Als das Gesetz geändert wurde, meinten Abgeordnete unter anderem auch, dass Jugendliche ihre Meinung auch sagen dürfen und ihre Stimme abgeben sollten. Übrigens, in der EU darf man nur in Österreich bei allen Wahlen schon ab 16 Jahren mitmachen. 2

3 DIE WAHLEN IN ÖSTERREICH Tyrone (11), Dominic (12), Birgül (12), Melissa (11) und Iris (11) Bei uns erfährt ihr, was man beim Wählen beachten muss, wie das funktioniert, und welche Wahlen es in Österreich gibt. In Österreich darf jede/r österreichische Ich war einmal mit wählen StaatsbürgerIn, der/die 16 Jahre alt ist, wählen. da habe ich gesehen, dass sie einen Wahlzettel Die Wahlen müssen gleich sein, d.h. jeder darf bekommen hat, auf dem viele Namen gestanden nur einmal wählen. Unmittelbar bedeutet, dass sind. Sie ist dann hinter einer Wand verschwunden PolitikerInnen direkt vom Volk gewählt werden und hat gewählt, das heißt, dass sie eine Partei müssen, und persönlich heißt, dass jeder Mensch oder einen Namen angekreuzt hat, denn sie selbst wählen gehen muss. Frei bedeutet, dass wollte mitbestimmen. Danach hat sie den Zettel dich niemand zwingen darf, etwas Bestimmtes zu genommen, ihn gefaltet, in ein Kuvert getan und in wählen und die Wahl muss geheim sein. Niemand eine Box geschmissen. So funktioniert Wählen. muss in Österreich wählen gehen, aber die Leute, die nicht wählen, die bestimmen auch nicht mit. Einmal war ich mit meiner Mutter wählen und Bei Wahlen kann jeder seine Meinung einbringen. Wir haben heute einen Würfel gewählt. Wir werden euch etwas über das Thema Wahlen erklären. In Österreich gibt es verschiedene Wahlen, die wir euch vorstellen. Es gibt die Nationalratswahlen, die Gemeinderatswahlen, die BundespräsidentInnenwahlen und die Landtagswahlen. Bei der Nationalratswahl wird der Nationalrat gewählt. Er ist für Österreich zuständig und bestimmt die Gesetze. Bei den Gemeinderatswahlen werden die VertreterInnen der Gemeinde gewählt und der/die BürgermeisterIn wird bestimmt. Bei der BundespräsidentInnenwahl wird der/die BundespräsidentIn gewählt. Er/ sie repräsentiert Österreich in der Welt. Bei der Landtagswahl werden die VertreterInnen der Bundesländer gewählt. Weiters gibt es noch die Europawahlen. Da werden unsere VertreterInnen gewählt, die im EU-Parlament Gesetze machen. 3

4 ALLE KINDER HABEN RECHTE Vanessa (10), Angelina (10), Cherry (11) und Monika (11) Alle Kinder haben die gleiche Rechte. Mehr dazu gibt es hier zu lesen. Es gibt viele Rechte für Kinder. Wir stellen euch jetzt ein paar Beispiele vor. Zum Beispiel in der Freizeit: Alle Kinder haben ein Recht auf Spiel, Spaß und Ruhe und auf Bildung (Schule, Berufsschule). Und jedes Kind hat ein Recht auf ein Zuhause und Eltern, die einen lieb haben. Es gibt auch ein Recht auf Privatsphäre und ein Recht auf Schutz vor Gewalt. Ein Recht auf etwas zu essen, damit man nicht verhungert. Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz vor sexuellem Missbrauch. Ab 18 Jahren ist man erwachsen. Es gibt eine Kinderrechtskonvention, weil Kinder und Jugendliche brauchen besonders den Schutz vor gemeinen Leuten wurde die UN-Kinderrechtskonvention beschlossen. Österreich unterzeichnete 1992 diese Abmachung. Seit 2004 gibt es in Österreich den nationalen Aktionsplan für diese Rechte für Kinder und Jugendliche. Was ist Kinderarbeit? Es gab früher den SklavInnenhandel. Dabei wurden die Menschen, auch Kinder, gefangen und auf den SklavInnenmarkt gebracht und an unbekannte Menschen verkauft. Die SklavInnen wurden für alle möglichen Arbeiten eingesetzt. Mittlerweile ist es strengstens verboten, und auch der Kinderhandel ist nicht mehr erlaubt. Wie bereits geschrieben, sind Kinder unter 18 Jahren nicht erwachsen! Eine Schutzmaßnahme besagt, dass Kinder nicht für Arbeit herangezogen werden dürfen (Kinderrechtskonvention). Es ist leider eine Tatsache, dass Kinder in manchen Ländern ausgebeutet oder gezwungen werden, zu arbeiten. Wir sind gegen Kinderarbeit! Alle Kinder sollen die gleichen Rechte haben! 4

5 WAS HEISST MEINUNGSFREIHEIT? Goran (10), Laura (10), Tim (10), Justin (11) und Muhamed-Ali (11) Hi, ich bin Justin. Hallo, ich bin MuhamedAli! Ich erkläre es dir. Lies dir einfach unseren Artikel hier unter diesem Bild durch! Was heißt eigentlich Meinungsfreiheit bzw. Freiheit? Danke! Jetzt weiß ich es. Justin fragt sich, was Meinungsfreiheit ist. Meinungsfreiheit heißt, dass jeder Mensch sagen darf, was ihm passt oder nicht, und es darf auch öffentlich gesagt werden. Es darf aber zum Beispiel niemand beschimpft werden, und es darf auch keine Werbung für Verbrechen, wie zum Beispiel den Nationalsozialismus, gemacht werden. Während der Zeit des Nationalsozialismus durfte man seine Meinung nicht frei sagen. Justin will noch wissen, was Freiheit bedeutet. Vereinfacht kann man sagen: Wenn kein Zwang da ist, dann herrscht Freiheit. Wenn man selbst bestimmen kann, was man tut, ist man frei. 5

6 WARUM NEUN JAHRE UNTERRICHTSPFLICHT? Steffi, Devin, Hawa und Fabian (11) Wir besuchen die Schule. Schulen gibt es schon seit über 5000 Jahren. Kaiserin Maria Theresia hat die Schulpflicht im Jahre 1774 eingeführt. Schulpflicht bedeutet, dass Kinder eine gewisse Zeit in die Schule gehen müssen, in Österreich sind es neun Jahre. Aber das war nicht immer so, früher konnten nur Kinder von reichen Eltern unterrichtet werden. Entweder wurden sie von PrivatlehrerInnen zu Hause unterrichtet, oder sie besuchten Klosterschulen. Lebt ein Kind in Österreich, hat es das Recht auf Bildung. Es spielt keine Rolle, woher es kommt oder ob es Geld hat oder nicht. UNTERRICHT IN DER SCHULE Heute gehen die Kinder vier Jahre in die Volksschule, danach vier Jahre in die Neue Mittelschule oder ins Maria Theresia hat die Schulpflicht eingeführt. 6

7 Gymnasium. Es gibt auch Sonderschulen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Nun hätte man acht Jahre der Schulpflicht erfüllt, und benötigt noch ein weiteres Jahr, um arbeiten gehen zu dürfen. Man hat die Möglichkeit, das 9. Schuljahr in einer Fachmittelschule, in einer polytechnischen Schule oder in einer weiterführenden Schule zu absolvieren. Dann entscheidet man sich für eine Höhere Schule. Anschließend kann man studieren oder einen Beruf erlernen. Unterricht in der Schule Unterricht zu Hause UNTERRICHT ZU HAUSE Eine kurze Geschichte zum Thema häuslicher Unterricht : Hallo, mein Name ist Markus! Ich bin 12 Jahre alt. Ich besuche keine Schule, da mich meine Mutter zu Hause unterrichtet. In der Früh muss ich nicht so früh wie die anderen Schulkinder aufstehen. Meine Mutter weckt mich immer so gegen 9 Uhr. Zuerst frühstücke ich gemütlich und schau ein bisschen fern, bis mich meine Mutter zum Lernen ruft. Manchmal fällt es mir schwer, mich zu konzentrieren, weil mich meine Spielsachen zu sehr ablenken. Ich fühle mich auch oft einsam. Was wir über den häuslichen Unterricht denken... Hawa (11) Ich finde es nicht so gut, weil die Kinder sehr einsam sind und niemanden zum Spielen haben. Steffi (11) Ich finde häuslichen Unterricht nicht so toll, weil ich denke, dass das Kind schlimmer ist und nicht so gut zuhört, wenn es von seinen Eltern unterrichtet wird. Fabian (11) Ich finde, dass lernen zuhause schlechter ist, weil man einsamer ist. Devin (11) Ich finde es nicht so schön, dass die Kinder zu Hause lernen müssen, weil sie ein Recht haben, mit ihren FreundInnen in die Schule zu gehen. 7

8 IMPRESSUM Eigentümer, Herausgeber, Verleger, Hersteller: Parlamentsdirektion Grundlegende Blattrichtung: Erziehung zum Demokratiebewusstsein. Partizipationswerkstatt 1B, NMS Anton-Sattler-Gasse Anton-Sattler-Gasse Wien 8